Der PV Deckel muss weg

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Zu den vielen Verschlechterungen im EEG, die seit 2009 über Jahre hinweg und unter den verschiedenen Regierungen von Kanzlerin Merkel eingeführt wurden, gehört auch der sogenannte PV Deckel von 52 Gigawatt. Danach soll nach dem EEG die Förderung von neuen Photovoltaik-Dach- und Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt, also die Zahlung von Einspeisevergütungen für PV-Neuanlagen beendet werden, sobald nach EEG geförderte Anlagen eine installierte Leistung von insgesamt 52 Gigawatt erreichen. Die Vergütung für bestehende Anlagen läuft natürlich für die vereinbarte Laufzeit von 20 Jahren weiter. Das Erreichen dieses Deckels wird im kommenden Jahr erwartet.

Im Prinzip kommt dieser EEG-Paragraphen der Abschaffung des EEG im Bereich der Dachanlagen gleich. Nur noch für Photovoltaik-Freiflächen wird es dann noch Einspeisevergütungen geben, sie werden aber über Ausschreibungen ermittelt und nicht mehr durch gesetzlich festgelegte Einspeisevergütungen.

Investitionen werden sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit dann nur noch auf die Deckung des Eigenbedarfs beschränken. Eine Vermarktung des Photovoltaik-Stromes über die Börse dürfte auf Grund des niedrigen Börsenstrompreises fast nicht in Frage kommen. Auch die Vermarktung von Solarstrom an Energieversorger und direkte Kunden wird sich für die kleinteilige Struktur der Dachanlagen kaum rentieren. Der Markt für Dachanlagen würde drastisch einbrechen.

Der in Deutschland fast nicht mehr stattfindende Klimaschutz aber braucht wesentlich mehr PV-Investition, statt weniger.

Deshalb hat der Berliner Energieforscher Volker Quaschning eine pfiffige Aktion ins Leben gerufen.

Er hat an den Bundeswirtschaftsminister Altmaier einen ausgedienten Klodeckel gesendet, mit der Aufschrift „DerPVDeckelmussweg“. (https://www.volker-quaschning.de/derpvdeckelmussweg/index.php)

Wenn viele andere seinem Beispiel folgen und Regierungs- und Bundestagspolitikern ähnliche beschriftete Deckel mit dem Begleitbrief zur Aufforderung der ersatzlosen Streichung des PV-Deckes senden, dann könnte das Eindruck machen.

Daher empfehle ich meinen Lesern, die Aktion von Volker Quaschning zu unterstützen und viele PVDeckelmussweg-Pakete samt Begleitbrief nach Berlin zu senden.

— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com

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