AGEB: 16 Prozent mehr Solarenergie 2018

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Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) hat am Donnerstag die finalen Zahlen zum Energieverbrauch 2018 in Deutschland vorgelegt und damit ihre Mitte Dezember veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse weitgehend bestätigt. So sei der Verbrauch um fünf Prozent auf 12.900 Petajoule gesunken – so wenig Energie war zuletzt Anfang der 1970er Jahre verbraucht worden. Einzig die erneuerbaren Energien konnten im vergangenen Jahr zulegen, während alle fossilen Energieträger Verbrauchsrückgänge verzeichneten. Im Ergebnis führte dies zu einem Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen von reichlich sechs Prozent, wie es weiter hieß.

Die erneuerbaren Energien konnten der AGEB zufolge ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch 2018 um insgesamt 2,1 Prozent steigern. Sie erreichten 1808 Petajoule. Den größten Zuwachs mit 16 Prozent verzeichnete die Solarenergie – was neben der Photovoltaik auch die Solarthermie einschließt. Die Windkraft legte um sieben Prozent zu. Die Biomasse verharrte auf Vorjahresniveau und die Wasserkraft musste eine Einbuße von 16 Prozent hinnehmen. Insgesamt stieg der Anteil von den Erneuerbaren am Energieverbrauch im vergangenen Jahr auf 14 Prozent.

Die größten Verluste erlebte im vergangenen Jahr die Steinkohle. Ihr Anteil sank um 11,2 Prozent auf 10,1 Prozent. Die Braunkohle verlor 1,9 Prozent und erreichte einen Anteil von 11,5 Prozent. Die Kernenergie blieb nahezu unverändert und erreichte einen Anteil von 6,4 Prozent. Den größten Anteil am Energieverbrauch machen weiterhin Mineralöl (34,1 Prozent) und Erdgas (23,5 Prozent) aus.

Die Auswertung zeigt auch, dass es im vergangenen Jahr ein eher unterdurchschnittliches Windjahr war. Allein im Januar wurde das langjährige Mittel deutlich übertroffen, in den meisten anderen Monaten lag die Windstärke eher darunter. Dafür schien die Sonne mehr als gewöhnlich. Gerade in den für Photovoltaik-Anlagen erzeugungsstarken Monaten April bis Oktober gab es deutlich mehr Sonnenstunden als im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2017. Der Höchststand wurde mit mehr als 300 Sonnenstunden im Juli erreicht.

Grüne plädieren für mehr erneuerbare Wärme

In der Statistik des AGEB weist auch die „Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes“ aus. „Im Bestand sind 90 Prozent der Wohnungen fossil beheizt. Und selbst im Neubau haben rund zwei Drittel der Wohnungen immer noch keine erneuerbare Wärmeversorgung“, moniert Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen. Sie fordert von der Bundesregierung, endlich richtige Vorgaben zu machen, um Energieeinsparungen im Bestand und Neubau sowie den Umstieg auf Erneuerbare anzureizen. „Sonst sind die Klimaschutzziele nicht zu schaffen“, so Verlinden weiter.

Von dem der EU zugesagten Ziel, einen Anteil von 18 Prozent erneuerbare Energien am Energieverbrauch bis 2020 zu erreichen, ist die Bundesregierung weit entfernt. Umwelt- und Erneuerbaren-Verbände gehen davon aus, dass die Vorgabe gerissen wird. Dann drohen Deutschland Strafzahlungen. Nach Berechnungen des BEE aus dem vergangenen Sommer dürfte Deutschland maximal einen Anteil von 16,4 Prozent Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch erreichen.

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