Forschungsprojekt senkt Kosten für Photovoltaik-Wechselrichter

Teilen

Nach zwei Jahren Arbeit präsentierten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), der Hochschule Kempten und des Industriepartners Steca Elektronik am Montag das erste Zwischenergebnis des Forschungsprojektes „LeiKoBa – Verbesserte Systemtechnik für Photovoltaik-Anlagen“. Um ganze 22 Prozent haben sie die Materialkosten für einen kleinen Wechselrichter gesenkt. Der Prototyp, der sich bereits in der Testphase befindet, hat eine Leistung von 2,5 Kilowatt. Er ist in der Lage autark zu arbeiten, im Stromnetz und mit oder ohne angeschlossenen Speicher. Mithilfe von Computersimulationen sei die Topologie der Wechselrichter maßgeblich verbessert worden, berichten die Forscher. Dadurch konnten mehrere Treiber und Leistungshalbleiter eingespart werden, was zu einer signifikanten Senkung der Kosten führte und außerdem der Zuverlässigkeit zugute kam. „Das Ergebnis ist ein schönes Beispiel dafür, wie durch Topologieoptimierung Materialkosten eingespart werden können und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden kann“, sagt Projektkoordinator Michael Müller von Steca. Allerdings seien solche Innovationen nur im Rahmen von Forschungsprojekten realisierbar.

Die neue Topologie soll nun in Steca-Geräten serienmäßig zum Einsatz kommen, die eine Leistung bis 4,5 Kilowatt haben. Sie seien voraussichtlich ab 2018 erhältlich, sagte Müller auf Anfrage von pv magazine. In weiteren Arbeitspaketen des auf vier Jahre angelegten Forschungsprojektes rücken nun alternative Materialien wie Halbleiter aus Siliziumkarbid und innovative Gehäusekonzepte in den Fokus der Forscher. Damit wollen sie noch weitere Kostensenkungen realisieren.

„LeiKoBa“ ist eines von 13 Projekten der Initiative „F&E für Photovoltaik“, mit der die Bundesregierung im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms Entwicklungen der Photovoltaik-Industrie in Deutschland unterstützt. Dafür stellen das Bundeswirtschafts- und das Bundesforschungsministerium insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung.

 

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes hieß es in der Überschrift, die Wechselrichterkosten seien um 22 Prozent gesenkt worden. Tatsächlich sind aber nur die Materialkosten um 22 Prozent reduziert worden. Wir bitten den Irrtum zu entschuldigen. 

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.