System-Performance-Index macht Speichersysteme vergleichbar

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Der Vergleich von Speichersystemen verschiedener Größen und Hersteller ist ein komplexes Thema. Insbesondere was die Effizienz der Systeme angeht, kamen bisher sehr unterschiedliche Ansätze für die vielen verschiedenen System-Varianten zum Einsatz. Wissenschaftler der HTW Berlin haben nun einen Index entwickelt, mit dem die Effizienz von Speichersystemen relativ einfach vergleichbar wird. Der sogenannte System-Performance-Index (SPI) beruht auf Kennzahlen, die auf Basis des „Effizienzleitfaden für PV-Speichersysteme“ im Labor ermittelt werden. Der Leitfaden wurde von Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), Bundesverband Energiespeicher (BVES) und weiteren Partnern entwickelt und im März 2017 veröffentlicht.

Speichervergleich – der pv magazine Test

pv magazine initiiert bereits Speicher-Tests in Zusammenarbeit mit der HTW Berlin, die auf dem neuen System-Performance-Index basieren. Der erste Test ist schon veröffentlicht: Der Mercedes Energiespeicher Home 5.0 erreichte in Kombination mit Leistungselektronik von SMA einen Index-Wert von 88,9. Hier gelangen Sie zum Artikel.

Derzeit führen wir weitere Tests mit anderen Speichersystemen durch. Die Ergebnisse sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Alle Informationen zu den Speichervergleichen von pv magazine und ausführliche Hintergrundinformationen zum System-Performance-Index finden Sie unter: https://www.pv-magazine.de/themen/batteriespeicher/speichervergleich/

Der System-Performance-Index sei eine ideale Vergleichsgröße, sagt Tjarko Tjaden, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme von der HTW Berlin. Denn neben den Regelungs-, Dimensionierungs- und Umwandlungsverlusten berücksichtige er auch die Einflüsse des Energiemanagements und des Bereitschaftsbetriebs. Dafür nutzen die Wissenschaftler Computersimulationen, die die Leistungsflüsse des jeweiligen Systems detailliert berechnen. Die Ergebnisse werden dann mit einem identischen, aber verlustfreien System über den Zeitraum von einem Jahr verglichen. Der SPI setzt dann die Kosteneinsparungen des Test-Systems in Relation zum Kosteneinsparpotential des verlustfreien Systems. So lasse sich die Energieeffizienz von Solarstromspeichern verglichen, egal ob sie wechselstromseitig (AC) oder gleichstromseitig (DC) gekoppelt oder direkt an die Photovoltaik-Anlage angebunden sind, sagen die Wissenschaftler. Zudem habe die Speicherkapazität nur einen sehr geringen Einfluss auf den SPI.

Nicht nur Anwender können sich den System-Performance-Index zunutze machen, erklärt Johannes Weniger, der ebenfalls in der der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin mitarbeitet. Der SPI könne auch von Herstellern zur Systemoptimierung eingesetzt werden. Die Auswirkungen einzelner Verlustparameter ließen sich damit isoliert voneinander untersuchen. „Dadurch können Hersteller Rückschlüsse über die Relevanz der unterschiedlichen Verlustmechanismen ziehen und die wichtigsten Stellschrauben zur Verbesserung der Systemeffizienz identifizieren.“

Grafik: Solarstromforschung.de / HTW Berlin

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