GTM Research zufolge sind derzeit weltweit Photovoltaik-Ausschreibungen mit einer Gesamtleistung von rund 17,4 Gigawatt geplant. Die meisten davon – etwa 8,1 Gigawatt – sollen in der Region Europa umgesetzt werden, gefolgt von der Region Südasien, allen voran Indien, wo eine Ausschreibungsmenge mit einer Leistung von etwa fünf Gigawatt aussteht. Für ungefähr 9,6 Gigawatt der insgesamt geplanten 17,4 Gigawatt, sollen noch im dritten Quartal dieses Jahres Zuschläge vergeben werden.
Aktuell gibt es nach Angaben von GTM Ausschreibungsregelungen für Solarenergie-Projekte in 48 Ländern. Weitere 27 Länder diskutieren über die Einführung entsprechender Ausschreibungen oder haben bereits konkrete Pläne dafür.
In Ländern wie Deutschland, Japan und Großbritannien, in denen es schon seit längerem bedeutsame Photovoltaik-Märkte gibt, seien Ausschreibungen dazu genutzt worden, um die Märkte zu begrenzen, erklärt Ben Attia, Solaranalyst bei GTM Research. Gründe dafür seien zum Beispiel Budgetdefizite in Fördertöpfen, Marktsättigungen, Fragen der Netzstabilität oder zu hohe Kosten für Erneuerbare.
In ähnlicher Weise würden nun auch Wachstumsmärkte ohne oder mit nur geringer installierter Solarleistung versuchen, die Kosten für den Zubau von Erneuerbaren durch Ausschreibungsprogramme gering zu halten. Als Beispiele nennt Attia die Länder Indien und Mexiko, in denen Ausschreibungen zu einer Multi-Gigawatt-Pipeline mit geringen Kosten geführt hätten.
Für das Jahr 2017 prognostiziert GTM Research erstmals eine weltweite Nachfrage von mehr als 80 Gigawatt. Diese sei zum Teil auch den weltweiten Ausschreibungen zu verdanken. Das Marktwachstum im Vergleich zum Vorjahr werde mit vier Prozent allerdings verhältnismäßig gering ausfallen.
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