Deutschland gibt mehr Geld für fossile Brennstoffimporte als für Erneuerbare aus

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Industrie- und Schwellenländer zahlen weiterhin viel Geld, um fossile Brennstoffe zu importieren. Rund 1,7 Billionen Euro sind es allein 2015 gewesen, wie die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) auf Basis der Daten der Welthandelsorganisation (WTO) zu den weltweiten Warenexporten nun veröffentlichte. Deutschland habe knapp 60 Milliarden Euro ausgegeben, was etwa rund sechs Prozent der Gesamteinfuhren entspreche. Dies zeige, dass Deutschland trotz des Ausbaus von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse immer noch stark von Energieimporten abhängig sei. Die AEE beziffert diese Quote mit rund 70 Prozent.

Die Kosten für die Finanzierung der EEG-Anlagen lagen 2015 nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber bei 24,1 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es knapp 25,4 Milliarden Euro, die für die Förderung von Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagen in Deutschland gezahlt wurden. „Nur wenn wir den Anteil erneuerbarer Energien auch im Wärme- und Verkehrsbereich konsequent ausweiten, werden wir uns von den wirtschaftlichen und ökologischen Belastungen der fossilen Energien lösen können“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. Gerade im Wärme- und Verkehrssektor werde das Gros der fossilen Brennstoffimporte benötigt. Die Importkosten für Öl und Gas könnten sich angesichts der aktuell steigenden Preise damit noch deutlich erhöhen.

Die Einfuhren von Mineralöl, Erdgas und Kohle hätten weiterhin erhebliche Anteile an den Importausgaben vieler Staaten, heißt es bei der AEE weiter. So hätten etwa Indien und Pakistan etwa ein Fünftel ihrer Netto-Importausgaben in fossile Brennstoffe 2015 investieren müssen. China habe nach der WTO-Statistik trotz stark gesunkener Ölpreise mehr als zehn Prozent seiner Importausgaben für fossile Energieträger aufgewendet. Insgesamt seien dies etwa 154 Milliarden Euro gewesen. (Sandra Enkhardt)

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