EuPD Research hat den „Gewerbe Monitor“ zu Photovoltaik-Gewerbekunden veröffentlicht. Darin wird vor allem der Kaufprozess und das Nutzungsverhalten von Gewerbekunden, die eine Photovoltaik-Anlage betreiben analysiert. Das dafür relevante Segment von Anlagen mit einer Größe zwischen 30 und 250 Kilowatt sei in den vergangenen Jahren mit etwa 20 Prozent am Gesamtzubau relativ stabil geblieben, teilten die Marktforscher am Mittwoch mit. Dennoch seien Gewerbekunden bislang eine wenig untersuchte Kundengruppe.
Ein wesentliches Ergebnis sei, dass ein wesentlicher Schritt zur Realisierung einer Gewerbeanlage das Gespräch mit dem Installateur sei. So hätten 17 Prozent der befragten Unternehmen, die eine Photovoltaik-Anlage betreiben, angegeben, sie seien unaufgefordert von einem Installateur angesprochen worden und hätten sich dann für den Bau der Anlage entschieden. Dies sei eine Vervierfachung gegenüber dem Zeitraum bis 2011. „Dieser Umstand hängt sicherlich auch damit zusammen, dass das Geschäft mit der Photovoltaik in Deutschland kein Selbstläufer mehr ist. Installateure müssen gezielt auf Unternehmen zugehen und diese mit fundierten Argumenten von den Vorteilen einer PV-Anlage überzeugen“, erklärt Martin Ammon, Leiter Energiewirtschaft bei EuPD Research. Auch die Themen Eigenverbrauch und Speicherlösungen müssten nun mehr in den Fokus gerückt werden. Nur knapp ein Drittel der Installateure hätten die befragten Unternehmen aktiv über Batteriespeicher beraten, so ein weiteres Ergebnis. Hier gebe es noch viel Potenzial.
Hanna Schmole, Research-Analystin beim Marktforschungsinstitut EuPD Research, wertete die Umfrage unter mehr als 200 Gewerbekunden aus. „Wir wissen, dass die Anlagen in der Landwirtschaft zurückgegangen sind und dass diese zuvor bis zu ein Drittel des größeren Gewerbesegments ausgemacht haben“, sagt sie pv magazine. Bei diesen Gebäuden ist Eigenverbrauch oft nicht in großem Maßstab möglich. Dadurch, dass die Preise gesunken sind, können sich Anlagen in diesem Segment jetzt wieder eher rentieren. „Es sollte jetzt wieder möglich werden, Dachanlagen in der Landwirtschaft zu verkaufen, da sich bei den Renditen Dachsanierungen wieder besser darstellen lassen“, sagt auch Dieter Ortmann von Maxx-Solar & Energie aus dem thüringischen Waltershausen.
„Ein Grund für den Rückgang des Zubaus im Gewerbesegment ist allerdings auch, dass in den Boomjahren schon viele gute Dächer belegt wurden“, sagte Schmole weiter. Ein anderer Grund bestätigt sich ebenfalls in der Umfrage. Das „Image“ spielt bei der Investitionsentscheidung kaum noch eine Rolle. Es ist, was ja schon oft diskutiert wurde, durch die politische Diskussion und die ständigen Änderungen der Rahmenbedingungen schlechter geworden. Außerdem stagniere der Strompreis, so Martin Ammon, und in Zeiten des Eigenverbrauchs ist das ein ungünstiges Umfeld. „Während große Gewerbeanlagen vor allem nach wirtschaftlichen Kennzahlen bewertet werden, in denen der Preis eine wichtige Rolle spielt“, gibt Michael Harre, Vizepräsident der EU Solar Business Group bei LG Electronics, zu bedenken, „entscheiden insbesondere inhabergeführte kleine und mittlere Unternehmen oft nach ähnlichen Motiven, wie es auch im Privatbereich der Fall ist, eben nicht nur nach Rendite.
Ammon beobachtete auch einen Einbruch im Zubau, als im Januar 2016 für Anlagen über 100 Kilowattpeak die verpflichtende Direktvermarktung eingeführt wurde. Auch wenn die Technologie und die Vermarktung weder für Installateur noch für den Investor besonders schwierig sein dürfte, schrecke das anscheinend viele ab. „Installateure bauen Anlagen dann vielleicht auch lieber knapp unter 100 Kilowatt.“ (Michael Fuhs, Sandra Enkhardt)
Bei Interesse kann die Studie direkt bei Projektleiterin Hanna Schmole bestellt werden:h.schmole@eupd-research.com
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