KIT, ZSW und Imec verbessern Wirkungsgrad von Perowskit-CIGS-Tandem-Solarmodul auf 17,8 Prozent

Teilen

Wissenschaftler des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des belgischen Instituts Imec haben den Wirkungsgrade eines Tandem-Dünnschicht-Solarmoduls aus Perowskit und CIGS auf 17,8 Prozent steigern können. Damit sei bei dem Prototyp mit der Kombination der Technologien erstmals eine höhere Effizienz als bei Solarmodulen, die nur eines dieser Materialien einsetzen, gelungen, teilten die Forscher am Dienstag mit. Zum Vergleich – der Rekord für Perowskit-Solarmodule liege derzeit bei 15,3 Prozent und für CIGS-Dünnschichtmodule bei 15,7 Prozent. Das semitransparente obere Perowskit-Solarmodul absorbiere besonders effizient den hochenergetischen Anteil des Sonnenspektrums, während die untere CIGS-(Kupfer-Indium-Gallium-Selenid)-Schicht eher die infraroten Anteile umwandele.

Zusätzlich zeichne sich der auf der internationalen Konferenz PSCO in Genua nun vorgestellte Prototyp durch eine industrietaugliche und skalierbare Bauelementarchitektur aus. Er sei rund 3,76 Quadratzentimeter groß und sowohl das semitransparente Perowskit-Solarmodul als auch das CIGS-Solarmodul sind in skalierbare Zellstreifen unterteilt, die monolithisch verschaltet seien. Damit könne die Verschaltung der Einzelzellen zum Modul in den Herstellprozess integriert werden. Die Verluste der aktiven Fläche liegen bei unter acht Prozent, wie es weiter hieß.

„Mit unserem Modul haben wir gezeigt, wie ein skalierbares Perowskit-CIGS-Solarmodul die Effizienz der Einzel-Solarmodule dieser Materialien drastisch übertreffen kann“, sagte Ulrich W. Paetzold vom KIT. Eine Nachwuchsgruppe an seinem Institut forscht und optimiert den Lichteinfang und die Energieausbeute dieser Tandem-Dünnschicht-Solarmodule. „Mit dem neuen Modul-Stack wurde eine elegante Methode gefunden, durch die Kombination zweier hoch innovativer Dünnschicht-Technologien das Sonnenspektrum optimal auszunutzen“, ergänzte Michael Powalla, Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik am ZSW. Sein Institut gilt als Vorreiter bei der Entwicklung und Skalierung CIGS-basierter Dünnschicht-Solarzellen. Das Imec wiederum sei führend bei der Herstellung semitransparenter Perowskite-Solarmodule. Der neue Rekord sei „das Ergebnis einer engen und extrem fruchtbaren Zusammenarbeit von Kollegen am ZSW, imec und KIT“, so Tom Aernouts, Gruppenleiter am imec. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.