Solarworld zieht mit Trina gleich

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Solarworld hat Perc-Zellen mit einem Wirkungsgrad von 22 Prozent produziert, teilte das Unternehmen auf einer Presseveranstaltung in Freiberg am Mittwoch mit. Es sieht sich damit gleichauf mit Trina, das im vergangenen Oktober einen Wirkungsgrad für Perc-Zellen mit 22,13 Prozent bekannt gegeben hat. In der letzten Zeit haben sich die beiden Unternehmenabwechselnd mit Wirkungsgradrekorden übertroffen.

Solarworld hat diesen Wirkungsgrad vom Fraunhofer ISE bestätigen lassen. Von den fünf Zellen, die an das Institut geschickt worden sind, hätten alle fünf über 22 Prozent gelegen. Es handelt sich um industriell gefertigte Zellen. Es wird aller Voraussicht nach ein bis zwei Jahre dauern, diesen Wirkungsgrad auch in der Serienfertigung umzusetzen, sagt Holger Neuhaus, Geschäftsführer von Solarworld Innovations.

Derzeit produziert Solarword in der Serie Perc-Zellen mit 21 Prozent. Die damit gefertigten Module haben einen Wirkungsgrad von 300 Watt. Dafür stehen nach eigenen Angaben 50 Megawatt Produktionskapazität zur Verfügung. Bei entsprechender Nachfrage könnten aber schnell weitere 250 Megawatt umgestellt werden, sagt Neuhaus. Nach eigenen Angaben war Solarworld der erste Hersteller, der Perc-Technologie in die Serienfertigung überführt hat, und zwar schon 2012. Eine der Herausforderungen bei der Perc Technologie ist,die lichtinduzierte Degradation zu minimieren, die bei dieser Technologie auftreten kann.

Solarworld ist auch bei den anderen technologischen Entwicklungen, die derzeit die Branche umtreiben, dabei. So produziert das Unternehmen bifaciale Module. Bei der gleichen Nennleistung verspricht es nach eigenen Aussagen 6 bis 25 Prozent höheren Ertrag, da es auch auf der Rückseite einfallendes Licht nutzt. Es habe eine so genannte Bifacialität von 65 Prozent. Das beschreibt das Verhältnis der Wirkungsgrade für auf der Vorder- oder auf der Rückseite einfallendes Licht. Bei einem Wirkungsgrad von 20 Prozent für auf der Vorderseite einfallendes Licht hat das Modul danach einen Wirkungsgrad von 13 Prozent für auf der Rückseite einfallendes Licht. Diese Bifacialität will das Unternehmen weiter steigern.

Solarworld hat auch ein so genanntes Drahtzellenmodul vorgestellt, bei dem die Zellen erstens zu Halbzellen geschnitten und dann mit Drahtgittern statt mit Busbars und darauf gelöteten Verbindern kontaktiert werden. Die Leistung des Moduls steige damit um sechs Prozent.

Diese neuartige Verbindungstechnologie wird auch von Meyer Burger als Multiwire und von Schmid unter dem Namen Multi-Busbar angeboten. Seit etwa einem Jahr erproben Unternehmen deren Anwendung. LG hat mit einem Modul, das eine ähnliche Verbindungstechnologie nutzt, den letztjährigen Intersolar Award gewonnen. Auch die Halbzellentechnologie ist international auf dem Vormarsch. REC hat letztes Jahr mit einem solchen Halbzellenmodul ebenfalls einen Intersolar Award gewonnen (Anmerkung: zwischen dem 1. Februar und dem 24. März kann man sich für den diesjährigen Intersolar Award bewerben. Bis zum 1. Februar kann man sich für dennächsten pv magazine award bewerben).

Die Entwicklung der Innovationenvon Solarworld  fand im Rahmen der ProjekteHelene undLaura statt, an denen weiter Partner aus Forschung und Industrie beteiligt sind und zum Energieforschungsprogramm der Bundesregierung gehören. Beide Forschungsprojekte haben jetzt ihre Halbzeit und laufen noch bis September 2017. (Mirco Sieg, Michael Fuhs)

Einen Überblick über die verschiedenen Zell- und Modultechnologien finden Siein pv magazine September 2014.

EinenÜberblick über die letzten Meldungen zu Perc-Rekorden finden Sie auf unser englischsprachigen Webseite.

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