RWE schaut beim Erneuerbaren-Geschäft primär auf die Rendite

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RWE Innogy hat das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2015 voraussichtlich mehr als verdoppeln können. Bereits heute zähle das Unternehmen zu den größten Betreibern von Offshore-Windparks weltweit und Onshore-Windparks in Europa, teilte der Energiekonzern bereits am Mittwoch mit. Weiteres Wachstum für das Geschäft mit den erneuerbaren Energien wolle RWE durch den geplanten Börsengang der neuen Tochtergesellschaft, die sich voll diesem Geschäftsbereich widmen wird, generieren. Das Unternehmen wolle mit den Einnahmen neue Märkte erschließen, in Photovoltaik-Kraftwerke investieren und das Geschäft durch Zukäufe ausweiten, hieß es weiter.

„Mit der Entscheidung, Erneuerbare, Netze und Vertrieb in einer Tochtergesellschaft mit eigenem Zugang zum Kapitalmarkt zu bündeln, legen wir die Basis für weiteres Wachstum in diesen Zukunftsfeldern“, erklärt Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass Hildegard Müller den Aufbau der neuen Tochtergesellschaft koordinieren wird. Sie gibt dafür zum Monatsende ihr Amt als BDEW-Hauptgeschäftsführerin auf und wechselt im Mai in den Vorstand von RWE. „Wir wollen rund 10 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft gegen Ende des Jahres im Zuge einer Kapitalerhöhung an der Börse platzieren. Gut die Hälfte der Erlöse des Börsengangs ist nach gegenwärtiger Planung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien vorgesehen“, bekräftigte Terium die Pläne von RWE.

Der Energiekonzern wolle sich für den Ausbau des Geschäfts „keine Zielgrößen hinsichtlich installierter Megawatt“ setzen. „Denn es geht primär um Rendite“, erklärt Hans Bünting, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy. „Insgesamt sehen wir vier wesentliche Säulen für weiteres Wachstum: Anteile an Projekten erhöhen, organisches Wachstum bei On- & Offshore, Einstieg in neue Märkte und Erweiterung des Portfolios um große Photovoltaik-Projekte.“

Für große Photovoltaik-Projekte plant RWE nach eigenen Angaben ein eigenes Geschäftsfeld. Dabei wolle sich das Unternehmen auf Investitionen in der Region Naher Osten, Nordafrika, Türkei (MENAT) fokussieren. „In der MENAT-Region verfolgen wir einen schrittweisen Markteintritt im Bereich der Photovoltaik. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der raschen wirtschaftlichen Entwicklung haben diese Staaten sich ambitionierte Wachstumsziele für den Ausbau der Stromerzeugung gesetzt“, so Bünting weiter. Ende 2015 habe sich RWE gemeinsam mit dem chinesischen Photovoltaik-Hersteller Jinko Solar für die Teilnahme an einer Ausschreibung für das derzeit größte Photovoltaik-Projekt in der Region qualifiziert. Es handelt sich dabei um ein 800 Megawatt-Photovoltaik-Kraftwerk in Dubai. RWE und Jinko Solar hätten ein Konsortium für das Bieterverfahren gegründet, an dem der deutsche Energiekonzern zu 51 Prozent beteiligt sei. Nach der Fertigstellung der Anlage werde es zu 60 Prozent der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) gehören. 40 Prozent verblieben bei dem Konsortium, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)

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