Im September forderte Vattenfall potenzielle Investoren auf, ihr Interesse am Kauf des deutschen Braunkohlegeschäfts des schwedischen Energiekonzerns zu bekunden. Nun sind Greenpeace Schweden und die tschechischen Energiekonzerne CEZ und EPH aufgefordert, bis zum 20. Oktober eine formelle Absichtserklärung, ein sogenanntes „Statement of Interest“, abzugeben, wie die Umweltorganisation mitteilte. Beide Parteien hatten in der vergangenen Woche öffentlich ihr Interesse an einer Übernahme des Geschäfts bekundet.
Das Verkaufspaket von Vattenfall umfasst Greenpeace zufolge die Braunkohlekraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe (beide in Brandenburg) sowie das Kraftwerk Boxberg und Block R des Kraftwerks Lippendorf (beide in Sachsen). Diese Kraftwerke würden mit 65 Millionen Tonnen mehr CO2-Emissionen jährlich produzieren als Schweden insgesamt. Daher wolle Greenpeace diese Kraftwerke oder dazugehörige Tagebaue auch nicht weiter betreiben. Die Zeit für die Braunkohle läuft ab. Bevor weiter Menschen enteignet, Dörfer, Natur und Klima zerstört werden, wird Greenpeace alles daran setzen, den Verkauf zu stoppen oder jemanden das Geschäft übernehmen zu lassen, der den Tagebau beendet und den Menschen in der Region eine neue, saubere Zukunft bietet“, sagt Susanne Neubronner, Energieexpertin von Greenpeace Deutschland. Die Organisation habe mit ihrer Studie „Vattenfalls Chance“ gezeigt, dass der Konzern ohne Arbeitsplatzverluste aus der Kohle aussteigen und sich zu einem grünen Konzern wandeln könnte. Greenpeace Deutschland beteuerte, dass keine Spendengelder für den Kauf ausgegeben werden sollten.
Die Umweltorganisation hat allerdings Konkurrenz. Auch die tschechischen Energiekonzerne CEZ und EPH meldeten in der vergangenen Woche auch Interesse an dem Braunkohlegeschäft von Vattenfall an. Diese würden im Falle einer Übernahme, die Braunkohlekraftwerke auf unbestimmte Zeit weiter betreiben und damit die Energiewende in Deutschland gefährden, warnt Greenpeace.
Die rot-grüne Regierung in Schweden drängt Vattenfall zum Verkauf seiner deutschen Braunkohle-Sparte. Sie fordert von dem Energiekonzern eine Orientierung hin zu erneuerbaren Energien. Vattenfall selbst rechnet damit, dass der Verkauf im kommenden Jahr vollzogen wird. (Sandra Enkhardt)
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