Studie: Weltweite Energiewende bis 2050 möglich und sinnvoll

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Bis 2050 die weltweite Versorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, ist technisch möglich, finanziell attraktiv und schafft Millionen Arbeitsplätze. Die sind die zentralen Ergebnisse der Greenpeace-Studie Energy Revolution, die gemeinsam mit dem Institut für Technische Thermodynamik-Systemanalyse und Technikbewertung des Deutschen Luft- und Raumfahrt Zentrums (DLR) erarbeitet worden ist. Zudem könnte eine globale Energiewende den CO2-Ausstoß soweit senken, dass der Temperaturanstieg unter dem 2-Grad-Grenze gehalten werden könnte.

Aus Sicht der Studienautoren könnte der globale Ausbau erneuerbaren Energien deutlich schneller vorangehen. „Die erneuerbaren Energien sind inzwischen erwachsen und können mit klimaschädlichen Kohlekraftwerken und riskanten Atommeilern konkurrieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kohle- und Atomlobbyisten Regierungen daran hindern, jetzt rasch den Weg in eine saubere, sichere und wirtschaftliche Energiezukunft zu gehen“, so Sven Teske, Greenpeace-Energieexperte und Hauptautor.

Eine globale Energiewende bis 2050 würde jährliche Investitionen von durchschnittlich etwa einer Billion US-Dollar erfordern. Gleichzeitig würden aber jährlich Brennstoffkosten von 1,07 Billionen US-Dollar eingespart, heißt es in der Studie. Zusätzlich könnten noch 20 Millionen Arbeitsplätze weltweit geschaffen. Nach der Studie würde die Zahl der Beschäftigten in der globalen Energiebranche ohne beschleunigte Energiewende bis zum Jahr 2030 leicht auf 28 Millionen sinken, bei einer Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare im gleichen Jahr wären es 48 Millionen.

Deutschland könnte als Vorreiter besonders von der beschleunigten Energiewende profitieren, etwa in der exportorientierten Windbranche. „Folgt die Welt dem Energy-Revolution-Szenario, wird sich der globale Windenergiemarkt bis 2030 vervierfachen. Für Deutschland ist die nationale und die globale Energiewende eine Riesenchance“, so Teske. Aber auch angesichts des fortschreitenden Klimawandels sei der Ausstieg aus den fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas dringend geboten. 2013 hätten die Erneuerbaren knapp ein Drittel zum globalen Energiemix beigesteuert. Wie es 100 Prozent werden könnten, zeigt nun die Greenpeace-Studie, die auch mit Blick auf die anstehende UN-Klimakonferenz in Paris veröffentlicht wurde. Dort sollen rund 200 Staaten ein gemeinsames Klimaabkommen unterzeichnen. (Sandra Enkhardt)

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