Stellen Sie sich vor, sie geben mehr als eine halbe Milliarde Euro mehr aus als sie einnehmen und merken es gar nicht. So ähnlich dürfte es den Übertragungsnetzbetreibern beim Blick auf den EEG-Kontostand gehen. Im Juni sank der Überschuss um knapp 520 Millionen Euro auf etwa 4,28 Milliarden Euro ab. Im Februar hatte der Überschuss auf dem Konto, aus dem die Übertragungsnetzbetreiber die Vergütungen für die EEG-Anlagen zahlen, erstmals bei mehr als vier Milliarden Euro. Im April stieg das Plus sogar über die 5-Milliarden-Euro-Marke. Seither geht der Überschuss wieder etwas zurück – angesichts der großen Produktion von Solarstrom im Frühjahr und Sommer eine jährlich wiederkehrende Erscheinung.
Das deutliche Plus auf dem EEG-Konto macht aber dennoch deutlich, dass die EEG-Umlage für 2015 hätte von den Übertragungsnetzbetreibern stärker gesenkt werden können. Zum 1. Januar fiel sie aber nur um marginale 0,07 Cent auf 6,17 Cent je Kilowattstunde. Bereits zum Jahreswechsel betrug der Überschuss knapp 3 Milliarden Euro. Für die Berechnung der EEG-Umlage für das Folgejahr ist allerdings der Kontostand Ende September entscheidend – damals betrug der Überschuss aber auch bereits fast 1,5 Milliarden Euro. (Sandra Enkhardt)
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