BEE fordert Flexibilisierung des Strommarkts

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Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat nun eine Studie vorgelegt, in der eine stärkere Flexibilisierung des Strommarktes gefordert wird. Dies sei die auch die wesentliche Grundlage für eine kosteneffiziente Nutzung von Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen. „Für den Erfolg der Energiewende ist es entscheidend, dass sich der Strommarkt flexibilisiert. Damit kann sich das Marktsystem auf die erneuerbaren Energien ausrichten und die Erneuerbaren können zugleich mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE, mit Blick auf die Studie „Strommarkt-Flexibilisierung. Hemmnisse und Lösungskonzepte“. Deutschland könne dabei weltweit Vorreiter sein, wenn es darum geht zu zeigen, wie Energiemärkte mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent Photovoltaik und Windkraft funktionieren können.

„Die Flexibilitätsoptionen sind das Fundament für den Fortschritt der Energiewende hin zu einer Versorgung aus 100 Prozent erneuerbarer Energiequellen“, sagt Falk weiter. In der Studie würden Hemmnisse und Lösungsansätze für eine Flexibilisierung des Strommarkts untersucht. Die Energieerzeugung werde umso sicherer und preiswerter, je direkter Preissignale auf die Nachfrage seitens der Unternehmenskunden einwirkten, so das Ergebnis der Studienautoren. Die Synchronisierung von Erzeugung und Verbrauch senke Kosten und baue Hemmnisse ab. „Mit dem Abbau von Flexibilitätshemmnissen sowie der Dynamisierung ausgewählter Bestandteile des Endkundenpreises haben wir marktwirtschaftlich konforme und wirkungsvolle Hebel identifiziert“, erklärt Thorsten Lenck von Energy Brainpool, das in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel die Studie im Auftrag des BEE erstellt hat. „Die Stromnachfrage kann systematisch und dauerhaft an die fluktuierende Erzeugung von Wind- und Solarenergie angepasst werden. Das senkt sowohl die residuale Spitzenlast wie auch den Bedarf an gesicherter konventioneller Leistung erheblich“, ergänzt Malte Jansen vom Fraunhofer-IWES. Eine Dynamisierung der Strompreisbestandteile könnte ein solches Verhalten bei verschiedenen flexiblen Verbrauchen anregen. Schwankungen in der Stromproduktion könnten so durch den Wärmesektor oder Industrieanlagen, die kurzfristig ihren Energieverbrauch verschieben, ausgeglichen werden. Die Wirtschaftlichkeit jeder einzelnen Flexibilität bestimmt dabei ihren Einsatz, wie es weiter heißt.

Der BEE will mit dieser Studie neue Impulse im derzeit laufenden Prozess für ein neues Strommarktdesign setzen. Im Herbst 2014 hatte die Bundesregierung dafür ihr Grünbuch veröffentlicht. Die Konsultationen dazu laufen noch bis März. Für Mai hat das Bundeswirtschaftsministerium dann die Vorlage des Weißbuchs mit konkreten Maßnahmen angekündigt. Nach weiteren öffentlichen Konsultationen soll dann im September der Gesetzgebungsprozess für ein neues Strommarktdesign beginnen. (Sandra Enkhardt)

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