Stadtwerke Burg klagen erneut gegen Avacon

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Die Stadtwerke Burg haben eine neue Klage gegen die Avacon AG beim Amtsgericht Helmstedt eingereicht. Der Netzbetreiber komme seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, teilten die Stadtwerke Burg mit. Es gehe um Abschlagszahlungen auf die Einspeisevergütung für eine Photovoltaik-Anlage in Höhe von 892,94 Euro nebst Zinsen. Im Streit geht es um eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Verwaltungsgebäudes in Elbe-Parey. Die Anlage sei Ende Februar von Avacon ans Netz angeschlossen worden. Die Stadtwerke Burg sind Betreiber.
Noch im Februar habe Avacon selbst eine monatliche Abschlagszahlung von 142,87 Euro ermittelt. Der Solarstrom sei ins Netz eingespeist worden, aber die Zahlungen von Avacon seien bislang ausgeblieben, so die Stadtwerke Burg. Auf Nachfrage im Einspeisekundencenter sei den Stadtwerken bestätigt worden, dass eine monatliche Abschlagszahlung für das Projekt in besagter Höhe hinterlegt sei. Es sei im System auch ersichtlich, dass von Avacon ursprünglich eine Teilzahlung angewiesen habe, jedoch vor der Auszahlung wieder storniert worden sei. Eine Begründung zu diesem Vorgang gab es jedoch nicht, wie die Stadtwerke Burg weiter mitteilten. „Das Auftreten erscheint frei nach Gutsherrenart. Regeln und Verordnungen scheinen für die Avacon keine Bedeutung zu haben. Mir kommt es so vor, als würden bewusst Aufwand, Zeitverzug und zusätzliche Kosten provoziert. Die Botschaft, die ich dahinter vermute, ist: Lasst die Finger von den erneuerbaren Energien“, sagte Alfred Kruse, Geschäftsführer der Stadtwerke Burg.

Bereits mit der ersten Klage warf der Energieversorger dem Netzbetreiber vor, dass er den Anschluss und Betrieb von EEG-Anlagen auf unterschiedliche Weise erschwere. Diese Kritik erneuerte Kruse nun. Es handele sich nicht um einen Einzelfall. Bereits vor einem Monat hatten die Stadtwerke eine Klage gegen Avacon beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Die gerichtliche Auseinandersetzung habe der Netzbetreiber verloren, weigere sich aber weiterhin zu zahlen, hieß es. Auch hier ging es um eine Photovoltaik-Anlage in Elbe-Parey mit einer Leistung von 60 Kilowatt auf dem örtlichen Schuldach. In diesem Fall habe Avacon trotz der ursprüngliche Zusage und Auftragsannahme den Netzanschluss verweigert. Das Landgericht Braunschweig erließ eine einstweilige Verfügung. Avacon habe mittlerweile die Photovoltaik-Anlage auf dem Schulgebäude ans Netz angeschlossen. (Sandra Enkhardt)
Auf dem15. Forum Solarpraxis am 27./28. November in Berlin können Sie Alfred Kruse live erleben. Er wird gemeinsam mit RWE Effizienz und Eon in einer Podiumsdiskussion über "Geschäftsmodelle für Erneuerbare Energien, E-Mobility und Energiespeicher" berichten.

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