China will Anreize für kleine Photovoltaik-Projekte erhöhen

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Die chinesische Regierung hat ursprünglich für dieses Jahr ein Zubauziel von 14 Gigawatt ausgegeben. Acht Gigawatt davon sollen auf sogenannte „distributed“ Photovoltaik entfallen, womit in China vornehmlich Photovoltaik-Dachanlagen gemeint sind. Doch bislang sind weniger zwei Gigawatt an Photovoltaik-Dachanlagen zugebaut worden, berichtet die „South China Morning Post“. Darauf wolle die Regierung in Peking nun reagieren und die Förderung für Dachanlagen um bis zu 55 Prozent erhöhen. Dies gelte für den Fall, dass der Solarstrom direkt vom Dachanlagen-Betreiber an einen staatlichen Stromkonzern verkauft werde oder die Entwickler der Projekte direkt an lokale Kunden lieferten. Darauf haben sich staatliche Finanzinstitute, die Bankaufsichtsbehörden und die Nationale Energiebehörde NEA verständigt, wie es in dem Bericht weiter hieß. Ziel es es, die existierenden Finanzierungsschwierigkeiten bei der Installation von Photovoltaik-Dachanlagen zu beseitigen. Allerdings müsse die Regierung in Peking noch zustimmen. „Die obersten Energie- und Finanzbehörden haben dem Plan zugestimmt, aber wir warten immer noch auf die politischen Dokumente, die aber bald kommen sollten“, zitiert das Blatt eine Aussage von Zou Deyu vom Projektentwickler United Photovoltaics. Die Solarförderung für Dachanlage könnte dann auf etwa elf Cent je Kilowattstunde steigen, was mit den Zuschüssen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in China vergleichbar sei, so Zou Deyu weiter. Damit würde auch die Rentabilität der Projekte deutlich steigen.

Derzeit gibt es für Photovoltaik-Dachprojekte einen staatlichen Zuschuss von umgerechnet fünf Cent pro Kilowattstunde für den erzeugten Solarstrom. Dieser werde zusätzlich zu dem Betrag gezahlt, zu dem, was der Betreiber der Photovoltaik-Anlage vom Abnehmer erhalten. Die meisten Dachprojekte entstünden bisher auf Fabrikdächern. Wenn die Betreiber der Photovoltaik-Anlagen keinen lokalen Abnehmer für die gesamte erzeugte Strommenge fänden, dann sei der lokale Netzbetreiber verpflichtet, den restlichen Solarstrom für vier bis gut fünf Cent je Kilowattstunde zu kaufen, heißt es weiter.

Bereits zuvor gab es Berichte, dass die chinesische Regierung die offiziellen Photovoltaik-Zubauziele bereits gesenkt haben soll. Auf einer Konferenz der Nationalen Energy Behörde im Juni sei mitgeteilt worden, dass nur noch ein Zubau von zehn Gigawatt in diesem Jahr angestrebt werden, berichtet die Plattform „Shareribs.com“ Grund dafür sei die schwierige Finanzierungslage bei kleineren und dachgebundenen Photovoltaik-Projekten. Nun sollen es nur noch vier Gigawatt sein. Am Ausbauziel von sechs Gigawatt bei den Photovoltaik-Freiflächenanlagen solle es aber bleiben. Kurz danach hatten auch Analysten der Deutschen Bank erklärt, sie hielten das Ziel von 14 Gigawatt für unrealisitisch. Neben den unzureichenden Finanzierungsmöglichkeiten bei kleineren Anlagen nannten sie bürokratische Hürden und mangelhafte Netzanschlüsse als weitere Gründe. (Sandra Enkhardt)

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