Erneuerbare Energie: Deutschland schläft ein und die USA wachen auf

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Eine neue Studie in den USA kommt zum Schluss, dass das Land bis zum Jahr 2100 jedes Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar für Klimaschäden aufwenden müssen. Allein die Sturmschäden werden auf jährlich 35 Milliarden anwachsen. Ganze Branchen wie die Baubranche, der Tourismus und Teile der Landwirtschaft in einige Bundesstaaten stehen vor dem Ruin. Die Stromkosten werden steil ansteigen, weil immer mehr Klimaanlagen nötig seien.

Dürre, Überschwemmungen, Tornados: Das seien die Folgen des Klimawandels, so die Studie „Risky Business –The Economic Risks of Climate Change in the United States“. Unter anderem haben an dieser Studie der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, und der frühere Finanzminister Henry Poulson mitgearbeitet.

Demnach werden bald hunderttausende New Yorker in hochwassergefährdeten Gebieten wohnen und fast alle Elektrizitätswerke gefährdet sein. Während die USA solche Studien intensiv diskutiert und ebenso wie China jetzt den Ausbau der Erneuerbaren Energien forciert, hat hierzulande bei der Verabschiedung des neuen EEG im Bundestag der rasche Ausbau der Erneuerbaren oder gar das Thema Klimawandel für die Koalitionsparteien überhaupt keine Rolle mehr gespielt.

Wirtschaftsminister Gabriel hat das Gesetz zwar einen „verlässlichen und ambitionierten Ausbaupfad für die erneuerbaren Energien“ genannt. Aber das exakte Gegenteil ist richtig.

Dieses neue EEG

  • Verdrängt den Klimawandel
  • Fördert die Braunkohle
  • Behindert den raschen Ausbau der Erneuerbaren
  • Erhöht die Kosten der Energiewende, weil es die teure Offshore-Windkraft im Interesse der alten Energiewirtschaft privilegiert und
  • Hat eine Strategie zur Förderung der Speichertechnologien schlicht verschlafen.

Bleibt zu hoffen, dass die Grünen mit immerhin sieben Umweltministern in den Ländern im Bundesrat im Juli dieses Gesetz, das in seiner jetzigen Form den Ehrennamen Erneuerbares Energie-Gesetz nicht verdient, noch entscheidend nachbessern.

– Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte aufwww.sonnenseite.com. Franz Alt schreibt dort regelmäßig. –

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