GP Joule: Frankreich bleibt trotz Kürzungen attraktiv

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Das erste von GP Joule in Südfrankreich realisierte Solarprojekt mit einer Leistung von 40 Megawatt kann noch auf eine Einspeisevergütung von 32 Cent je Kilowattstunde zählen. Dies erklärten Firmenvertreter am Rande der Eröffnung dieses Parks in Pompogne in der Region Aquitanien, rund 150 Kilometer nordwestlich von Toulouse. Die neuen Photovoltaik-Projekte, mit deren Bau innerhalb der nächsten Monate begonnen und die 2014 an das Stromnetz angeschlossen werden sollen, erhielten demgegenüber nur noch einen Einspeisetarif zwischen 10,28 und 11.08 Cents je Kilowattstunde. Diese Tarife hat sich GP Joule für seine Projekte mit einer Antragstellung im Vorjahr gesichert. „Wir werden damit dennoch eine Nachsteuerrendite zwischen acht und neun Prozent erzielen können“, sagte der für Finanzen zuständige Geschäftsführer, André Hirsch, dem pv magazine. Das entspricht der Rendite des Solarparks Pompogne wie Boris Beltermann, Geschäftsführer von Aquila Capital bestätigte. Das Hamburger Investmenthaus hat den Solarpark erworben und platziert ihn unter institutionellen Investoren in Deutschland, vor allem Pensionsfonds.
Die neuen Photovoltaik-Parks blieben laut Hirsch vor allem wegen gesunkener Modulpreise sowie niedrigeren Kosten für die Entwicklung und die Administration wirtschaftlich. GP Joule könne nun von Aufwendungen für den Markteintritt profitieren. Dazu zählen nach Auskunft von Frank Menschel, Geschäftsführer des französischen Projektpartners 2ndSky, der die Vorhaben für GP Joule vor Ort entwickelt, intensive Gespräche mit den Beteiligten vor Ort, wie den Gemeinden und dem zuständigen Departement Lot-et-Garonne. 
Verlässliche politische und juristische Rahmenbedingungen sorgen laut Aquila-Geschäftsführer Beltermann dafür, dass Frankreich auch für Photovoltaik-Investoren interessant bleibe. „Anders als etwa in Spanien muss man in Frankreich nicht mit rückwirkenden Änderungen rechnen“, sagte er. Mit dem 143 Millionen Euro teuren Solarpark in Pompogne hat Aquila bisher französische Solarprojekte mit insgesamt 100 Megawatt erworben.
Wegen der hohen Einstrahlungsraten im Südwesten Frankreich und den weiter fallenden Kosten wird es nach Ansicht von GP Joule-Gründer  Heinrich Gärtner „im kommenden Jahr möglich sein, kommerzielle Photovoltaik-Projekte mit Gestehungskosten von acht Cent je Kilowattstunde zu realisieren.“ Das gibt der aktuelle Tarif allerdings nicht mehr her, der für Großanlagen im zweiten Quartal 2013 auf 7,96 Cent gesunken ist. Das sind rund 25 Prozent weniger als vor einem Jahr. Zudem benötigen solare Neuprojekte in Frankreich, so 2ndSky, gut zwei Jahre an Planungszeit, bis bei den zuständigen Netzbetreibern ein Antrag auf Netzanschluss gestellt werden kann. Erst damit ist der Einspeisetarif gesichert.
Wie es mit der Förderung der Photovoltaik in Frankreich weitergeht, dürfte sich im Herbst entscheiden. Dann will die Regierung eine neue Energiegesetzgebung auf den Weg zu bringen, um das von Präsident Francois Hollande ausgegebene Ziel zu erreichen, den Anteil der Kernenergie am Strom-Mix von 75 auf 50 Prozent bis 2025 zu reduzieren. Dazu sollen neben der Energieeffizienz die regenerativen Energien beitragen. „Sollte es dazu kommen, dürfte vor allem die Windenergie profitieren“, schätzt 2nd-Sky-Manager Merschel. „Doch das große Potenzial der Photovoltaik in Frankreich wird die Regierung nicht unberücksichtigt lassen.“ Unterstützung kommt von prominenter Seite. So fordert Jean-Pascal Tricoire, Chef des französischen Konzerns  Schneider Electric die Regierung in Paris auf, die Chancen, die sich aus einer Energiewende für Frankreich ergäben, zu nutzen. „Frankreich hat einen wichtigen strategischen Wettbewerbsvorteil: Wind und viel Sonne“, schreibt er in einem Beitrag für die Tageszeitung Les Echos.
Nach Auskunft der französischen Regulierungsbehörde CRE sind die in Frankreich installierten Photovoltaik-Kapazitäten im ersten Quartal 2013 um rund 100 Megawatt auf 3.266 Megawatt angestiegen. Inklusive aller Überseegebiete betrug die installierte Photovoltaik-Leistung 3.628 Megawatt. (Oliver Ristau)

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