EU PVSEC: Der Preiskampf geht weiter

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Auf der Messe und Konferenz, die heute in Hamburg ihre Türen schloss, war der Preisverfall bei Modulen das Hauptthema. Weil die Nachfrage schwach ist und die Lagerbestände groß sind, senkten laut Götz Fischbeck, Analyst bei der BHF-Bank, selbst die großen chinesischen Hersteller aus der ersten Reihe ihre Preise von 89 Eurocent pro Watt auf bis zu 76 Eurocent pro Watt. Hersteller aus der zweiten Reihe haben ihre Module sogar für 70 Eurocent pro Watt angeboten.

Damit ist die Branche in einer Abwärtsspirale. Die Preise fallen, bis die Nachfrage steigt. Die Nachfrage steigt jedoch erst, wenn die Investoren wieder zuschlagen. Auf dem Business Forum, einer Seitenveranstaltung der PVSEC, sagte Stuart Brannigan vom chinesischen Hersteller LDK, dass viele Integratoren warten würden, bis die Preise den Tiefpunkt erreichten.

Götz Fischbeck kommt sogar zu dem Schluss, dass für 2012 alle großen Hersteller aus China davon ausgehen, dass Modulpreise unter 70 Eurocent pro Watt liegen werden. Das decke zur Zeit nicht einmal die Kosten für die Produktion und die Rohstoffe. „Die Bereinigung des Marktes hat gerade erst begonnen“, schreibt er in seinem Newsletter. Etwa bei den mehr als 200 Zellherstellern. „Nur die Unternehmen mit den besten Bilanzen können zwei Jahre mit signifikanten Verlusten überleben und haben eine Überlebenschance“.

Deshalb verwundert es nicht, dass Unternehmen bereits mit Restrukturierungen begonnen haben. Conergy hat heute angekündigt, Zell- und Waferfertigung in Deutschland zu schließen, was rund 300 Mitarbeiter betrifft.

Dieses Mal trifft es auch die deutschen Anlagenbauer. Anfang der Woche hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, kurz VDMA, einen Bericht veröffentlicht, nach dem die Auftragseingänge im dritten Quartal 2011 auf rund 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind.

„Ich bin optimistisch, dass die Auftragseingänge bald wieder steigen“, sagte Peter Fath, Sprecher der Sektion Photovoltaik des VDMA und CTO von Centrotherm. Auch Manz berichtet, dass für die Turnkey Linie zur Produktion von CIGS-Modulen zwar keine Aufträge gekommen seien, wohl aber ein großes Interesse.

Götz Fischbeck ist weniger optimistisch, was die deutschen Anlagenhersteller betrifft, da auch sie mehr Konkurrenz spüren würden. „Chinesische Anlagenhersteller haben bis zu 30 Prozent Marktanteil bei den großen chinesischen Herstellern erreicht. Bei den Herstellern aus zweiter und dritter Reihe sind es sogar noch mehr.“ (Hans Christoph Neidlein, Jonathan Gifford)

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