Aus dem Test lernen

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ErgebnisseSchott SolarSCHOTT POLY 290SharpNU-180E1Mitsubishi ElectricPV-TD185MF5ConergyPowerPlus 225PSovelloSV-X-195-fa1Perfect SolarPS230-6P-TOP
Land der HerstellungDeutschlandJapanJapanDeutschlandDeutschlandDeutschland/OEM (Originalhersteller in Taiwan)
Größe (Millimeter)1.685 x 1.281 x 501.318 x 994 x 461.658 x 834 x 461.651 x 986 x 461.650 x 951 x 461.663 x 997 x 39
Gewicht (Kilogramm)41,516,017,019,618,622,0
ZellenartPolykristalline 6‘‘-ZellenMonokristalline 6‘‘-ZellenPolykristalline 6‘‘-ZellenPolykristalline 6‘‘-ZellenZellen nach dem String-Ribbon-VerfahrenPolykristalline 6‘‘-Zellen
ModulbauartGlas/EVA/Zelle/EVA/GlasGlas/EVA/Zelle/EVA/FolieGlas/EVA/Zelle/EVA/FolieGlas/EVA/Zelle/EVA/FolieGlas/EVA/Zelle/EVA/FolieGlas/EVA/Zelle/EVA/Folie
Angegebene Leistung (Watt)290180185225195230
Leistungstoleranz (negativ/positiv, umgerechnet auf Prozent)-0/nicht spezifiziert-5/+10-3/nicht spezifiziert-0/+2,5-0/+2,6-3/+3
Einzelbewertungen
Leistungsparameter (20 %)+++++++++++
Alterungsbeständigkeit (25 %)++++++++++
Dokumentation (15 %)++++++++++++++++
Elektrische Sicherheit (25 %)++++++++++++++++
Verarbeitung (10 %)++++++++o++
Gewährleistung und Montagefreundlichkeit (5 %)++++++++++++++
Gesamtbewertung
Ergebnisse konform zu IEC 61215 und IEC 61730jajajaja*jaja
Gesamtbewertung (maximal 100 Punkte)91,390,789,088,184,380,0
Notesehr gut (-)sehr gut (-)gut (+)gut (+)gutgut (-)
Notenspiegel
Getestete Module: 9
sehr gutsehr gut (-)gut (+)gutgut (-)befriedigend (+)befriedigendausreichendmangelhaft
023210010

Inzwischen haben Sie ein weiteres Modul getestet. Zum zweiten Mal will ein Hersteller, dessen Modul die Note gut bekommt, nicht veröffentlichen. Woran liegt das?

Manchen Herstellern ist gut einfach nicht gut genug. Außerdem kann es auch bei gut getesteten Modulen in einzelnen Kategorien Schwächen geben. Manche Unternehmen wollen das Abdrucken eines relativ schlechten Detailergebnisses auch dann nicht, wenn der Test insgesamt zu einer guten Gesamtnote führt. Da wir aber immer auch die Detailtabellen veröffentlichen, in denen die Stärken und Schwächen eines Moduls zum Vorschein kommen, kommt es vor, dass Unternehmen dann auf eine Veröffentlichung verzichten.

Welche neuralgischen Punkte zeigen sich bei dem Test?

Wir sehen beispielsweise nicht optimale Ergebnisse nach einer Alterung des Moduls in den Klimakammern. In der Detailbewertung steht da zum Beispiel bei einigen Modulen nur ein Plus statt dreimal Plus. Wenn man noch tiefer in die Detailtestergebnisse reinschaut, kann man bei manchen Modulen konkrete Schwächen erkennen, zum Beispiel bei der Leistungsdegradation nach den Alterungsbeständigkeitstests.

In der Gesamtnote können befriedigende Ergebnisse in einer Kategorie mit sehr guten Ergebnissen in einer anderen wettgemacht werden. Wie aussagekräftig ist angesichts dessen die Gesamtnote?

Es gibt sehr viele Werte, die natürlich mit bestimmten Gewichtungen zu der Gesamtnote zusammengefasst werden müssen. Wenn es aber tatsächlich gravierende Mängel in einer Kategorie gibt, die über die Zusammenfassung der Einzelwertungen in der Gesamtnote kaschiert würden, dann ist eine Extra-Abwertung vorgesehen. Die Gesamtnote hat deshalb eine Aussagekraft und stellt klar, ob es sich um ein sehr gutes, ein gutes oder ein ausreichendes Modul handelt.

Wie kam die Gewichtung der verschiedenen Parameter zustande?

Die Gewichtung wurde in dem Beirat festgelegt. Vertreter der Industrie haben sich mehrmals getroffen, um sie festzulegen. Es wurde zum Beispiel darüber diskutiert, wie hoch die elektrische Sicherheit zu werten ist, wie hoch die Leistungsprüfungen und wie hoch die Alterungsprüfungen. Das wurde dannöffentlich beschlossen. Tenor war, dass ein Modul ein komplexes Bauteil ist, und gerade um zu einer aussagekräftigen Wertung zu kommen, muss man viele Einzelkategorien gewichtet zusammenfassen. Das zeichnet PV+Test gegenüber anderen Tests aus, die in ihrer Bewertung nur einige wenige Kategorien berücksichtigen.

Der Test soll eine positive Wirkung auf dem Markt entfalten. Sehen Sie davon schon etwas?

Ja, das sehe ich. Erstens gibt es wirklich sehr viele Anfragen interessierter Hersteller, die sagen: Wir können dieses QualiErgebnisse des Modultests Pv+Test. Seit der ersten Veröffentlichung im Februar (photovoltaik 02/2010 ab Seite 60) hat ein weiteres Modul den Test mit „gut“ bestanden. Der Hersteller will trotzdem nicht veröffentlichen (siehe Interview). Die Tests verliefen in den Augen der PV+Test-Experten bisher sehr positiv. Die meisten Module erhielten „gut“ und „sehr gut“ und entsprechen dem Stand der Technik. Nur ein Modul wurde bisher mit „ausreichend“ getestet. Auch dessen Hersteller lehnt eine Veröffentlichung ab. Der Gesamtbewertung liegt eine Vielzahl von Messungen beim TÜV Rheinland zugrunde, die nicht alle in die Tabelle aufgenommen wurden, aber teilweise in den Einzeldarstellungen in der Februarausgabe nachzulesen sind. Jede Messung wird mit einer Punktzahl zwischen null und zehn bewertet und geht unterschiedlich gewichtet in das Gesamtergebnis ein. Die Noten ergeben sich aus der Gesamtpunktzahl wie folgt: ≥ 90 % der Maximalpunktzahl -> sehr gut | ≥ 80 % -> gut | ≥ 70 % -> befriedigend | ≥ 50 % -> ausreichend | < 50 % -> mangelhaft. Die Bewertungen in den Unterpunkten erfolgen entsprechend mit +++ | ++ | + | o | -. Die Gewichtung der Unterpunkte im Gesamtergebnis wurde im Industriebeirat beschlossen. * Conergy: Bei der Isolationsmessung nach dem Temperaturwechsel kam es bei einem der zwei Module in diesem Test zu einem Kriechstrom am Stecker, was nach IEC-Norm nicht geschehen darf. Die Wiederholungsmessung war jedoch erfolgreich. PV+Test ist urheberrechtlich geschützt, und die Tabelle darf nur mit Zustimmung der Solarpraxis AG und des TÜV Rheinland weiterverbreitet werden.

tätslevel auch halten und wir möchten auch mitmachen. Es laufen momentan bereits weitere Prüfungen. Zweitens gibt es Anfragen der Hersteller, die bereits teilgenommen haben und die ihre Module verbessern wollen. Sie wollen die Kritikpunkte annehmen, die wir aufgedeckt haben, und vielleicht mit einem modifizierten Modul noch einmal teilnehmen. Teilweise möchten die Hersteller die vielen sehr detaillierten Messergebnisse sehen, die wir nicht veröffentlicht haben. Außerdem fragen sie nach Informationen über das Testequipment, zum Beispiel über das Prüfgerät, mit dem man die Module auf scharfe Kanten untersuchen kann. Ein Hersteller will das jetzt auch zur eigenen Qualitätssicherung benutzen.

Welche Daten, die nicht veröffentlicht wurden, sind für die Hersteller interessant?

Zum Beispiel Elektrolumineszenz-Aufnahmen, die elektrischen Isolationswerte unter trockenen und nassen Bedingungen und einzelne Messkurven der Leistungsprüfung. Das hätte den Rahmen einer Veröffentlichung gesprengt.

Die Hersteller können die Daten doch auch selber erheben. Warum helfen ihnen die Daten vom Test weiter?

Die Leistungsmessung ist zum Beispiel kein triviales Thema. Man benötigt eine Referenzierung zu einem gültigen internationalen Normal. Es gibt sehr viele Parameter, die die Messung beeinflussen: die Temperatur, die spektrale Beschaffenheit des Lichts, die Homogenität der Testfläche. Da kann es durchaus Abweichungen von herstellereigenen Messungen zu den Messungen im TÜV-Rheinland-Prüflabor geben. Außerdem werden die Module für den Test nicht vom Hersteller selektiert, sondern anonym eingekauft. Wir vermessen und bewerten also eine Stichprobe der tatsächlich produzierten Module.

Das Gespräch führte Michael Fuhs

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