Im ersten Quartal 2011 ist die Stromerzeugung der Photovoltaik-Anlagen auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland hätten in diesem Zeitraum rund 2,75 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit. Dies reiche aus, um den Jahresbedarf von etwa 785.000 Drei-Personen-Haushalte zu decken, sagte Jörg Mayer, seit einigen Tagen neuer Geschäftsführer des Verbands. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies eine Steigerung um 87 Prozent. Im ersten Quartal 2010 waren dem BSW-Solar zufolge rund 1,47 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom in Deutschland erzeugt worden. Einen Beitrag dazu hat sicher auch das schöne Wetter geleistet. Die Sonnenscheindauer betrug allein im März 2011 im Mittel 188,4 Stunden, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet. Das seien 77,8 Stunden oder 70,3 % mehr als im langjährigen Mittel in Deutschland. Damit sei der Monat der sonnigste März seit 58 Jahren gewesen.
Der neue Rekordwert zeige, dass Photovoltaik-Anlagen auch in den Wintermonaten relevante Strommenge produzierten, so Mayer weiter. Außerdem habe sich dies auch positiv auf den Börsenpreis für Strom ausgewirkt. Grund ist: Photovoltaik-Anlagen produzierten ihre Energie zu Tageszeiten, in denen die Nachfrage besonders hoch sei. Über die EEG-Umlage wird der Solarstrom von allen Verbrauchern mitfinanziert. Die Bundesregierung und der BSW-Solar verständigten sich zum Jahresanfang auf eine vorgezogene Kürzung der Solarförderung zur Jahresmitte. Je nach dem für das Gesamtjahr prognostizierten Photovoltaik-Zubau soll es eine Senkung der Einspeisetarife um bis zu 15 Prozent zum 1. Juli für Dachanlagen und zum 1. September für Freiflächenanlagen geben. Entscheidend wird dabei die neu installierte Photovoltaik-Leistung in den Monaten März bis Mai sein. Dieser wird von der Bundesnetzagentur dann auf das Gesamtjahr hochgerechnet. Im ersten Quartal klagten allerdings viele Handwerker über eine schlechte Auftragslage. Nach dem Super-GAU im japanischen AKW Fukushima sowie mit dem Frühlingswetter und den fallenden Preisen scheint aber wieder Bewegung in den Photovoltaik-Markt zu kommen.
Insgesamt waren zum Jahresende 2010 in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 17,3 Gigawatt installiert. Allein im vergangenen Jahr sind dem Statistischen Bundesamt zufolge allein Anlagen mit einer Kapazität von 7400 Megawatt neu ans Netz gegangen. Die Gesamtzahl von Photovoltaik-Anlagen stieg um etwa 249.000 auf 860.000. Der Großteil, nach BSW-Solar-Angaben rund 700.000 der Photovoltaik-Anlagen, seien kleine Systeme im Eigenheim-Bereich. (Sandra Enkhardt)
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