Liebe Leserin, lieber Leser!
Der Gewinner auf unserer Rangliste der Projektierer hat dieses Jahr fast dreimal mehr Leistung installiert als letztes Jahr. Das ist ein Wachstum von 200 Prozent. Viele der anderen großen Unternehmen warten mit ähnlichen Wachstumsraten auf. Das ist sehr schön für die Aktionäre und Eigentümer und zeigt bestimmt, dass die Projektierer die enormen technischen Herausforderungen in den Griff bekommen (Seite 38).
Doch man darf nicht vergessen, dass sie dieses Wachstum über Förderungen erreichen, genauso wie der Rest der Solarindustrie. Die Branche hängt noch am Tropf und solange das so ist, ist eine überzeugende Lobbyarbeit überlebenswichtig, vor allem angesichts der nächsten EEG-Novelle.
Das hat auch der Bundesverband Solarwirtschaft erkannt. Er hat eine Roadmap vorgestellt, mit der er wohl aus der Defensive herauskommen will, in die er dieses Jahr geraten ist. Dazu haben die steigende EEG-Umlage und steigende Stromkosten, die unglücklich verlaufene Diskussion um die zusätzliche Degression und diverse Behauptungen beigetragen, die man getrost als Zurückschlagen der großen Energiewirtschaft bezeichnen kann. Dem entgegnet der Verband nun mit einer Strategie, in der er eine solare Zukunft in matt rosa malt. Er peilt einen maßvollen Zubau von drei bis fünf Gigawatt pro Jahr an, dessen unterer Wert den offiziellen Zielen der Bundesregierung entspricht. Die Umlage soll dadurch nicht steigen. Außerdem will der Verband zu einem beachtlichen Maße Produktion in Deutschland ermöglichen und Photovoltaik so einsetzen, dass die Volkswirtschaft von den besonderen Vorteilen der Technologie profitiert. Das sieht konstruktiv aus. Nur, es kommt so nicht an.
Wer Politiker und die Öffentlichkeit überzeugen will, muss Vertrauen herstellen. Dazu gehört es, ihnen das notwendige Hintergrundmaterial zu geben. Damit können sie erkennen, dass die zugrunde gelegten Studienergebnisse seriös sind. Dazu gehört auch, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, über die man diskutieren kann. Beides fehlt noch. Es bleibt zu hoffen, dass die angekündigte Langfassung der Roadmap ergiebiger ist als die bisher veröffentlichte Kurzfassung und dass sich noch jemand dafür interessiert, wenn sie dann erscheint (Seite 26).
Dabei hat Photovoltaik viele positive Effekte, die bisher kaum bekannt sind. Der Gang durch ein Solarkraftwerk, das einer der großen Projektierer im Freiland errichtet hat, zeigt zum Beispiel eine beeindruckende Vielfalt an Arten, denen die industrielle Landwirtschaft sonst keinen Raum lässt (Seite 14).
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Michael Fuhs
Chefredakteur
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