EEG-Umlage wieder in der Diskussion

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Die EEG-Umlage könnte sich im kommenden Jahr kräftig erhöhen. In verschiedenen Medienberichten heißt es, es sei davon auszugehen, dass sie von derzeit zwei Cent pro Kilowattstunde zuzüglich Mehrwertsteuer auf 3,2 bis 3,5 Cent pro Kilowattstunde steigen wird. Endgültig festlegen werden die Stromnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage am 15. Oktober.

Grund für den starken Anstieg der EEG-Umlage ist nach Meinung verschiedener Institute und Verbände der starke Photovoltaik-Zubau in Deutschland. Nach den jüngsten Zahlen der Bundesnetzagentur sind von Januar bis August Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 4,9 Gigawatt neu installiert worden. Für das Gesamtjahr wird mit einem Photovoltaik-Zubau zwischen sechs und acht Gigawatt erwartet.

RWI fordert Deckelung

Es sei damit zu rechnen, dass die "Kosten für erneuerbare Energien im kommenden Jahr erneut stark ansteigen werden", zitierte das Nachrichtenmagazin "Focus" das Bundeskartellamt. Nach dem Bericht sind rund 70 Prozent des zu erwartenden Anstiegs auf den Bau neuer Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) geht davon aus, dass allein die in diesem Jahr installierten Anlagen in den kommenden 20 Jahren für die Stromverbraucher Mehrkosten von 26 Milliarden Euro verursachen, wie die „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe) berichtet. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) stimmt in die Warnungen vor den hohen Kosten des Photovoltaik-Ausbaus erneut mit ein. Die in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen würden zu Belastungen von 85 Milliarden Euro in den kommenden 20 Jahren führen. Allerdings würden sie nicht einmal zwei Prozent des deutschen Strombedarfs decken. "Die enorme Zahl neuer Anlagen muss gebremst werden, es muss einen Deckel für den Markt geben", sagte RWI-Experte Manuel Frondel. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bestätigte dem Bericht zufolge, dass die EEG-Zahlungen im kommenden Jahr "deutlich höher ausfallen werden". Zugleich verwies er aber darauf, dass es unseriös sei, die Kosten für die erneuerbaren Energien nur isoliert zu betrachten. Die erheblichen Nutzen würden meist außen vor gelassen. So senkten sie den Börsenstrompreis teilweise erheblich und tragen dazu bei, dass Umweltschäden in Milliardenhöhe vermieden würden. In der Branche seien zudem bereits 300.000 Arbeitsplätze entstanden. „Ökostrom ist bei einer fairer Betrachtungsweise schon jetzt konkurrenzfähig“, sagte BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann weiter. (Sandra Enkhardt)

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