Widerstand gegen Photovoltaik-Park in Bayern

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Auf rund 190 Hektar soll in Niederbayern ein riesiger Photovoltaik-Park mit einer Gesamtleistung von bis zu 65 Megawatt entstehen. Zwischen 150 und 180 Millionen Euro will die Adelsfamilie Thurn und Taxis auf ihrem Gut Harthof bei Straubing investieren, um den Solarpark zu bauen. Das Areal entspricht 280 Fußballfeldern und genau dort beginnt das Problem. Allein in diesem Jahr sind in der Region zwischen Landshut, Regensburg und Straubing etwa 60 große Solarparks entstanden. Hinzu kommen noch rund 60.000 neue Photovoltaik-Dachanlagen in ganz Bayern. Bei den Bürgern im Freistaat regt sich daher zunehmend Widerstand gegen entsprechende Projekte.

„Wir haben nichts gegen Solarenergie. Aber fast 200 Hektar Sonnenkollektoren, das zerstört unsere ganze Heimat", zitiert die „FTD“ die Bürgermeisterin von Feldkirchen, Barbara Unger. Der Photovoltaik-Park der Familie Thurn und Taxis würde sich über drei Kilometer von der Gemeindegrenze bis zum nächsten Ort erstrecken. Die Einwohner würden dann nur noch eine „blitzende Glaswüste“ sehen, so Unger weiter. Sie hat eine Unterschriftenaktion gestartet, der bereits fast 1000 Feldkirchner Bürger zugestimmt haben.

Grünes Licht vom Stadtrat

Ende Oktober hatte der Straubinger Stadtrat allerdings für das Photovoltaik-Projekt votiert. SPD, ÖDP, Grüne und Freie Wähler stimmten geschlossen zu; die CSU-Fraktion war gespalten. Die Stadt erhofft sich im Falle eines Baus Einnahmen von rund einer Million Euro jährlich über die Gewerbesteuer. Allerdings hängt die Realisierung des Projektes von zwei wesentlichen Bedingungen ab. Zum einen könnte die Adelsfamilie als Investor abspringen, wenn die neue Bundesregierung die Einspeisevergütung für Solarstrom zu stark senkt. Zum anderen ist das Gebiet noch als Vorrangfläche für den Lehmabbau ausgewiesen. Dies muss vom regionalen Planungsverband geändert werden, damit die Photovoltaik-Anlage gebaut werden kann. Bis spätestens Ende kommenden Jahres soll der Park nach dem Willen der Betreiber am Netz sein, damit sich das Projekt rentiert. (Sandra Enkhardt)

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