Deutsche erkennen die Führungsrolle der EU im Kampf gegen den Klimawandel an, fordern aber mehr Anstrengungen

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute den sechsten und letzten Teil der Ergebnisse einer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführten Umfrage veröffentlicht. Die Umfrage gibt Aufschluss darüber, was die Menschen in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in China über den Klimawandel denken. Diese letzten Ergebnisse geben Aufschluss darüber, was die Bürgerinnen und Bürger im Kampf gegen den Klimawandel von der EU erwarten und worauf es ihnen beim Klimaschutz vor allem ankommt.

Laut Umfrage erachten die Deutschen die Europäische Union und die Kommunen als die wichtigsten öffentlichen Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. 21 Prozent der Deutschen fühlen sich bei ihren Klimaschutzbemühungen von der EU unterstützt. Ebenso viele sehen sich von den Kommunen unterstützt. Die Nationalregierungen schneiden in dieser Hinsicht um drei Prozentpunkte schlechter ab. 27 Prozent der Europäerinnen und Europäer fühlen sich bei ihren Klimaschutzbemühungen von der EU unterstützt, während der Anteil der Deutschen, die das bestätigen, sechs Prozentpunkte niedriger ist.

Insgesamt sind die Deutschen nicht zufrieden mit der Wirksamkeit der Klimaschutzmaßnahmen öffentlicher Institutionen. Nur 27 Prozent der Deutschen stufen die Maßnahmen der EU als wirkungsvoll ein. Andere öffentliche Einrichtungen schneiden bei den Deutschen sogar noch schlechter ab: Nur 25 Prozent der Befragten beurteilten die Aktivitäten der Kommunen und internationalen Organisationen als positiv. Interessant ist, dass nationale Maßnahmen besser eingestuft und von 28 Prozent der Deutschen als wirkungsvoll empfunden werden. Interessanterweise sind die Meinungen zum Beitrag der EU je nach Alter der Befragten sehr unterschiedlich: 35 Prozent der Bevölkerung in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen erachten die Maßnahmen der EU als wirkungsvoll, in der Altersgruppe 55plus sind es nur 21 Prozent der Deutschen.

Bei der Frage, welche drei wichtigen Klimaschutzmaßnahmen sie umsetzen würden, wenn sie Kanzler/Kanzlerin wären, entschieden sich 39 Prozent der Deutschen dafür, bis 2025 die Abholzung von Wäldern zu beenden und gleich viele Befragte für einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr ab 2020. Diese Maßnahmen standen auch bei den übrigen Europäerinnen und Europäern an oberster Stelle.

Auf regionaler Ebene würden 42 Prozent der Europäer und 41 Prozent der Chinesen der Beendigung der Wälderabholzung bis 2025 Priorität einräumen, während 30 Prozent der US-Amerikaner es als vorrangig erachten würden, bis 2050 den gesamten Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.

Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Klima- und Umweltfinanzierungen, kommentierte die Umfrageergebnisse: „Die Ergebnisse dieses letzten Teils der EIB-Umfrage zum Klimawandel unterstreichen die hohen Erwartungen, die die Bürgerinnen und Bürger beim Klimaschutz an die Europäische Union haben. Sie bestätigen die Führungsrolle und die Verantwortung, die die EIB als Bank der EU und weltweit größter multilateraler Geldgeber für Klimaprojekte übernehmen muss. Frühere Umfragen haben gezeigt, dass die Privatwirtschaft sich stärker für den Klimaschutz einsetzen muss und dass von den Bürgerinnen und Bürgern selbst ein hohes Engagement ausgeht. In Anbetracht dieser Erkenntnisse werden wir unsere Finanzierungen ausweiten und weiterhin privates Kapital mobilisieren, um unserer Gesellschaft einen schnelleren Übergang zu grüneren Wachstumsmodellen zu ermöglichen und zur Umsetzung des Pariser Abkommens beizutragen.“

Die Maßnahmen, die deutsche Bürgerinnen und Bürger als Erstes durchführen würden, wenn sie an der Regierung wären:

Bis 2025 die Abholzung von Wäldern beenden (d. h. in den Kampf gegen die weltweite Abholzung von Wäldern investieren) – 39 Prozent
Bis 2020 die kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einführen – 39 Prozent
Ab 2020 Einkaufstüten aus Plastik verbieten – 33 Prozent
Bis 2025 die Stromerzeugung aus Kohle beenden – 29 Prozent
In die Erforschung und Planung von Maßnahmen zur CO2-Beseitigung investieren – 20 Prozent
Ab 2050 soll der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden – 18 Prozent
Ab 2025 sollen neue Industrieanlagen CO2-arm sein – 17 Prozent
Bis 2030 die Herstellung von Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren beenden – 16 Prozent
Ab 2020 sollen Neubauten Niedrigstenergiegebäude sein – 12 Prozent
Weiß nicht – 7 Prozent
Bis 2050 sollen bestehende Gebäude zu Niedrigstenergiegebäuden nachgerüstet werden – 5 Prozent
Nichts davon – 3 Prozent
Es gibt gar keinen Klimawandel – 2 Prozent

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier: http://www.eib.org/climate-survey-public-institutions
Weitere Infografiken sind auf Anfrage verfügbar.

Medienkontakt

Edelman GmbH
Andrea Bresch
+ 49 (0) 221 82 82 81 16
andrea.bresch@edelman.com

Die EIB-Umfrage zum Klimawandel
Die Europäische Investitionsbank hat gemeinsam mit dem internationalen Meinungsforschungsinstitut YouGov Menschen über den Klimawandel befragt. Die Umfrage soll zur breiteren Diskussion über den Klimawandel beitragen und Aufschluss darüber geben, was die Menschen über den Klimaschutz denken und welche Erwartungen sie dazu hegen. Diese Umfrage ist die letzte von insgesamt sechs Umfragen, die die EIB 2018 und 2019 zu bestimmten Schwerpunktthemen durchgeführt hat. An der Umfrage nahmen 25 000 Personen teil, wobei für jedes Land eine repräsentative Stichprobe ausgewählt wurde.

Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte Geldgeber für Klimaschutzinvestitionen. In den fünf Jahren bis 2020 will sie 100 Milliarden US-Dollar für die Ziele des Pariser Abkommens bereitstellen.

YouGov
YouGov ist eine internationale Daten- und Analysegruppe. Ihre Daten basieren auf einem hochgradig partizipativen Panel, bestehend aus weltweit sechs Millionen Menschen. Aus diesem kontinuierlichen Datenstrom, kombiniert mit YouGovs breiter Forschungsexpertise und Branchenerfahrung, hat die Gruppe eine systematische Forschungs- und Marketingplattform entwickelt.