Der Wasserstoff-Hochlauf stockt. Das liegt auch daran, dass kaum belastbare Geschäftsmodelle existieren, da es kaum transparente Preise an internationalen Börsen für Wasserstoff gibt. Das schreckt Investoren ab. So entstehen keine Erzeugungsanlagen. Wenn keine Erzeugungsanlagen entstehen, gibt es auch erstmal keine Lieferanten und keine Verbraucher. Um diese Situation aufzulösen, schlägt der Nationale Wasserstoffrat vor, den Pionieren unter den Marktteilnehmern unter die Arme zu greifen und ein etwaiges Risiko auszugleichen. Außerdem brauch es einen Vermittler zwischen Erzeugung und Verbrauch.
Eine Studie von MENA Hydrogen Alliance und ILF Beratende Ingenieure analysiert mögliche Transportwege und -methoden für den Import von Wasserstoff aus dem Mittleren Osten und Nordafrika. Trotz höherer Kosten kann auch der Seeweg sinnvoll sein.
Wasserstoff für Lkw, Busse, Flugzeuge und grünem Ammoniak könne dem Land helfen, einige Sektoren zu dekarbonisieren. Mit Gelder KfW soll der Aufbau einer entsprechenden Industrie für solche Energieprodukte sozialverträglich sein. Mit dem Programm löst die Bank ein Versprechen der Bundesregierung gegenüber Südafrika ein.
RWE, Mitsubishi und Lotte Chemical aus Korea wollen globale Lieferketten für grünes und blaues Ammoniak aufbauen. Die Anlage in Texas könnte jährlich bis zu zehn Millionen Tonnen Ammoniak produzieren.
Jährlich 250.000 Tonnen Ammoniak will Uniper vom indischen Unternehmen Greenko beziehen. Die Produktionsanlage soll Erneuerbaren-Strom mit einer Leistung von 2,5 Gigawatt aufnehmen.
Möglicherweise könnte so eine Anlage bereits 2028 voll einsatzbereit grünen Wasserstoff aus grünem Ammoniak produzieren. Besonders für die Schwerindustrie im Ruhrgebiet dürfte von dem Wasserstoff profitieren.
Wie viel Wasserstoff wird eigentlich gebraucht? Das es nicht ganz ohne gehen wird, dürfte den meisten klar sein. In einem Verbundprojekt haben sich zahlreiche Forschungsinstitute daran gemacht, gleich 40 Energieszenarien auf ihre Annahmen zum Wasserstoffhochlauf zu untersuchen. Das Ergebnis: weltweit werden bis 2050 etwa 15 Millionen Gigawattstunden Wasserstoff gebraucht.
In seinem globalen PtX-Atlas stellt das Fraunhofer IEE die technischen und wirtschaftlichen Potenziale für die Produktion von grünem Wasserstoff, E-Fuels und anderen Wasserstoff-Derivaten dar. Jetzt haben die Fraunhofer-Forscher ihren Atlas um grünes Ammoniak erweitert.
Der mit Strom aus Wasserkraft betriebene Elektrolyseur soll anfänglich eine Leistung von 240 Megawatt haben. Die Unternehmen rechnen mit einem Output von zunächst 600 Tonnen Ammoniak pro Tag. Der Energieträger soll in der Schifffahrt eingesetzt werden.
Das Netz könnte jährlich bis zu 80.000 Tonnen grünen Wasserstoff und Ammoniak zu Kunden zwischen Rhein und Ruhr bringen. Für deren Produktion sollen in Spanien und Italien neue Photovoltaik- und Windenergieanlagen gebaut werden.