Kapitel 1: In der Solarbranche läuft noch manches anders als in etablierten Branchen. Das zeigt sich daran, dass in der Vergangenheit häufig schlechte Qualität geliefert wurde. Daran haben viele Marktteilnehmer ihren Anteil. Alle müssen dazulernen.
Modulauswahl: Die Qualitätsdiskussion wird oft aus Sicht von Projektierern großer Anlagen geführt. Für Installateure kleinerer und mittlerer Anlagen muss der Großhändler die Qualitätsprüfung übernehmen. Wie, erklärt Günter Haug, Geschäftsführer von Baywa r.e.
Kapitel 2: Die Module sind doch zertifiziert, könnte man denken. Doch das bedeutet wenig. Erstens sind die Prüfungen in den Augen verschiedener Experten durchaus fragwürdig, zweitens spielen später bei der Wirtschaftlichkeit einer Anlage Parameter eine Rolle, die gar nicht getestet werden.
Der TÜV Rheinland stellt auf den ersten Blick Widersprüchliches fest.
Die Nennleistung eines Moduls wird bei einer Einstrahlung von 1.000 Watt pro Quadratmeter gemessen. In Deutschland wird dieser Wert nur im Sommer um die Mittagszeit erreicht. Oft ist es dunkler. Bei den meisten Modulen sinkt dann der Wirkungsgrad. Das verringert den Ertrag.
Nachgefragt: Zertifikate werden tatsächlich manchmal entzogen. Das hat aber meist nichts mit der Fertigungsqualität zu tun.
Fallbeispiele: Am Ende hängt die Wirtschaftlichkeit nicht nur von der Modulqualität, sondern auch von der der Montage ab. Einige Fehler, die durchaus öfter vorkommen.
Kapitel 3: Was Käufer, Installateure und alle jene beachten müssen, durch deren Hände die Module auf dem Weg zum Installationsort gereicht werden, erklärt Rechtsanwältin Margarete von Oppen.
Kapitel 4: Das perfekte Produkt gibt es nicht. Um die Qualität einer Lieferung festzustellen, müssen Toleranzen und Messunsicherheiten festgelegt werden, innerhalb derer die Spezifikationen als erfüllt gelten. Das gilt besonders für die Leistungsmessung.
Marketingbegriff: 200 Watt mit Positivsortierung: Das hört sich gut an und verspricht mehr Leistung als ohne Positivsortierung. Totzdem können die gelieferten Module darunter liegen, wegen der Messunsicherheit.