Mit jeder erzeugten Kilowattstunde Strom wurden im letzten Jahr rechnerisch 343 Gramm CO2-Äquivalente freigesetzt – 2023 waren es noch 381 Gramm, im Jahr davor 439 Gramm. Damit war die Stromerzeugung bezogen auf die erzeugten Kilowattstunden noch nie so emissionsarm wie 2024. Die Zahlen stammen aus einem Kurzgutachten, die das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) im Auftrag der HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e. V. erstellt hat.
In den kommenden Jahren wird der CO2-Fußabdruck noch stärker schrumpfen: In 2030 sollen die Emissionen bei 113 Gramm pro Kilowattstunde liegen. Für 2050 prognostizieren die Experten 31 Gramm. Den Zahlen liegt der aktuelle Nationale Energie- und Klimaplan (NECP) zugrunde.
Mehr Erneuerbare, weniger Primärenergie
Analog zum Emissionsrückgang der letzten Jahre ist der Primärenergieeinsatz gesunken: Im vergangenen Jahr wurden pro Kilowattstunde Strom rechnerisch 0,92 Kilowattstunden Primärenergie aufgewendet. Damit wurde erstmals mehr elektrische Energie an Endkunden geliefert als dafür an Primärenergie eingesetzt wurde. Im Vorjahr lag dieser sogenannte KEV-Wert („nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch“) bei 1,02; in 2022 waren es 1,34 Kilowattstunden. Für 2030 sagen die IINAS-Experten auf Basis der NECP ein Verhältnis von 0,47 voraus, für 2050 von 0,11.
Je mehr die Erneuerbaren zum Strommix beitragen, desto niedriger fällt der KEV-Wert aus. Auch die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen haben Einfluss auf diese Größe. Sie kann für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren herangezogen werden, die etwa im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN/TS 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen werden. Die IINAS-Experten haben bei ihren Berechnungen keine Balkonkraftwerke berücksichtigt.
Insgesamt ging die Stromerzeugung in Deutschland 2024 zurück. Gründe sind zum einen die milde Witterung, zum anderen sowie die konjunkturbedingt geringere Nachfrage, zum Beispiel in der stromintensiven Chemie- und Metallindustrie.
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Mit Kernkraft in Deutschland würde es noch wesentlich besser aussehen, bei gesamtwirtschaftlich geringeren Kosten. Ohne importierte Kernkraft aus Frankreich würde es noch wesentlich schlechter aussehen mit der CO2 Bilanz der deutschen Stromerzeugung…
Naja, mal abgesehen davon, dass wir erst in etwa 10-15 Jahren mit betriebsbereiten Kernkraftwerken rechnen könnten und solange mit Gas und Kohle überbrücken müssten …
Aber gut Kernkraft ist ja auch sauber, solange man die Gewinnung, Aufbereitung und Entsorgung geflissentlich ignoriert. Auch ignorieren sollte man, dass Kernkraft nicht etwas Gas und Kohle aus dem Netz drückt sondern Wind und Sonne.
In der Zwischenzeit hätten wir genau die selben Dreckschleudern am Netz. Also das Märchen, dass es mit Kernkraft besser aussähe, darf man ruhig mit etwas (oder auch deutlich) mehr Bier genießen, damit es sich schöner anhört.
Ermutigende Nachrichten , die zeigen wie stark Solar und Wind die Emissionen senken. Jetzt noch den Batterieausbau hochfahren und wir schaffen die Energiewende.
Wenn man sich die Stromerzeugung in Electricity betrachtet ist Deutschland eher Entwicklungsland als Vorreiter. Wir konkurrieren was CO2 angeht mit Polen und ab und an der CZ. Die anderen Länder wehren sich sogar unseren Drecksstrom abzunehmen. Dafuer muss der Michel in Deutschland das Doppelte bezahlen wie in Finnland. Warum nur? Der Strom dort ist gruen 24/7.
Und wieso geht in Deutschland der CO2 Anteil je kWh hoch, je mehr emissionsfreie Verbraucher ans Netz gehen? Das sollte man dann lassen als Retter der Welt. Konsequent wäre eine Ladeverbot für alle EAutos bei mehr als 250 CO2/kg müsste gefördert werden. Oder besser die Kopplung der Ladestation 1:1 an die Grünstromgeneratiren, so wie das die EU für die Elektrolyseure auch vorgeschrieben
Wenn schon Saubermann, dann aber richtig. Irgendwie ist das schon scheinheilig, die heutigen Energieerzeugung insgesamt zu nutzen und sich mit seinem Anteil des Verbrauchs als Heilsbringer zu sehen.
Das Abschalten der AKWs mit gefakten Argumenten hat die Branche diskretitiert.