Die vom Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber Entso-E eingesetzte Expertengruppe zur Untersuchung des Stromausfalls vom 28. April 2025 auf der spanischen Halbinsel und in Portugal hat vergangene Woche ihren umfassenden Bericht mit den Fakten veröffentlicht: 264 Seiten, die im Wesentlichen mit dem offiziellen Bericht der spanischen Regierung vom Juni übereinstimmen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Ereignisse und Systembedingungen, die zum Ausfall führten, sowie der Ablauf der Störung und der Wiederherstellungsprozess. Die Arbeitsgruppe umfasst 45 Fachleuten von europäischen Übertragungsnetzbetreibern und Regulierungsbehörden. Die Analyse umfasst umfangreiche Daten, die von Stromerzeugern, Großverbrauchern und Betreibern von Übertragungs- und Verteilnetzen bereitgestellt wurden.
Der nun vorgelegte Bericht ist ein Zwischenbericht, der die bisher bekannten Fakten darstellt. Ein Abschlussbericht wird Anfang 2026 erwartet. Darin sollen die sogenannten „Root Causes“ – also die grundlegenden Ursachen – detailliert analysiert werden, sobald alle erforderlichen Informationen vorliegen. Unter anderem sollen dort auch die Spannungssteuerung am Tag des Ereignisses sowie die Ursache einer „lokalen Oszillation“ um 12:03 Uhr untersucht werden, die in einer großen Photovoltaik-Anlage von Iberdrola auftrat. Der Abschlussbericht soll zudem konkrete Empfehlungen enthalten, um ähnliche Vorfälle im europäischen Stromnetz künftig zu verhindern.
Erhebung der Daten
Die Entso-E-Gruppe forderte die Betreiber von Verteilnetzen auf, unter anderem folgende Informationen bereitzustellen:
– sämtliche Abschaltungen von Anlagen im Zeitraum vor dem Blackout,
– Zusammensetzung der Einspeisung (Erzeugungsmix) im Netz,
– mögliche Überschreitungen von Spannungsgrenzen,
– Daten zu Lastabwürfen,
– sowie Angaben der Kraftwerksbetreiber zu allen am 28. April aktiven Anlagen, zur Spannungsregelung, zu Abschaltungen und zu Störungen im Zusammenhang mit Oszillationen.
In Portugal und Frankreich konnten die Übertragungsnetzbetreiber die benötigten Informationen vollständig und fristgerecht liefern. In Spanien war die Datenerhebung jedoch schwieriger: Insgesamt stellten 33 Unternehmen ihre Daten zur Verfügung, während acht weitere keine Zustimmung zur Weitergabe erteilten.
Ablauf des Ereignisses
Der Stromausfall ereignete sich am 28. April um 12:33 Uhr. In der halben Stunde zuvor kam es bereits zweimal zu Oszillationen im Netz. Um diese Schwingungen abzuschwächen, beschlossen die Betreiber, den Stromexport von Spanien nach Frankreich zu reduzieren, interne Leitungen im Süden stärker zu koppeln und den Betriebsmodus der Verbindung zwischen Spanien und Frankreich zu ändern. Diese Maßnahmen minderten zwar die Oszillationen, führten jedoch gleichzeitig zu einem Anstieg der Spannung im gesamten iberischen Netz.
– Zwischen 12:32:00 und 12:32:57 wurden mehrere wichtige Erzeugungseinheiten abgeschaltet: Insgesamt gingen 208 Megawatt aus erneuerbaren Quellen verloren, und die Last im Verteilnetz stieg um etwa 317 Megawatt. Die Ursachen für diesen Anstieg sind noch unklar – möglich sind Abschaltungen kleiner Anlagen unter 1 Megawatt oder reale Lastzunahmen.
– Zwischen 12:32:57 und 12:33:18 folgten weitere großflächige Abschaltungen in Granada, Badajoz, Sevilla, Segovia, Huelva und Cáceres. Insgesamt sank die Erzeugung um mindestens 2 Gigawatt, möglicherweise sogar um 2,2 Gigawatt.
– Auslöser war ein Transformator in der Provinz Granada, der bei einer Spannung von 417,9 Kilovolt (Nominalwert 400 Kilovolt) eine Überspannungsschutzfunktion aktivierte. Er war an eine 400/220-Kilovolt-Leitung angeschlossen und speiste 355 Megawatt ins Netz ein.
– In Badajoz wurden anschließend mehrere solarthermische Kraftwerke und Photovoltaik-Anlagen mit zusammen rund 725 Megawatt abgeschaltet. In einem Fall löste die Schutztechnik einer Leitung bei 435,4 Kilovolt aus – dieser hohe Wert könnte durch vorherige Schaltungen beeinflusst worden sein.
– In den folgenden Millisekunden (12:33:17–12:33:18) kam es zu weiteren Abschaltungen in verschiedenen Regionen, die rund 930 Megawatt – möglicherweise über 1100 Megawatt – betrafen. Einige Schutzvorrichtungen lösten wegen Überspannung aus; in vielen Fällen sind die Ursachen noch unbekannt.
Im Bericht benannte Hauptursachen
- Überspannung als zentrales Problem
Nach den ersten Abschaltungen im Süden Spaniens stieg die Spannung in mehreren Netzgebieten über zulässige Werte. Diese Überspannung löste eine Kaskade weiterer Abschaltungen aus, weil weder Anlagen noch Schutzsysteme die Spannung ausreichend begrenzen konnten. - Serienabschaltungen von Erzeugungsanlagen
In kurzer Zeit wurden mehrere Anlagen in Andalusien, Extremadura und Kastilien-León vom Netz getrennt – insgesamt mehr als 2 Gigawatt Leistung. Dies setzte eine Kettenreaktion in Gang, die das System instabil machte. - Unzureichende Systemstabilisierung
Automatische Schutzmaßnahmen wie Lastabwürfe griffen zwar, konnten den Zusammenbruch aber nicht verhindern. Die Spannungsregelung reagierte zu langsam oder unzureichend. - Neuartiges Szenario eines „Überspannungs-Blackouts“
Entso-E bezeichnet den Vorfall als Beispiel eines bislang in Europa nicht dokumentierten Phänomens: Ein Systemausfall infolge einer Kaskade von Überspannungen. - Strukturelle Schwächen des Systems
– geringe elektrische Kopplung der iberischen Halbinsel mit dem übrigen europäischen Netz,
– Einschränkungen bei der Spannungsregelung (vor allem durch konventionelle Kraftwerke),
– anhaltende Oszillationen zwischen Spanien und dem kontinentalen Netz, deren Ursachen noch untersucht werden.
Bedeutung und nächste Schritte
Der Vorfall wurde gemäß europäischer Klassifizierung als „Störung der Stufe 3“ eingestuft – die höchste Kategorie. Entso-E zufolge ist dies der erste bekannte Fall, bei dem eine Kaskade von Überspannungen und Erzeugungsabschaltungen zu einem großflächigen Blackout in einem synchronisierten europäischen Gebiet führte.
Der Abschlussbericht, der im ersten Quartal 2026 erscheinen soll, wird Folgendes untersuchen:
– die grundlegenden und beitragenden Ursachen,
– die Spannungssteuerung am 28. April,
– die Rolle der einzelnen Akteure (Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber, Erzeuger),
– das Verhalten von Anlagen unterschiedlicher Größenordnung,
– Wirksamkeit der Schutzsysteme und Wiederherstellungsprozesse,
– Alarmmanagement in den Kontrollzentren,
– Spannungsverläufe an den Tagen vor dem Blackout,
– die Rolle der Hochspannungs-Gleichstromverbindungen,
– und die Einhaltung europäischer Normen und Betriebsvorgaben.
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Eigentlich tut es nicht zur Sache
ABER
Währen es Kohlekraftwerke gewesen würde man es hier jetzt lesen ODER?
Der Elefant im Raum!
Aber kommt nicht ein weiterer Bericht Anfang 2026 und sollt man nicht diesen noch abwarten
Welche Kraftwerke werden denn zur Zeit noch zur Spannungsregulierung verwendet? Stichwort „Erregerwicklung“.
„Währen es Kohlekraftwerke gewesen würde man es hier jetzt lesen ODER?“
ist falsch formuliert. Richtig wäre
„Wäre nachgewiesen, dass…“
Es ist aber noch nichts nachgewiesen, deshalb weiß noch niemensch, welche Farbe der Elefant hat.
ABER wichtig ist natürlich, dass Sie schon mal etwas geschrieben haben, was Ihrer eigenen Ansicht nach „nichts zur Sache tut“. Denn das wird man ja wohl noch raunen dürfen
Ein Zwischenbericht mit mehr Fakten, kein Ergebnis.
Richtig klar wird das Ganze erst wenn die Root Causes im Endbericht analysiert sind. Man sieht wie komplex das ist und sich Spekulieren verbietet.
Ich in sehr gespannt auf den Endbericht.
„. Um diese Schwingungen abzuschwächen, beschlossen die Betreiber, den Stromexport von Spanien nach Frankreich zu reduzieren, interne Leitungen im Süden stärker zu koppeln und den Betriebsmodus der Verbindung zwischen Spanien und Frankreich zu ändern. Diese Maßnahmen minderten zwar die Oszillationen, führten jedoch gleichzeitig zu einem Anstieg der Spannung im gesamten iberischen Netz. …. -> Ursachenbehebung: 5. Strukturelle Schwächen des Systems
– geringe elektrische Kopplung der iberischen Halbinsel mit dem übrigen europäischen Netz,
– Einschränkungen bei der Spannungsregelung (vor allem durch konventionelle Kraftwerke),
– anhaltende Oszillationen zwischen Spanien und dem kontinentalen Netz, deren Ursachen noch untersucht werden.
Was sich aber vielleicht schon jetzt sagen lässt: dass die grüne Energie von sich aus nicht oder nicht ausreichend für eine stabile Netzfrequenz sorgt.
Quatsch die strukturellen Themen waren entscheidend und haben nichts mit den regenerativen Quellen zu tun. Wir können das Stromnetz mit 100 Prozent grün versorgen, wenn genügend Stromspeicher vorhanden sind. Man müsste nur wollen. ..
( Wie soll man dazu in Echtzeit Regelmassnahmen anpassen, wenn die Analyse der Ursache(n) Monate(?) andauert?
Warum ist für Expertinnen und Experten, welche das Stromnetz auch mitaufgebaut haben und seit (zig) Jahren (feinmaschig?) beobachten die Erkennung der Ursache (bzw. des/der Entstehungsorte(s) der Ursachen) für eine fundierte Beschreibung der Zusammenhänge so aufwendig?
„In Spanien war die Datenerhebung jedoch schwieriger: Insgesamt stellten 33 Unternehmen ihre Daten zur Verfügung, während acht weitere keine Zustimmung zur Weitergabe erteilten.“
Die Diskrepanz zu ‚Smart-Meter-Pflichten‘ in PrivatHaushalten und für ‚Kleingewerbe‘ (bis 7kW, unter 6000kWh/a, ohne Wärmepumpe/Wallbox für das Laden eines eAutos) ist offensichtlich(?)
dazu ein grosser d. Stromanbieter:
„Energiewende und Klimaziele können wir mit herkömmlichen Zählern nicht schaffen. Dafür brauchen wir Smart Meter. Nur mit diesen intelligenten Zählern können wir das System in Balance halten.“ )
Zu: Nur mit diesen intelligenten Zählern können wir das System in Balance halten. Haha, wie denn? Es ist ein Messgerät. Die Daten müssen irgendwo hin und dort muss eine Software laufen, die dann etwas errechnet und dann steuert. Wie schnell geht das denn? Bei tausenden von Daten, unsynchronisiert.
„die Oszillation wird noch genauer untersucht “
Bin mal gespannt
netter Bericht, es fehlten aber die Fakten, welche Kraftwerke gerade nicht einsatzfähig waren oder nicht eingesetzt wurden, siehe Schwungmassen. Bin auf den finalen Bericht gespannt und die abgeleiteten Regeln und wie/wann sie umgesetzt werden sollen.
Da können noch so viele Speicher aufgebaut werden, solange jedoch die Inverter NICHT als Netzstütze funktionieren, und dass kann heute noch keine einziger, helfen die grünen Energien nichts, um solche Pannen zu vermeiden
Übrigens, wenn du des Englischen halbwegs mächtig bist, würde dir eine einschlägige Suche mit der Suchmaschine deiner Wahl zu diesem Thema Lesestoff für Monate bereitstellen.
Die Übersetzung für „netzbildend“ ist „grid-forming“.
Außerdem kannst du noch Information zum Thema auf https://www.ess-news.com/ finden, hier berichtet PV Magazin ausführlicher zum Thema Speicher. Gerade da ist Netzstabilisierung eines der einkommensstärksten Segmente.
Apropos Netzstabilisierung, diese findet auf die verschiedensten Arten statt. Frag doch mal die KI deines Vertrauens zum Beispiel „welche Systemdienstleistungen fallen unter die Netzstabilisierung“. Das sollte dir eine recht umfängliche Liste produzieren. Wenn du dann noch den Quellen folgst, wirst du noch viel mehr zum Thema finden.
Der größte Batteriespeicher der Welt:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/byd-baut-groessten-stromspeicher-der-welt-in-saudi-arabien-13379878
Lt. meiner KI ist es für MW ausgelegt: 1000-1500 MW. Bei einer Leistung von 1250 MW zeigt meine Recherche, dass die Anlage 10 Stunden Strom liefern könnte.
Das Gewicht wird auf 125.000-187.000 t reine Batteriekomponenten geschätzt.
Da wir in der BRD aktuell 20GW an Gaskraftwerken planen, bräuchte man wohl so ca. 160 Stück davon um an die 20GW heran zu kommen. Allerdings würden die dann halt auch nur 10 Stunden abdecken.
Detailfanatiker können die Zahlen gerne zerrpflücken. Auch wenn die zehnmal so gut ausfallen sollten, das reicht nicht ansatzweise.
Bei einer sogen. Dunkelflaute können 70GW fehlen und die kann Tage bis Wochen andauern.
Die Kosten dafür liegen wohl im Bereich 1-2 Milliarden. Meine KI berechnet, dass man für eine Dunkelflaute mit dem Bedarf von 20GW ca. 270 dieser Speicher bräuchte. Die Kosten wären im Bereich >300 Mrd Eur. Die Zahlen sind sehr mit Vorsicht zu genießen, weil man mit GWH rechnen muss, um Zeiträume abzudecken. Ich liefere die nur mal zur Verdeutlichung der Dimension. Nur zur Vervollständigung, das Gewicht beliefe sich auf ca. 53 Mio t.
Aktuell gibt es kein reales Konzept außerhalb der Gaskraftwerke, um die EE-Anlagen abzufedern, was Grundlage für deren weiteren Ausbau ist. Mit real meine ich nicht nur technisch umsetzbar, sondern auch ökonomisch.
Ohne Gaskraftwerke müsste vermutlich das Netz stark ausgebaut bzw. modernisiert werden. Die Gaskraftwerke sind der beste Kompromiss zur aktuellen Stunde: Sie sorgen dafür dass:
1. die Kohle weg kommt
2. EE weiter ausgebaut werden können
3. Das Netz – so wie es ist – erst mal weiter genutz werden kann
5. auch H2 verstromt werden kann, sollte er tatsächlich mal durch EE im Übermaß angereichert werden können
Wer EE will, kommt am Gas nicht vorbei.
Biotiker, bitte einmal (oder viel besser mehrmals) energy-charts punkt info besuchen. Auch wenn wir noch lange nicht genug Erneuerbare für eine Vollversorgung haben, is es auch in einer Dunkelflaute nicht der Fall, dass gar nichts da ist. Und jedes zusätzliche Solarmodul erhöht auch die verfügbare Energie an Tagen mit Dunkelflaute. Ich kenne Haushalte, welche sich auch im Winter zur schlimmsten Dunkelflaute vollständig selbst versorgen, samt Wärmepumpe und E-Auto. Zwar hat leider nicht jeder Haushalt diese Möglichkeit, aber wir haben ja auch Freiflächensolar, Wind und zunehmend Netzspeicher.
Nur weil es zu Zeiten von Westinghouse noch nicht möglich war, heißt das nicht, dass wir uns nicht auf dem Weg dahin befinden. Wir sollten nur nicht die noch knappen Ressourcen verschwenden und statt dessen den Fuss von der Bremse nehmen. Dann geht möglicherweise auch Wasserstoff irgendwann, wenn genug da ist.
( „Bei einer sogen. Dunkelflaute können 70GW fehlen und die kann Tage bis Wochen andauern.“
Da ist ungeklärt, wie sich D. in einer ‚Dunkelflaute‘ innerhalb Europas/global definiert, als Gesellschaft (‚koste es was es wolle, ökologisch, jetzt‘, ’sich an das ‚Wetter‘ anpassen, den unteren Einkommens- und Vermögensgruppen die Lasten zuschieben (nein!) oder fair die Belastung verteilen?, technologische Innovationen (so möglich)? Europäischer/globaler Ausgleich? bzw. andere Szenarien? )
Ungeklärt.
„das Gewicht beliefe sich auf ca. 53 Mio t“
Mit ca. 1t je Fahrzeug (PKW?) wäre das der KFZ-Bestand D., an Masse und Möglichkeiten, wer in der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Gesamtsituation sich das ‚leisten‘ kann?
Ein entscheidender (politischer) Fehler (makroökonomisch) war, nach ‚unten‘ zu treten(?), gelernt ist gelernt(?) )
Ich finde es beachtlich, mit welchen Nichtargumenten sie gegen die Nichtmachbarkeit argumentieren.
Man kann doch mal realisieren, dass es Dunkelflauten gibt und man einen Ausgleich für diese Phasen braucht. Das ist eigentlich sehr einfach.
Und wenn man nun noch im Kopf die 100% EE ersetzt durch „Wie gehts denn am einfachsten“, dann kommt man in die Richtung.
Nach Abschaltungen stieg die Netzspannung weiter an? Muss man das verstehen? Vermutlich stieg die PV-Erzeugung schneller an als abgeregelt werden konnte. Im solchen Situationen müssten Millionen E-Autos bereit sein zum Wegladen des PV-Strom-Bergs.
JORGDIETER ANHALT war der Meinung:
„solange jedoch die Inverter NICHT als Netzstütze funktionieren, und dass kann heute noch keine einziger“
Nun, hier empfehle ich ein wenig lesen zum Thema „netzbildende Inverter“. Eine Technologie, die wir schon vor Jahrzehnten entwickelt hatten, aber bis vor wenigen Jahren (man kann fast Monate sagen) nie zum Einsatz gebracht haben. Das sieht ganz anders in Asien aus. Chinesische Hardware ist jetzt bereits seit Jahren als Massenware verfügbar. Ich kann mich noch an die Schlagzeilen erinnern, als chinesische Windturbinen mit netzbildenden Invertern als verfügbar gemeldet wurden. Diese sind auch im Einsatz. Aber natürlich nicht bei uns.
Zudem stabilisieren auch netzfolgende Inverter das Netz. Diese stabilisieren z.B. den Powerfaktor und zwar rund um die Uhr. Meine Mikroinverter zum Beispiel nutzen stets ca 5-10W Solar/Batterie zur Powerfaktorkorrektur wenn verfügbar und nachts dann Netzstrom. Auch stabilisieren diese, indem sie selbstständig sanft abregeln, z.B. bei Erreichen der zulässigen Spannung. Dadurch können die verteilten Inverter selbst gar keine Überspannung erzeugen, dieses benötigt dann schon noch thermische Kraftwerke, welche sich nicht ausreichend selbst regulieren können. Auch können netzfolgende Inverter die Netzfrequenz gar nicht selbst verändern. Auch hier braucht es wieder thermische Kraftwerke, welche sich nicht ausreichend der Last anpassen können.
Ansonsten einfach mal hier am Ball bleiben und Artikel lesen wie z.B.
https://www.pv-magazine.de/2025/09/05/sma-erhaelt-erstes-zertifikat-fuer-netzbildenden-modus-mit-momentanreserve/
Eine Überspannung war es damals schon. Und damals schon war die Frage, was hat die Überspannung ausgelöst. Wenn man es nicht raus bekommen kann, sollte man das vielleicht einfach sagen. Die Aussage ist so gut wie: „Aufgrund von Verzögerungen im Betriebsablauf kommt es zu Verspätungen…“
Man könnte jetzt auch mutmaßen, dass Blindleistung gefehlt hat oder zu viel Wind geweht hat oder zu viele gleichzeitig zu stark staubsaugten oder ein Sonnensturm eingetroffen ist…
Was man raus lesen kann, ist dass die Kettenreaktion der Abschaltungen wohl eine Stelle ist, wo man ansetzen kann. Evtl. braucht es einfach nur dezentrale Erzeuger, die etwas mehr generelle Stabilität liefern. In den alten Konzepten zur Energiewende war das mal als „wichtige Brückentechnologie“ erwähnt. Man hat sich dabei bestimmt was gedacht.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass niemand der Experten bzw. Beteiligten weiß, was dahinter steckt, also hinter der Überspannung meine ich. Wenn doch, ist das ja noch schlimmer. Ich meine im Nachbarland laufen etliche Atomkraftwerke, will mir nicht ausmahlen, wie gefährlich so eine Sache werden kann.
Es will vermutlich gar niemand hören: Ich analysiere, dass Spanien ca. 80% EE hat, 20% Nuklear und ca. 20% Gaskraftwerke (als Reserve). Man sollte dem Ganzen offen begegnen und auch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass das Netz hier die Schwankungen einfach nicht mitmachen konnte. Vielleicht braucht das Netz ab einer kritischen Menge von EE eine andere Struktur.
Ich finde das Thema hochaktuell auch vor dem Hintergrund der Kritik an dem deutschen Plan Gaskraftwerke zu bauen. Ich persönlich halte dezentrale Stabilisatoren für obligatorisch, so wie die Konzepte früher das schon vorgesehen haben. Meine KI recherchiert, dass das Netz modernisiert werden muss und große Erzeuger Regelungspflicht bekommen müssen. Da gibt es aber immer weniger große Erzeuger….
Jedenfalls, solange keine verwertbaren Infos geliefert werden, bleibt die Spekulationsküche heiß und ich spekuliere kräftig mit.
ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren) fragte:
„Die Leistungsfähigkeit der Transformatoren zwischen den Netzebenen könnte auch eine wirksame Rolle in der Begrenzung bzw. Ausgleich der Spannungshöhen (weniger, direkt, bei der Netzfrequenz) für größere Teilgebiete des Stromverteilnetzes/-übertragungsnetzes(oszillations_dämpfend?) einnehmen?“
Genaugenommen gibt es bereits halbleiterbasierte „Transformatoren“, Solid State Transformer (SST), diese sind natürlich keine echten Transformatoren sondern eher bestimmten Hybridinvertern (bidirektional) ähnlich. Dafür aber ist der Wirkungsgrad fantastisch (nur knapp unter 100%) während der Wald-und Wiesentransformator irgendwo zwischen 50 und 70% herumdümpelt. Und diese sind nicht nur voll regelbar, sondern begrenzen die Spannung schon aus Eigeninteresse, da Halbleiter da empfindlicher sind. Es braucht keine Unmengen an Öl und ausgefeilte Kühlanlagen.
Etwas Lektüre, was die Momentanreserve ist und wie sie sich in einem stabilen Netz automatisch-passiv auf alle Generatoren verteilt: https://www.saurugg.net/das-europaeische-stromversorgungssystem/vertiefende-informationen/momentanreserve
Auch ein sog. „netzbildender“ Inverter für Solar, Wind oder Großbatterien hat nicht den nötigen Wumms, derartige Energiemengen in so kurzer Zeit abzugeben (woher auch) oder aufzunehmen (wohin?). „Netzbildend“ bedeutet insbesondere „beherrscht Inselbetrieb+x“ und nicht notwendigerweise „kann ein oszillierendes Landesnetz stabilisieren“.
Ich kann allerdings verstehen, dass die Spanier ihren Solarboom nicht gefährden wollen – und die Politiker rollende Köpfe fürchten – was zu verklausulierten, eher faktenarme Analysen führt. Die ebenfalls von dem Blackout betroffenen Franzosen müssen das nicht.
DocF
Du scheinst hier netzbildend und netzfolgend miteinander zu verwechseln.
Natürlich hat ein netzbildender Inverter nicht genug „Wumms“. Sehr viele davon dann aber doch.
Eventuell solltest du noch einmal genau schauen, wer denn diese „Momentanreserve“ aus deinem Link überhaupt benötigt. Diese wird nämlich dann, und nur dann, benötigt, wenn sehr große synchronisierte Verbraucher/Erzeuger in das Netz geschaltet werden, oder aber dieses verlassen.
Hier empfehle ich dringend, sich mit der Funktion synchronisierter Maschinen zu befassen.
Übrigens hat so ein 660MW – Generator weniger nutzbare Reserve als mancher Haushalt. Das liegt an der Synchronisierung, denn die Drehzahl kann sich nur in einem winzigen Bereich ändern, bevor dieser Generator aus dem Netz geschmissen wird. Der Unterschied zur Haushaltsbatterie ist, dass diese Menge 100mal pro Sekunde aufgenommen und auch wieder abgegeben werden kann.
Wer brauchts? Ja genau, wie schon oben erwähnt, synchronisierte Maschinen. Gibt es Alternativen? Oh, sicher. Man kann Energie nicht nur in magnetischen Feldern speichern, sondern auch in elektrischen Feldern. Kondensatorbänke übernehmen schon seit vielen Jahren einen Teil der Aufgabe. Schon einmal in einen Inverter geschaut? Da sind riesige Kondensatorbänke drin.
Da du dich offensichtlich für das Thema interessierst, kann ich empfehlen, sich einmal mit dem Sinus zu beschäftigen. Und dann einmal genauer zu schauen, was innerhalb einer einzigen (Halb)welle passiert, wenn synchronisierte Maschinen miteinander vernetzt sind. Und dann den Vergleich zu machen, was passiert, wenn Halbleiter-basierte Inverter miteinander vernetzt werden.
Übrigens wird dir dann vermutlich auch ein Licht aufgehen, dass diese Synchronisierung (die in deinem Artikel nicht magisch erfolgt sondern erhebliche Mengen unserer Verteilnetze verstopft, ohne auch nur irgend etwas anderes zu tun als Leiterseile zu erwärmen.
Die von dir genannte Quelle ist eher sehr unterinformiert. Z.B. “ Fällt also z.B. ein Großkraftwerk aus, so ist in der Regel kein Verlust der entsprechenden Energie aus diesem Kraftwerk im Netz zu beobachten.“ Das ist regelrechte Falschinformation. Nur weil der Autor nichts davon mitbekommt, heißt das nicht, dass hinter den Kulissen dann nicht Hektik ausbricht. Und zu verschiedensten Zeiten dann die verschiedensten Mechanismen aktiviert werden, um auszugleichen, um einen Netzkollaps zu verhindern.
( Die Leistungsfähigkeit der Transformatoren zwischen den Netzebenen könnte auch eine wirksame Rolle in der Begrenzung bzw. Ausgleich der Spannungshöhen (weniger, direkt, bei der Netzfrequenz) für größere Teilgebiete des Stromverteilnetzes/-übertragungsnetzes(oszillations_dämpfend?) einnehmen?
Die Datenlage für Grossanlagen, gegenüber der ‚Normalbevölkerung‘, bleibt unklar, dadurch, dass sich grosse Netzbetreiber weigern (können) die Daten offenzulegen, welche ein Gemeinwohl-Anliegen beinhalten? Die Einzelinteressen dazu sind unklar und die Motivation (im europäischen Wertesystem), im Sinne der d. ‚Zeitenwende‘ oder eines europäischen Ausgleichs der gemeinschaftlichen Interessen, ungeklärt? )
ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren)
Interessanter Lesestoff:
Solid State Transformers: A Comprehensive Review of Technology, Topologies,
Applications, Research Gaps, and Future Directions
von Deepak Ramesh Chandran, Sanath Kuma2, Deepashri Sanath
( die einordnung zu wirkungsgrad und sicherheit wird in den technischen details nicht geleistet, das könnte damit aber eine grössere frage (nach den erfahrungen durch die corona zeit) im 21. jhd werden(?) und die leistungshalbleiter sind dabei nur eine komponente(?)
ähnlich wäre die frage, ob der erhöhte co2-anteil auch zu stärkerem biomasse wachstum führen wird (dann wird es eine co2-zertifikat rückerstattung geben?) )
Es ist unumstritten, dass Speicher Lastspitzen durch zeitliche Verlagerung kompensieren können. Sie können aber keine Energiemengen herbeizaubern, ihre Leistungsbilanz ist wegen der Umladeverluste negativ! Daher sollte man neu zu planende Gaskraftwerke nicht gegen Speicheranlagen ausspielen und umgekehrt. Wir brauchen beide Ebenen im Netz.