Bergbau-Hohlräume im Harz sollen zu Pumpspeicher-Kraftwerken werden

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Der Harz war lange Zeit Bergbau-Region: Jahrhundertelang wurden im westlichen Teil des Mittelgebirges Silber, Kupfer, Blei und Zink abgebaut. Dabei entstanden große Hohlräume – die nun der Energiewende und zugleich der Wasserwirtschaft dienen sollen.

Unter Leitung der Technischen Universität Clausthal wollen mehrere Hochschulen und Unternehmen in einem Pilotprojekt bergbauliche Hohlräume mit bestehenden Talsperren im Westharz, darunter die Okertalsperre, verbinden. Damit sollen Pumpspeicher-Kraftwerke entstehen, deren Bau nur minimale Eingriffe in die Umwelt erfordert.

Zugleich soll die Integration der Hohlräume in das System der Talsperren mehr Spielraum beim Hoch- und Niedrigwasserschutz und der Trinkwasserversorgung geben. Das soll bei der Anpassung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur an den Klimawandel helfen.

Ein Ziel des Projektes ist es, ein sogenanntes Kombi-Kraftwerk zu konzipieren, das energie- und wasserwirtschaftliche Aufgaben verbindet. Dazu gehört auch die Entwicklung, Ausführung, Simulation und Optimierung der Betriebsführung solcher Kombi-Kraftwerke im Verbund und Einzelbetrieb.

Projekt hat Laufzeit von zwei Jahren

Neben der TU Clausthal beteiligen sich die TU Braunschweig, die Hochschule Ostfalia, die Universität Göttingen und die Leibniz Universität Hannover an dem Vorhaben. Hinzu kommen fünf Partner aus der Wirtschaft: die Harzwasserwerke, Uniper, Harz Energie, die VGH Versicherungen und die Öffentliche Versicherung Braunschweig.

Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und ein Gesamtvolumen von knapp 2,4 Millionen Euro. Davon stammt knapp eine Million Euro aus Mitteln der europäischen Regionalförderung (EFRE). Der erforderliche Kofinanzierungsanteil von rund 1,4 Millionen Euro wird im Wesentlichen durch die Industriepartner getragen.

„Es werden zwei intensive Projektjahre, in denen wir nun konkrete Schritte in Richtung der Umsetzung von Kombi-Kraftwerken unternehmen werden. Dabei spielen unter anderem die geotechnischen Untersuchungen und Simulationen eine entscheidende Rolle“, sagt Professor Thomas Ulrich vom Department of Geosciences der TU Clausthal.

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