Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Technischen Hochschule Ulm (THU), des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sowie des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW haben im Zuge des Projekts „„HydrogREenBoost“ das Konzept eines hybriden Netzboosters entwickelt. Dafür kombinierten sie einen Batteriespeicher und eine wasserstofffähige Gasturbine, um die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen zu untersuchen. Netzbooster sollen als eine Art Sicherheitspuffer für das Stromnetz dienen, um teure Redispatch-Maßnahmen wie die Abregelung von Erneuerbaren-Anlagen und das Hochfahren konventionellen Kraftwerken vermeiden. Im Ergebnis sollen Netzbooster dazu beitragen, das Netz höher auslasten zu können.
In einem eigens eingerichteten Netzlabor der TH Ulm seien die Komponenten unter realistischen Bedingungen getestet worden, hieß es weiter. Dabei konzipierten und evaluierten die Fachleute auch die Integration der Komponenten in ein zentrales Leitsystem. Die Tests hätten dabei ein konstantes Leistungsband nachgewiesen. Der Batteriespeicher sei innerhalb von 2,4 Sekunden aus dem Stand-by-Zustand auf Nennleistung hochgefahren und nach 25,4 Minuten durch die Wasserstoffturbine abgelöst worden, so die Projektbeteiligten.
Dabei untersuchten sie verschiedene Umsetzungsszenarien für den hybriden Netzbooster. Als besonders vielversprechend erwies sich eine 500-Megawatt-Anlage mit einer Batteriespeicherkapazität von 176,5 Megawattstunden und einer an das Gasnetz angeschlossenen, wasserstofffähigen Turbine. „Je nach Netzausbaustand können sich durch die Einsparung bei den Redispatchkosten sowie durch die Vermarktung am Regelreservemarkt Amortisationszeiten von drei bis sieben Jahren ergeben“, so das Ergebnis des Projekts „HydrogREenBoost“. Bei den getesteten Varianten mit zusätzlichem Wasserstoffspeicher erhöhe sich die Resilienz des Gesamtsystems. Allerdings seien diese auch mit höheren Kosten verbunden.
„Das Projekt liefert wichtige Erkenntnisse für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz neuer Technologien im Übertragungsnetz“, erklärte Michael Jesberger, Technischer Geschäftsführer von Transnet BW. „Hybride Netzbooster könnten künftig eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende spielen.“
Angesichts des enormen Potenzials hybrider Netzbooster hinsichtlich einer deutlich verbesserten Netzauslastung und -stabilität sind weitere Untersuchungen geplant. Sie sollten sich auf alternative Umsetzungsstrategien, Erlösmöglichkeiten sowie die Integration in bestehende Netztopologien fokussieren. Für einen großtechnischen Einsatz seien weitere Forschung und Pilotprojekte notwendig, hieß es weiter.
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Und wenn man sich den Blödsinn einer „wossastoff“ fähigen gasturbine spart und stattdessen den Speicher auf 500 MW/1 GWh vergrößert rechnet sich der Spaß vermutlich noch schneller.
Machen sie in Australien auch schon so (und gerne auch noch größer, google bspw. Collie Battery). Kann man sich die Forschung im Prinzip auch sparen und einfach kopieren.
Aber was weiß ich denn schon…
In Austarlien hat man in weiten Teilen nicht so diese Dunkelflauten Problematik wie in DE und ein etwas anderes Klima. Das wird auch den Stromverbrauch über das Jahr und die EE-Erzeugung beeinflussen.
Daher wird man das wahrscheilich nicht so einfach auf DE übertragen können.
Anschauen sollte man das sicherlich, wir müssen nicht immer die Welt neu erfinden.
Im Artikel wird beschrieben, wie groß der Batteriespeicher sein muss, um, bei Bedarf, die Anlaufzeit einer 500MW-Gasturbine zu überbrücken.
Von einem begrenzten Gasspeicher war nicht die Rede, da die Turbine am Gasnetz angeschlossen ist.
Dies ist ein völlig anderes Szenario als in Australien.
Ein reiner Batteriespeicher mit 1GWh wäre nach 2h oder schneller, je nach Wirkungsgrad, geleert.
Das war nicht die Intention des Aufbaus.
Liebe Mitkommentatoren,
Bitte nochmal den Artikel lesen: es geht um redispatch, Netzauslaustung und -stabilität.
Das sind Ereignisse deren Dauer sich in Stunden bemisst und zwar im deutlich einstelligen Bereich.
Das einzige was da Sinn macht sind Batteriespeicher.
Dunkelflauten und ähnliche Schreckgespenster sind hier nicht Thema.
Es tut mir leid, aber ich muss es als Schwachsinn bezeichnen.
Ich zweifle an diesen Experten!
Es wird hier wieder einmal so getan, als ob grüner H2 vom Himmel fällt.
Es gibt grünen H2 in Deutschland nur in sehr geringen Mengen und das wird auch so bleiben.
Es wird hier wieder einmal nicht erklärt, wo der grüne H2 herkommen soll?
Grüner H2 wird nämlich nicht aus grünem Strom hergestellt, sondern aus hochreinem H2O (20 Liter/kg H2/33 kWh)!
Die Trinkwassersituation in Deutschland verschärft sich zusehest.
Unsere Bundeshauptstadt wird ein massives Trinkwasserproblem bekommen.
Deshalb plant man derzeit Wasser von der Elbe in die Spree umzuleiten, wogegen sich jedoch die Stadt Dresden zur Wehr setzt..
Niedrigwasser in allen großen Flüssen und auch im Bodensee.
Wenn in den nächsten 10 Jahren die Gletscher abgeschmolzen sind, sitzen wir bald auf dem trockenen.
Und dann von grünem H2 zu philosophieren, ohne das man erklärt, wo er herkommen soll, ist Humbug.