Nach den aktuellen Zahlen des Marktstammdatenregisters geht die Bundesnetzagentur von einem Zubau von 1407,8 Megawatt bei Photovoltaik-Anlagen für den Juli aus. Bis zum Auswertungsdatum 12. August waren 1279,8 Megawatt Photovoltaik-Leistung netto hinzugekommen. Aufgrund der einmonatigen Registrierungsfrist für die Photovoltaik-Anlagen kalkuliert die Behörde jedoch einen Aufschlag von zehn Prozent bei den Zubauzahlen.
Die Bundesnetzagentur korrigiert im Zuge der Monatsveröffentlichungen auch immer die Werte der Vormonate. So sind nun im Juni doch mehr als ein Gigawatt zugebaut worden. Die Erwartungen der Bundesnetzagentur lagen bei der Veröffentlichung vor rund einem Monat bei 905 Megawatt, nun sind jedoch bereits neue Photovoltaik-Anlagen mit 1033 Megawatt neu registriert. Auch für den April liegt der Photovoltaik-Zubau mittlerweile knapp über einem Gigawatt. Nur der März bleibt mit 850 Megawatt deutlich unter diesem Wert. Für die ersten sieben Monate ergibt sich damit eine neu installierte Bruttoleistung von 8646,9 Megawatt. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung liegt damit im Juli bei knapp über 109 Gigawatt.
Die Detailauswertung der Bundesnetzagentur zeigt, dass deutlich mehr neue Leistung bei den Dach- und Freiflächenanlagen als im Vormonat hinzukam. So sind mit 34.900 neuen Dachanlagen etwa 1000 neue Systeme mehr als im Juni angemeldet worden. Die installierte Leistung in dem Segment stieg im Vergleich jedoch von 534,6 auf 628,7 Megawatt deutlich an. Im Segment der Freiflächenanlagen erhöhte sich die Zahl der neu gemeldeten Solarparks von 122 auf 164. Die dazugehörige Leistung stieg binnnen Monatsfrist von 430,4 auf 589,1 Megawatt an.

Grafik: EWS
Bei den Stecker-Solar-Geräten ist die Nachfrage dagegen sehr konstant. Mit 47.910 Photovoltaik-Balkonanlagen mit insgesamt 59,7 Megawatt sind marginal mehr Systeme hinzugekommen. Seit März liegt die Zahl der neu gemeldeten Stecker-Solar-Geräte konstant in einem Bereich von etwa 45.000 bis 50.000 pro Monat. Dagegen liegt die Zahl der monatlich neu gemeldeten Dachanlagen seit Februar sehr konstant um die Marke von 35.000.
Zum 1. August sanken die Einspeisevergütung und der anzulegende Wert für Photovoltaik-Anlagen bis ein Megawatt Leistung um ein Prozent. Diese Degression ist so im EEG festgeschrieben. Die nächste planmäßige Absenkung steht zum 1. Februar 2026 an.
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Moin und grüsse vom PV Youtuber weissnichswelt.. ich finde das absolut erstaunlich, während mir gesagt wird, das aufgrund des Solarspitzengesetzes und der Agnes ankündigungen der Bundesnetzagentur Baupläne zurückgestellt oder abgeblasen wurden, kommen solche Zahlen – die suggerieren alles wäre gut.. gleichzeitig jammern mir Solateure vor, das sie kaum noch Aufträge im Buch haben – ich frage mich wie das zusammenpasst.. sind das alles noch alte Aufträge und der böse knick kommt noch?
Obwohl.. wir brauchen natürlich viel viel mehr als das…
„Die Klage ist des Kaufmanns Gruß“, wie man in diesen Kreisen sagt. Es stimmt natürlich beides: Einerseits gehen noch viele Anlagen, die 2023 (im zweiten Jahr des russischen Terrorkrieges) eine Ausschreibung gewonnen haben, ans Netz, andererseits nimmt der Zubau der Kleinanlagen (bis auf die „Balkon-Anlagen“) ab, weil da fast alle, die mit dem Gedanken gespielt hatten, 2022-24 die Realisierung etwas vorgezogen haben. Die ersten Anzeichen für einen bevorstehenden Rückgang der Installationszahlen kann man sehen, wenn Ausschreibungen nicht mehr überzeichnet sind, so wie zuletzt die für größere Dachanlagen: https://www.pv-magazine.de/2025/07/16/unterzeichnete-ausschreibung-fuer-photovoltaik-dachanlagen-mit-durchschnittlichem-zuschlagswert-von-922-cent-pro-kilowattstunde/ . Diese Ausschreibung war allerdings mit 283MW ohnehin sehr klein. Beeunruhigender ist das Ergebnis der letzten Ausschreibung von Freiflächenanlagen: Die Ausschreibung war zwar noch geringfügig überzeichnet, das Gebotsvolumen sank aber gegenüber der vorherigen Auktion von 3839MW auf 2822MW: https://www.pv-magazine.de/2025/08/14/durchschnittlicher-zuschlagswert-von-484-cent-pro-kilowattstunde-in-juengsten-ausschreibung-fuer-photovoltaik-freiflaechenanlagen/?unapproved=297458&moderation-hash=1794e90446d6f9f7ddb180ffa45e5488#comment-297458
Wenn dieser Trend anhält, wird die nächste Ausschreibung im Dezember unterzeichnet sein.
Im Übrigen scheint dank der weiter sinkenden Kosten eine PV-Anlage jeder Größenordnung mit Speicher weiter rentabel zu bauen und zu betreiben sein. Kommende Generationen werden es uns danken, wenn insbesondere die Babyboomer jetzt noch eifrig Wind- und PV-Anlagen bauen, damit wenigstens ihre Stromversorgung für die nächsten 20 Jahre ohne wesentlichen Personaleinsatz gesichert ist.
Noch eine Ergänzung zu der Frage, ob sich ein zusätzlicher Speicher lohnt: Die letzte „Innovationsausschreibung“ (PV+Speicher, die Bezeichnung „Innovation“ ist ein Hohn) hat Ergebnisse von 5,0 bis 6,39ct gebracht, also fast der gleiche Bereich wie die „einfache“ Ausschreibung: https://www.pv-magazine.de/2025/07/03/innovationsausschreibung-vierfach-ueberzeichnet-29-zuschlaege-fuer-photovoltaik-speicher-kombinationen/ . Wahrscheinlich haben alle Bieter jetzt den Speicher schon fest eingeplant, wenn sie ihn vielleicht auch erst später realisieren.
Ist wie mit den Wärmepumpen. Der Verband sagt schelchtes jahr voraus und wenn man eine neue heizung einbauen will wartet man bis mitte nächstes jahr oder sogar erst übernächstes jahr.
ist wohl lokal sehr sehr unterschiedlich.
Wenn man für die noch fehlenden 5 Monate jeweils die Maximalerte diesen Jahres annimmt, so wird man erkennen, dass gegenüber dem Jahr 2024 nochmals eine Verringerung der Zubauzahlen eintreten dürfte, wobei das Jahr 2024 ja bereits eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr erkennen lässt, mal abgesehen von dem Anstieg bei den Balkonkraftwerken, die allerdings leistungsmäßig fast überhaupt nicht ins Gewicht fallen.
Die PV-Verhinderungspläne der Bundeswirtschaftsministerin scheinen ihre Wirkung bereits zu entfalten, noch bevor die neuen Regelungen überhaupt in Kraft getreten sind.
Man muss schon sehr gezielt wegschauen, um das nicht erkennen zu können. Ein Arbeitsplatzverlust in der Solarbranche, wie wir ihn in den 2010er Jahren unter CDU Wirtschaftsminister Altmaier zu verzeichnen hatten, zeichnet sich immer deutlicher ab, wenn dagegen nicht endlich etwas unternommen wird.
Grundsätzlich ist es ganz einfach:
Wir sind Geiterfahrer, andere Länder, die auf Energiekosten achten, bauen Freiflächenanlagen.
Freiflächenanlagen sind halt immer noch rentabel, aber auch das wird sich ändern.
Die Frage ist doch: Sind die Anlagen auch rentabel? Nur zu bieten bedeutet nicht, eine gesunde Finanzplanung zu haben.
Warum gehen die Dachanlagen zurück? Weil wir in einer Deindustrialisierung leben. Die Leute haben Angst um den Arbeitsplatz und scheuen Investitionen.
Warum haben wir Angst um Arbeitsplätze, ich dachte wir haben Fachkräftemangel.
Wir haben auch schon bei PV Anlagen das „Problem“ die Arbeiter / Monteure kommen aus dem Ausland.
Eine differenzierte Auswertung der einzelnen Segmente, gerade bei den Dachanlagen hilft hier weiter. Für die Installation im privaten Segment ohne Balkonkraftwerke gehen die Zahlen schon seit 2024 deutlich nach unten. Wir reden von Rückgängen um 40 % in 2025. Das wäre ein lesenswerter Artikel im PV-Magazin.
Sonnige Grüße
Ich habe jetzt noch eine Grafik von EWS eingebaut. Sie machen diese Auswertung immer rückwirkend für die letzten 13 Monate.
Und hier noch ein Zwischenstand, welche monatlich prozentuale Steigerung wir bräuchten, um Ende 2030 bei 215GW anzukommen: Es sind 1,7% monatlich, entsprechend 22% jährlicher Steigerung. Die letzte „Monatsrate“ wären dann 2030 im Dezember 2172 GW, was nicht so weit entfernt ist von den 1971, die wir im November 2024 schon gesehen haben. Das Ziel ist also weiter leicht erreichbar, wenn der PV keine Steine in den Weg gelegt werden.
Die Politik scheint aber genau das tun zu wollen. Da gilt die Devise „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Offiziell wird an den CO2-Zielen festgehalten, aber praktisch wird nichts zur Erreichung dieses Ziels getan. Inzwischen ist es ja unbestritten, dass man Speicher braucht um mehr volatile Erzeuger im Netz zu integrieren, und es ist auch bekannt, dass, wenn sie an den richtigen Stellen im Netz platziert werden, wirtschaftlich betrieben werden könnten. Einfache Batteriespeicher würden reichen, um den gesamten bis 2030 notwendigen Erzeuger-Zubau sinnvoll zu integrieren.
Um das so kostengünstig wie möglich zu erreichen, müsste es ein Speicherbetriebsmodell geben, das den Speicherbetreibern auskömmliche Einnahmen garantiert, aber auch nicht mehr. Solange es das nicht gibt, wird es freie Speicher geben, die auf Kosten der Verbraucher wesentlich mehr verdienen als nötig. Im Augenblick ist ein Netzspeicher die Lizenz zum Gelddrucken, weil es viel zu wenig davon gibt. Gäbe es ausreichend viele, würden sie wirtschaftlich unter Druck geraten, während es den Erzeugern dann wieder leichter fiele, sich im Markt zu halten. Würde man alles sich selber überlassen, würde sich nicht mehr viel tun: Es gäbe zu wenig Erzeuger-Zubau und viel zu wenig Speicher. Wenn der Staat einen sachgerechten Ordnungsrahmen verweigert, wird er das offizielle Ziel nicht erreichen.
Die Sprüche, mit denen diese Verweigerungshaltung gerechtfertigt wird, sind: „Die Erzeuger müssen sich am Markt bewähren“, „Die Erzeuger müssen sich flexibilisieren“. Wir wissen alle, dass man sich mit solchen Sprüchen in die Tasche lügt. Manche glauben sie sogar, die etwas intelligenteren wissen, dass sie damit den Status Quo erstmal zementieren und auf die Dauer die Rückkehr zum fossil-nuklearen Stromsystem fördern. Die volatilen Erzeuger können nur erzeugen, wenn es Wetter und Sonnenstand möglich machen. Wenn man sie zwingt, virtuell so am Markt aufzutreten, wie das die mit den Millionen- bis Milliardenjahre alten Speichern betriebenen Wärmekraftwerke tun können, sind sie nicht konkurrenzfähig. Es würde ihren Strom unnötig verteuern. Und wenn sie teurer als nötig sind, sind sie noch weniger konkurrenzfähig. Es stimmt einfach nicht, dass die Erzeuger dafür verantwortlich sind, ihre Stromerzeugung an den Bedarf anzupassen. Die Verbraucher sind dafür verantwortlich, dass sie den produzierten Strom dann bekommen, wenn sie ihn brauchen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Seinen Verbrauch anzupassen an die Verfügbarkeit von Sonne und Wind oder Speicher zu betreiben.
Danke!