Dass Katherina Reiche keine ausgewiesene Freundin der Photovoltaik ist, haben ihre ersten Wochen im Amt gezeigt. Doch mit ihrem Vorstoß am Wochenende hat sie dem nun die Krone aufgesetzt. So soll es künftig selbst für kleine Photovoltaik-Dachanlagen keine Einspeisevergütung mehr geben, sondern sie sollen ihre Erlöse durch die Direktvermarktung generieren, erklärte die CDU-Bundeswirtschaftsministerin in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“.
Die Reaktionen aus der Solar- und Erneuerbaren-Branche ließen auch nicht lange auf sich warten. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) warnte, dass die Umsetzung solcher Pläne sowohl die Klimaziele gefährden als auch die Branche mit ihren rund 150.000 Beschäftigten stark schädigen würde. Es brauche vielmehr verlässliche Investitionsbedingungen in allen Photovoltaik-Marktsegmenten. Dazu gehört auch eine Förderung für Solarstrom, der nicht selbst verbraucht werden könne, erklärte der Verband. Aus seiner Sicht sollte die Politik lieber dafür sorgen, dass der „Photovoltaik-Ausbau für alle relevanten Marktsegmente auf Zielkurs“ gehalten sowie Speicher und Netze schneller ausgebaut werden. Der BSW-Solar verwies zudem auf das Ergebnis einer Umfrage unter Photovoltaik-Installationsbetrieben. So würden nur vier von zehn Kunden ohne eine Förderung noch in eine private Photovoltaik-Dachanlage investieren.
Auch eine stärkere Beteiligung solarer Prosumer an den Netzkosten hält der BSW-Solar für nicht angemessen. Die meisten Photovoltaik-Dachanlagen würden bereits jetzt in Kombination mit Batteriespeichern, Elektroautos, Klimaanlagen oder Wärmepumpen installiert und betrieben. Damit gewährleisteten sie eine effiziente Nutzung der Netzinfrastruktur. Zudem werde für selbst produzierten und vor Ort verbrauchten Solarstrom kein zusätzlicher Netzausbau benötigt. Diese Anlagen senkten im Gegenteil den Netzausbaubedarf und reduzierten damit die Kosten, so der Verband.
Beim Bundesverband des Solarhandwerks (BDSH) sieht man ebenfalls ein hohes Risiko für einen Markteinbruch durch Reiches Vorstoß. Gleichzeitig sieht der Verband auch Änderungsbedarf am bestehenden System. „Die Einspeisevergütung braucht zwar eine Erneuerung, aber eine Streichung ohne Alternativen ist der falsche Weg und würde zu einem Nachfrageloch führen“, erklärte der BDSH. Er zeigte sich auch gesprächsbereit: „Soweit es um die Abschaffung der Einspeisevergütung geht, stehen wir bereit, um ein Stufenmodell weg von den starren Vergütungssätzen hin zu marktbasierten Lösungen auszuarbeiten.“
„Die Branche leidet mehr denn je unter der Unsicherheit, die gerade jetzt wieder zusätzlich geschürt wird“, heißt es weiter mit Blick auf Reiche. Dies liege vor allem daran, dass sie die Abschaffung der Einspeisevergütung ohne Alternativpläne in den Raum gestellt habe. „Es fehlt an einem Masterplan seitens der Ministerin, wie der Photovoltaik-Ausbau vonstattengehen soll. Stattdessen ist die Branche gefühlt unter Dauerbeschuss und kommt nicht zur Ruhe“, kritisiert der BDSH. In einem 5-Punkte hat der Verband verschiedene Ansatzpunkte ausgearbeitet, wie der Zubau von Dachanlagen forciert werden könnte. Darin enthalten ist eine konsequente und technisch vereinfachte Umsetzung des Rollouts intelligenter Messsysteme, eine bundesweit einheitliche, digitale Abwicklungsplattform und der Abbau überzogener Dokumentationspflichten beim Netzanschluss, faire Rahmenbedingungen für Energy Sharing und Mieterstrom sowie die Stärkung des mittelständischen Solarhandwerks. Punkt vier in dem 5-Punkte-Plan des BDSH hat Reiche allerdings schon einmal konterkariert. Es ist die Forderung des Verbands nach einer verlässlichen politischen Kommunikation, langfristigen Förderperspektiven und stabilen Rahmenbedingungen.
Carolin Dähling, Bereichsleiterin Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy, erklärt zu Reiches Äußerung vom Wochenende: „Das Framing der Wirtschaftsministerin von Wind und Solar als Kostentreiber ist falsch und gefährlich. So setzen wir die Akzeptanz für die Energiewende aufs Spiel.“ Die privaten Photovoltaik-Dachanlagen seien „ein niedrigschwelliger Einstieg zu Elektromobilität und Wärmewende“. Die von Greenpeace gegründete Energiegenossenschaft forderte die Ministerin auf, seriöse Vorschläge vorzulegen statt populistische Debatten zu starten. „Um das Energiesystem effizient auf 100-Prozent Erneuerbare umzustellen, braucht es eine sinnvolle Reform der Einspeisevergütung, die finanzielle Anreize so setzt, dass sich die Anlagen automatisiert systemdienlich verhalten“, sagte Dähling.
Und wie sieht man die Vorschläge bei „New Solar“? „Wir dürfen nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Bevor wir die Einspeisevergütung abschaffen, brauchen wir zuerst eine Systemmodernisierung für mehr Digitalisierung und bessere Prozesse: der flächendeckende Smart-Meter-Rollout, einfache Abstimmungen mit Verteilnetzbetreibern und klare Marktkommunikationsregeln sind dafür grundlegend“, kommentierte Philipp Schröder, CEO und Mitgründer von 1Komma5°. „Die Politik muss jetzt eine ernst gemeinte Qualitätsoffensive starten. Solange Prozesse haken und Daten nicht zuverlässig ausgetauscht werden, gibt es keine verlässliche Basis für die Umstellung der Förderung.“ Auch er warnt vor einem kompletten Stillstand, wenn es keine weitere Planungssicherheit für die Branche gibt.*
Ein Seitenhieb auf „Old Solar“ kommt dann auch noch: „Gleichzeitig verursachen vor allem alte, vollständig ungesteuerte Anlagen hohe Kosten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Hier müssen dringend Speicher nachgerüstet werden, die netzdienlich steuern können.“ Flexibilität und Steuerbarkeit verursachten keine Extrakosten, so Schröder weiter, allerdings müssten sie wirksam umgesetzt werden, damit der günstige Solarstrom bei allen ankomme.
„Klar ist: Die Einspeisevergütung, wie sie heute funktioniert, basiert nicht auf smarten Signalen aus dem Markt. Sie sollte schrittweise auf ein marktnahes Modell umgestellt werden. Die geförderte Direktvermarktung ist hier der Schlüssel mit intelligenter Steuerung, Speichern und der Möglichkeit, dass auch kleine Anlagen aktiv am Markt teilnehmen“, sagt Schröder weiter. Ziel sei ein digitales, flexibles und effizientes Energiesystem.
Bei Enpal fordert man schon seit längerem, die Direktvermarktung auch auf kleinere Photovoltaik-Anlagen auszuweiten. Markus Meyer, Politikchef beim Unternehmen, erklärte zu Reiches Aussagen: „Solaranlagen sollten zügig in den Markt integriert werden. Dafür braucht es jedoch einen klaren regulatorischen Rahmen und reibungslose Prozesse, um die Direktvermarktung massentauglich zu gestalten. Die Politik sollte jetzt nicht den Fehler machen, den zweiten Schritt vor dem ersten zu gehen.“
*Anmerkung der Redaktion: Den Satz haben wir nachträglich richtiggestellt. Er war in der Ursprungsversion falsch formuliert. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
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Frage zu Einspeisevergütung EEG:
ist es in 2025 noch zeitgemäß, 20 Jahre zu fördern?
Wie wäre es mit 10 Jahren?
Kompromisse finden…
zu Netzausbau:
für Netz-Infrastruktur ist der Staat zuständig, der Staat nimmt genug Steuern ein.
Zur Finanzierung Dieser muss sich die Politik zuerst an die eigene Nase fassen.
Ich frage mich, wieso manche Leute immer noch dem Irrglauben unterliegen, die Einspeisevergütung als Förderung zu bezeichnen.
Ich liefere gegen Entgelt klimafreundlichen, weitgehend CO2- freien Strom und erhalte dafür eine dementsprechende Vergütung.
Über deren Höhe mag man vielleicht noch diskutieren können, inwieweit diese angemessen ist, obwohl ich auch das nur bedingt nachvollziehen kann, da selbst unsere Gesellschaft einen Nutzen davon hat, dass PV-Anlagenbetreiber die CO2- Bilanz derjenigen verbessern, die sich keine PV-Anlage leisten können oder nicht über den notwendigen Platz dafür verfügen.
Einem Energiekonzern spricht schließlich komischerweise niemand das Recht ab, seinen Strom mit Gewinnerzielungsabsicht zu verkaufen.
Eine Förderung wäre in meinen Augen etwas, was mit keiner Gegenleistung meinerseits verbunden ist, wie etwa der Zuschuss, den es mal bei der Anschaffung einer Wallbox gab.
Einfach mal nachlesen. Natürlich ist es eine Förderung, auch wenn Sie dafür eine Gegenleistung erbringen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Finanzielle_F%C3%B6rdermittel
@Thomas aus Marl,
„Ich frage mich, wieso manche Leute immer noch dem Irrglauben unterliegen, die Einspeisevergütung als Förderung zu bezeichnen.“
Irrglaube? gefördert von/ durch was?
Richtig vom Staat, sprich Steuerzahler.
Vor vom Stromkunde via EEG Umlage.
„…unsere Gesellschaft einen Nutzen davon hat, dass PV-Anlagenbetreiber…“
dieser Nutzen wird eben gefördert durch die EEG Einspeisevergütung.
„Ich liefere gegen Entgelt klimafreundlichen, weitgehend CO2- freien Strom und erhalte dafür eine dementsprechende Vergütung.“
Die entsprechende Vergütung ist der Marktwert Solar.
Seid froh, daß ihr in D diese Regelung habt.
(zu meinen o.g. 10 Jahren stehe ich nach wie vor)
Es ist die übliche Verwechslung/fehlerhafte Differenzierung von „Förderung“ und „Subvention“. Diese Unschärfe wird von Polemikern gerne genutzt um zu insinuieren, jede Förderung sei eine Subvention.
Subvention ist eine spezielle Form der Förderung, indem eine erwünschte Sache, für die die Leute aber nicht bereit sind zu bezahlen, was es kostet sie bereitzustellen, finanzielle Zuschüsse erhält. Sozusagen jede staatliche Zahlung ist eine Subvention. Die Gründe, warum die Leute nicht bereit sind, zu zahlen, sind dagegen sehr unterschiedlich: Warum baut nicht jeder sein eigenes Krankenhaus, seine eigene Schule, seine eigene Straße oder bezahlt seinen eigenen Polizisten?
Förderung ist hingegen viel allgemeiner zu sehen: Auch die Behinderung der Konkurrenz kann eine Förderung darstellen, z.B. indem man Zölle für ausländische Waren erhebt. Die Autoindustrie hat sehr intensiv daran gearbeitet, dass die Bahn behindert wurde, insbesondere viele Bahnstrecken stillgelegt wurden.
Im Falle der PV besteht Förderung auch darin, dass die Netzbetreiber die Anlagen akzeptieren müssen, für Vermarktung sorgen und das EEG-Konto führen, einschließlich der Auszahlung an die PV-Betreiber. Und diese Förderung ist wichtig! Sie dient dem Anreiz, soche Anlagen zu bauen, und sorgt für eine Kostenminimierung, wenn sich nicht jeder einzeln kümmern muss, sondern der Netzbetreiber das gesammelt für alle tut. Von den Einspeisevergütungen, die die PV-Betreiber erhalten ist manches Subvention, besonders für ältere Anlagen, bei denen die Einspeisevergütung noch sehr hoch war. Andere Anteile sind schlicht die Bezahlung für eine Leistung, die erwünscht ist, auch wenn PV-Strom teurer wäre als sonstiger Strom. Inzwischen kann man aber sagen, dass PV-Strom direkt verbraucht sehr günstig ist, und selbst wenn er bis zum Verbrauch zwischengespeichert werden muss, noch konkurrenzfähig ist. Das Problem ist bloß: Die Netzbetreiber, die den Strom vermarkten müssen, dürfen keine Speicher betreiben. Dagegen, dass das andere tun, wehren sie sich auch mit Händen und Füßen. So kann das natürlich nichts werden. Und die Gaslobby reibt sich die Hände. Für sie ist diese Behinderung der Konkurrenz eine sehr effektive Förderung.
@JCW,
hier in Norwegen heißt das ganz einfach -> støtte (Stütze). Das Wort deckt dann alles ab, wenn es um Förderung und/ oder Subvention geht.
@Uwe Dyroff: Sie haben die deutsche Sprache offensichtlich nicht verstanden: Es gibt nicht Förderung oder Subvention. Förderung ist der Oberbegriff. D. h. jede Subvention ist eine Förderung, aber nicht jede Förderung muss eine Subvention sein. Der Polemiker nutzt das dann, indem er ganz allgemein von Förderung redet, was auch zutrifft, der unbedarfte Zuhörer aber hört Förderung und denkt Subvention, was vom Polemiker beabsichtigt ist.
Ob mit dem norwegischen Wort Stütze jetzt Förderung allgemein oder speziell Subvention gemeint ist, ist mir nicht klar geworden. Ich vermute, dass die gleiche Unschärfe wie im Deutschen besteht, wo mit Förderung oft (aber eben nicht immer) nur Subvention gemeint ist.
Auch in Ihrer Aussage merkt man diese polemische Unschärfe: „Soll man 20 Jahre fördern?“ Natürlich soll man 20 Jahre fördern. Man soll auch 100 Jahre fördern. Und wenn diese Förderung nur darin besteht, dass der PV-Betreiber ein Recht darauf hat, seinen Strom ins allgemeine Netz einzuspeisen. Soll dieses Recht nach 10 Jahren entfallen? Das wäre doch Schwachsinn. Sie meinten eigentlich: „Soll man 20 Jahre eine überhöhte Einspeisevergütung bezahlen?“. Überhöht ist eine Einspeisevergütung, wenn der Einspeiser mehr erhält, als der Strom am Markt wert ist Das ist zur Zeit regelmäßig der Fall, wenn der Strompreis in der Mittagszeit stark abfällt und sogar gelegentlich negativ wird, weil es zu wenig Speicher gibt, die ihn aufnehmen können. Manchmal kann man den eingespeisten Strom aber auch teurer verkaufen, als es der Einspeisevergütung entspricht. Ein Direktvermarkter kassiert dann diesen Mehrpreis und freut sich ansonsten, dass er auch noch für seinen wertlosen Strom eine Mindestvergütung bekommt. Der Kleineinspeiser dagegen erhält immer nur seine fixe Einspeisevergütung, die im Idealfall dem durchschnittlichen Wert seines Stroms entspricht und somit nichts weiter darstellt als eine Vereinfachung, die der Kostenreduzierung hilft.
Aus der Tatsache, dass ein Einspeiser Einspeisevergütung erhält, wenn der eingespeiste Strom gerade nichts wert ist, kann man also nicht schließen, dass das eine Subvention ist. Da muss man schon etwas differenzierter hinschauen.
Ihre Idee mit den 10 Jahren klingt zunächst einmal nicht schlecht. Sie ist aber unnötig. Kleinanlagen auf Dächern rentieren sich auch vollständig ohne Einspeisevergütung. Für Großanlagen orientieren sich die 20 Jahre an der geschätzten Lebensdauer der Anlagen. Aufgrund von Qualitätsfortschritten sollte man diese Zeit eher auf 25 Jahre anheben, und die Garantievergütung entsprechend senken. Das würde den Stromverbrauchern mehr Kostenersparnis bringen.
Würde man die Zeit auf 10 Jahre vermindern, müsste man die Garantievergütung erhöhen. Das Risiko der Betreiber würde gleichzeitig steigen, was die Kosten erhöht. Darüber, was der Betreiber nach den 10 Jahren mit der Anlage macht, hat der Stromverbraucher, der sie ihm bezahlt hat, keine Verfügung mehr. Es wäre also ein Kostentreiber.
Zinszahlungen sind auch eine Förderung.
Stromeinspeisung, mit vereinbarten Bedingungen, ist eine Geschäftsvereinbarung mit beiderseitigen oder vielseitigen Kosten-Nutzen-Erwägungen.
Wenn die Rahmenbedingungen nicht geeignet sind, das ist das nicht das Versäumnis der Kleineinspeiserinnen und Gewerbestromkunden, sondern der ausgestalteten (und durch Lobbyismus grosser Verbände eingeforderten und beeinflussten) Bedingungen.
Die werterhaltende Vermarktung war für diese Gesellschaftsgruppen, in deren ‚Mono- oder Oligopolmarktpositionen‘ keine Verpflichtung gegenüber der ‚Normalbevölkerung‘. Deshalb haben diese ‚Expertinnen und Experten‘ auch grosse Schwierigkeiten, ‚kleine‘ Einspeiseanlagen zu definieren, wenn von ‚Überlastung‘ und ‚ungerechtfertigten‘ Kosten schwadroniert wird.
Die kostendeckende Vergütung (und wie wird dann der Standard-Haushalt im Stromverbrauch eingeschätzt?) ist ein normales, betriebswirtschaftliches Anliegen (mindestens, angesichts der Nebenkostenerhöhungen, der gesetzlichen Unsicherheiten und der ‚krisenbedingten‘ Inflationskosten, und erweitert auch der Umverteilung und daraus resultierender gesellschaftlicher Ungleichheit, nicht im Einzelfall, sondern statistisch deutlich erkennbar).
Vieles andere dabei ist auch ‚Lobbyismus in den Kommentarspalten‘ und treten nach unten.
@JCW,
„@Uwe Dyroff: Sie haben die deutsche Sprache offensichtlich nicht verstanden“
selbst nach 18 Jahren in Norwegen, oder gerade wegen, verstehe ich die deutsche Sprache um so besser.
In Deutschland macht man aus einer Fliege einen Elefanten.
Ich nehme eine Fliegenklatsche, um der Fliege Herr zu werden.
In Deutschland redet man eigentlich auch nur von einer Fliege, kämpft aber gegen einen virtuellen Elefanten.
Und das ist alles hausgemacht und ist auch noch „stolz“ darauf.
@JCW, Du kannst das jetzt wieder Polemik nennen.
Ich nenne das Pragmatismus.
Ziel erreicht: die Fliege ist tot.
@JCW,
„Auch in Ihrer Aussage merkt man diese polemische Unschärfe: „Soll man 20 Jahre fördern?“
hier https://www.pv-magazine.de/2025/08/12/25-jahre-eeg-zeit-fuer-den-naechsten-systemimpuls/ noch etwas zu meiner „polemischen Unschärfe“.
(Ich schrieb übrigens etwas ganz anderes, siehe ->
«Frage zu Einspeisevergütung EEG:
ist es in 2025 noch zeitgemäß, 20 Jahre zu fördern?
Wie wäre es mit 10 Jahren?
Kompromisse finden…»)
und immer schön an die Gegenfinanzierung denken. ⤵️
https://www.pv-magazine.de/2024/08/06/bundesregierung-schaetzt-finanzierungsbedarf-fuer-eeg-konto-auf-159-milliarden-euro-fuer-2025/#:~:text=2025-,Bundesregierung%20sch%C3%A4tzt%20Finanzierungsbedarf%20f%C3%BCr%20EEG%2DKonto%20auf%2015%2C9%20Milliarden,des%20EEG%2DKontos%20ben%C3%B6tigt%20werden.
(der Artikel stammt vom 6. August 2024, Google KI erzählt das -> Der Finanzierungsbedarf für das EEG-Konto im Jahr 2025 wird auf etwa 17 bis 18 Milliarden Euro geschätzt./ nur mit der Hälfte könnte man zB. nutzen für Schulen/ Kindergärten etc)
Grüße vom pragmatischen Polemiker aus Norwegen 😎
Bei der Windkraft gab es ein 2 teiliges System. Eine Anfangsvergütung und eine Dauervergütung (20 Jahre)
Bei der PV könnte man 3 Jahre lang 12 ct vergüten und danach beispielsweise 4 ct – entspricht 5,2 ct im Mittel. Es würde es ermöglichen die PV Vergütung dauerhaft von der Politik unabhängig zu machen. Der Anreiz für einen Stromhändler wäre größer ein eigenständiges Ankaufmodell zu etablieren.
Auch bei der optionalen Direktvermarktung gibt es eine Fall-Back zu einer Festvergütung.
Mit anderen Worten: Auch hier wird gesagt / geschrieben, dass sich etwas ändern muss.
Aber genau hier liegt auch meine Kritik.
Man hat versucht, das tote Pferd weiterzureiten, obwohl es schon tot ist.
Und nun schlägt das Pendel zurück: Die PV-Lobby hat es zu weit getrieben.
Hör endlich auf solchen Unfug zu verbreiten unter nahezu jedem Artikel. Und die Moderatoren lassen diesen geistigen Dünnpfiff von der KI auch noch durch.
Ich erkenne ausschließlich bei Frau Reiche Lobbyarbeit für e.on Vattenfall Westnetz & Co
„Die PV-Lobby hat es zu weit getrieben“!? Hat sie es soweit getrieben wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle und Braunkohle?
Hätte sie mal! Dann wäre unsere Planet (heute) vielleicht noch zu retten. Dank solch rückwärtsgewandten Gestalten wie Frau Reiche, wird das wohl nichts mehr rechtzeitig.
Ich hoffe für sie persönlich, dass sie nicht dem Hitzetod oder anderen Ereignissen die mit dem Klimawandel verbunden sind, zum Opfer fallen.
Faire Bedingungen vorausgesetzt, bedarf die Ankündigung von Frau Reiche keinen Aufschrei der Empörung. Voraussetzung hierfür ist, dass es eine faire Behandlung und einen barrierefreien Marktzugang für alle gibt. Soll heißen: Allzu gern bin ich mit einer flexiblen Einspeisevergütung in Höhe des jeweils aktuellen Energiepreises einverstanden. Die Abrechnung der Einspeisung übernimmt dann zukünftig weiterhin der Netzbetreiber, denn der Lieferant meines flexiblen Stromtarifs praktiziert das bei meiner Belieferung bereits auch – die nötige Datenübertragung ist vorhanden, auch ohne intelligente Messeinrichtung, dank IR-Aufsatz auf der „modernen“ Messeinrichtung. Einen Smartmeter würde ich gerne zeitnah installieren lassen, wenn denn geliefert werden könnte. Das Frau Reiche obendrein dann bitte jede Begrenzung bei der Nutzung von Batteriespeichern streicht, ist selbstredend und muss sicher nicht erwähnt werden. Netzentgelte dürfen sich dann gerne, wie bei RLM-Kunden, an der Last-/Leistungsspitze orientieren und berechnet SOWIE vergütet werden – wenn schon entlastet wird, dann ist auch dies bitte zu honorieren. Auch ok? Na dann : nur zu!!! Dann können endlich auch Mieter ohne nennenswerte Eigenerzeugungsanlage einen AC-gekoppelten Batteriespeicher betreiben um wertschöpfen zu können – alles im Sinne der Netzstabilisierung und AUCH zum eigenen finanziellen Vorteil. Ein solches Szenario vorausgesetzt würde auch zukünftig PV-Erzeugung und Speicherkapazität ausgebaut und das Handwerk in Arbeit gehalten .
Finde ich auch OK und bitte gleichzeitig die kompletten Kosten für CO2 und Atom vom Rückbau bis zum Endlager, CCS und wer weiß was vollständig einpreisen.
10kWp EEG2011 | 18kWh Speicher MadeINGermany | Brauchwasserwärmepumpe | LW Wärmepumpe im Zulauf
Das klingt in Summe vernünftig. Die Streichung er Begrenung bei der Nutzung von Batteriespeichern bedeutet also, dass Netzbetreiber aller Netzebenen Energiespeicher in ihren Netzen nach ihrem Gusto betreiben können? Das fände ich nämlich viel besser, als Batteriespeicher in der Mietwohnung, die dann auch noch ab und zu abfackeln.
Vielleicht sollte man auch die PV Vergütung streichen und für den Akku eine Investitionskostenzuschuss geben.
Oder für die ersten 2 Jahre eine Vergütung von 10cent/kWh und dann auf 4 cent zu reduzieren. Aber dafür keine neuen Regelungen und Bürokratie.
Keine Bürokratie und nicht alljährlich oder nach jeder Bundestagswahl das Rad neu erfinden – der Gedanke hat schon was.
Ich rechne aber, ehrlich gesagt, nicht damit.
Meine Vermutung ist, dass neue Regelungen und Verschlechterungen der Anschlussbedingungen dafür sorgen werden, dass schon im nächsten Jahr zehntausende arbeitslose Elektriker vor den Türen der Jobcenter stehen, weil der Markt komplett zusammengebrochen ist.
Auch bei den Balkonkraftwerken treibt mich eine Frage um.
Wie berichtet wird ja nach der Anmeldung eines Balkonkraftwerks ebenfalls ein Zweirichtungszähler eingebaut.
Also werden auch diede Einspeisemengen genau erfasst.
Warum sagt bisher kein Gericht, dass hier der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt und der eingespeiste Strom ebenfalls vergütet werden muss.
In meinen Augen ist das eindeutig eine Benachteiligung der Wohnungsmieter.
Gab es bei uns, kommunal und überschaubar aber immerhin.
Kleine Anlagen rechnen sich schon lange von selbst.
Und das rechnet einem der BSW genau so vor, was sollen diese Krokodilstränen also.
Herr Lion Hirth hat hier ja kommentiert:
https://www.pv-magazine.de/2025/05/28/eigenverbrauch-ein-steuersparmodell/
… wie hoch die Anlagen ganz ohne Einspeisevergütung schon subventioniert werden, reicht das immer noch nicht, liebe Lobby?
Man muss Frau Reiche nicht mögen, aber sie hat vollkommen Recht, das ist längst überfällig.
Vor allem würden mehr sinnvolle (Ausrichtung, Grösse, usw )Anlagen gebaut und der Eigenverbrauch optimiert, was die Netzausbaukosten senkt.
Meiner Meinung sollten alle neuen Anlagen eine SmartMeter Pflicht haben. Damit müssten diese Anlagen mit dem stündlichen Marktpreis vergütet werden. Die Speicher würden dadurch netzdienlich betrieben.
Wenn eine Förderung, dann eine einmalige Zahlung für Speicher. Oder noch besser kombiniert mit einer Speicherpflicht bei PV-Analgen.
Kleine Anlagen sind auch ohne Förderung rentabel, wie von Energetiker geschrieben.
Man sollte das schon mal vernünftig nachrechnen und nicht pauschalisieren.
Kleine Anlagen müssen klein genug sein, dass sie einen erheblichen Anteil am Eigenverbrauch bereitstellen. Oder man fährt zusätzlich ein E-Auto. Oder betreibt eine Wärmepumpe. Oder die Digitalisierung ist soweit fortgeschritten, dass ich tatsächlich überschüssigen Strom vermarkten kann. Allgemein: wenn wir zu der Elektrifizierung unserer Gesellschaft als einzige Möglichkeit stehen, klimaneutral zu werden und gleichzeitig unabhängig von (fossilen) Importen zu werden.
Das haben manche Vorredner gemeint: wenn sie den 2. Schritt vor dem ersten tut, anstelle dessen das Revival der Fossilindustrie befördert, langfristige Abhängigkeit von Importen schafft, dann würgt sie damit eine Industrie ab, die ein wesentlicher Bestandteil unserer Zukunft ist. Nicht schlau, verantwortungslos.
Politikerinnen und Politiker haben doch ausreichend Nebeneinkünfte und vernetzte Möglichkeiten um Geld zu verdienen, deshalb sollte man deren Diäten, zur Kosteneinsparung für die Gesellschaft und da diese Berufsgruppe mittlerweile so ‚günstig‘ geworden ist und sich selber tragen kann, auf Null reduzieren(?)
Zumindest solange, bis diese Berufsgruppe einen positiven Bilanzbeitrag (zum BIP, als wertschöpfender Eigenbeitrag) leistet(?)
Die Argumente von Frau Reiche hören sich ein bisschen so an wie „wir als Staat haben das mit Smart Metern verbockt. Jetzt müssen halt die anderen halt leiden damit wir aus der Sache wieder rauskommen und vllt. auch noch Gewinn dabei machen“.^^
Einfach mal neugierig, aber Zahlen die Kraftwerkbetreiber auch eine Einspeisevergütung? Ich weiss es wirklich nicht aber die Frage stellt sich schon wer am Ende für das Netz bezahlt.
Eine CDU- Ministerin Reiche macht genau das, was ihre CDU-Vorgänger immer machen, wenn es um Wirtschaft geht, sie fragen dort mal nach! Die Wirtschaft, das ist in Reiches Welt eher die Gaswirtschaft bzw. die Fossilen! Klare Vorstellungen haben diese, das darf man ihnen nicht vorwerfen, dass die Ministerin versucht, diese weitgehend umzusetzen, schon! Die CDU hat keinen Plan, wie sie der Klimakrise begegnen soll, immer noch nicht! Ihre jahrzehntelange Gleichung, erst kommt die Wirtschaft, dann vielleicht der Umweltschutz, war auch schon damals falsch!
Keine guten Aussichten für die Erneuerbaren!
Den besten Rat an Reiche hat gerade „Hubsi“ (Aiwanger) parat. „Am besten jetzt gar nichts tun, wenn’s läuft!“
Nun, das sollte ihr eigentlich nicht schwer fallen, sollte man meinen, denn „gar nichts“ kann Sie immer noch am besten?! Sie hat ja wie man hört immer einen Visagisten an ihrer Seite. Damit könnte man sich doch ausgiebig beschäftigen. 😉
Für die EE wäre es jedenfalls ein Segen.
Ohne tragfähige Einspeisevergütung werden kleine Anlagen ganz auf den Eigeverbrauch zugeschnitten. Das heißt für ein EFH nicht viel mehr als ein Balkonkraftwerk mit 2 kWp leistet.
Wollen wir die Dachflächen im Umland der Großstädte nicht nutzen ebendiesen überschüssigen PV-Strom zuzuführen?
Genau deshalb gibt es auch die Förderung für Volleinspeiser.
Natürlich kann das perspektivisch durch eine Selbstvermarktung abgelöst werden. Ich schätze nur, dass damit für kleine PV-Installationen höhere Gesamtkosten im System entstehen.
Dafür gibt es zweifellos Nutznießer, deren Businessmodell durch eine solche Umstellung unterstützt wird, Beispiel 1,5 von Philipp Schröder.
Kleine Anlagen, bis etwa 20 – 30 kWp sollten von Bürokratie, und künstlichen Kosten verschont, und der überschüssige Strom abzüglich geringer Verwaltungskosten vergütet werden. Das geht wahrscheinlich mit dem geringsten Aufwand über bestehende Strukturen. Sonst werden, wie im Wärmemarkt, wo zusätzliche Kosten von leicht 20 % nur für Ablesung und Heizkostenabrechnung anfallen, ein paar Firmen auf Kosten der Allgemeinheit bundesweit diesen Service liefern.
Ein paar Regeln müssen sicher nachgeschärft werden für eine mehr netzdienliche Auslegung mit Speichern und deren Betrieb.
Es fehlt die Perspektive in dieser Diskussion: wir brauchen und verkraften viel mehr PV, nur eben in Kombination mit Speichern. Beispiele aus dem Ausland gibt es gerade viele im PV-Magazin: RWE in Chile, Kalifornien Eland-Projekt, Indonesien 100 GW, … mit dem Solarspitzen-Gesetz wird das auch in Deutschland die Zukunft sein.
Zurück zum Punkt: Wir sollten nicht jetzt Dachfläche ungenutzt lassen, der Wert von PV Strom von Dächern ist immer höher anzusetzen als von Freifläche, die natürlich geringere Kosten verursacht.
1. Kein zusätzlicher Landschaftsverbrauch, 2. Dächer sind dort wo auch der Strom verbraucht wird. 3. Batterien können den erfordrlichen Netzausbau im besiedelten Gebiet erheblich verringern
Um Ihr 1.2.3. mit wenigen Worten in Frage zu stellen, werde ich jetzt auch etwas polemisch: Für das gleiche Geld, für das man 100 PV-Dachanlagen baut, kann man auch eine Freiflächenanlage MIT Speicher bauen – deshalb sollte man im Augenblick die Freiflächenanlagen bevorzugen. Die Speicher würde man dann besser dort bauen, wo viele PV-Einspeiser und Fernleitungen zusammenlaufen – dort könnten sie am meisten Nutzen entwickeln.
Mir ist nicht klar, warum die Netzbetreiber sich so vehement gegen sinnvolle Speicher wehren. Mit Pumpspeicherkraftwerken haben sie ja auch gelernt zu leben. Kann man eine solche Angst vor Veränderungen haben?
Der Realitätscheck wird dann auch hoffentlich Statistiken zur Netzaus- bzw. -belastung, im Tages- und Wochen- und Saisonprofil, mit regionaler Unterscheidung, im Vergleich, zwischen Freiflächenphotovoltaik (der Grosskonzerne und im besseren Szenario der genossenschaftlichen Bürgerenergiegruppen) und SiedlungsDachanlagen, erklären und einordnen(?)