Eigenverbrauch. In Deutschland haben rund fünf Millionen Haushalte Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dächern installiert. Es ist ein großer Erfolg, dass sich so viele Menschen derart aktiv für Klimaschutz einsetzen. Viele dieser Anlagen produzieren Strom, der dann direkt im eigenen Haushalt verbraucht wird. Lediglich der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Was jedoch Vielen nicht bekannt ist: Auch der selbst verbrauchte Strom wird in erheblichem Maße subventioniert.
Versteckte Subvention. Für den einzelnen Haushalt ist solcher Eigenverbrauch finanziell attraktiv: Bei einem Stromtarif mit einem Arbeitspreis von 30 Cent pro Kilowattstunde spart jede selbst erzeugte Kilowattstunde genau diesen Betrag. Der private Wert von Solarstrom beträgt also 30 Cent pro Kilowattstunde. Der volkswirtschaftlich wahre Wert des Stroms bemisst sich dagegen am Marktwert, also dem Wert des Solarstroms an der Börse. Dieser beträgt aktuell weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde. Die Differenz von 25 Cent pro Kilowattstunde sind versteckte Subventionen.
Alles kommt irgendwo her. Dies verdeutlicht ein Vergleich mit der Einspeisevergütung. Erhält man beispielsweise eine Einspeisevergütung von 8 Cent pro Kilowattstunde, kommen davon 5 Cent aus den Markterlösen beim Verkauf des Solarstroms. Die restlichen 3 Cent sind eine Subvention. Diese kommt aus dem Bundeshaushalt, wird also durch Steuern finanziert. Genauso ist es beim Eigenverbrauch, nur dass die „Vergütung“ hier 30 Cent beträgt (in Form von einer geringeren Stromrechnung). Auch hier stammen 5 Cent aus dem Marktwert. Die fehlenden 25 Cent müssen irgendwo herkommen – sie werden bezahlt von den Nachbarn ohne eigene Photovoltaik-Anlage.

Grafik: Lion Hirth
Festpreis. Anders als bei der Einspeisevergütung und der Marktprämie tauchen diese Subventionen jedoch nicht im EEG-Konto auf, sondern in Form von Mindererlösen bei Versorgern, Netzbetreibern und im Bundeshaushalt. Sie sind deshalb versteckt und weniger transparent. Hinter diesen versteckten Subventionen wirken zwei Mechanismen: Einerseits haben die meisten Kunden Festpreistarife. Obwohl Eigenerzeugungshaushalte vor allem dann Strom vom Netz beziehen, wenn der Börsenpreis hoch ist (im Winter und am Morgen und Abend), zahlen sie den gleichen Preis wie ein durchschnittlicher Kunde. Diese Mehrkosten werden von den anderen Kunden quersubventioniert.
Gemeinschaftskosten. Die andere Ursache ist, dass für selbst erzeugten Strom keine Stromsteuer, Netzentgelte, Umlagen und Aufschläge fällig werden. Manchmal wird argumentiert, dass geringere Netzentgelte ja auch gerechtfertigt sind, weil das Netz weniger genutzt wird. Dies ist jedoch falsch, weil das Netz auf den Spitzenverbrauch an einem Winterabend ausgelegt wird und zu diesem Zeitpunkt ja auch von Verbrauchern mit Photovoltaik-Anlagen voll in Anspruch genommen wird. Eine Eigenerzeugungsanlage spart keine Netzkosten. Die Gemeinschaftskosten müssen deswegen von anderen Stromverbrauchern und Steuerzahlern übernommen werden. Durch Eigenverbrauch steigen automatisch die Netzentgelte, Umlagen, Aufschläge für alle anderen. Mit dem Erfolg des Eigenverbrauchs wird die finanzielle Belastung also auf immer weniger Schultern verteilt. Weil Photovoltaik-Anlagen vor allem auf den Einfamilienhäusern der Mittel- und Oberschicht installiert werden, ist dies zudem tendenziell soziökonomisch eine Umverteilung nach oben. Aus diesem Grund kann man Eigenverbrauch als Steuersparmodell (oder auch „Netzentgeltsparmodell“) bezeichnen.
Viel Geld. Es geht um eine erhebliche Summe. Nach einer Schätzung von Bruno Burger vom Fraunhofer ISE dürfte die solare Eigenerzeugung letztes Jahr mehr als 12 Terawattstunden betragen haben. Dies entspricht einer versteckten Subvention von rund 3 Milliarden Euro im Jahr. Grob gerechnet dürften der Strompreis aller deutschen Haushalte um 1 Cent pro Kilowattstunde geringer ausfallen, wenn es keinen Eigenverbrauch gäbe. Die industrielle Eigenerzeugung aus Gas- und Kohlekraftwerken kommt dabei noch obendrauf.
Vergleich. Die versteckten Subventionen für Eigenverbrauch sind pro Kilowattstunde viel höher als die direkte Förderung von neuen Photovoltaik-Anlagen. Während der Eigenverbrauch mit rund 30 Cent pro Kilowattstunde vergütet wird, haben im vergangenen Jahr errichtete EEG-Anlagen im Schnitt eine Vergütung von weniger als 8 Cent pro Kilowattstunde für die Einspeisung erhalten. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist Eigenverbrauch also das teuerste aller Fördersysteme.
Teure Lösungen. Es sind diese hohen versteckten Subventionen des Eigenverbrauchs, die dafür sorgen, dass sich auch teure Lösungen finanziell lohnen. Kleine Photovoltaik-Dachanlagen sind aufgrund der hohen Investitionskosten rund drei Mal so teuer wie Solarparks, und auch Heimspeicher sind viel teurer als Großbatterien – aber da jede für den Eigenverbrauch gespeicherte Kilowattstunde rund 30 Cent wert ist, kann sich das trotzdem lohnen.
Lösungen. Damit Eigenverbrauch nicht auf die Kosten von anderen geht, sollte Netzbezug und Eigenerzeugung einigermaßen gleichgestellt werden. Dies bedarf Lösungen in drei Bereichen:
- Steuern und Umlagen: Es wäre denkbar, Stromsteuer, Umlagen und Aufschläge auch auf selbst erzeugten Strom zu erheben. Eleganter wäre die Reduktion dieser Abgaben für alle Verbraucher. Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüßen, dass die neue Bundesregierung genau solche Entlastungen gerade diskutiert.
- Energie: Festpreis-Stromtarife werden durch Versorger auf Basis des Standardlastprofils festgelegt, das bisher Photovoltaik-Eigenverbrauch nicht berücksichtigt hatte. Das hat sich vor zwei Monaten geändert: Der BDEW hat neue Standardlastprofile vorgelegt, die zwischen Haushalten mit und ohne Photovoltaik-Anlage unterscheiden. Dies ermöglicht erstmals eine kostenreflektive Bepreisung der beiden Gruppen. Netzbetreiber und Vertriebe sollten diese konsequent anwenden.
- Netzentgelte: Hier werden verschiedene Ansätze diskutiert – darunter höhere Grundpreise, zusätzliche Zahlungen für Erzeuger und dynamische Netzentgelte.
Grundpreis. Schon seit langem wird in der Netzwirtschaft eine Erhöhung des Grundpreises bei gleichzeitiger Absenkung des Arbeitspreises diskutiert. Da auch Eigenverbrauchshaushalte den Grundpreis komplett zahlen, werden diese dadurch relativ stärker belastet. Bereits in den letzten Jahren haben viele Netzbetreiber die Grundpreise aus dieser Motivation heraus deutlich angehoben. Jedoch ist die Maßnahme verteilungspolitisch regressiv, weil sie auch Haushalte mit geringem Verbrauch ohne Photovoltaik-Anlagen stärker belastet – und diese Gruppe tendenziell kleine Einkommen haben (beispielsweise alleinstehende Rentner oder Alleinerziehende).
Sonder-Grundpreis. In ihrem Diskussionspapier zur Netzentgeltreform schlägt die Bundesnetzagentur deshalb vor, einen erhöhten Grundpreis von Verbrauchern mit Eigenerzeugungsanlagen zu erheben. Eine solche fokussierte Maßnahme würde eine Mehrbelastung von Geringverbrauchern vermeiden.
Dynamische Netzentgelte. In vielerlei Hinsicht die beste Lösung sind jedoch dynamische Netzentgelte. Hier variiert der Arbeitspreis anhand der Netzbelastung, ist also an kalten Winterabenden mit hoher Netzlast sehr hoch, in der Nacht bei geringer Netzlast niedrig, und an Sommer-Mittagen mit Einspeiseüberschuss gegebenenfalls sogar negativ. Das ist verursachergerecht: man zahlt dann mehr, wenn der eigene Strombezug zusätzliche Kosten im Netz verursacht, und weniger, wenn dies nicht der Fall ist. Das gilt auch für Eigenverbrauchshaushalte, die dann einen angemessenen Beitrag zahlen, weil sie schwerpunktmäßig zu Starklast-Zeiten Netzstrom beziehen. Andersherum sparen sie in solaren Mittagsspitzen kaum Netzentgelte, weil der Arbeitspreis dann ohnehin gering ist. Gleichzeitig bieten diese Entgelte auch einen Anreiz für den netzdienlichen Betrieb von Heimspeichern, Elektroautos und anderen haushaltsnahen Flexibilitätsoptionen. Deswegen ist es zu begrüßen, dass sich diese Woche eine Gruppe von Solar-Unternehmen um 1Komma5°, Enpal und Sonnen für solche dynamischen Netzentgelte ausgesprochen hat.
Fairer Preis. Es ist ein großer Erfolg, dass Millionen von Menschen mit eigener Solarerzeugung die Energiewende unterstützen möchten. Wer seinen eigenen Strom auf Dach oder Balkon erzeugen will, sollte keine Steine in den Weg gelegt bekommen. Jedoch sollte dies auch nicht auf die Kosten derjenigen gehen, die dazu nicht in der Lage sind. Dieses Dilemma lässt sich dadurch auflösen, dass Eigenerzeugung und Netzbezug fair bepreist werden. Dafür bedarf es einer Senkung von Stromsteuer und Abgaben, der Anwendung der neuen Standardlastprofile und dynamischer Netzentgelte für Haushalte mit Solaranlagen. Dafür sind nun Politik, Energiewirtschaft und Bundesnetzagentur gefragt.
— Der Autor Lion Hirth ist Professor für Energiepolitik an der Hertie School und Geschäftsführer der Beratungsfirma Neon Neue Energieökonomik. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Kaum stellt die CDU wieder den Bundeskanzler kommen wieder die „Experten“ aus ihren Löchern gekrochen um mit herbeifabulierten „Argumenten“ gegen die private Nutzung von PV zu wettern.
„Versteckte Subventionen“? Gehts noch lächerlicher? Jeder private Nutzer hat seine Anlage SELBST bezahlt. Dementsprechend kann er auch über den erzeugten Strom nach Gusto verfügen.
Und wenn man sich so große Sorgen um die Netzentgelte macht hier eine einfache Frage:
Warum zahlen wir alle immer noch für Kabel die vor 30+ Jahren verbuddelt wurden und seit sehr sehr sehr langer Zeit vollständig abgeschrieben sind und quasi keine laufende Kosten mehr verursachen?
Lustigerweise hört man dazu irgendwie gar nichts…
Wenn man sieht, wofür Tennet & Co die Milliarden zum Fenster rauswerfen (externe Berater …), dann wird einem ganz schlecht. Netze werden nur sekundär gestärkt.
… bin ich automatisch Steuerhinterzieher und nutze verdeckt Subventionen, wenn ich in meinem eigenen Garten eine Salatgurke anbaue und dies, ohne zu versteuern esse?…
Die im Artikel ausformulierten Gedanken sind grundsätzlich nachvollziehbar und richtig, dass die Kosten zur Vorhaltung von Infrastruktur in einer sozialen Gesellschaft gerecht verteilt werden müssen. Ich hoffe die Politik zeigt Fingerspitzengefühl um nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen!
Bernhard Ruhland … perfekter Vergleich <3 Ich bin für eine Gurkensteuer. Können wir bei der Gurkentruppe "da oben" als erstes besteuern.
Danke für den Beitrag, der das Gefangenendilemma sehr gut beschreibt! Hierzu habe ich auch einen ausführlichere Betrachtung durchgeführt: https://gfkv.org/wp-content/uploads/2025/01/GfKV-Gefangen-im-System.pdf
Ein anderer Lösungsansatz: Wir brauchen zusätzlich dezentrale Funktionseinheiten mit einem sektorübergreifenden Energiemanagement („Energiezellensystem“) und einer übergeordneten Orchestrierung. Anders wird die zunehmende Komplexität nicht beherrschbar bleiben, es sei denn, wir hebeln die Naturgesetze und Erkenntnisse der Evolution aus.
Herbert Saurugg verlinkte folgenden Textauszug:
„Mit dem Wissen und den finanziellen Mitteln, die im globalen Norden bereits vorhanden sind, könnte in diesen Regionen viel schneller eine moderne und umweltfreundliche Infrastruktur aufgebaut werden.“
Das Wissen und die Technologie hätten wir hier im globalen Norden haben können. Wir haben uns aber aktiv dagegen entschieden. Die Schwellenländer bauen nicht nur um Größenordnungen schneller aus, sämtliche Schlüsseltechnologien der Energiewende kommen mittlerweile von dort. Und dementsprechend auch das damit verbundene Wissen. Wir sind hoffnungslos abgehängt und ruhen uns auf ein paar alten Patenten aus, die niemand mehr nutzen muss.
Moderne und umweltfreundliche Infrastruktur wird dort aufgebaut. Aktiv und mit Tempo. Und hier konzentrieren wir uns auf alte Verbrennertechnologie und deren Vorzüge. Wir haben genau null Grund so zu tun, als ob wir da noch irgendwie ernsthaft eine Rolle spielen würden und investieren hauptsächlich darin, dies so lange wie möglich noch beibehalten zu können während wir es so aussehen lassen, als ob wir etwas täten.
Sämtliche „Beschleunigungsgesetze“, in Deutschland in den letzten Jahren erlassen, haben etwas damit zu tun, dass wir mehr verbrennen wollen, i.d.R fossile Brennstoffe und der Rest hauptsächlich Brennstoffe hergestellt aus fossilen Brennstoffen.
Die Thesen des Profs sind leider nicht nur kruder Unsinn, sondern Demagogie gegen Bürgerenergie.
Der Marktwert von PV ergibt sich eben nicht aus dem durchschnittlichen Preis an der Börse, sondern nach dem Meritorder Prinzip aus dem Preis des teuersten Kraftwerks, dass durch die Einspeisung von PV-Strom „eingespart“ wird.
Anstatt aber bei Stromüberschuss fossile KWs abzuschalten, werden diese mit Volllast weiterbetrieben, zu überhöhten vetraglich garantierten Preisen. Konkludent müsste deshalb nicht die Vergütung bei privaten Kleinst-PV-Anlagen gekappt werden, sondern bei allen trägen fossilen KWs, die nicht entsprechend der Volatilität des Strommarkts regelbar sind und auch über keine Speicher verfügen.
Bei der EEG-Umlage in der heutigen Form (so wie dies Hans Diehl sehr deutlich und verständlich dargelegt hat) erhalten in Wirklichkeit die Energiekonzerne direkte Subventionen, für imaginäre Verluste, deren Höhe sie zudem selbst errechnen (dürfen). Den supergünstigen EEG-PV-Strom verkaufen sie dann auch noch mit „Bio-Zuschlag“ als Extragewinn.
Obwohl durch PV und Wind die Energieerzeugungskosten auch an der Börse signifikant gesunken sind, ist davon bei den Privat-Haushalten in den letzten 20 Jahren nichts angekommen. Während Verbraucher in Zeiten der Strompreisbremse Höchstpreise zahlen mussten, freuten sich die Stromkonzerne über Rekordgewinne. Diese Übergewinne wurden aber weder abgeschöpft, noch das veraltete unökonomische und asoziale Strommarktsystem geändert.
Wenn private Investitionen von Bürgern in PV-Anlagen als „indirekte Subvention“ gegeißelt werden, müßten nach der gleichen Logik die Gewinne der Stromkonzerne als illegale Subvention bezeichnet und abgeschafft werden. Systemrelevante Infrastrukturen wie eine resiliente Energieversorgung gehören eben nicht in die Hand von privaten monopolartigen Großkonzernen – schon gar nicht, wenn diese Rohstoffe aus totalitären Verbrecherstaaten beziehen. Jede private PV Anlage fördert deshalb unsere Unabhängigkeit und die soziale Gerechtigkeit. Deshalb muss endlich auch der Mieterstrom erleichtert und vehement ausgebaut werden.
Sehr geehrter Herr Professor,
Man solltet erwähnen , dass Sie ein Lobbyist der Energie Wirtschaft . Sie sind sehr Unglaubwürdigkeit. Ich hoffe die neue Bundesregierung fällt nicht auf ihren Versuch hinein den privaten PV Betreiber als Buhmann der hohen Strompreise hinzustellen. Die Energiefirmen haben es versäumt rechtzeitig Investitionen zu tätigen und jetzt muss es schnell gehen.
Tut mir leid aber ihr Artikel ist eindeutig fehlerhaft und einseitig.
Der Prof. Hirth macht wieder mal eine Rechnung für seine Klienten, siehe hier
https://neon.energy/
Zitat aus dem Artikel. … Für den einzelnen Haushalt ist solcher Eigenverbrauch finanziell attraktiv: Bei einem Stromtarif mit einem Arbeitspreis von 30 Cent pro Kilowattstunde spart jede selbst erzeugte Kilowattstunde genau diesen Betrag. Der private Wert von Solarstrom beträgt also 30 Cent pro Kilowattstunde. Der volkswirtschaftlich wahre Wert des Stroms bemisst sich dagegen am Marktwert, also dem Wert des Solarstroms an der Börse. Dieser beträgt aktuell weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde. Die Differenz von 25 Cent pro Kilowattstunde sind versteckte Subventionen. Zitat Ende.
Weshalb der Solarstrom nur 5 Cent/kWh beträgt sagt er leider nicht. Der Solarstrom ist deshalb so billig, weil er seit 2010 außerhalb des Versorgungssystems, sprich Bilanzkreisen, an der Börse als Überschuss verramscht werden muss. Wenn er dort auf Tiefstpreisen ( negativ ) angelangt ist, wird er wieder ins System integriert. Mit anderen Worten der volkswirtschaftliche Wert des Solarstromes wird diffamiert. Wie das geschieht, und wer damit lukrative Geschäfte macht, verät er uns auch nicht.
Siehe hier eine Untersuchung. ttps://www.ee-news.ch/de/article/27409
illig an der Börse Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Wenn diese Einsparungen durch die EE ( Merit Order Effekt ) weitergegeben würden, wäre der Strompreis für die Kunden mehr als nur 1 Cent/kWh billiger.
Fazit: Wenn sich der Prof. mit dem Strommarkt Design beschäftigen würde, das nicht zur Energiewende passt, müsste er sich keine Sorgen um „versteckte“ Subventionen machen.
Die Argumentation des Autors ist … gelinde gesagt … etwas krude.
Die Behauptung es würden durch Eigenverbrauch „unfair“ Netzkosten gespart ist – solange es das geltende Modell gibt, welches die Netzkosten pro kWh berechnet – kaum vertretbar. Schließlich sparen energie-effiziente Haushaltsgeräte ebenfalls Strom. Würde der Autor hier auch von einer Subvention sprechen, wenn man sparsam mit Strom umgeht?!
Ebenso Stromsteuer etc. – Mit welcher Argumentation soll man auf den selbst verbrauchten Strom Steuern zahlen? Nur weil anderen dadurch ein Gewinn entgeht?! Selbst angebaute Äpfel dann demnächst auch mit 19% zu besteuern??
Nach dem Motto: Jeder Nicht-Raucher ist eine Steuerhinterzieher.
Die Behauptung ohne diese „Subvention“ wäre der Strom 1ct/kwh günstiger entbehrt ebenfalls jeder Logik. Die Einspeisung aus Überschüss-Einspeisern senkt doch gerade die Gestehungskosten, so enorm, dass sie zeitweise sogar negativ werden. Wieso sollte also ohne diese Einspeisung der Endkundenpreis niedriger sein? Passt nicht zusammen.
Wenn man schon von Subventionen und versteckten Kosten redet, sollte man evlt. auch mit einbeziehen, dass jede kwh Solarstrom (egal ob Eigenverbauch oder Einspeisung) allein durch vermiedenes CO2 den Staat bereits beim aktuellen CO2-Preis bereits mehrere ct/kwh langfristige Klimaschäden spart.
Dieser Betrag kann sich ab 2027 ggf. plötzlich massiv erhöhen, wenn der CO2-Preis auf ein angemessenes Niveau steigt.
Der Vergleich mit den Äpfeln hinkt schon deshalb, weil der Staat ihnen nicht verspricht, diese für 20 Jahre zu überhöhten Preisen abzukaufen, weil sie sie selbst nicht mehr verbrauchen können…
Die Äpfel verursachen mit ‚(fossiler/)nachhaltiger‘ Kultivierung auch keine CO2-Problematik, während die „Erneuerbare Energiequellen“-Kraftwerke die Schadenskosten aus (einer sonst stärkeren) Klimaerwärmung reduzieren und auch erkennbar die Kosten der direkten Emissionen der fossilen Kraftwerke (mit Filteranlagen). (In früheren Jahren damit auch die Risikokosten der Kernenergie, welche nie null Risiko ist und existentielle Ausmasse erreicht, wenn ein katastrophales Strahlenereignis einträte.)
Warum kritisiert kaum jemand die Börsenstrompreisbildung durch ‚pay-as-clear‘, womit das höchste Gebot die Angebotspreise für alle Kraftwerke prägt?
Mit einem hohen Anteil an ’staatlich geförderten‘ EE-Kraftwerken und in einem ‚fairen‘ Strommarkt-Konzept wäre ‚pay-as-bid‘, jeder Stromanbieter erhält den eigenen Angebotswert für die Angebotsmenge vergütet, verträglicher, für die StromkundInnen?
Ein Teil der spekulativen Stromvermarktung wäre damit weniger lukrativ?
Warum haben die Unternehmen in D. (ab einer gewissen Größe und dadurch aggregiertem Kompetenzpotential) nicht besser für (gerechtere und) nachhaltige (EE-)Stromversorgung/-vermarktung vorgesorgt? Als Gewerbetreibende/Industriebetriebe haben diese auch die Expertise die Feinheiten der Gesetzesänderungen zu erkennen (im Gegensatz zu Normalstromkundinnen und Normalstromkunden)?
Wer hatte die Minister, die energie- und umwelt-relevanten Gremien, Bundestag, Bundesrat und Solarverbände für die EEG Änderungen (zum EEG 2009) 2010 eigentlich beraten?
Die Argumentation, dass 30 Cent subventioniert werden ist völlig daneben. In den 30 Cent stecken zum Beispiel auch die Gewinne der Stromindustrie sowie Herstellungskosten für Strom und nicht zuletzt jede Menge Abgaben und Steuern mit drin.
Wie ein Professor solch einen Unsinn erzählen kann ist mir schleierhaft.
Ich stelle meinen eigenen Strom für ca 11 Cent her, und das kann ich über meine Kosten und den erwarteten Ertrag mit Zahlen nachweisen.
Wenn ich also (auch ganz ohne eigene PV Anlage) meinen eigene Verbrauch reduziere (z.B. durch einen neueren Kühlschrank oder weniger Zeit vor dem Großbildschirm-TV), dann ist diese Ersparnis auch in voller höhe von 30 Cent pro kWh eine reine staatliche Subvention? Fällt dem Autor selber auf wie peinlich durchschaubar diese wilde Argumentation ist?
( der hat doch nur seinen Namen druntergesetzt, damit jemand seine Hundepfeiffenpolitik anbringen kann, das hat er selber noch nicht mal gelesen (vermute ich) )
Wissen Sie denn, was ein Standardlastprofil ist?
Wenn ja: Ändert es sich, wenn Sie sich sparsamere Stromverbraucher zulegen?
Wenn nein: Wie ändert sich das Lastprofil, wenn Sie einen Teil Ihres Stromverbrauchs aus einer eigenen PV-Anlage beziehen?
Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, haben Sie die Antwort. Die Ausführungen des Autors sind nicht peinlich, sondern nachvollziehbar richtig. Auch wenn sie manchen Leuten, die sich in die Tasche gelogen haben, wenn sie für sich einen Vorteil herausholen, dann müsste das doch für alle gut sein, nicht gefällt.
Es gab Zeiten – bis Mitte der 10er-Jahre – da wurde die Energiewende von den Kleinerzeugern mitgetragen. Inzwischen stellen sie eher eine Last dar. Mehrere Milliarden Euro pro Jahr gehen drauf für die Subventionierung von Kleinanlagen: Wenn statt 5GW Kleinanlagen für 5Mrd € Freiflächenanlagen für 2,5Mrd € gebaut würden, könnte man mit dem gesparten Geld nochmal 5GW zusätzlich errichten. Aber: Das Geld ist weg, und bezahlen müssen es vor allem die, die keine eigene PV-Anlage haben, also Mieter, Kleingewerbe mit hohem spezifischem Stromverbrauch und andere. Wenn jeder eine PV-Anlage hätte, wäre die Gerechtigkeit zwar wieder hergestellt, aber die Mehrkosten blieben. Wenn die Kleinanlagenerrichter in der eigenen Tasche merkten, wie teuer ihr Hobby ist, würde mancher vielleicht nachdenklich, wie er sein Geld effizienter einsetzen kann. Es geht dabei nicht um Strafen. Es reicht, wenn man für Kostenwahrheit sorgt. Dann sollte jeder frei entscheiden dürfen.
Vielleicht gäbe es ohne das 100000 Dächer Photovoltaik Programm heute gar keine Freiflächenanlagen, weil die Kostenreduzierung ’nie‘ stattgefunden hätte.
Die heutigen ‚fossilen‘ und ’nuklearen‘ Kraftwerkskapazitäten wären dann (evtl.) wie schon seit ‚100‘ Jahren (vielleicht mit aktien-finanzierten Windkraftanlagen Off-shore und weiteren Generatoren).
An JCW: mit welcher Argumentation sind die aufgeführten 12 ct/ kWh für Energie und Vertrieb – für nicht gelieferte Energie wohlgemerkt – Gemeinkosten?
Netzkosten ok, Umlagen ok,
Steuern eher nicht: neben dem Gemüsegarten haben auch alle häuslichen und handwerklichen Tätigkeiten einen Wert. Der Steuerberater der seinen eigenen Abschluss macht, der Arzt, der sich selbst diagnostiziert und behandelt …
Bleiben vielleicht zwölf Cent, die durch eine teilweise Umschichtung der Kosten von Verbrauch nach Anschlussleistung gerecht verteilt werden können.
Natürlich weiß der das selbst, ist aber eben ein Lobbyist…aber mal ehrlich, wer fällt bitte auf diese „Rechnung“ rein? Ich musste gerade auf jeden Fall herzhaft lachen…
„Liebe Leserin, lieber Leser,
die Ausnahmeregelungen für die Industrie im Erneuerbare-
Energien-Gesetz sind seit einiger Zeit ein heiß diskutiertes
Thema. Während diese auf der einen Seite als Garantie für
den Standort Deutschland angesehen werden, werden sie
von der anderen Seite als zentrale Ursache für die hohe
EEG-Umlage bezeichnet. Tatsache ist, dass im Jahr 2013
1.716 Unternehmen von der EEG-Umlage weitestgehend
befreit waren, die 18% des Stromverbrauchs abdecken.
Hinzu kommen 10% eigenerzeugter Stromverbrauch, der
ebenfalls zu großen Teilen im produzierenden Gewerbe
stattfindet und vollständig von der EEG-Umlagen-Zahlung
befreit ist.“
schon 2014, Agora
‚Profitwunsch oder Hoffnung dafür?, da könnte man lange dazu debattieren‘
ehrenwerten Dank den InvestorInnen und IdealistInnen mit nur ‚kostendeckender Vergütung‘
Schon mal überlegt was so eine PV Anlage kostet? Die ganzen Betreiber der privaten Anlagen machen mit ihren Investitionen die Energiewende doch erst möglich. Ich selbst habe 36.000€ investiert… Für das Geld hätte ich locker die nächsten 20 Jahre meinen Strom beziehen können, ohne das ich mich um Wartung und Pflege einer PV Anlage kümmern muss. Sollte es in irgendeiner Form kommen, das ich für das Einspeisen von Strom bezahlen muss, werde ich meine Anlage sofort auf Nulleinspeisung stellen oder je nachdem wie die Kosten aussehen werden, die Anlage ganz abschalten. Und ich hoffe dass machen dann all die anderen Betreiber auch. Dann kann der Staat sehen wie er seine grünen Strom träume umsetzt…
“ Es wäre denkbar, Stromsteuer, Umlagen und Aufschläge auch auf selbst erzeugten Strom zu erheben. “
Frechheit … aber wieder mal passend für die Politik.
Man kämpft sich Wochenlang mit der Bürokratie rum… sucht Angebote und Solarteure.
Bezahlt (und. ggf sogar über Raten) hat man die Anlage auch noch.
Eine Grundgebührenerhöhung aufgrund des Zählerwechsels auch noch.
Und wenn ich jetzt hier lese = 1cent Ersparnis für Omi die sich keine PV-Anlage leisten kann oder keine Bauliche Möglichkeiten haben = LÄCHERLICH.
1 Personen Haushalt hat 1.500 kWh. Vermutlich Singel. Omi/Opa vermutlich weniger.
Heißt: 15€ im Jahr weniger.
Selbst wenn ich hier den Mindestlohn zu Grunde lege = der Aufwand ist bei weiten höher.
Dann schalten wir halt alle unsere PV Anlagen ab.
Viel Spaß liebe Regierung bei den Strafzahlungen weil Klimaziele verfehlt werden.
Ihre kleine ‚2kWp‘-Anlage hat nicht mal die Solar-Branchenverbände interessiert, zu Ihrere Interessenvertretung (im Gegensatz zur Interessenvertretung der Solar-Unternehmen)?
Vor 15-20 Jahren war eine Anlage dieser Größenordnung nicht mal den Stundenlohn der SachbearbeiterInnen, bei den Energiekonzernen/Stromnetzbetreibern, wert (so der Anschein), sich damit auseinanderzusetzen, im Sinne dessen: ‚Was bedeutet das in der Zukunft‘
( … genausowenig ist eine ‚Kleinstadt‘ mit variabel, demotivierten Bürgergeldabhängigen für die Wirtschaftstagnation in D. verantwortlich. Peinlich, D. )
Diese kommt aus dem Bundeshaushalt, wird also durch Steuern finanziert. Genauso ist es beim Eigenverbrauch, nur dass die „Vergütung“ hier 30 Cent beträgt (in Form von einer geringeren Stromrechnung).
Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen. Wenn ich im Äpfel anbaue ist das auch eine Versteckte Subvention, weil ich ja nur den Baum gekauft habe und die Äpfel nun nicht mehr? Oder noch schlimmer ich habe eine Zisterne, da entgeht den Stadtwerken das Geld für das Wasser aus der Leitung, wenn ich den Garten damit gieße. Wollen wir da nicht eine Zisternenpauschale einführen? Oder ich habe eine WP statt einer Infrarotheizung, da entziehe ich dem Boden wärme und benötige nur 1/4 der ansonsten benötigten Energie. Wollen wir das nicht auch alles ausgleichen, so dass es keinen Sinn mehr macht eine WP zu installieren? Das System heißt Sozialismus, individuelles Engagement wird dort theoretisch nicht belohnt. Das funktioniert bekanntlich nicht wirklich.
Ganz nebenbei wird durch den Analagenabhängigen iMSys Preis bereits jetzt eine Abschöpfung vorgenommen, die keinerlei kostenseitige Berechtigung hat.
Das Stromnetz wird übrigens weniger belastet mit dezentralen Anlagen als bei zentraler Bereitstellung des Strom (zumindest wenn man von einer gewissen Verteilung der Anlagen ausgeht). Das mag lokal z.B. in Bayern anders aussehen, kann aber nicht das Problem der Anlagenbetreiber sein (da hätte man ja auch vorher gegensteuern können).
Bei solchen Argumentationen fällt einem wirklich nichts mehr ein.
Das ist noch nicht einmal kreativ gerechnet, sondern Volksverdummung.
Damit nicht genug, es werden Interessen gegeneinander aufgebracht mit der Aussage: „Die fehlenden 25 Cent müssen irgendwo herkommen – sie werden bezahlt von den Nachbarn ohne eigene Photovoltaik-Anlage.“
Nein, wir bauen locker weitere Anlagen dazu, dezentral und privat. Jetzt erst recht.
Macht alle Balkone voll, installiert was das Zeug hält, auf privaten Dächern, in Gewerbebetrieben und wo immer Strom benötigt wird.
Wenn ein privater Bürger in seine eigene Energieversorgung investiert, hat er Kosten in die Zukunft hinein bereits vorgestreckt. Dieses Geld wird anscheinend, oder sogar absichtlich, völlig übersehen. Strom aus einer PV-Anlage ist somit nicht kostenlos, wird aber in der Berechnung nicht erfasst.
Zum Thema dynamische Netzentgelte als eine der Lösungen:
Wer einen ausreichend dimensionierten Stromspeicher im Haus hat, kann damit die Hochpreisphasen bei dynamischen Netzentgelten umgehen.
Das ist wohl die eigentliche Idee dahinter.
Noch eine Idee:
Man klemmt das Haus vom Stromnetz ab, fertig.
Ich habe nichts gefunden, was es verbietet, ein Haus ohne Stromanschluss zu errichten.
Was ist denn dann?
Im Winter lassen wir dann Dieselgeneratoren oder BHKWs laufen, um die Dunkelflauten zu überbrücken.
Nachteil: Wir verbrennen wieder fossile Brennstoffe, sind aber nicht vom Stromnetz abhängig!
Noch etwas:
Wenn man sich Gedanken darüber macht, ob sich Menschen mit weniger Einkommen die Energie nicht mehr leisten kann, warum gründet man nicht einen Spartopf und zahlt diesen Menschen den Strom, der ja angeblich im Überfluss vorhanden ist.
Ist es nicht eine Schande, dass in einem der reichsten Länder Europas sich Menschen die Energie nicht leisten kann? Das wäre mal ein soziales Arrangement, so etwas auf die Beine zu stellen.
Vollkommen absurde Diskussion – was sich einfach mit dem folgenden Vergleich feststellen lässt:
Erster Fall: Ich ersetze eine alte Klimaanlage durch eine neuere, viel sparsamere
Zweiter Fall: Ich nutze ein Balkonkraftwerk für Eigenstromerzeugung
In beiden Fällen ist die Auswirkung identisch: Gerade bei Wärme und Sonnenschein sinkt mein Stromverbrauch. Warum nun wird von Herrn Hirth im zweiten Fall von versteckter Subvention gesprochen? Nach diesem Gedankengang ist wird doch jeder, der Netzstrom spart (egal auf welchem Wege), durch alle anderen subventioniert. Also darf nun niemand mehr die alte Klimaanlage, den alten Kühlschrank usw. durch ein sparsameres Modell ersetzen? Absurd.
Natürlich dürfen Sie, dank ihrer Intelligenz, Strom sparen mit der neuen Klimaanlage. Dank dieser Intelligenz sind sie leistungsfähiger als andere, und diese Leistungsfähigkeit könnte der Staat prinzipiell besteuern. Er tut es nicht, weil er nicht alle ihre Lebensumstände abfragen will, und die Steuererhebung auf solche Kleinbeträge unendlich teuer und ineffizient wäre. Wer auf das Sparen verzichtet, weil er einen Teil des Vorteils mit dem Staat teilen müsste, wäre nicht intelligent, wäre deshalb weniger leistungsfähig, und dürfte deshalb auch weniger Steuern zahlen.
In einem Land, in dem 100% der Bürger der Meinung sind, klüger als der Durchschnitt zu sein, wollen Sie sich doch nicht nachsagen lassen, dass sie derjenige sind, der den Durchschnitt so nach unten zieht?
@JCW: wo liegt denn dann der Durchschnitt, wenn „100% der Bürger der Meinung sind, klüger als der Durchschnitt zu sein“?
@RM: Kennen Sie nicht diese Umfrage, wie die Leute ihre Autofahrkünste einschätzen? 70% sind der Meinung, sie würden besser fahren als der Durchschnitt. Wahrscheinlich (bei einer näherungsweisen Gleichverteilung) liegen mindestens 20% mit ihrer Einschätzung falsch. Ich habe das mal auf die Einschätzung zur Intelligenz extrapoliert. Da gibt es doch den schönen Spruch „Intelligenz ist das einzige Gut, wo sich niemand beklagt, zu wenig davon abbekommen zu haben“. Sie wahrscheinlich auch nicht.
Ich kenne aber auch jemanden, der sich gerne genau darüber beklagt: Ihre Mutter hätte, als Ehefrau eines Weinhändlers, auch während der Schwangerschaft täglich ein Gläschen Wein getrunken. Das hätte ihre Intelligenz beeinträchtigt. Sie selbst hätte sich an das strenge Alkoholverbot, das man beachten sollte, wenn man Hirnentwicklungsstörungen beim eigenen Kind vermeiden will, gehalten. Jetzt seien ihre Kinder schlauer als sie selbst. Wer halbwegs intelligent ist, weiß aber: Die eigenen Kinder sind sowieso fast immer intelligenter als man selber, so wie auch wir den begründeten Eindruck haben, schlauer als unsere Eltern zu sein. Mit jeder Generation lernt die Menschheit etwas dazu. Das gilt für die Gesellschaft als Ganzes genauso wie für das Individuum.
Leon Hirth hat bei der Analyse völlig recht: Eigenerzeuger verschaffen sich Vorteile auf Kosten derer, die keine Eigenerzeugung haben. Und nicht nur ihre höheren Stromerzeugungskosten subventionieren sie mit diesen Vorteilen, sondern, weil sie der Allgemeinheit nichts von ihrem günstig erzeugten Strom gönnen, verbraten sie überschüssigen Strom oft noch besonders ineffizient, beispielsweise für Direktheizung – kostet ja kaum was.
Das Argument, das man in den Kommentaren öfter liest „eine Besteuerung von selbst erzeugtem Strom wäre wie eine Steuer auf die eigenen Tomaten aus dem Garten“ ist ein besonders schlechtes Argument. Denn besteuert werden soll nach Leistungsfähigkeit. Geldwerte Vorteile steigern immer die Leistungsfähigkeit, sind also prinzipiell zu besteuern. Der Staat verzichtet bloß bei vielen solcher Vorteile aus Pragmatismus auf die Erhebung, weil die Erhebungskosten der Steuern höher wären, als der Steuerertrag. Das gälte wahrscheinlich auch für die gesparten Stromkosten. Immerhin die Höhe des Vorteils wäre leicht zu ermitteln, aber die paar hundert Euro, die ein typischer Haushalt sparen kann, wären immer noch den Aufwand für Steuererklärung und deren Bearbeitung kaum wert. Die gesparten Steuern und Netzentgelte sind also nicht das Problem und sinnvoll auch nicht einzutreiben.
Das Problem liegt also vor allem in dem ungünstigen Lastprofil beim Reststrombezug, wie von Herrn Hirth richtig beschrieben. Und dazu hat die Bundesnetzagentur die richtige Vorlage geliefert: angepasste Lastprofile. Wer Strom bezieht, muss angeben, in welchem Umfang er Strom selber erzeugt und dementsprechend wird sein individuelles Lastprofil als Linearkombination aus Bedarf minus (mutmaßlicher) Eigenerzeugung ausgerechnet und die Gebühren (Grundgebühr und Arbeitspreis) entsprechend angepasst. Dadurch wird der finanzielle Vorteil erheblich gemindert, so dass der restliche geldwerte Vorteil, auf den man Steuern erheben könnte, wirklich unter die Erheblichkeitsgrenze fällt.
Mag sein, dass dann ein Rest-Vorteil verbleibt, der sicher, was die soziale Umverteilung angeht, unerfreulich ist. Man muss aber nicht bei jedem Thema versuchen, auch sozialpolitische Gerechtigkeit herzustellen. Dafür könnte die Steuerpolitik völlig ausreichend sein. Wer im Eigenheim wohnt und sich eine PV-Anlage mit Batterie leisten kann, wird auch ein hohes Einkommen haben. Das müsste nur mit einem angemessenen Steuersatz belegt sein. Leider ist das in unserem Steuersystem nicht der Fall. Insbesondere durch die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung (die nichts anderes ist, als eine zusätzliche Steuer) sinkt die Grenzbelastung mit steigendem Einkommen, statt wenigstens stabil zu bleiben. Dort liegt der eigentliche Hase im Pfeffer.
Die sinnvolle Lösung für eine gerechte Steuerpolitik wäre ein einheitlicher Grenzssteuersatz für alle ab dem ersten Euro von 60%. Erst als Abzug von der Grundsicherung (Früher: Bürgergeld, noch früher ALG2), dann als Summe von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern. Kindergeld, Grundfreibetrag, Wohngeld, Bafög, sämtliche anderen Sozialtransfers gehen alle in diesen 60% auf. Der Bürger macht nur einmal im Jahr eine Steuererklärung, das Finanzamt sorgt dann für die richtige Aufteilung auf Versicherungen und Steuer.
@JCW …Die Gemüter hier erregen sich doch an versteckten Subventionen, die der Prof. den Eigenverbrauchern unterstellt. Versteckte Subventionen nennt er die Tatsache, dass der Staat wegen dem niedrigen PV Marktwert jährlich Milliarden auf dem EEG Konto ausgleichen muss.. Dass das falsch ist, haben Sie an anderer Stelle auch schon erkannt.
Schauen Sie mal was Sie am 30 März um 18.15 Uhr im Folgenden geschrieben haben.
https://www.pv-magazine.de/2025/03/28/25-jahre-eeg-eine-achterbahn-der-gefuehle-und-des-umsatzes/#comments
JCW schreibt.
@HD: Die staatliche Alimentation halte ich auch für falsch. . Die vollständige Übernahme des Defizits auf dem EEG-Konto war deshalb ein Fehler. Das muss zurückgefahren werden. Zitat Ende.
Das Ausgleichen desDefizit’s auf dem EEG Konto ist das, was der Prof. „versteckte“ Subventionen nennt.
Die „versteckte Subvention“ besteht (ich wiederhole mich leider) in dem vergünstigt berechneten Strompreis für den Reststrombezug. Wenn der Stromtarif für den Restrombezug von Eigenverbrauchern so angepasst wird, dass sie ihren Beitrag an den Kosten der Stromerzeugung für diesen Reststrom bezahlen, dann gibt es auch keine versteckte Subvention mehr. Etwas anderes sagt auch Herr Hirth nicht. Er macht bloß den (taktischen) Fehler, schon die Differenz von Marktwert und Haushaltsstrompreis als Subvention zu bezeichnen. Das ist streng genommen nicht richtig. Später sagt er aber richtig, wie diese Subvention zustande kommt.
Mit der derzeitigen staatlichen Subventionierung des EEG-Kontos hat das überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: Die senkt sogar den Vorteil des Eigenverbrauchers, weil er sie für selbst erzeugten Strom nicht erhält. Irgendwo hängt zwar alles mit allem zusammen, aber bloß das gleiche Wort „Subvention“ für zwei verschiedene Themen heißt noch nicht, dass die Themen gleich wären.
JCW schrieb, vermutlich mit einer Hand, weil er sich den Bauch vor Lachen hielt:
„Leon Hirth hat bei der Analyse völlig recht: Eigenerzeuger verschaffen sich Vorteile auf Kosten derer, die keine Eigenerzeugung haben.“
Leon Hirth hat natürlich nicht recht, sondern hat einen wunderschönen Strohmann gebaut. Polemik wie sie sein soll, gedankenvoll und folgerichtig erscheinend, selbst wenn einem der ulkigste Bär aufgebunden wird.
Selbstverständlich liegt dem, Strompreis des Kunden nicht der „Marktwert Solar“ zugrunde, sonst hätten wir in Deutschland erheblich niedrigere Strompreise. Tatsächlich ist es so, dass nahezu 100% des Stroms erst einmal via langfristiger Verträge verkauft wird (thermische Erzeuger sind hier einzig zugelassen).
Es ist für einen Stromanbieter weder machbar und/oder zumutbar, noch ist es überhaupt zulässig den Strom für seine Kunden erst in letzter Minute zu kaufen. Wen dem so wäre, gäbe es keine Lastprofile, das gesamte Netzmanagement würde in sich zusammen fallen, da es überhaupt gar nicht darauf ausgelegt ist, Angebot und Nachfrage in Echtzeit zueinander zu bringen. Da wollen wir irgendwann einmal hin, was allerdings die derzeitigen Legacy-Vertreter der Industrie nicht mögen, da sie dadurch weitgehend obsolet werden.
Nahezu 100% des Haushaltsstromes werden deutlich über 8ct/kWh verkauft und nur die finale Lieferung wird dann gerne mit kurzfristig zugekauftem Billigstrom substituiert. Von daher kollabiert Prof. Hirths Analyse bereits bevor es etwas zu analysieren gibt.
Witzig ist, dass Professor Hirth das auch noch in einer Grafik direkt aufzeigt: „Wert von Solarstrom: Schein vs. Wirklichkeit“, es ist ihm also nur zu sehr bewusst und trotzdem schließt er einfach willkürlich dass es ganz anders sein muss als die Datenlage klar aufzeigt. Statt dessen erfindet er virtuelle Subventionen. Kann man ja mal machen, wenn man zuviel Zeit hat. Die Argumentation ist eine kreative Umsetzung des „lustigen Nachweises“, dass Menschen 11 Finger haben (addieren von Index und Anzahl unter Zuhilfenahme von Rückwärtszählen).
Ganz unter den Tisch lässt Prof. Hirth die immer grösser werdende Menge an Strom, welcher unbezahlt eingespeist wird und trotzdem zum Vollpreis verkauft wird.
Ganz zu unrecht hat Prof. Hirth allerdings die Subvention nicht erfunden. Es gibt sie tatsächlich. Es handelt sich um den Differenzbetrag zwischen Marktwert (von Prof. Hirth mit 5ct/kWh angegeben) und dem der Rechnung zugrunde liegenden Energiepreis (von Prof. Hirth mit 12ct/kWh angegeben). Der Kunde bezahlt die 12ct/kWh und bekommt für 5ct/kWh geliefert (bzw. unter Berücksichtigung des mittlerweile recht ansehnlichen Betrages der kostenfrei gelieferten Energie noch darunter). Wer steckt den Fehlbetrag ein? Eines wissen wir mit Sicherheit, es ist nicht der Endkunde.
Übrigens wird die kostenlose Annahme von Wirtschaftsgütern (z.B. hier Strom) in nahezu allen anderen Bereichen der Wirtschaft als Geldwäsche eingestuft, es fließen erhebliche finanzielle Mittel ohne auch nur den geringsten Herkunftsnachweis.
JCW schreibt
Die „versteckte Subvention“ besteht (ich wiederhole mich leider) in dem vergünstigt berechneten Strompreis für den Reststrombezug.
@ JCW
Was hier Subvention genannt wird, würde der Allgemeinheit zugute kommen, durch den Merit Order Effekt den die Erneuerbaren auslösen, wenn diese nicht 2010 aus den Bilanzkreisen – wo der Merit Order Prozeß stattfindet – raus genommen worden wären, und an der Börse separat als Überschuss verramscht würden. Ich verweise auf meinen Kommentar vom 22. Mai, um 22.22 Uhr, wo ich deutlich gemacht habe, wie bis 2010 durch die Zwangszuteilung der EE in die Bilanzkreise der Versorger, deren Nachfrage von N1 auf N2 gesunken ist, und infolge dessen der Preis für „Alle“ von P1 auf P2 gefallen ist. Leider ist in bestimmten Kreisen dieses „Faule Ei“ das der Energiewende damals ins Nest gelegt wurde ein Tabuthema.
Übrigens sehe nicht ich das alleine so.
Siehe hier den Kommentar vom28 Feb. um 9.42 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2025/02/27/enervis-photovoltaik-ausbau-fuehrt-zu-grenzueberschreitenden-kannibalisierungseffekten-in-europa/#comments
Zitat: Wie ist es dann mit der „Subvention“ durch das EEG? Ohne EEG Anlagen hatten wir jeden Tag zur Hauptverbrauchszeit hohe Börsenstrompreise durch dann laufende Gas-Grenzkraftwerke. Durch die Erneuerbaren wird dieser Preis sehr oft gedrückt, mitunter auf Null. Die Einsparung durch diesen Effekt ist ein positiver Effekt des EEG. Ironischerweise führt dieser Effekt auch noch zu einer höheren EEG „Umlage“, was dann wieder als Anzeichen für „Subvention“ gesehen wird.
Dieser Effekt lässt sich quantifizieren und lag in 2024 bei rund 30 Mrd Euro Einsparungen für die Stromverbraucher. Dem stehen rund 20 Mrd Euro EEG Umlage gegenüber.
Ich kann JCW zustimmen und feststellen, dass Lion Hirth´s Argumente sehr leicht nachvollziehbar sind und ich Ihnen mehr oder weniger zustimme. Natürlich fühlen sich offenbar viele privaten Dachanlagenbesitzer auf den Schlips getreten und sehen das hier anders, aber das kann ich psychologisch auch nachvollziehen. Rein mathematisch, volkswirtschaftlich und am Gemeinwohl orientiert gelten Emotionen aber nicht, sondern da gelten eher Mathematik und Physik. Das mag sich kühl anfühlen und zu sofortiger Reaktanz führen, wie man hier in vielen Kommentaren lesen kann. Vielleicht sollte man die „bösen“ Fakten besser verpacken? Vielleicht haben viele privaten Dachanlagenbesitzer gar nicht gewußt, dass ihre Anlagen von der Allgemeinheit der Stromverbrauche subventioniert werden, die sich kein Eigenheim, kein eigenes Dach und keine eigene PV-Anlage leisten können? Ist halt bitter, wenn einem der Spiegel so brutal vorgehalten wird!
Ralf Scnitzler schreibt.
Vielleicht haben viele privaten Dachanlagenbesitzer gar nicht gewußt, dass ihre Anlagen von der Allgemeinheit der Stromverbrauche subventioniert werden, die sich kein Eigenheim, kein eigenes Dach und keine eigene PV-Anlage leisten können? Ist halt bitter, wenn einem der Spiegel so brutal vorgehalten wird!
@ Ralf Schnitzler
Nein, …Sie sind leider mit dem System, sprich dem „Faulen Ei“ von 2010, nicht vertraut, sonst wüssten Sie, dass bei gerechter Handhabung die Einspeisung der Dachanlagen den Strompreis für all diejenigen senken würde die sich keine Anlage leisten können.
Schauen Sie mal hier die Bestätigung.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Allein zwischen 2011 und 2016 hat die Einspeisung der EE u.a. auch die Dachanlagen durch den Merit Order Effekt die Beschaffungskosten der Versorger fast halbiert. Anstatt das die Verbraucher davon was abbekommen, hat sich deswegen für diese die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 erhöht. Man muss sich schon mit den faulen Tricks etwas beschäftigen wie Sie sehen.
Prof. Hirth hat mit dem Grundgedanken recht. Durch seine bizarre Rechnung 30 Cent Strompreis – 5 Cent Marktwert = 25 Cent versteckte Subventionen wird der ganze Artikel aber absurd.
Nur mal ein Aspekt von vielen: Im Strompreis von 30 Cent sind knapp 5 Cent MwSt. enthalten. Mehrwertsteuer fällt auf die Wertschöpfung an, wenn Unternehmen Leistungen bei Kunden abrechnen. Das ist bei privatem Eigenverbrauch von selbst erzeugten PV-Strom klar nicht anwendbar. Man zahlt eben auch nicht MwSt. auf die selbst angebaute und selbst verzehrte Möhre aus dem eigenen Garten MwSt., weil das Grundkonzept der MwSt. da nicht greift. Insofern muss man das dann schon alles sauber aufdröseln, sonst ist das eine einzige, intellektuelle Peinlichkeit. Den Marktwert als Referenz zu nehmen, ist auch fragwüdig.
Völlig richtig ist: Netzkosten sind überwiegend Fixkosten für das Vorhalten von Kapazität. Ob man diese Kapazität dann 5000 Stunden oder eine Stunde im Jahr nutzt, spielt (fast) keine Rolle. Wer durch PV 60-70 seines Strombedarfes deckt, zahlt 60-70% weniger Netzentgelte. Im Winter will er aber die bislang gewohnte Netzkapazität zur Verfügung haben. Zur Finanzierung trägt er aber nicht mehr angemessen bei.
Hätten Sie doch PV 60-70, Wind 60-70, usw. gebaut in d. Bundesländern, nach Genehmigung des Anlagenprojektes (bzw. wer spiel EE-Anlagen nun gegeneinander?).
Wofür wird der Netzausbauplan denn dann erstellt und Förderbedingungen in Gesetze novelliert?
Durch Wiederholung wird es nicht besser …
Die 12 ct für Energie und Vertrieb sind absolut keine Gemeinkosten.
Das Lastprofil wird für neue PV-Anlagen durch das Solarspitzengesetz netzdienlich, da wohl jede private Installation eine Batteriespeicher enthalten wird, der dann auch netzdienlich beladen wird. Auch die bisher installierten dämpfen bereits die abendliche Verbrauchs- und Preisspitze, zum Vorteil der Allgemeinheit.
Der Handwerker der in Eigenleistung seine Wohnung renoviert, der KFZ- Mechaniker der sein Auto repariert, der Anwalt der sich selbst vor Gericht vertritt … Eigenleistung wird nicht versteuert, das ist ein Prinzip! Warum soll das für Stromerzeugung anders sein?
@FG: Sie haben schon recht: In unserem Land wird nicht über all das gleiche Maß angelegt, und das Steuerrecht ist manchmal grotesk unsystematisch. Was den Befürwortern der steuerfreien Tomaten hier noch nie aufgefallen ist: Auch der geldwerte Vorteil eines mietfrei bewohnten eigenen Hauses müsste im Prinzip versteuert werden. Um die Bildung von Wohneigentum zu fördern ist aber sogar das Gegenteil der Fall: Eigentumsbildung wird meistens mit Absetzmöglichkeiten oder Baukindergeld etc. gefördert, statt den geldwerten Vorteil zu besteuern.
Es bleibt aber die Pflicht, Entnahmen aus einem Unternehmen zu versteuern, und das ist im Prinzip auch richtig so. Auch der KfZ-Mechaniker, der zur Reparatur seines Autos die Mittel der Werkstatt nutzt, müsste das versteuern, ebenso der Anwalt, wenn er seinen Rechtsanwaltsgehilfen einsetzt, um seine privaten Rechtshändel zu verwalten. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb man lange ein Gewerbe anmelden musste, um eine PV-Anlage zu betreiben? Damals musste man auch die Mehrwertsteuer auf selbst verbrauchten Strom abführen. War im Prinzip richtig, aber ein lächerlicher Aufwand im Verhältnis zum Steuerertrag. Gut, dass das vereinfacht wurde.
Wir haben etwa Systemkosten von 100 Milliarden Euro, etwa 60 Milliarden für den Strom selber und 40 Milliarden für Netzkosten. Nach meinem Überschlag werden die Fixkosten der Netze komplett durch die Haushalte allein bezahlt.
Grob 200 Milliarden kWh fossiler Strom zu Marktwert 10 Cent die kWh ist 20 Milliarden.
Grob 300 Milliarden kWh erneuerbarer Strom (großzügig aufgerundet) zu 7 Cent Marktwert gibt weitere etwa 20 Milliarden und dann muss der Staat noch 20 Milliarden dazu geben, weil die Einspeisevergütung eher bei 14 als bei 7 Cent liegt.
Der Staat kommt bei etwa plus minus Null raus, der EEG Zuschuss ist etwa so hoch wie alle Einnahmen aus Mehrwertsteuer und Stromsteuer.
Bei 100 Milliarden Euro und 500 Milliarden kWh kostet die kWh 20 Cent. Davon sind etwa 12 Cent für den Strom selber und vielleicht 1 Cent die variablen Netzkosten (insbesondere Verluste, sprich der Unterschied zwischen Einspeisung ins Netz und Ausspeisung).
Bei 125 Milliarden kWh für Haushalte und 375 für andere Verbraucher teilt sich das auf zu 40 Cent für Haushalte (=50 Milliarden Euro, die Hälfte von 100) zu 13 Cent für andere Verbraucher (auch wieder 50 Milliarden Euro).
Da die 13 Cent für die nicht Haushalte etwa den Kosten für den Strom selber plus dem kleinen Verbrauchs abhängigen Teil der Netzkosten entsprechen, landen bei dem Überschlag wie erwähnt alle festen Kosten fürs Netz bei den privaten Haushalten.
Und bei der Übernahme dieser Kosten können sich Haushalte mit eigener PV entziehen.
Da sind allerdings zwei wichtige Dinge nicht mit erwähnt.
Zum ersten sind die festen Netz-Kosten vor allem durch den Anschluss neuer Erzeugungsanlagen so hoch. Und da gilt, wenn eine private PV Anlage oder eine auf dem Dach von Trimet in Essen, so gelegen ist, dass lokal mit bestehendem Netz alles verbraucht werden kann, werden Null Kosten für den Anschluss ans Netz verursacht.
Im Umkehrschluss, wenn Teile der erneuerbaren Erzeugung zu Null Cent die kWh angeschlossen werden können, werden andere Anlagen über dem Durchschnitt liegen. Eine Freiflächen PV Anlage ohne ausreichenden Verbrauch in der Nähe, kann da enorm teuer werden.
Der andere wichtige Punkt, der Verbrauch ist nicht unabhängig vom Preis. Wer günstig an Strom im Sommer kommt, betreibt eher eine Klimaanlage zum Beispiel.
Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Freifläche, aber alle Kosten für deren Anschluss bei den privaten Haushalten abzuladen ist höchst problematisch. Zum einen brauchen wir niedrige Preise für Strom auch bei privaten Haushalten, um Elektroautos und Wärmepumpen attraktiv zu machen, und zweitens fehlen so wie heute geregelt Anreize zur Minimierung der Netzkosten.
Wo ist heute der Anreiz, die Freiflächen PV direkt neben ein bestehendes Windrad oder einen bestehenden Biogas Motor zu bauen? Und dann mit Speicher, Nutzung des Motors nur in der Dunkelflaute, Power to Heat für Nahwärme mit dem bestehenden Netz auszukommen?
Das Problem des zu stärken Anreizes für teure Dach PV über den Eigenverbrauch ist leicht erschlagen, wenn günstiger lokaler PV Strom wirklich günstig zu haben ist. Da schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Man reduziert den Bedarf für Netzausbau durch lokale Abnahme, man macht die Anschaffung neuer Abnahme in Form von Klimaanlagen (extra Komfort im heißer werdenden Klima), Wärmepumpen und Elektroautos attraktiver und ja, wenn man Strom im Sommer mittags nicht für 40 Cent aus dem Netz bekommt, sondern eher für 5 Cent, dann lohnen sich nur günstige Anlagen für private Haushalte. Und mit etwas weniger Bürokratie können die wirklich günstig sein auch im Vergleich zur Freifläche. Und würden dann eher auf den Winter optimiert, zum Beispiel als bifazialer Gartenzaun gebaut, der bei Schnee sogar höhere Erträge liefert als ohne Schnee.
Lieber JCW,
auch kleine Einkommen könnten von der Energiewende profitieren, wenn man die Energiengemeinschaften laut RED II endlich umsetzen würde. Das soll seit Mitte 2021 in Deutsches Recht überführt sein, ist es aber nicht.
Dann könnten die Energiengemeinschaften ihren Mitgliedern vor Ort direkt den Strom liefern. Dies Mitglieder würden direkt davon profitieren, dass im Sommer Mittags der Strom günstig ist und ihre Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner…. zwar Abends/Morgens beladen, aber erst Mittags laufen lassen. Auch dürfen die Energiengemeinschaften in Österreich z.B. auch Speicher und Ladesäulen betreiben. Hier kann man sich bei unseren Nachbarn dazu informieren https://energiegemeinschaften.gv.at/erneuerbare-energie-gemeinschaften-eeg/
Vorteile für Menschen ohne PV-Anlage: Günstigere Preise beim Strombezug, ohne eigene Investitionskosten.
Vorteile für Menschen mit PV-Anlage: Sie können ihren Strom lokal vermarkten und bekommen (potenziell) mehr, als mit der Einspeisevergütung
Vorteile für Netzbetreiber: Mehr Strom wird lokal verbraucht und muss nicht in anderen Netz-ebenen verfrachtet werden.
Gerade auf Grund solcher Beiträge von Herr Hirth, ohne auch nur die Nennung des eigentlich geltenden EU-Rechts, das ein gutes Stück der Lösung wäre, muss ich seinen Beitrag als Klientel-Propaganda einstufen. Evtl. denkt er dann doch zu sehr von seinen Kunden bei neon.energy aus, statt aus dem Blickwinkel: „Wie nutzen wir die sehr günstige Energie die wir gerade herstellen am besten!“
Das ist wie von vielen anderen Kommentatoren richtig bemerkt eine sehr selektive Sicht der Dinge, mit der private Kleinanlagen schlecht geredet werden.
Mit der Argumentation könnte man auch sagen, dass Besitzer von Gasheizungen oder Verbrenner Autos mit 25 Cent pro nicht verbrauchter kWh Strom subventioniert werden, bei 6000 kWh also 1500 Euro Subvention für Verbrenner.
Wenn man mit dem Solarstrom nur eine Brauchwasser Wärmepumpe betreibt und im Winter den Warmwasser Restbedarf mit Öl erledigt, verbraucht man übrigens keine einzige kWh Netzstrom weniger. Der Eigenbedarf geht dann allein in die Reduktion des minimal besteuerten Heizöl Bedarfs.
Was der Autor auch nicht erwähnt: der Eigenverbrauch auf fossiler Basis, der in der gleichen Quelle angegeben wird ist etwa viermal so hoch also 48 TWh und das schon seit Jahren mit unschönen verzerrenden Effekten (Gas wird auch bei Überschuss an PV für Stromerzeugung verschwendet).
Auch komplett weggelassen wird, was im Moment der eigentliche Kostentreiber bei den Netzentgelten ist. Das ist nicht die Verbrauchsseite und die Spitzenlast im Winter. Der Verbrauch ist in den letzten Jahren gefallen.
Was viel kostet ist der Anschluss neuer Erzeugungsanlagen, sprich die vermeintlich günstigen Freiflächen PV und Wind Anlagen.
Bei privaten Kleinanlagen und lokalem Verbrauch muss man für den Abtransport des Stroms das Netz nicht ausbauen.
Die Kostenwahrheit würde man bei lokalen variablen Preisen sehen. Dann sieht der Konsument mit Windrad um die Ecke 1 Cent Preise bei Überschuss und das Windrad ebenfalls. Und dann ziehen die niedrigen Preise entweder neue lokale Verbraucher an, oder der Windradbetreiber darf dafür aufkommen, dass das Netz zu seinen Gunsten für den Abtransport des Stroms ausgebaut wird.
Wenn tatsächlich zukünftig im Winter die Abendspitze beim Verbrauch wieder ein wichtiger Kostentreiber wird, kann man die bepreisen und wer dann eine Batterie für die PV hat, kann den Strombezug zur Spitzenzeit genauso vermeiden wie die Einspeisung zur Unzeit im Sommer.
Es ist quatsch, Erzeuger für den Abtransport ihres Stroms zahlen zu lassen. Die Verbraucher wollen den Strom haben, und deshalb müssen sie dafür zahlen, was es kostet ihn zu erzeugen und zu transportieren.
Im Vereinigten Königreich gibt es das Modell für den Anschluss von Offshore Wind. Das Stück Leitung bis zur Küste wird vom Offshore Windpark errichtet und bezahlt. In Deutschland läuft das über die Offshore Umlage von dieses Jahr 0,816 Cent pro kWh. Die wird von den Verbrauchern gezahlt, wobei Eigenverbrauch in der Industrie da ausgenommen ist (immerhin vier Mal so viele kWh wie Eigenverbrauch von privaten PV Anlagen) und selbst bei Netzbezug gibt es von der Umlage befreite Verbraucher.
Grundsätzlich habe ich auch ein Problem damit, dass die heutigen Regelungen private Aufdach Anlagen zu hohen Preisen attraktiv machen. Das lässt sich aber lösen, indem Strom mittags im Sommer für Endverbraucher günstig wird. Bei Überschuss am Ortstrafo ein dynamisches Netzentgelt und Abgaben, Umlagen etc. von Null und lokale Verbraucher sehen plötzlich das Preissignal der Börse von Null. Eigenverbrauch ist damit in den Stunden praktisch wertlos. Dagegen gibt es auch kein Argument des Bestandsschutzes. Der Staat hat die Einspeisevergütung garantiert, nicht aber den Strompreis in sonnigen Stunden für den Eigenverbrauch.
Ich habe auch kein grundsätzliches Problem mit Freifläche. Die Kosten für Netzausbau dürfen nur beim Vergleich mit kleinen Anlagen in Verbrauchsnähe nicht außer acht gelassen werden.
Für kleine Speicher und kleine PV Anlagen muss die Bürokratielast runter. Dann können die extrem günstig sein. Ein paar Module auf die Garage legen braucht keinen Solarteur plus Gerüst. Da ist schon ein Stromanschluss, man braucht kein Fundament, auf der Garage wächst kein Unkraut.
Freifläche im Nirgendwo ohne Speicher kann sehr hohe Netz-Kosten verursachen. Da darf man nicht einfach auf die Kosten nur für die Errichtung der Freiflächen PV gucken und dabei als Vergleich Solarteur Aufdach Anlagen nehmen, als wären deren Kosten in Stein gemeißelt und nicht oft fast allein überflüssiger Bürokratie/Vorschriften geschuldet.
Und was bringt es, wenn die Offshore-Windanlagen ihre Leitungen selber bezahlen müssen? Ihre Erzeugungskosten werden höher und sie müssen den eingespeisten Strom höher vergütet bekommen, damit sich ihre Investition rechnet. Letztlich bezahlt es dann doch wieder der Verbraucher.
Die beste Lösung ist immer die, die zu den geringsten Kosten führt, und die wenigste Bürokratie verursacht. Ansonsten gilt: Man muss bezahlen, was es kostet, sonst geht die Wirtschaft zugrunde, wie im ehemaligen sozialistischen Ostblock. Dort glaubte man auch, wenn man den Brotpreis niedrig hält, geht es allen besser. Das Gegenteil war der Fall: Weil Brot billiger als Kartoffeln war, wurden die Schweine mit Brot gefüttert. Das war teuer und in den Läden gab es nicht genug Brot. Das waren dann die bösen Bauern, die das Brot zweckentfremdeten, aber in ihrer persönlichen Logik handelten sie richtig, so wie die Eigenverbraucher hier auch.
Und um das Thema noch nach oben hin abzugrenzen: Es ist auch nicht gut, wenn die Verbraucher mehr zahlen als es kostet. Das führt zu einer Ungleichverteilung der Vermögen, was auf die Dauer eine Gesellschaft spaltet.
Es kommt also auf das rechte Maß an, was die Angelsachsen eine Goldilocks-Ökonomie nennen. Nicht zu wenig, nicht zu viel, sondern gerade richtig. In puritanischen Gesellschaften konnte das gut funktionieren: Dort galt es als unanständig, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Leider ist das etwas verloren gegangen. Heute gilt es als chic, wenn man den Hals nicht voll genug bekommen kann.
„Leider ist das etwas verloren gegangen.“
Schauen Sie in den Spiegel Ihrer Kommentare, Sie ‚Großflächenenergiekönig‘?
MfG
Mit Kostenwahrheit kann man besser optimieren, sehr vereinfacht:
Ein Investor hat die Wahl zwischen zwei Projekten, eins mit 5 Cent Kosten ohne Berücksichtigung der Netzkosten und eins mit 6. Da wählt er das mit 5. Wenn jetzt bei den Netzkosten das eine Projekt nichts kostet und das andere 25, sieht das plötzlich ganz anders aus, da hat man dann Gesamtkosten von 30 Cent (5+25) gegen 6 (6+0). In dem Beispiel spart man 80% der Kosten, wenn die Netzkosten bei der Optimierung berücksichtigt werden.
Die Netzentgelte sind historisch gewachsen und sehr komplex. Ursprünglich war es kostenreflektierend beim großen Grundlast Verbraucher auf Höchstspannungsebene für 50 km Leitung minimale Netzentgelte in Rechnung zu bringen, Größenordnung nur 0,1 Cent die kWh. Auf der Netzebene über 50 km mit fast 100% Auslastung ist das Netz ziemlich wirklich dermaßen günstig.
Dazu kommt, dass man lange Preissteigerungen bei privaten Haushalten positiv gesehen hat, also als Anreiz für die Anschaffung effizienter Haushaltsgeräte. Und Großindustrie steht im internationalen Wettbewerb.
Von daher ist die ehemals kostenreflektierende Bepreisungsstruktur nicht angepasst worden auf die neuen Kostentreiber und das ist zur Zeit primär der Anschluss neuer Erzeugungsanlagen auf niedrigeren Netzebenen.
Wenn das Aluminiumwerk in Essen nicht mehr vom (Braunkohle) Grundlastkraftwerk in 50 km Entfernung versorgt wird, sondern stattdessen von einer Kombination aus: PV in Bayern 20% der Zeit, Wind aus Niedersachsen 40% der Zeit, Importen aus Norwegen 20% der Zeit und Backup Gaskraftwerken 20% der Zeit, braucht man plötzlich 1500 km Hochspannungsleitungen, wo es vorher 50 km getan haben. Und man braucht zusätzliche Leitungen auch noch auf niederen Netzebenen.
Das will bzw. kann das Aluminiumwerk aber nicht kostenreflektierend bezahlen und statt bisher 0,1 Cent jetzt eher 10 Cent hinlegen.
Daher wird die Kostenlast stattdessen Klein Verbrauchern aufgebürdet. Und weil deren Kosten so hoch sind, sparen die nicht nur bei den Haushaltsgeräten sondern auch bei der Anschaffung von Wärmepumpen und Elektroautos. Der Anteil der privaten Haushalte am Stromverbrauch ist etwa 25%, das ist deutlich weniger als in den Sektoren Wärme und Verkehr.
Dass die Netzentgelte für Haushalte so hoch sind liegt nicht primär an Eigenverbrauch von Haushalten mit PV Anlagen. Die 12 TWH entsprechen etwas über 2% des Gesamtverbrauchs (einschließlich Eigenverbrauch der Industrie sind das über 500 TWh).
Es liegt primär an gestiegenen Kosten für die Netze und einer nicht mehr kostenreflektierenden Verteilung dieser Kosten, die den Haushalten für eine Art Subvention der Industrie im internationalen Wettbewerb einen Löwenanteil der Kosten zuschiebt.
Die Lösung besteht meiner Ansicht nach vor allem in einer Anpassung der Regulatorik, so dass Verbraucher günstig an lokal erzeugten Strom kommen können. Lokal angenommener PV und Windstrom kann Netzkosten von fast Null haben.
Ich habe übrigens keine generell negative Meinung über Lion Hirth, ganz im Gegenteil die grundsätzliche Problematik und Lösungsrichtung sehen wir beide eigentlich sehr ähnlich. Ich bin nur deutlich positiver eingestellt gegenüber kleinen PV Anlagen und Batteriespeichern und sehe Freiflächen PV und Wind nicht als einfache, so geht es billiger selbst im jetzigen regulatorischen Rahmen, Lösung, mit der man das gedankenlose Abwürgen von PV in privaten Haushalten über eine Art Strafsteuer begründen könnte.
„Die Lösung besteht meiner Ansicht nach vor allem in einer Anpassung der Regulatorik, so dass Verbraucher günstig an lokal erzeugten Strom kommen können. Lokal angenommener PV und Windstrom kann Netzkosten von fast Null haben.“
Naja, seit wann könnte/müsste den Stromnetzplanern die Diskrepanz zwischen Photovoltaikinstallationen, Förderungsanreizen, Kostenverschiebungen, falscher Verhältnismässigkeiten in der Kostenzuordnung bezüglich der Leistungsfähigkeit und GesetzgebungsForderungen erkennbar gewesen sein?
Wo sind, aus technischer Sicht, die Statistiken für Einspeisung/Stromverbrauch/Gleichzeitigkeit in den Nieder-(oder Mittlel-)spannungsverteilnetzen und die Leistungschwankungen in den Bilanzkreisen, damit die Transparenz für die NormalstromkundInnen und BürgerInnen gewährleistet wird?
Wer beschreibt die herrschende Willkür (i. G. z. Handel, Planung, technischer Verantwortung)?
MfG
Wenn diese ganz genau nach Leitungslänge ermittelten Netzkosten irgendeine Steuerungswirkung hätten, wären sie sinnvoll. Haben sie aber nicht. Deutschland ist, zumindest in der Idealvorstellung (sollte also sein) eine Kupferplatte. Bei der Standortwahl von Verbrauchern sollten andere Kriterien die entscheidende Rolle spielen, als woher der Verbraucher seinen Strom bekommt. Nur wo dann doch keine Kupferplatte ist, wird Redispatch notwendig, aber das sollte von der Konzeption her selten sein. Wir wissen, dass darüber nachgedacht wird, die Engpässe zwischen verschiedenen Regionen doch dauerhaft zu akzeptieren und um das Redispatch trotzdem niedrig zu halten, mehrere Preiszonen geschaffen werden sollen. Dagegen gibt es vor allem Widerstand eines Bundeslandes in Süddeutschland, das lange an der Kernkraft festgehalten hat und den Aufbau ausreichender Alternativen wie auch ausreichender Leitungen behindert hat. Die Strompreiszonen wären dann der sichtbare Ausdruck, dass die CSU mit ihrer Energiepolitik Bayern erbärmlich ins Hintertreffen gebracht hat.
Die romantische Vorstellung, man könnte die 24/365-Stromversorgung aus dem kleinen Umkreis sicherstellen, teile ich im Übrigen nicht. Im Gegenteil: Je größer der Raum ist, innerhalb dessen Erzeugungsungleichgewichte der unflexiblen Erneuerbaren ausgeglichen werden, desto geringer wird der Speicherbedarf und damit die Gesamtkosten des Systems sein. Das Problem ist insgesamt zu komplex, um einem einzelnen Erzeuger oder Verbraucher bestimmte Netzkosten verursachergerecht zuzuordnen. Alleine wenn Sie bedenken, dass Leitungen zwar Speicher sparen, Speicher aber auch Leitungen sparen können, wenn vor einem Netzengpass eingespeichert wird, hinter dem Netzengpass gleichzeitig ausgespeichert wird, je nach Wetter, Tages- und Jahreszeit entweder in der einen Richtung oder in der anderen, und insgesamt die Auslastung der Leitung damit verstetigt werden kann, sollte Ihnen klar werden, dass das neue Stromsystem wesentlich komplexer sein wird, als das alte, in dem Leitungen fast nur in einer Richtung verwendet wurden, nämlich von den Kraftwerken zu den Verbrauchern. Und schon im alten System, war es einfacher, bestimmte Kosten in eine Pauschale für alle (oder zumindest bestimmte Gruppen) zu packen, als zu versuchen, die „Schuldigen“ zu finden. Die Standortwahl für Kraftwerke war auch wesentlich einfacher zu bestimmen, solange Kraftwerks- und Netzbetreiber mindestens Schwesterunterhnehmen waren. Keine Frage: Wir brauchen neue Regeln. Die dezentralen unflexiblen Erzeuger und flexiblen Speicher (Verbraucher waren immer schon dezentral und eher unflexibel) erfordern neue Lösungen. Und die sollten so unbürokratisch wie möglich sein.
Noch mal das markante Zitat aus dem Artikel.
Versteckte Subvention. Für den einzelnen Haushalt ist solcher Eigenverbrauch finanziell attraktiv: Bei einem Stromtarif mit einem Arbeitspreis von 30 Cent pro Kilowattstunde spart jede selbst erzeugte Kilowattstunde genau diesen Betrag. Der private Wert von Solarstrom beträgt also 30 Cent pro Kilowattstunde. Der volkswirtschaftlich wahre Wert des Stroms bemisst sich dagegen am Marktwert, also dem Wert des Solarstroms an der Börse. Dieser beträgt aktuell weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde. Die Differenz von 25 Cent pro Kilowattstunde sind versteckte Subventionen. Zitat Ende.
Der Merit Order Effekt ist die Seele der Energiewende. Die Erneuerbaren sollen kontinuierlich die Fossilen verdrängen. Sowohl mengenmäßig als auch preislich. Und genau das praktizieren die Eigenverbraucher. Bis 2010 war das noch gesetzlich geregelt. Da wurden die EE zwingend den Bilanzkreisen der Versorger zugeteilt und konnten ihre preissenkende Wirkung voll zur Geltung bringen, in dem sie in den Bilanzkreisen beim Day Ahead Handel die teuersten Angebote verdrängten. Aus diesem Day Ahead Handel sind sie 2010 raus genommen worden, und müssen seit dem separat an der Börse quasi als Überschuss verramscht werden. Der Prof. nennt das PV Marktwert, ich sage Ramschwert, der die gesamte Energiewende beeinflusst. Das ist Energiewende kontraproduktiv, deshalb sind die Eigenverbraucher die wahren Energiewender. Wie der Merit Order Effekt bis 2010 in den Bilanzkreisen für „Alle“ wirksam war, habe ich hier schon einige male deutlich gemacht. Nun für den Prof. noch einmal, ich hoffe er liest hier.
Wie der Bedarf und der Preis bis 2010 ermittelt wurde, dazu die folgende Merit Order Grafik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Scrollen Sie das vierte Bild nach oben. Da kann man folgendes sehen. Weil die EE zwingend zugeteilt waren, mussten die Versorger beim Preis und Mengen relevanten Day Ahead Handel weniger nachfragen. Das hatte zur Folge, dass die Nachfrage N1 auf N2 sank, und infolge dessen der Preis von P1 auf P2 gefallen ist. Das war Energiewende für Alle, von „versteckten“ Subventionen oder Benachteiligungen keine Spur.
Ich hatte es schon in einem anderen Kommentar erwähnt, die versteckte Subvention gibt es wirklich. Sie ist der Differenzbetrag zwischen dem der Kundenrechnung zugrunde liegenden Strompreis (von Prof. Hirth mit 12ct/kWh angegeben) und dem Solarwert (von Prof. Hirth mit 5ct/kWh angegeben, in der Praxis noch niedriger dank massiv steigender kostenloser Einspeisung). Diesen Betrag spart aber nicht der Kunde, auch nicht der Solaranlagenbesitzer. Wer wird hier wohl subventioniert? Wo fließen eigentlich diese Milliarden, teils ohne jeden Herkunftsnachweis, hin?
„In Deutschland gibt es ungefähr 900.000 Kleingärten, die eine Fläche von etwa 44.000 Hektar umfassen. Diese Gärten werden von etwa fünf Millionen Menschen genutzt.“
Erdbeeren, Möhren, Tomaten oder/und Äpfel – komplett vorbei am Handel und wenn es zu viel ist, wird es verschenkt oder auf den Kompost geworfen.
Hier wird nicht über EEG gesprochen, sondern über den finanziellen Vorteil aus dem Eigenverbrauch vs Marktwert und Bezugspreisen. Damit ist der Vorteil nicht der Bezugspreis sondern Bezugspreis abzgl Erzeugungskosten oder Marktwert (je nachdem was höher ist).
Diesen Vorteil als versteckte Subvention zu deklarieren ist recht interessant. Ich frage mich auch, was denn passieren würde, wenn die 40 GWp einfach gar nicht einspeisen würden und was dann der Marktwert wäre.
Herr Hirth hat nur den Marktwert abgezogen, weil der näher an den minmal erreichbaren Kosten liegt. Die tatsächlichen Erzeugungskosten einer Dachanlage sind mehr als doppelt so hoch, wie die einer Freiflächenanlage. Das hat zur Folge, dass der Vorteil des Eigenverbrauchers nicht so hoch ist wie der „Schaden“ für die Allgemeinheit. Das ist ja das ärgerliche: Am Ende verlieren alle.
Es sollte natürlich jedermanns Recht bleiben, auf seinem Haus eine PV-Anlage zu errichten, auch wenn die Erzeugungskosten dieses Stroms höher sind als nötig. Im Sinne der Energiewende handelt man damit aber nur noch bedingt. Das Geld, das man in eine Dachanlage stecken könnte, würde man – im Sinne der Energiewende – besser in eine Institution stecken, die für das gleiche Geld eine doppelt so große Freiflächenanlagen errichtet, beispielsweise eine Bürgerenergiegenossenschaft.
Eigentlich ist auch der sogenannte Marktwert kein gutes Maß für den Wert von PV-Strom. Er entsteht in einem Börsenhandel, der noch auf die Erzeugungscharakteristiken der fossil-nuklearen Kraftwerke zugeschnitten ist. Gehandelt werden dort „base-load“ (24h kontinuierliche Erzeugung, entspricht Kernkraft und Braunkohle) und „peak-load“, viertelstundenweise Erzeugung, die insbesondere Gaskraftwerken, aber auch Steinkohle und Pumpspeichern entspricht. Weiter erschwerend sind die meisten Produkte an der Strombörse Futures, bei denen man lange im Voraus wissen muss, was man liefern kann. Da PV und Wind das nicht wissen, was sie genau zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern können, bleibt ihnen nur der Day-ahead- und der Intra-day-Handel, oder sie müssten mit eigenen Speichern das Erzeungsprofil eines Fossilkraftwerks virtuell nachbilden, womit sie natürlich nicht konkurrenzfähig wären, solange fossile Kraftwerke ihr CO2 fast umsonst in der Atmosphäre deponieren dürfen.
Wenn der Börsenhandel eine Zukunft haben wollte, müsste er mal Produkte entwickeln, die volatile Erzeuger und flexible Speicher so integrieren, dass der Strommarkt der Zukunft sinnvoll abgebildet wird. Der Sinn eines Marktes ist, dass immer die liefern, die das am günstigsten können, und die den Strom bekommen, denen er am meisten Nutzen bringt. Gerade das letztere wird vielleicht etwas Verwunderung auslösen, denn es soll doch jeder Strom bekommen, der sagt, dass er ihn brauchen kann? Damit sind vor allem unterschiedliche Speichermöglichkeiten gemeint. Nicht jeder Speicher soll jederzeit einspeichern können, sondern immer nur die, die damit am meisten Wert schaffen.
( als ob UnternehmerInnen nicht Teil einer d. Solidargesellschaft wären oder gewesen wären oder sein wollten oder gewesen sein sollten(?)
Ob die Freiflächenanlage im bundesdeutschen Nordenosten, nicht einspeist, oder das Gaskraftwerk nicht einspeist, macht für den Redispatch im Südwesten keinen Unterschied, wenn ein Redispatch-Kraftwerk eine Windkraftanlage im mittleren Westen D. wäre. Die Argumentation ist falsch und irreleitend, dass Freiflächenanlagen, grundsätzlich und durchgängig, günstiger/zu bevorzugen wären. Die Verhältnismässigkeit des Einflusses aller anderen Faktoren, abseits der Stromgestehungskosten, wird unzulässig, ablehnend, vereinfacht. )
Es liest sich bei Herrn Hirth so, als hätte die Energiewirtschaft das Monopol auf Strom. Das ist aber doch nicht so, sondern in einer Marktwirtschaft habe ich die Wahl. Und wenn es ein besseres Angebot als Netz-Strom gibt, kann ich das annehmen, in diesem Fall indem ich z.b. eine PV Anlage anschaffe.
Auch gibt es keinen Anspruch, dass immer gleich viel Strom von jedem abgenommen werden muss. Man könnte ihn auch substituieren (passiert gerade ja bei anderen Energieträgern).
Bei den präferierten Optionen am Ende des Beitrags bin ich übrigens auch ganz beim Autor. Die Netzbetreiber müssen ihr Angebot anpassen. Wenn Netzentgelte abends teuer werden, kauft der Kunde aber eben auch ggf. einen Speicher oder reduziert seinen Verbrauch – das ist aber ja ganz im Sinne der Marktwirtschaft und die beste Lösung wird sich durchsetzen, was dann für uns alle gut sein sollte und der große Vorteil an der Marktwirtschaft ist.
Und ja, wenn es spezifischere SLPs gäbe, und diese auch bei den Kunden sichtbar werden, also nicht nur Mischkalkulation, wo in der Tat der Mieter den PV Besitzer subventioniert, würde sich doch auch wieder das bessere Angebot durchsetzen. Das könnte aber auch hier der Speicher sein, muss es aber nicht. Wobei dieser Punkt sich durch die längst überfälligen intelligenten Messsysteme – übrigens auch kein Versäumnis des einzelnen Kunden – vermutlich mittelfristig erledigen wird.
Ich sehe es eher so, das Energiewirtschaft und Politik einiges verschlafen hat, zu träge ist und auch nicht immer clever entschieden hat. (Und damit meine ich nicht, abwegige Steuern einzuführen oder den Status Quo zu schützen, sondern sinnvolle Anpassungen vorzunehmen)
Vom Prinzip haben Sie nicht unrecht. Praktisch ist es allerdings so, dass Heimspeicher und iMSys relativ teure Instrumente sind, um den Stromverbrauch anzupassen bzw. kostengerecht abzurechnen. Die bewährte Abrechnung für Kleinverbraucher mit Hilfe von Standardlastprofilen hat auch in Zeiten der Digitalisierung ihre Berechtigung. Man spart teure Messeinrichtungen und das Wissen über das individuelle Verbrauchsprofil bleibt dort, wo es hingehört: Beim Individuum und nicht in der Datenbank des Stromlieferanten.
In den USA können Sie ja gerade sehen, wie schnell man aus einem demokratischen Rechtsstaat ein aggressives Terrorregime machen kann, in dem jeder fürchten muss, völlig unschuldig ins Fadenkreuz der Regierung zu geraten und dann keinerlei Rechtsmittel zu haben, weil die Regierung die Justiz erst ignoriert, auf Dauer mundtot machen wird. Da fühlt man sich doch wohler, wenn der Staat auf so wenig Daten wie möglich Zugriff hat.
JCW schrieb:
„Die bewährte Abrechnung für Kleinverbraucher mit Hilfe von Standardlastprofilen hat auch in Zeiten der Digitalisierung ihre Berechtigung.“
Definitiv, zumindest wenn man Anbieter von Kohlestrom oder Gasstrom ist.
Ansonsten hat dieses Prinzip nur noch eine Berechtigung um den Status Quo noch solange wie möglich aufrecht zu erhalten und die effektive Umstellung auf Erneuerbare so lange wie möglich herauszuzögern und eine scheinbare Berechtigung für längst überholte künstliche Konstrukte wie „Grundlast“ aufrecht zu erhalten.
Welches Standardlastprofil passt denn haargenau auf deinen Haushalt? Und woher weißt du das?
Das Standardlastprofil ist ein Durchschnitt über alle Haushalte. Kein Haushalt darin erreicht genau dieses Profil. Das reicht den Versorgern aber, um den Strombedarf vorauszuberechnen. Es ist eine sehr unbürokratische Lösung, die kein teures Smartmeter braucht und keine, kaum noch nachvollziehbare und trotzdem teure Abrechnung. Mit dem SLP habe ich meine Bequemlichkeit, und der Versorger die Arbeit.
Mit dem Standard-Erzeugungsprofil einer PV-Anlage und dem daraus resultierenden Eigenverbrauch kann man auch ein SLP für Eigenerzeuger berechnen, ganz ohne datenhunrige Smartmeter. Mir wäre das lieber so. Ich bleibe ab sowieso Volleinspeiser, um es so einfach wie möglich zu haben. Was ich mache, wenn meine Einspeisegarantievergütung ausläuft? Kann ich noch nicht sagen. Das beste wäre es, wenn es dann eine Fernwärmeversorgung im Dorf gäbe, die man mit Solarwärme von den Hausdächern speist, und die den sommerlichen Ertrag in einem großen zentralen Speicher sammelt. Mit dem derzeitigen CSU-Bürgermeister hat so etwas allerdings keine Chance. Also wird es eine schlechtere Lösung sein müssen.
JCW schrieb:
„Das Standardlastprofil ist ein Durchschnitt über alle Haushalte. Kein Haushalt darin erreicht genau dieses Profil. Das reicht den Versorgern aber, um den Strombedarf vorauszuberechnen. “
Schön wäre es, genaugenommen liegen diese aber gerne reichlich daneben. Nicht zuletzt deswegen dann auch die reichlichen Abschaltungen von Wind und Solar. Es gibt auch nicht ein Standardlastprofil sondern eine riesige Palette davon. Z.B. H-Profile decken verschiedene Haushaltskonfigurationen ab.
Das sieht mir nach der üblichen BWL-Trickserei aus: „letztes Jahr haben wir einen Gewinn von 10 Mio. gemacht, dieses Jahr von 9 Mio. – also haben wir eigentlich einen Verlust von 1 Mio gemacht.“
Es wird sich doch irgendwie ein Argument finden, mit dem man Gebühren auf etwas erheben kann, obwohl man an deren Entstehung man überhaupt keinen Anteil hatte. Dazu muss man nur virtuos genug mit Zahlen hantieren, bis das Auditorium verwirrt genug ist, in der nicht-Nachvollziehbarkeit der Argumentation lediglich eigenes mangelndes Verständnis vermutet und sich geschlagen gibt.
Die Kernaussage ist doch damit: entweder ihr bezahlt uns für unseren Strom, oder ihr bezahlt uns für euren Strom. Egal wie – ihr bezahlt uns!
Die durchschnittliche Stromnetzbelastung je Anschluss ist (im Niederspannungs-/Mittelspannungsverteilnetz im Siedlungsbereich) bei ca. 300-500W (Dauerleistung).
Mit eAuto und Wärmepumpe wird man dann zum Spielball der Energie- und Elektrobranchen?
Ehre wem Ehre gebührt.
ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren) schrieb:
„Die durchschnittliche Stromnetzbelastung je Anschluss ist (im Niederspannungs-/Mittelspannungsverteilnetz im Siedlungsbereich) bei ca. 300-500W (Dauerleistung).“
Wen man nicht Prof. Hirth Konkurrenz in Polemik machen möchte, sollte man eventuell auch die Verteilung erwähnen. In meinem Bekanntenkreis gibt es genau 0 (Null) Haushalte, auf die dieser Standardbereich zutrifft. Es liegen Alle drunter oder drüber (i.d.R deutlich), je nach Ausrichtung (sparsam + Gas oder ökobewusst elektrifiziert mit umfangreichem Monitoring). Zusammen ergibt das natürlich wieder einen Durchschnitt.
da haben Sie Recht, man ist nur im Rahmen der eigenen Vorurteile allwissend
Die Annahme für (durchschnittliche) Werte für Haushalte (auch ‚Kleingewerbe‘ mit bis 5-10x) in D. wäre ca. 3200kWh/a und eine Leistungspitze welche kaum 6kW überträfe. (Der Durchschnitt typischer ökobewusster und darauf optimierter Haushalte wird durch eAuto, Wärmepumpe, PV-Anlage, Zwischenspeicherung, Frischwasserpumpe, Mieterstrom, Ladestationen, Flutlichtanlage 🙂 usw. davon stärker abweichen können.)
auf der anderen Seite die 50-150MW Freiflächenanlagen mit vergüteter Einspeiseleistung (prof. Direktvermarktung) in xxxkm Distanz,
und dazu (und zum ‚Vorwurf‘ der versteckten Subvention) nehmen wir dann auch die ca. 150W Photovoltaikanlage der Rentnerin dazu, welche mit Lebensmittelspenden und Pfandflaschen den Lebensunterhalt bewältigt.
Gleichzeitig die Praxis der Grundversorgertarife, die Digitalisierung der Geschäftsvorgänge und behördliche Ansprüche, Mietpreisentwicklungen durch Sanierung, Sozialversicherungskosten, Kostensteigerungen, Leistungseinschränkungen bei Dienstleistungsbereichen staatlicher Versorgung, o. ä.
ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren)
„da haben Sie Recht, man ist nur im Rahmen der eigenen Vorurteile allwissend“
Ich bitte um ein „Du“. Das Siezen hat so einen schalen Beigeschmack, da es typischerweise von Menschen bevorzugt wird, welche sich auf diese Weise eine Illusion von Autorität erschaffen wollen, oft genug in Abwesenheit von anderen Mitteln, geeignet dieses Ziel zu erreichen. Darum würde ich dir das auch nicht antun.
Mit der Vertraulichkeit des d. ‚Du’s würde bspw. ein konservativer Gesundheitsminister, in einer Krisenzeit, emotionalisiert, erklären, dass man sich später, sinngemäss, ‚viel zu verzeihen hätte‘.
Per Gesetz wurde den Krankenkassen während seiner Amtszeit die Auflösung der Rücklagen verordnet. Der Bundestag hat zugestimmt. (meines Wissens)
Die Beiträge sind später beim sozialdemokratischen Gesundheitsminister stärker angestiegen.
Dazu ein Vorsitzender einer großen d. Krankenkasse:
„Es wird 2025 deutlich teurer für gesetzlich Versicherte. Der TK-Chef wirft Ex-Gesundheitsminister Spahn „Beschiss“ vor. Die Rücklagen seien „weg“, Beiträge stiegen „ungebremst“.“
Dann üben wir mal ‚verzeihen‘. Das wird uns nicht leicht sein, aber es ist keine Option den schlechten Vorbildern zu folgen.
Es gibt (grundsätzliche) Vorbehalte zum ‚Du‘ in der Internet-‚Öffentlichkeit‘, das aber ist Geschmackssache.
Und ‚wir‘ danken für Ihren freundlichen Einsatz.
MfG
Wir wissen Alle wie der Strompreis an der Börse steigt wenn es Dunkelflaute gibt.
Gäbe es ständig weniger PV-Strom im Netz wurde der gestiegene Börsenpreis bis zum Verbraucher durchgereicht. Der Strompreis wäre für alle Verbraucher höher.
Durch den vorhandenen PV-Strom profitieren also Alle davon, auch die, die keine Investition in eine eigene PV-Anlage vorgenommen haben. Warum sollte dieser Personenkreis nicht einen kleinen Beitrag für die Energiewende leisten. Die die in PV investiert haben, haben einen weit größeren Beitrag zur Energiewende geleistet.
Dem Staat entgehen Steuern wenn PV-Strom selbst genutzt wird. Klar.
Aber der Nutzen durch vermiedene Umweltschäden, vermiedene Krankheiten, vermiedene Ausgaben für fossiele Brennstoffe wiegt das mehr als auf.
Mit viel Glück erreichen wird die geforderten EU Ziele u. vermeiden „Strafzahlungen“ in Milliardenhöhe.
Durch den Kauf von fossielen Brennstoffen finanzieren wir bestimmten Staaten eine Kriegsführung mit tausenden Toten u. hohen wirtschaftlichen Schäden. Hinzu kommen die eigenen Ausgaben für Aufrüstung um Gegenhalten zu können.
Es ist an der Zeit mit aller Kraft die Erneuerbaren auszubauen um das Alles abzuwenden, bzw. einzudämmen.
Statt eine „Strafgebühr“ einzuführen für diejenigen, die die Energiewende vorantreiben, sollte überflüssige Bürokratie abgebaut werden.
Noch immer werden z.B. Balkonkraftwerke von Eigentümerverwaltungen usw. mit unsinnigen Auflagen verhindert, oder Gemeinden verbieten z.B. Fassaden-PV.
Netzbetreiber schrauben die Anforderungen für PV-Anlagen in unnötige Höhen.
Was wir brauchen ist Förderung der Erneuerbaren in jeglicher Hinsicht, keine Hemmnisse.
Die meisten der Kommentarschreiber scheinen leider den Kern des Problems, welches Lion Hirth hier beschreibt nicht verstehen zu wollen.
Es geht nicht darum die Besitzer von PV-Anlagen zu bestrafen, sondern vielmehr darum sie fair an der Finanzierung von Kraftwerksinfrastruktur und Netzen zu beteiligen, die für sie bereitgehalten und gewartet werden müssen.
Aktuell ist es in Deutschland nämlich so, dass die Kosten für Redispatch und Netzausbau- und instandhaltung über die Netzentgelte finanziert werden. Diese sind eine verbrauchsabhängige Größe. Das bedeutet, dass Besitzer von PV-Anlagen durch Eigenverbrauch weniger Strom aus dem Stromnetz verbrauchen und somit weniger Netzentgelte bezahlen.
Die Ungerechtigkeit besteht nun darin, dass PV-Besitzer durch ihren Anteil an der Finanzierung des Stromnetzes und Reservekraftwerkparks reduzieren, in Wintermonaten und manchen Sommernächten trotzdem auf diese Infrastruktur im vollem Umfang angewiesen sind. Und das ist nun mal im Vergleich zu Haushalten ohne PV-Anlagen eine Bevorteilung, während Haushalte ohne PV-Anlagen benachteiligt werden.
Der Gesetzgeber möchte diese Ungerechtigkeit nun abschaffen und auch PV-Besitzer fair an den Kosten des Netzes und der Reservekraftwerke beteiligen. Schließen wollen auch PV-Besitzer diese Infrastruktur zu jeder Zeit in vollem Umfang nutzen können.
Man kann sicherlich darüber streiten, wie man die Netzkosten nun fairer aufteilt. Ob das jetzt über Anschlussgebühren passiert so wie in Frankreich oder dynamische Netzentgelte, müsste man noch erörtern. Dass man die Netzkosten fairer verteilen sollte, steht aber außer Frage.
„Aktuell ist es in Deutschland nämlich so, dass die Kosten für Redispatch und Netzausbau- und instandhaltung über die Netzentgelte finanziert werden.“
„Der Gesetzgeber möchte diese Ungerechtigkeit nun abschaffen und auch PV-Besitzer fair an den Kosten des Netzes und der Reservekraftwerke beteiligen.“
Meinen Sie 100W, 100kW oder 100MW?
„Die Ungerechtigkeit besteht nun darin, dass PV-Besitzer durch ihren Anteil an der Finanzierung des Stromnetzes und Reservekraftwerkparks reduzieren, in Wintermonaten und manchen Sommernächten trotzdem auf diese Infrastruktur im vollem Umfang angewiesen sind.“
Deshalb verzichtet man auf Wärmepumpen (und eAutos) und der Rückgang des Einbaus wird damit begründbar.
„Dass man die Netzkosten fairer verteilen sollte, steht aber außer Frage.“
Aus welcher nicht vorhandenen Statistik ziehen Sie diese Erkenntnis?
Maik Kretschmar schreibt.
Die meisten der Kommentarschreiber scheinen leider den Kern des Problems, welches Lion Hirth hier beschreibt nicht verstehen zu wollen.
Es geht nicht darum die Besitzer von PV-Anlagen zu bestrafen, sondern vielmehr darum sie fair an der Finanzierung von Kraftwerksinfrastruktur und Netzen zu beteiligen, die für sie bereitgehalten und gewartet werden müssen.
@ Maik Kretschmar
Das mag für Außenstehende so erscheinen. Würde ich auch für gerechtferigt halten, wenn die Ausgangspunkte nicht schon eine Bestrafung der PV Anlagenbetreiber wären. Das Kernproblem ist nämlich ein ganz anderes. Das Strommarkt Design passt nicht zur Energiewende. Seit 2010 muss der Strom der PV Anlagen Betreiber unter 100 kWp außerhalb des Systems, sprich Bilanzkreise, separat an der Börse als Überschuss verramscht werden. Durch diese Diskreditierung findet die Besrafung schon statt, und zieht sich negativ durch die gesamte Rechnung des Prof.
Deren Stromerzeugung kann nicht nur an der Preissenkung durch den Merit Order Effekt seit dem nicht mehr teilnehmen, sondern entwertet sich auch noch selbst. Insider nennen das Kanibalisierung. Und genau diese Selbstentwertung benutzt der Prof. als Marktwert in seiner Rechnung. Dabei berücksichtigt er nicht, dass wenn die 60% EE Strom auf 5 Cent sinken, die restlichen 40% des fossilen Stromes auch nicht mehr kosten, aber bei den Verbrauchern nicht ankommen. Wenn diese Preissenkung durch den Merit Order Effekt berücksichtigt wär, ergäbe das eine ganz andere Rechnung.
Ich würde dem Prof. zustimmen, wenn er seine Rechnung auf der Basis des Gesetzes von vor 2010 machen würde. Da wurden der Strom der PV Anlagen Betreiber vorrangig im System verbraucht. Der Marktwert für PV Strom wäre ein ganz anderer, nämlich der Merit Order Effekt. Die Nachfrage der Versorger ist damals automatisch von N1 auf N2 gesunken, und entsprechend der Preis für „Alle“ von P1 auf P2 gefallen, wie ich mit meinem obigen Kommentar vom 28. Mai um 22.22 Uhr deutlich gemacht habe.
@ Maik Kretschmar:
„Ob das jetzt über Anschlussgebühren passiert so wie in Frankreich oder dynamische Netzentgelte, müsste man noch erörtern. Dass man die Netzkosten fairer verteilen sollte, steht aber außer Frage.“
Das sehe ich auch so. Ich wäre für eine jährliche Anschlussgebühr in € pro kW. Also Verbraucher mit einer Anschlussleitung von z,B. 6 kW zahlen mehr als solche mit 3 kW, z. B. statt heute einheitlich 150 € pro Jahr künftig 200 € für Großverbraucher und 100 € für Kleinverbraucher. Eine PV Anlage, die einen Eigenverbrauch von 1000 kWh pro Jahr ermöglicht, und damit den Strombezug aus dem Netz um 1000 kWh reduziert, würde nach der Rechnung des Herrn Professors auf Kosten der Allgemeinheit mit 250 € pro Jahr subventioniert. Tatsächlich aber beteiligt sich der PV-Anlagenbesitzer an den Netzkosten in gleicher Höhe wie Verbrauch ohne PV-Anlage, weil sich die Anschlussleistung ja nicht ändert.
Bringen wir es auf den Punkt:
Am Ende gewinnt immer die Bank.
Und das sind unter einer CDU-Regierung immer die Großkonzerne.
Und ich schussel habe die auch noch gewählt…
Aber Fehler mache ich nur einmal.
Gut erkannt!
Es wurden hier inzwischen sehr viele und gute Argumente ausgetauscht zu diesem „nicht in dieser Welt“ gehörenden Bericht!
Regionalität ist Trumpf – jeder kWh die direkt vor Ort erzeugt wird und erst gar nicht durch ein Netz fließt hilft. Wenn wir nun auch noch BiDi mit VtoH endlich freien Lauf geben (auch hier sind „bremsen“ naturlich solche Kommentarschreiber wie L. Hirth aus…), wird noch mehr Strom direkt vor Ort verbraucht und weniger Strom durch die Netze geleitet!
von der ‚Macht‘ geformt,
Lebensläufe in D.?
„von den IdealistInnen in der Politik und jungen Persönlichkeiten zu Bücklingen der ‚Wirtschaft‘ und des ‚Kapitals‘?“
Wenn PV wirklich ein Steuersparmodell ist, dann sollten eben viel mehr Menschen in Deutschland steuern sparen!
(Sorry an alle Freiflächenanlagenbetreiber).
Wirklich traurig, wenn so jemand die Politik berät und sich Professor nennt!
Ich schlage vor, wir rechnen einmal die realen Kosten nach:
10 kWp PV Anlage mit 9,2 kWh Speicher ohne MwSt. 24100 EUR.
Kosten für Wartung 200 EUR pro Jahr x 20 Jahre = 4000 EUR (Tendenz 10 EUR / Jahr steigend)
Kosten für Erweiterung Brandschutz-Versicherung 20 EUR pro Jahr x 20 Jahre = 400 EUR
Kosten für WR Ersatz + Einbau nach 15 Jahre (= durchschnittliche Lebensdauer) 2500 EUR
Kosten für Smartmeter 50 EUR / Jahr x 20 Jahre = 1000 EUR
Kosten für Steuereinrichtung 50 EUR / Jahr x 20 Jahre = 1000 EUR
Summe 34000 EUR im üblichen Abschreibungszeitraum von 20 Jahren.
Einspeisung 43000 kWh in 5 Jahre x 4 = 172000 kWh
Stromgestehungskosten: 34000 EUR / 172000 kWh = 19,7 Cent / kWh
Eigenverbrauch 23%
Einspeisevergütung 10,3 Cent
Damit subventioniere ich den Staat mit 19,7 Cent / kWh – 10,3 Cent / kWh = 9,4 Cent pro eingespeiste kWh.
Pro kWh Eigenverbrauch gehen 77% / 23% = 3,35 kWh an den Staat.
Kosten für den Eigenverbrauch: 19,7 / kWh + 3,35 x 9,4 Cent / kWh = 51 Cent / kWh
Nach Definition von Lion Hirth liegt also eine negative Subvention vor.
Damit subventioniere ich den Staat bzw. meinen Nachbar und nicht umgekehrt.
Man kann es auch so sehen:
– Im Januar lag der Day-Ahead bei 11,4 Cent / kWh und der Intraday bei 12,8 Cent / kWh bei einem Anteil von 50,5% EE an Last.
– Im Februar lag der Day-Ahead bei 12,8 Cent / kWh und der Intraday bei 13,4 Cent / kWh bei einem Anteil von 42,7% EE an Last.
– Spitzen von 18 Cent / kWh waren in beiden Monaten keine Seltenheit.
Damit ergibt sich, dass die Vergütung aktueller EE Anlagen günstiger als fossile Energieanlagen sind.
Wer von Mindererlösen bei den Versorgern spricht kennt die aktuelle Lage am Markt nicht:
https://www.pv-magazine.de/2025/03/26/enbw-erzielt-2024-fast-fuenf-milliarden-euro-gewinn/
https://www.pv-magazine.de/2025/03/20/rwe-meldet-gutes-jahresergebnis-und-hohe-investitionen-in-erneuerbare/
Die Energieversorger bekommen EE Strom in jedem Fall unterhalb Marktpreis fossiler Energie.
An manchen Tagen bekommen sie sogar den Strom geschenkt und noch mit einem Schleifchen versehen.
Damit behaupte ich, dass die größte Subvention an die Energieversorger geht und nicht an mich.
Der Netzbetreiber schreibt seit Jahren, er müsse wegen Netzausbau die Preise erhöhen, so dass der Strompreis in den letzten 5 Jahre von 27 Cent / kWh auf 37 Cent / kWh gestiegen ist. Ich habe aber all die Jahre bis Ende 2024 keine Investitionen gesehen. Daher würde ich bei den Netzbetreibern heute eher eine prall gefüllte Kriegskasse erwarten.
Bei den Gemeinschaftskosten sehe ich ebenfalls einen Fehler, da Herr Hirth nicht zwischen Verteilnetz und Übertragungsnetz unterscheidet. Die Auslegung auf Spitzenverbrauch findet im Verteilnetz statt. Die Kosten für das Verteilnetz wird aber für Haushalte vom Verteilnetzbetreiber unabhängig vom Stromverbrauch zu gleichen Anteilen pro Anschluss verteilt. Bei gerade einmal 150 kWh Bezug im Jahr, zahle ich eben meine Netzgebühren schon heute primär für die Einspeisung.
Angenommen, der Bezugspreis ist für den Energieversorger 5 Cent teuer als im Jahresmittel, dann entstehen der Allgemeinheit dadurch 7,50 EUR Mehrkosten.
Dafür produziere ich pro Jahr 6622 kWh Strom, der bei den von Herrn Hirth genannten 5 Cent Marktwert 7 Cent unter fossiler Energie liegt, d.h. abzüglich der Einspeisevergütung spart der Staat 2 Cent / kWh. Das sind 6622 kWh x 0.02 EUR / kWh = 132,44 EUR, die an meine Mitbürger theoretisch zurückfließen würden, wenn da nicht ein Stromversorger Dankeschön sagen würde.
Die finalen Übertragungsnetzentgelte werden im Jahr 2024 im Mittel 6,43 Cent pro Kilowattstunde (kWh) betragen. Im laufenden Jahr lagen sie aufgrund des für 2023 vom Bund gewährten Zuschusses bei 3,12 Cent/kWh.
Damit spare ich meinen Mitbürgern nochmals 6622 kWh x 0.0643 EUR / kWh = 425,79 EUR.
Ich rechne hier mit den realen Kosten, da auch der Zuschuss des Bundes finanziert werden muss.
Wobei hier anzumerken ist, dass auch ich selbst an dem Zuschuss des Bundes beteiligt bin.
In der Summe liegen die geschätzten Ersparnisse für meine Mitbürger bei 132,44 EUR + 425,79 EUR – 7,50 EUR = 550,73 EUR.
An den konkreten Zahlen sieht man, dass die theoretischen Betrachtungen fernab jeglicher Realität sind und die tatsächlichen Probleme nicht gelöst werden.
Zu behaupten, dass eine Vergütung von 30 Cent vorliegen würde, ist völliger Humbug. Vor dem Hintergrund der ausgewiesenen Beratungstätigkeiten seiner Intuition halte ich die Aussagen für böswillig und stark Irreführend.
Vielleicht muss man
„Umlage nach § 19 der Strom-Netzentgeltverordnung (StromNEV) – ab 2025 „Aufschlag für besondere Netznutzung“ genannt – (1,5 %)“
„Der Aufschlag für besondere Netznutzung ist ein Bestandteil des Strompreises. Er umfasst die § 19 StromNEV-Umlage sowie zusätzlich einen Aufschlag für besondere einspeiseseitige Netznutzung. Der Aufschlag für die besondere Netznutzung dient dazu, spezielle Kosten auszugleichen, die bei der Nutzung und dem Betrieb der Stromnetze entstehen.
Neben den sogenannten individuellen Netzentgelten und der Freistellung von Wasserstoffanlagen betrifft dies die Mehrkosten durch die Integration der erneuerbaren Energien: Netzbetreiber, die unter anderem wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien besonders viel investieren müssen, können für die dabei entstehenden Mehrkosten finanzielle Entlastungen erhalten. Über den Aufschlag sollen diese Mehrkosten solidarisch auf alle Stromverbraucher bundesweit verteilt werden.“
auch noch berücksichtigen?
MfG
Die Umlage nach § 19 der Strom-Netzentgeltverordnung (StromNEV) „Aufschlag für besondere Netznutzung“ würde ich wie folgt ansetzen:
Hausverbrauch inklusiv BEV: 2300 kWh.
Entnahme aus Netz: 150 kWh
Entnahme aus PV: 2150 kWh
Aufschlag für besondere Netznutzung 2025: 1,558 Cent / kWh.
Private Einsparung durch Entnahme aus PV 2150 kWh * 0,01558 EUR / kWh = 33,50 EUR
Damit liegen die geschätzten jährlichen Ersparnisse für meine Mitbürger bei:
132,44 EUR + 425,79 EUR – 7,50 EUR – 33,50 EUR = 517,23 EUR.
Das bedeutet, dass ich meine Mitbürger entlaste, statt sie zu belasten.
Damit ist die These des Artikels in meinen Augen noch immer widerlegt.
Würde man die 1,558 Cent / kWh auf die eingespeisten 6622 kWh aufschlagen, so wäre dies ein Betrug an allen Besitzern einer privaten PV-Anlage, da:
– Der Staat effektiv die Einspeisevergütung nachträglich reduziert.
– Reduzierte Entgelte der Industrie den PV Besitzern aufbürdet.
– Anteil der Netzinfrastruktur, die durch fossile Anlagen genutzt wird den PV Besitzern aufbürdet.
– Die zusätzlichen Netzkosten für Trafos und Freileitungen vor allem durch Windkraftanlagen und Freiflächenanlagen entstehen, jedoch durch deren Baukostenzuschüsse teilfinanziert sind.
– Die Kosten für das Verteilnetz in das eine private PV einspeist bereits durch den Grundpreis abgedeckt ist.
– Zukünftig kaum zusätzliche Kosten für das Übertragungsnetz entstehen, da auch private PV abgeregelt werden wird.
– Private PV würde gleichzeitig den Ausbau des Verteilnetzes für WP und BEV tragen.
Private PV Anlagen nutzen das bestehende Verteilnetz. Da die Einspeiseleistung weit unterhalb der Anschlusskapazität des Hausanschlusses liegt, wäre nach der Theorie der Netze nur in Ausnahmefällen ein Ausbau für private PV nötig. Ein Ausbau des Verteilnetzes ist nur in Verbindung mit Erhöhung der Lasten notwendig oder wenn in der Vergangenheit Hausanschlüsse abweichend von der Norm ausgelegt wurden.
Dies gilt leider nicht, wenn wie vom Autor ausgeführt und in falschen Kontext gestellt, üblicherweise zusätzliche Lasten absichtlich ohne Vorzeichen aufaddiert werden. Damit möchte ich nur sagen, dass die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur sich im Jahr 2025 überlegen sollten, ob es nicht sinnvoll wäre und unnötige Kosten sparen würde, die Netzkapazität nicht nur zu schätzen, sondern genau zu berechnen und so bestehende Ressourcen besser zu nutzen. Das notwendige Wissen hierfür gehört zum Grundstudium der Elektrotechnik. Die notwendige Berechnung kann heutzutage auf jedem handelsüblichen PC ausgeführt werden.
Die Stromspeicherungsanlage mit der Photovoltaikanlage wird m. W. (durchschnittlich) vor der 20-21jährigen Vergütungszeitdauer 1x (teil)erneuert werden.
Recycling/Demontage (oder in einem idealeren Szenario ein Repowering) der Photovoltaikanlage nach 20-21 Jahren kann zusätzliche Kostenaufwendung erforderlich machen, zusätzlich steigen die Wartungskosten bei Einspeiselaufzeiten über 20/21 Jahren etwa an(?)
Und (mit der Ausweitung der gesetzlichen Regelungsdiversität und der (teils) nicht-kooperativen, strategischen Positionierung der Energieversorgungsunternehmen bzw. Stromnetzbetreiber) Beratungskosten durch staatliche, gewerbliche, juristische EnergiemarktexpertInnen (in gesellschaftlich gesehen durchschnittlich einzuordnenden Kosten für Aufwand an persönlicher Zeit und aus dem Angebot der Expertise) und den Aufwand Transparenz, zur Gewährleistung der Kontrolle durch die Normalstromkundinnen und Normalstromkunden, zur Rechnungsprüfung bei Stromzu- und -umlagen, herzustellen?
Die Begründung der Umlage:
„Umlage nach § 19 der Strom-Netzentgeltverordnung (StromNEV) – ab 2025 „Aufschlag für besondere Netznutzung“ genannt – (1,5 %)“
– für besondere einspeiseseitige Netznutzung
– solidarisch auf alle Stromverbraucher bundesweit verteilt
Dazu ist auch die Staffelung der Prozentanteile interessant: Die Nachteile sind für ‚kleine‘ Stromnetznutzerinnen und Stromnetznutzer wieder mal größer, als für Grossstromverbraucher bzw. -einspeiser?
und in meinem Verständnis für
‚Entnahme aus PV 2150 kWh * 0,01558 EUR / kWh = 33,50 EUR‘
sparen Sie allen die Umlage für diese Nichteinspeisung, also wären die 33,50Euro als Einsparung für alle zu addieren?
„Damit liegen die geschätzten jährlichen Ersparnisse für meine Mitbürger bei:
132,44 EUR + 425,79 EUR – 7,50 EUR + 33,50 EUR = 584,23 EUR.“
MfG
Alter Falter schrieb:
„Damit möchte ich nur sagen, dass die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur sich im Jahr 2025 überlegen sollten, ob es nicht sinnvoll wäre und unnötige Kosten sparen würde, die Netzkapazität nicht nur zu schätzen, sondern genau zu berechnen und so bestehende Ressourcen besser zu nutzen. Das notwendige Wissen hierfür gehört zum Grundstudium der Elektrotechnik. Die notwendige Berechnung kann heutzutage auf jedem handelsüblichen PC ausgeführt werden.“
Damit würde so manche schmutzige Weste ans Tageslicht gezerrt. Die Chancen darauf stehen eher schlecht für die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte, bis synchrone Generation an Bedeutungslosigkeit verloren hat. Allerdings nach dem Willen der Bundesregierung könnten das auch noch 4- Jahrzehnte werden.
Es würde zum Beispiel mindestens indirekt sichtbar werden, welche ungeheuren Mengen an Primärenergie auf die Synchronisierung der (Ur)Altgeneratoren verschwendet wird und wie viel Netzkapazität davon blockiert wird.
Ich schrieb:
„bis synchrone Generation an Bedeutungslosigkeit verloren hat.“
Ooops, sollte natuerlich heissen „bis synchrone Generation an Bedeutung verloren hat.“ oder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist.
Hallo? Gehts Noch?
Ich habe ja schon viel Sinnloses gelesen, aber manche Menschen sollten besser mal ne Schippe in die Hand nehmen und was körperlich arbeiten, damit sie auch einen Bezug zur Realität behalten. Wenn ich einen Apfel von meinem Baum esse wird der auch nicht subventioniert von dem der sich einen Apfel aus dem Supermarkt kauft. Und es jammert kein Händler über einen Mindererlös weil ich eigene Äpfel im Garten habe. Der Strom den meine Anlage erzeugt hat sehr wohl Geld gekostet, die Anlage wurde mir nicht geschenkt. Es ist auch ein unternehmerisches Risiko dabei wenn die Anlage kaputt geht oder der Strompreis so tief fällt, dass es günstiger gewesen wäre den Strom zu kaufen. Und der Anschluss ans öffentliche Netz wird von mir auch bezahlt durch die monatliche Grundgebühr für den Bezugstarif (die übrigens in den letzten Jahren stark gestiegen ist).
Eine Subvention durch das EEG gibt es nur für den eingespeisten Strom als Anreiz. Und das hat auch seine wohlbekannten Gründe. Ich frage mich wer das Gehalt für solche Experten subventioniert. Es darf ja jeder eine eigene Meinung haben, aber wenn Menschen viel Geld bekommen für Unfug und andere mit der Schippe in der Hand immer länger arbeiten und auf Feiertage verzichten sollen um das Ganze wieder rauszureißen, dann seh ich darin eine gravierende Schieflage. Und das Ergebins dieser Schieflage war ja bei den Wahlen deutlich zu erkennen.
Wir als Anlagenbesitzer sollten froh sein über den Bürokratieabbau für den Eigenverbrauch und uns dagegen wehren dies statistisch auszuwerten um dafür wieder irgendeine Gebühr zu erfinden, denn genau darauf zielen solche Auswertungen und Analysen ja wieder ab.
Und auch wenn dynamische Tarife Sinn machen sollen, dann sollte es trotzdem jedem selbst überlassen bleiben, ob er seine Batterieanlage dafür optimiert und dadurch auch eine entsprechend höhere Zyklenzahl und damit kürzere Lebensdauer der Anlage in Kauf nimmt. Das wird nämlich selten erwähnt. Gleiches gilt auch bei dynamischem Laden von E-Autos, an die Akkus denken dabei die wenigsten.
Bleiben wir mal bei dem Apfelbeispiel:
Einer arbeitet ganztags und abends kauft er sich einen Apfel im Supermarkt.
Der andere arbeitet nur halbtags, zahlt deshalb weniger Steuern, und den anderen halben Tag pflegt er seinen Garten, aus dem er Äpfel und anderes bezieht.
Beide Personen arbeiten gleich viel, nehmen die Dienstleistungen des Staates auch in gleichem Umfang in Anspruch, und haben gleich viele Äpfel zu essen. Aber warum muss der zweite weniger Steuern bezahlen? Weil der Staat es versäumt, nach Leistungsfähigkeit zu besteuern. Die Entnahme der Äpfel aus dem Garten bedeutet einen geldwerten Vorteil.
Der Unterschied liegt nur darin, dass die Produktivität eines Apfelanbaus ausschließlich für den Privatgebrauch gering ist, und der mögliche Steuerertrag dem Staat vernünftigerweise den Aufwand der Steuererhebung nicht wert ist. Im Prinzip muss man aber alles, was man selber produziert, auch versteuern, so wie auch jeder Unternehmer Entnahmen aus seinem Unternehmen für den Privatgebrauch versteuern müsste. Wenn er es nicht tut, ist es Steuerhinterziehung.
Leider ist das Unrechtsbewusstsein dafür bei uns gering ausgebildet. Jeder hat dann so seine Whataboutisms, dass andere ja auch ihre Schlupflöcher nutzen um sich zu bereichern. Sieht man ja bei der Mehrzahl der Kommentare, wie wenig bereit die Menschen sind, sich nach ihren Möglichkeiten an der Finanzierung des Gemeinwesens und seiner Einrichtungen zu beteiligen. Lieber nimmt man die Segnungen eines funktionierenden Staates in Anspruch, als dafür zu bezahlen.
Sehen Sie es als Ehre an, viel Steuern bezahlen zu dürfen. Es ist ein Zeichen, dass Sie ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sind.
JCW meinte:
„Der Unterschied liegt nur darin, dass die Produktivität eines Apfelanbaus ausschließlich für den Privatgebrauch gering ist, und der mögliche Steuerertrag dem Staat vernünftigerweise den Aufwand der Steuererhebung nicht wert ist. Im Prinzip muss man aber alles, was man selber produziert, auch versteuern, so wie auch jeder Unternehmer Entnahmen aus seinem Unternehmen für den Privatgebrauch versteuern müsste. Wenn er es nicht tut, ist es Steuerhinterziehung.“
Ahem, JCW! Du sprichst hier von Prinzip und Steuern. Es gibt da tatsächlich Prinzipien. Ich empfehle die 11 Minuten Lesezeit fuer „GAAP: Was sind allgemein anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze?“ von Jamie Smith aufzuwenden. Nenne eines der 10 Schlüsselprinzipien, gegen welches deine Argumentation nicht verstößt?
Generell, wann findet denn hier überhaupt eine Transaktion von wem zu wem statt?
Mit deiner Argumentation ist bereits das Atmen von Luft ein geldwerter Vorteil, ebenso wie die bloße Existenz.
Nehmen wir einmal an, du überweist von deinem Girokonto auf dein Sparkonto, welcher Betrag sollte dafür steuerlich abgesetzt werden? Und wenn Du Geld von deinem Girokonto auf dein Ausgabenkonto überweist? Und wenn Du Geld von deinem Girokonto auf dein spezielles Ausgabenkonto für Stromrechnungen überweist? Und wenn Du Geld von deinem Solarkonto auf dein Ausgabenkonto überweist? Kannst du sehen, wo das hingeht? Bist du mit dem Prinzip von Konten vertraut?
Hier macht sich jemand bereit großes in der fossilen Energiewirtschaft zu werden &/oder Fr. Veronika Grimm zu beerben.
Worüber gar nicht geschrieben wurde und auch von den Kommentatoren nicht, ist das weiterführende Potential im Zusammenspiel mit eAuto’s und V2H (vehicle-to-home).
Ein eAuto mit 60+ kWh ins eigene Haus (PV-Dach !!) eingebunden, kann bei Dunkelphasen locker die Eigenversorgung für 3-4 Tage (bei entsprechendem Profil, ggfs. Zweitwagen, ohne WP) OHNE Netzbezug sicher stellen.
Warum nur blockieren die bundesdeutschen eAuto-Hersteller die Nutzung der CCS-Buchse/des DC-Schütz nur ? In den gleichen eAuto’s, die mit ChaDeMo ins Ausland verkauft werden, ist die Nutzung möglich ! Nur bei dem europäischen CCS wurde es „vergessen“ – ein Schelm der Böses denkt !
Mit V2H und Redox-Flow-Batterien wäre so manches der 20+ GW Gaskraftwerke so etwas von obsolet. Aber das paßt natürlich Fr. Grimm und der fossilen (Gas-)Branche überhaupt nicht.
Aus welchen Loch kommt eigentlich der Prof. L. Hirth?
E. Wolf
„Hier macht sich jemand bereit großes in der fossilen Energiewirtschaft zu werden &/oder Fr. Veronika Grimm zu beerben.“
Im Moment sieht es eher nach den Brüdern Grimm aus 😉 .
Wer soll das alles lesen ? Vieles ist zwar interessant, aber ….was hilft es dem großen Ziel die kllimaneutrale Wirtschaft in Deutschland zu installieren?
Daß was da Professor Lion Hirth schreibt ist doch glasklar ein Rückzugsscharmützel der alten Fossil – Glaubensgemeinschaft. Im Prinzip ist es eine Eingeständnis der Niederlage gegenüber den Erneuerbaren Energien, und jetzt versucht man noch etwas auf bürokratischem Weg zu retten, oder sich irgendwie dem ex-Gegner anzudienen.
…
Aus meiner Sicht sollte Wasserstoff in den nächsten 30 Jahren die Energiewende vervollkommenen
Dafür sollte eine eigene Non-Fiat-Währung erschaffen werden , die digital aber nicht unbedingt Krypto ist .
Ein H2-HollowCoin könnte am Anfang leer sein , aber nach und nach mit PV /WEA Energie befüllt werden. So wie früher der US-Dollar im Bretton-Woods-System mit Gold besichert war , könnte der H2-HollowCoin mit aktiven PV-Anlagen hinterlegt sein. Wie dass genau umgesetzt wird , da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es könnten 9 999 999 998 Coins ausgegeben werden, und eine aktive PV-Anlage wird mit XX-Coins
dauerhaft gekoppelt. Eventuell mit Geodaten auf den Quadratdezimeter genau und dem Ertrag pro Tag .
Der H2-HollowCoin ist gewinnberechtigt , und unter Umständen handelbar.
Die Idee ist : PV-Strom wird überwiegend in H2 Infrastruktur geleitet, und so kann der Zubau von PV
weiter gefördert werden.
Bis auf weiteres geht aber kein Weg am iMsys , dynamischen Stromtarif und Elektroauto vorbei, um den Photovoltaikstrom im lokalen Netz für lau zu genießen.
Ich werde mir diese Genussrechte gönnen – ich Schmarotzer …. Demnächst kauf ma uns noch ein weiteres Elektroauto, dann sind 100 kWh mobiler Batteriespeicher per 11 Kilowatt Heimlader und Typ 2 Stecker ziemlich zeitnah verfügbar.
In meiner 11 Watt DC- Kristallkugel sehe ich in der nahen Zukunft viele Erwachsene Kinder der unteren Oberschicht und der oberen Mittelschicht, welche ganz Europa mit „alten “ Elektroautos (ID Buzz 1.0 , Zoe , Peugeot 208e ,Golf e , Nissan Leaf ,….) bereisen , und fortwährend Englisch sprechen. Die Challenge ist von Litauen über Schweden bis Gibraltar mit einem 20 EURO Schein als „letzte Lademöglichkeit“ durchzukommen. Die junge Mittelschicht von 2025 hat ja Freunde und Bekannte in ganz Europa, welche mit Smart Meter und Wallbox ausgestattet sind . Glaube ich jedenfalls.
Ein Artikel der die Gemüter erhitzt.
EEG Umlage kann man im Zweifel abschaffen. Sie ist heutzutage immer unwichtiger und die Abschaffung würde Anreize zum netzdienlichem Einspeisen erhöhen.
Dynamische Netzentgelte sind sinnvoll und auch Grundgebühren angepasst an Maximallastprofile kann man irgendwie vermitteln. Dies setzt möglichweise aber Anreize sich als Eigenheimbesitzer komplett vom Netz zu entkoppeln. Viele sind ja nur einen Stromgenerator und 1-2tsd Kwh Lücke im Winter davon entfernt.
Aber wo fast jedem die Hutschnur platzt ist die potentielle Besteuerung selbsterzeugtem und im Anschluss selbstverbrauchtem Stroms. Selbst wenn man das Argument des „geldwerten Vorteils“ mitgeht, zeigt es einfach anschaulich die Schlinge des staatlichen „Gewalt- und Steuermonopols“ um den Hals jeden Bürgers und wie schnell bei Bedarf dessen Freiheit und Unabhängigkeit endet. Die 30Kwp Gewebefreirenze halte ich für eine gute Sache an der man festhalten sollte.
Wenn sich jemand komplett vom Netz trennt, hat der Staat bei seiner Stromversorgung nichts mehr mitzureden. Allenfalls noch der Nachbar, der sich an dem stinkenden und lärmenden Dieselaggregat stört. Besonders wahrscheinlich erscheint es mir nicht, dass jemand die Sicherheit des Strombezugs aus dem Netz gegen den Betrieb eines solchen Aggregats aufgibt. Alleine die stinkenden Finger, wenn man den Tank aufgefüllt hat. Oder die Frage, mit welchem Strom die Kühlgeräte laufen, während man in Urlaub ist? Da muss man schon sehr verbockt sein. Dass es von dieser Sorte genug gibt, sieht man an den Wahlerfolgen der AfD oder Trumps.
Das sind individuelle Entscheidungen und die Umgebungsbedingungen sind nicht überall gleichwertig.
Verständlich, daß Sie die Ihnen möglichen Ansätze wählen, unverständlich, daß die Etablierten Anbieter seit Jahren bis Jahrzehnten keine besseren Alternativen anbieten wollten. Ein unbewältigtes Trauma der d. Historie des vorherigen Jahrhunderts (eine These dazu, dazu kann man nach Verantwortlichkeiten fragen und nach Ursachen, zur Enttäuschung im ‚Osten‘ wäre ‚Treuhand‘ ein Themenkomplex).
Die Zinsentwicklung des Kapitials kann von der Produktivität nie erreicht oder eingeholt werden (ab einer einordenbaren Gesamtgrösse) und mit verminderten Ressourcen (aus der Zeit der Einspeicherung von Sonnenenergie in ‚fossile‘ Reservoirs) und Missbrauch von Produktionsfaktoren durch das ‚Kapital‘ durch Entwertung und Optimierung auf Kapitalerträge (auch bei essentiellen Produktionsfaktoren) sinkt die Produktivität weiter (ebenso durch Sättigung des Kosummarktes, mit auch erhöhtem Arbeitsvolumen/-effizienz).
Die Natur ist die Grenze und das hat das ‚Kapital‘ (teils) nicht verstanden.
Die Entwicklung der ‚Kurven‘ ist divergent.
Im Westen nichts neues. (Remarque)
Den Vergleich mit dem Gartenanbau hätte ich auch gebracht. Danke an die Kommentator:innen. Des Professors Ausführungen sind für mich eine Milchbubenrechnung.
Wobei die Netzentgelte den weitaus größeren Teil ausmachen als die Steuern. Und bei diesen gibt es keine Entsprechung in der Analogie des Gartenbaus. Außerdem gibt es keine Entsprechung beim Lastprofil.
Zum Lastprofil lässt sich das aber ganz gut erweitern und zeigen, warum Herr Hirth richtig liegt. Stellen Sie sich vor es gibt Apfelverträge, die einen festen Preis pro kg über das ganze Jahr vorsehen. Nun gibt es einige mit Apfelbäumen im Garten, die zur Erntezeit die eigenen Äpfel essen. Zu Zeiten mit Lageräpfel nutzen sie aber den festen Preis, da sie nur frische und kurz gelagerte Äpfel aus dem eigenen Garten essen. In diesem Fall nutzen die Apfelbaumbesitzer die eigenen Äpfel, um weniger in der Zeit zu beziehen wo es für alle reichlich Äpfel gibt, die ohne Lagerung auskommen. Zu den Zeiten der Lageräpfel greifen sie aber zu einem verhältnismäßig günstigen Preis zu, der nicht die vollen Lagerkosten enthält, da diese auf die Zeit ohne Lagerung teilweise umgelegt werden.
Im Apfelmarkt tritt das Problem nicht auf, weil der Preis nicht entsprechend für das ganze Jahr festgelegt ist, sondern für Lageräpfel teurer ist als wenn frische Äpfel aus der Ernte kommen.
Nun zu den Netzentgelten: Wenn jemand eine PV-Anlage installiert, ist er dadurch nicht weniger auf das Stromnetz angewiesen als vorher. Er spart aber Netzentgelte ein, da diese zum großen Teil über den Verbrauch umlegt werden. Das von dem Betreiber eingesparte Geld muss dann von allen anderen im Netz aufgebracht werden, da die Gesamtkosten zumindest nicht gesunken sind.
Ich bin schon sehr überrascht wie emotional die Diskussionen hier laufen.
Dass Herr Hirth die komplette Differenz zwischen Marktwert und Verbraucherstrompreis als Subvention ansetzt, halte ich für sachlich nicht gerechtfertigt. Der Posten „Energie&Vertrieb“ wird bei selbstverbrauchtem PV-Strom nicht benötigt bzw. genutzt und kann nicht als Subvention bezeichnet werden. Das ist für mich tatsächlich so, als würde man dem Nichtraucher eine Subvention in Höhe der mittleren Tabaksteuer pro Kopf zurechnen. Bei den Netzgebühren und Umlagen profitieren PV-Eigenstromnutzer (also auch ich) aber eindeutig auf Kosten derjenigen, die diese Möglichkeit nicht haben. Vielleicht ergibt sich mit abgeschlossenem Smartmeter-Rollout, also irgendwann im nächsten Jahrzehnt 😉 die Möglichkeit den Stromverbrauch so zu bepreisen, wie es im Industriebereich bereits der Fall ist: einen Leistungspreis, der sich auf maximal benötigte Leistung im Jahr bezieht – denn davon hängen die Netzkosten ab – und einem Arbeitspreis pro bezogener kWh.
Wie stark schwankt die Leistung je Bilanzkreis in D.?
Sie differenzieren da schon sehr fein. allerdings nicht fein genug: Die Vertriebskosten stecken eher in der Grundgebühr, denn die ändern sich nicht mit der Höhe des abgerechneten Stromverbrauchs. Die Energiekosten allerdings sind schon unterschiedlich, je nachdem ob man auch PV-Strom aus dem Netz bezieht, oder eher Gas- und Pumpspeicherstrom, wenn der eigene Speicher leer ist.
Es ist ein taktischer Fehler von Herrn Hirth, dass er den in einem unzulänglichen, weil nicht an die Spezifika der volatilen Erzeuger angepassten, Börsenhandel ermittelten Marktwert als Referenz nimmt. Besser hätte er die durchschnittlichen Erzeugungskosten von 100% Erneuerbarem Strom unter optimalen Bedingungen hergenommen. Die kennt man allerdings genauso wenig. Nach meiner Schätzung werden sie etwa dreimal höher liegen, bei etwa 15ct/kWh.
Das Problem der nicht angemessenen Beteiligung der Eigenerzeuger an den Netzkosten hat Hirth aber richtig beschrieben. Hier ist allerdings wieder das Problem, dass diese Netzkosten sich aus sehr unterschiedlichen Kostenblöcken (Leitungskosten, Redispatch, Regelenergie, …) zusammensetzen. Und deren Verhältnis zueinander ist auch eine Konstante, sondern ändert sich rasch. Die Rechnungen, die Hirth aufmacht, sind also insgesamt nur sehr ungefähr. Manche haben das verstanden, andere glauben, sie könnten ihm am Zeug flicken, wenn sie ein paar Cent anders rechnen.
Naja, der Egozentrismus Bayerns (teils historisch emanzipiert) hat ein Winterproblem (fossiles Gas oder Import?) und das macht sich der weitere, gereiftere Teil der Bundesrepublik (auch Europas) zunutze, um die (teils) elitäre Selbstgefälligkeit (bei auch aller Leistungsfähigkeit) etwas einzusortieren?
‚Bayern gebt den Preussen endlich Eure Daten und die Wirkmacht über Einspeisung oder nicht‘? :), denn die Leitungslänge ist bei Datentransfer (fast) unwichtig
MfG
Klaus Burgard schreibt.
Ich bin schon sehr überrascht wie emotional die Diskussionen hier laufen.
Dass Herr Hirth die komplette Differenz zwischen Marktwert und Verbraucherstrompreis als Subvention ansetzt, halte ich für sachlich nicht gerechtfertigt.
@ Klaus Burgard
Herr Hirth geht wie alle Anderen aus der konventionellen Stromwirtschaft, von falschen Voraussetzungen aus. Die Energiewende ist kein Markt im herkömmlichen Sinne, wo das Ziel möglichst hohe Erlöse sind. Somit gibt es auch für EE Strom keinen Marktpreis im herkömmlichen Sinne Wo wird den ein PV Marktpreis benötigt außer auf dem EEG Konto eine Differenz zu den EE Vergütungen herzustellen, Eine Milliarden Differenz die der Staat ausgleichen muss und der Prof. versteckte Subventionen nennt. Der Name sagt es schon, die Energiewende ist ein Veränderungsprozeß, mit dem Ziel fossilen Strom zu verdrängen, zu einem möglichst niedrigen Preis. Deshalb sind niedrige und negative Börsenpreise, die der Prof. Marktpreise nennt eigentlich das Ziel der Energiewende, und ein sichtbarer Erfolg des Ganzen. Der Prozeß darf nur nicht ins Gegenteil umgewandelt werden, wie es seit 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung geschieht. Begonnen hat das gleich 2011 wie im Folgenden dokumentiert.
Die Beschaffungskosten für die Versorger haben sich durch die „EE“ von 2011 bis 2016 fast halbiert,
Siehe hier.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Anstatt davon was abzubekommen, ist deswegen für die Verbraucher die EEG Umlage in diesem Zeitraum von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen. So wird das heute noch praktiziert, nur dass die EEG Umlage jetzt der Staat übernommen, hat, weil diese Paradoxon bei den Verbrauchern doch überhand genommen hätte, und ans Licht gekommen wäre.
.
Klaus Burgard schrieb:
„Bei den Netzgebühren und Umlagen profitieren PV-Eigenstromnutzer (also auch ich) aber eindeutig auf Kosten derjenigen, die diese Möglichkeit nicht haben.“
Nicht haben? Oder nicht nutzen?
Wenn man das zu Ende denkt, stößt man an die Frage, wer welchen Anspruch auf Solar hat und wie viel die Gemeinschaft zu den individuellen Ansprüchen beitragen muss. Technisch gibt es kaum Grenzen. Ökonomisch dann allerdings sehr viele.
Ich kenne eine ganze Menge an Menschen, die sich Solar nicht leisten woll(t)en, obwohl alle Möglichkeiten offen stehen.
“ Der private Wert von Solarstrom beträgt also 30 Cent pro Kilowattstunde. Der volkswirtschaftlich wahre Wert des Stroms bemisst sich dagegen am Marktwert, also dem Wert des Solarstroms an der Börse. Dieser beträgt aktuell weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde. Die Differenz von 25 Cent pro Kilowattstunde sind versteckte Subventionen.“
Diese Rechnung unterschlägt, dass der privat erzeugte Strom auch Gestehungskosten hat. Und diese sind höher als der aktuelle Marktwert von 5 ct/kWh. Bei meiner 10 Jahre alten Solaranlage sind es 11 ct/kWh. Die Differenz fällt dann individuell für jeden anders aus.
Die Behauptung, man könne den Wert von Solarstrom am sogenannten „Marktwert“ ablesen, ist ohnehin eine unterkomplexe Verkürzung.
Etwas ist immer das wert, was es an Nutzen bringt. Der Börsenhandel ist aber so konstruiert, dass der Handelspreis schon bei geringstem Überschuss auf den Minimalwert von Null sinkt, obwohl 99% des erzeugten Stroms sehr gut gebraucht werden können und einen Nutzen bringen, der sehr viel höher liegt als Null.
Es ist also eine Legende der Fossilwirtschaft, dass der an der Börse ermittelte „Marktwert“ den Wert des Stromes anzeigen würde. Das würde er nur, und auch das nur näherungsweise, wenn Erzeugung und Verbrauch elastisch wären. Bei der Erzeugung sind allerdings nur die fossilen Kraftwerke elastisch, deshalb kommt ihnen diese Betrachtungsweise entgegen. Der Verbrauch ist weitgehend unelastisch, weil nur wenige Verbraucher ihren Verbrauch anpassen können. So wie die Börse derzeit konstruiert ist, trifft also fast die ganze Zeit unelastische Erzeugung auf unelastischen Verbrauch, entsprechend hat man entweder sehr hohe oder sehr niedrige Strompreise. Die sagen aber überhaupt nichts über den Wert des gehandelten Stroms aus.
JCW schrebt.
So wie die Börse derzeit konstruiert ist, trifft also fast die ganze Zeit unelastische Erzeugung auf unelastischen Verbrauch, entsprechend hat man entweder sehr hohe oder sehr niedrige Strompreise. Die sagen aber überhaupt nichts über den Wert des gehandelten Stroms aus.
@ JCW
Sehen Sie, da sind wir wieder bei meinen rückwärtsgewandten Thesen. Wenn die Börse wieder so konstruiert wäre wie das bis 2010 der Fall war, hätten wir eine Situation wie folgt.
Die „EE“ wären wieder am Vortag Day Ahead, prognostiziert im System integriert, und wir hätten wieder mehr Elastizität. Und zwar deshalb, weil den spekulierenden Händlern – die Hauptverursacher der Preissprünge – Einhalt geboten wäre.
Herr D., Sie wollen wieder ein elastisches Stromangebot ohne Speicher, also fossile Kraftwerke. Mit diesem Wunsch sind Sie hier fehl am Platze.
@JCW
Wo lesen Sie das denn ?? Nein ich möchte lediglich die EE wieder vorrangig verbrauchen, bevor wir Speichern. Und das geht nur beim Day Ahead Handel in den Bilanzkreisen.
Ich bin bereit auf meine Einspeisevergütung zu verzichten, wenn aus dem Strom, den ich mit unserer PV-Anlage ins öffentliche Netz einspeise, Wasserstoff hergestellt und ins Erdgasnetz eingespeist wird.
Warum nicht der Rentnerin, welche Pfandflaschen sammelt ein Strombasiskontingent, daraus, statt geförderten (großindustriellen) Wasserstoff-Pilotanlagen?
MfG
Mich überrascht es nicht, dass Viele den Inhalt des Artikels so vehement kritisieren. Die Wahrheit ist eben unangenehm. Und es erinnert ein wenig an die Reichsbürger, die gerne die Infrastruktur der Republik nutzen, aber dafür nicht zahlen wollen.
Dabei ist es sonnen(!)klar: wer (beispielsweise) nur an einem Tag auf das Stromnetz zurückgreift, beteiligt sich zu einem Bruchteil an dessen Kosten (die zu einem großen Teil unabhängig sind von der Strommenge, die durchfließt) – und die von den anderen bezahlt werden. Er lässt sich also die Infrastruktur von anderen vorhalten. Auf Dauer werden die das kaum akzeptieren.
Um dieses Problem zu lösen, könnte z.B. jeder Anschluss einen Sockelbetrag tragen, welcher die Netzkosten repräsentiert. Aber ich fürchte, dass dies einen negativen Effekt verursachen würde: mit jeder zusätzlichen kWh würde der durchschnittliche Strompreis sinken und damit der Anreiz zum Stromsparen. Und es würde die Großverbraucher bevorteilen.
Es muss also eine Zwischenlösung gefunden werden zwischen dem, was ist und dem, was ich oben als Lösung beschrieben habe.
Radlcaesar schreibt.
Mich überrascht es nicht, dass Viele den Inhalt des Artikels so vehement kritisieren. Die Wahrheit ist eben unangenehm. Und es erinnert ein wenig an die Reichsbürger, die gerne die Infrastruktur der Republik nutzen, aber dafür nicht zahlen wollen.
Dabei ist es sonnen(!)klar: wer (beispielsweise) nur an einem Tag auf das Stromnetz zurückgreift, beteiligt sich zu einem Bruchteil an dessen Kosten (die zu einem großen Teil unabhängig sind von der Strommenge, die durchfließt) – und die von den anderen bezahlt werden. Er lässt sich also die Infrastruktur von anderen vorhalten. Auf Dauer werden die das kaum akzeptieren.
@ Radlcaesar
Ihre Darstellung kann ich nachvollziehen, ist aber nur die halbe „soziale“ Wahrheit . Denn der, eventuell nicht vergütete eingespeiste Stromüberschuss, kommt nicht denen zugute, die für mich als Eigenverbraucher Infrastruktur finanzieren.Das Gegenteil ist der Fall, der wird denen, Energiewende kontraproduktiv, lukrativ verkauft.
Siehe her.
https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Dazu kommt, dass der Staat noch Milliarden Ausgleich auf das EEG Konto überweisen muss, weil wegen der niedrigen Börsenpreise die Erlöse für EE Strom dort so gering sind.
Das alles ist in Kreisen vom Herrn Hirth natürlich kein Thema, denn seine Klienten sind ja die Gewinner dessen, was ich hier das „Faule Ei“ nenne das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde, als die EE aus dem System raus genommen wurden, und separat an der Börse quasi als Übers<chuss verramscht werden müssen. Verramscht allerdings „nur“ zum Nachteil der Energiewende, wer die lukrativen Geschäfte damit macht, kann man ja der Studie entnehmen.
Ein katasrophaler Artikel vom Herrn Wirth!
30 cent/kWh Bezugskosten werden nicht nur durch den angeblichen Marktpreis von angeblichen 5 cent/ kWh, sondern auch durch die Kosten für die Errichtung einer Solaranlage von 12 – 16 cent/kWh reduziert.
Nichtsdestotrotz; sollte hier eine Wirtschaftsministerin Reiche oder auch ein Leiter der Netzargentur wirklich mitlesen?
Die sind gerade auf der Suche nach einem neuen Konzept der Stromvergütung……
Ja, es stinkt recht gewaltig, nach der Ermächtigung 2010 für die Vergütung von Solarstrom.
Mehr als 50% der Stromerzeugung werden heute an der Börse „vorbei“ gehandelt; offensichtlich ein krudes System!
Ich hätte kein Problem, wenn mein jährl. Leistungsbezug entsprechend tarifiert würde;
Leistungsbezug im Winter würde die Netzkosten des Jahres bestimmen.
Smart-Meter könnten bei der Umsetzung entsprechend helfen!
Für mein Engagement und Risikobereitschaft für die Installation einer PV möchte ich trotzdem angemessen Vergütung erhalten.
Meine selbstgezüchteten Tomaten sollten außen vor bleiben.
Eventuell wäre die Unterschieidung für eine netzgefühte Anlagen und eine unkontrollierte Zuspeisungsanlage wie PV oder Wind für die Vergütung ein sinnvoller Ansatz?
Man hört zu dem Thema zu wenig von den etablierten Energieversorgern.
Auf alle Fälle wäre es zu begrüßen, hier mehr Sachverstand von den maßgeblichen Mitarbeitern der Netzargentur zu erfahren
„Mehr als 50% der Stromerzeugung werden heute an der Börse „vorbei“ gehandelt; offensichtlich ein krudes System!“
Die Strombörse ist ein Relikt aus der Zeit der Fossil-Nuklearen Kraftwerke, und schon damals war es so, dass der meiste Strom nicht über die Börse gehandelt wurde. Das kann auch gar nicht anders sein, weil man an der Börse nur seine Grenzkosten (verkürzt: Brennstoff) erwirtschaften kann. Die Investitionskosten müssen aber auch hereinkommen, sonst geht das Kraftwerk ganz schnell pleite. Die Investitionskosten wurden bezahlt, indem die flexiblen Kraftwerke für die Bereitschaft als Regelkraftwerke feste Einkommen erzielten, und zum Teil Langfristverträge mit den Verbrauchern (Stadtwerke, Großverbraucher) abschlossen.
Für die Erneuerbaren ist der Zwang, sie in dem unangepassten Schema der Strombörse verkaufen zu müssen, ein Problem, weshalb man das EEG-Konto als Puffer zwischen kostendeckender Vergütung für die Produzenten und Vermarktungserlösen an der Strombörse einbauen musste. Insbesondere seit der Staat das auf dem EEG-Konto entstehende Defizit vollständig übernimmt, ist das ein ernstes Problem.
Die Lösung wäre ein an die Erneuerbaren angepasster Börsenhandel, für dessen Funktionieren aber eine notwendige Voraussetzung wäre, dass es wieder genug Flexibilitäten in Form von Speichern und Elektrolyseuren gäbe, so wie es früher flexible fossile Kraftwerke gab. Aber weder Grüne, noch SPD haben diese Notwendigkeit erkannt. CDU und FDP wollen sowieso zurück zur Fossilwirtschaft.
JCW schreibt.
Für die Erneuerbaren ist der Zwang, sie in dem unangepassten Schema der Strombörse verkaufen zu müssen, ein Problem, weshalb man das EEG-Konto als Puffer zwischen kostendeckender Vergütung für die Produzenten und Vermarktungserlösen an der Strombörse einbauen musste. Insbesondere seit der Staat das auf dem EEG-Konto entstehende Defizit vollständig übernimmt, ist das ein ernstes Problem.
@ JCW
Sie sind immer öfter auf meiner Linie. Wann springen Sie denn endlich mal über Ihren Schatten, und schreiben, der Diehl hat Recht wenn er hier seitenlang schreibt es war ein Fehler, dass die EE 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und an der Börse separat verkauft werden müssen. Ich habe ihn zu Unrecht als „rückwärtsgewandt“ bezeichnet.
Hallo Herr Diehl,
hier sind wahrscheinlich 99 Prozent der Leser der Meinung, dass unser Strommarktdesign nicht mehr zu unserem Energiesystem passt. Aber wann springen Sie über ihren Schatten, dass das System von vor 2010 auch nicht DIE Lösung ist und schauen nach vorn?
Hallo Frau Enkhardt
Mir ging es noch zu keiner Zeit um das gesamte System von vor 2010. Ich habe immer geschrieben, die EE müssen wieder „Vorrangig „ verbraucht werden, wie das bis 2010 der Fall war.
Das heißt sie dürfen nicht, wie es gegenwärtig der Fall ist separat an der Börse verkauft werden.
Der Meinung sind sicher auch die 99%
Wie sollte denn das „restliche“ System aussehen? Dazu habe ich bei ihnen bisher nichts gelesen oder habe ich es überlesen!?
„Sachverstand von den maßgeblichen Mitarbeitern der Netzargentur“
man freut sich auf die Zusammenarbeit und das erkennbare Engagement, das macht Hoffnung und die Menschen hier haben sehr weit reichendes Wissen dazu, und man versteht die Veränderungen, aber es bleibt ein Widerspruch in sich
„kontrollierte Flexibilität in D. in der Stromnetzeinspeisung“ 🙂
Sandra Enkhardt schreibt.
Wie sollte denn das „restliche“ System aussehen? Dazu habe ich bei ihnen bisher nichts gelesen oder habe ich es überlesen!?
Hallo Frau Enkhardt.
Überlesen, offensichtlich ja. Denn ich schreibe hier gebetsmühlenartig, dass die EE wieder im Versorgungssystem, sprich den Bilanzkreisen der Versorger Day Ahead dem Vortagshandel verkauft werden müssen, und nicht separat an der Börse, quasi als Überschuss verramscht werden müssen. Dass das ein Problem ist, hat der JCW nun auch gemerkt, wo er schreibt.
Zitat JCW: Für die Erneuerbaren ist der Zwang, sie in dem unangepassten Schema der Strombörse verkaufen zu müssen, ein Problem, Zitat Ende. Nicht mehr und nicht weniger sind meine Forderungen bezüglich des alten Systems. Die EE werden dadurch wieder „Vorrangig“ verbraucht, und ich kann mir nicht vorstellen, dass da 99% anderer Meinung sind.
Das habe ich wohl gelesen, Herr Diehl, aber wie sieht das restliche System aus, wir sind ja nicht bei 100 Prozent EE? Das meine ich und da habe ich von Ihnen bisher leider nichts gelesen und auch jetzt nicht.
Doch, Frau Enkhardt, auch dazu habe ich mich oft hier geäußert.
Wenn die immer mehr werdenden EE wieder vorrangig in den Bilanzkreisen der Versorger angeboten und verkauft werden , müssen sich die Fossilen anpassen, was nur in den Bilanzkreisen geschehen kann, denn dort findet die finale Feinabstimmung statt, wenn es um Angebot, Nachfrage, und letztendlich den Verbraucherpreis geht. Zur Zeit haben wir ja die Situation, wie sie das „IWR“ schon gleich 2011 beschrieben hat als das, – was ich hier das „Faule Ei“ nenne, – in Kraft getreten ist.
Das habe ich auch schon X mal hier gepostet.
Hier noch einmal.
Zitat IWR:…Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Daraus geht klar hervor, wo das Problem liegt, das der JCW sieht wenn der EE Strom separat an der Börse verkauft wird.
„und drückt auf die Preise“
… meine Güte, wen stört das denn bei ’negativen‘ Preisen an der Strombörse, als Kostensignal für den Gesamtstrommarkt? 🙂
Das ist in ganz Europa so (oder ähnlich).
Die WählerInnen haben entschieden (immer wieder anders und Umfragen gibt es auch), usw.
1% ist ja nicht 99% ( Wann sind die nächsten Wahlen des Staatsratsvorsitzenden? Wenn man das noch fragen darf, oder je fragen durfte 🙂 )
Die Hauptstadt wieder mal: Kultur und Humor aus Berlin?
Nachtrag zu meinem Kommentar auf die Frage von Frau Enkhardt, wir haben ja noch keine 100% EE, wie sieht das restliche System aus.
Meine Antwort, das wird wohl in einem Kapazitätsmarkt münden. Die neue Ministerin hat ja schon die Gaskraftwerke auf dem Schirm. Ich hoffe, dass diese in diesem Markt – nach dem Merit Order Prinzip – kontinuierlich verdrängt werden. Das habe ich aber auch schon öfter hier geschrieben.
Berichtigung zu meinem Nachtrag. Soll heißen ich hoffe, dass diese Gaskraftwerke kontinuierlich nach dem Merit Order Prinzip durch . .„Speicher“.. verdrängt werden
( oh, pardon, 2. Juni, wenn man nachliest, fast 6 Jahrzehnte )
Zählerübergang als Eigentumsgrenze scheint dem lieben Professor als juristisches Faktum sehr unvertraut zu sein ; Grundrechte der Bürger erscheinen als willfähriges beliebig zu mißbrauchendes Gut.
Hirth will den Eigenverbrauchern weder Strom wegnehmen, noch welchen aufdrücken. Also das Eigentumsrecht stellt er nicht in Frage. Er bewegt sich völlig im Rahmen der Möglichkeiten des Rechtsstaates, der für einen gerechten Ausgleich der Interessen und Rechte seiner Bürger sorgen muss.
Denken Sie immer dran: Wir leben in einem Gemeinwesen, das uns viel gibt, dem wir aber auch das notwendige geben müssen, damit es das kann. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es Straßen, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Polizei und Armee gibt. Da akzeptiere ich auch, dass der Staat an mein Einkommen rangeht, und sich etwas davon abknapst, um das alles zu bezahlen. Auch dass der Staat ein soziales Herz hat, mit dem er Arme, Kranke, Alte, Hilfsbedürftige unterstützt, schätze ich sehr. Die AfDler finden das blöd, aber deshalb wähle ich die auch nicht, wie übrigens 80% der Deutschen. Unter den 20%, die AfD wählen, sind übrigens viele, die ganz schön blöd aus der Wäsche gucken würden, wenn sie sich klarmachten, was die AfD für sie vorsieht.
Herr Hirth hat sicher nicht mit allem Unrecht, aber bei vielen Punkten möchte ich ihn, wie zum Glück auch die meisten meiner „Vorredner“, entschieden entgegentreten.
Hier wird versucht an die *Sarkasmus an* Erfolgsgeschichte des Herrn Ministers Altmaier anzuknüpfen *Sarkasmus aus*.
Wirr versucht man irgendwie darzustellen, dass das was die „kleinen Leute“ mit ihrer Eigenstromnutzung anstellen, ein Skandal sei. Da sie den Staat und damit auch die arme Oma, die sich nicht mal ein BKW leisten kann, um Millionen oder gar Milliarden an Steuereinnahmen prellen.
Auf der anderen Seite ist es aber völlig in Ordnung, wenn große Teile der Industrie „ermäßigte“ Strompreise bezahlen müssen… da geht’s ja um Arbeitsplätze…
Herr Hirth, wie viele Cent pro kWh zahlt die Oma dafür mehr???
Ach ja Subventionen… Da fallen mir doch gleich noch ein paar ein, für die wir alle zahlen und nur wenige davon profitieren… Vielleicht schreibt Herr Hirth darüber mal einen Aufsatz? Nein?
Themenempfehlung: Agardiesel, Flugbenzin,… und vieles mehr…
Ach ja, aber da gibt’s Lobbyverbände, mit denen wird sich Herr Hirth wahrscheinlich nicht anlegen. Wenn doch, ziehe ich meinen Hut…
Das nennt man „whataboutism“, wenn man, um nicht über einen Mißstand, der einem unangenehm ist, nicht nachdenken zu müssen, anfängt, zu überlegen, dass es doch noch soundsoviele andere, möglicherweise sogar viel schlimmere Mißstände gibt.
L. Hirth muss zu diesen anderen vermeintlichen oder tatsächlichen Mißständen überhaupt nichts schreiben. Es muss nicht jeder Depp zu allem etwas gesagt haben. Es ist sehr klug, sich bei dem, was man sagt, auf das zu beschränken, wovon man etwas versteht, und wozu man deshalb etwas zu sagen hat. Sie lassen diese Klugheit etwas vermissen. Bleiben Sie beim Thema!
Und da tun Sie so, als ob L.H. den Eigenverbrauch für einen Skandal hielte. Obwohl er doch im letzten Absatz ganz ausdrücklich sagt: „Es ist ein großer Erfolg, dass Millionen von Menschen mit eigener Solarerzeugung die Energiewende unterstützen möchten. Wer seinen eigenen Strom auf Dach oder Balkon erzeugen will, sollte keine Steine in den Weg gelegt bekommen.“ Nur dem Mißstand, dass dieser Eigenverbraucher für seinen Reststrombezug aus dem Netz nicht das bezahlen muss, was es kostet, ihn bereitzustellen, dem sollte abgeholfen werden. Nicht mehr nicht weniger. Kein Skandal, kein Schaum vor dem Mund, einfach eine sachliche, präzise Analyse.
Sie dagegen eine unterirdisch schlechte Diskussionskultur mit dem whataboutism, und unsachlichen, diffamierenden Unterstellungen. So wird das nichts mit einem demokratischen Diskurs, wenn man seinen Gegner diffamiert und die Beobachter für blöd verkaufen will.
Sehr interessant zu sehen, wie die Argumentation von Herrn Prof. Hirth gestrickt ist.
Eigentlich kann man als privater PV-Anlagenbesitzer der Allgemeinheit ja nur schlechtes tun:
Speist man seinen PV-Strom ins Netz ein, belastet es dieses schwer und Milliarden Investitionen müssen die armen Netzbetreiber nur wegen uns kleine PV-Rebellen anschieben, damit das Netz nicht zusammenbricht.
Verbraucht man den PV-Strom aber selbst (ob direkt aus den BKW oder der PV-Anlage vom Dach – womöglich noch „optimiert“ durch einen Speicher), dann ist man laut Hr. Prof. Hirth ein Subventionserschleicher oder ein Steuersparmodellnutzer und ausbaden muss es: die arme Oma. Ohje.
Wie war das doch … Erneuerbare Energien helfen die Klimakrise (zumindest ein wenig) abzulindern, das ist überall anerkannter wissenschaftlicher Konsens.
Somit helfen auch die vielen privaten PV-Anlagen in Deutschland mit, die gesamtwirtschaftlichen negativen Folgen der Klimakrise etwas einzudämmen.
Dafür könnten es gerne noch mehr Subventionen geben, denn das sollte doch unser aller Ziel sein, oder sieht das die Hertie Stiftung und ihre „School“ vom Prinzip her anders?
Das wäre sehr enttäuschend.
Jeder, der Geld spart, indem er Ungerechtigkeiten ausnutzt, schadet damit anderen. Insofern haben Sie recht, dass der kleine PV-Besitzer, der sich doch ach so toll, sozial, solidarisch, ökologisch, … vorkommt, und das auch von der Politik so gesagt bekommt, doch nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, und das auf Kosten anderer.
Das Geld, dass er in PV-Anlage und Speicher steckt, würde er sinnvoller in Unternehmen setzen, die damit mehr für die Energiewende erreichen. Aktuell sind das Errichter von Windrädern, PV-Anlagen und Netzspeichern.
Die Politik ist natürlich auch aufgerufen, für gerechte Verhältnisse zu sorgen, aber auch der Einzelne hat eine Verantwortung, das Richtige zu tun, auch wenn die Politik dämliche Vorgaben macht.
Ich tue mich mit diesem Umdenken auch schwer. Warum sollte mein Hausdach, eine Fläche, die schon verloren ist für die Natur, nicht mit PV belegt werden, und statt dessen landwirtschaftliche Flächen durch PV-Freiflächenanlagen verhunzt werden? Aber Stopp: Lesen Sie dazu diesen Artikel im pv-Magazin: https://www.pv-magazine.de/2025/05/30/dicht-an-dicht-brueten-die-lerchen/ . Offensichtlich stellt eine halbwegs anständig bewirtschaftete PV-Freiflächenanlage gar keine Verhunzung dar? Insbesondere, wenn man die Alternative betrachtet, die zur Zeit 20% der Agrarflächen belegt: Energiemais. Diese Flächen liegen mehr als die Hälfte des Jahres brach, denn Mais keimt Mitte Mai und wird Anfang Oktober geerntet. Sie werden mit Glyphosat, einem Rundum-Pflanzengift freigehalten, der Mais wird mit viel Stickstoffdünger, von dem das meiste im Grundwasser landet, versorgt, Während er wächst wird immer wieder mit euphemistisch so genannten „Pflanzenschutzmitteln“ gespritzt. Tatsächlich handelt es sich um Insekten-, Pilz- und Pflanzengifte. Die Bodenflora wird abgetötet, in der Brachezeit hat man an den meisten Standorten Probleme mit der Erosion. Es sieht zwar grün aus, solange der Mais wächst, aber tatsächlich ist es eine ökologische Wüste. Und dabei ist die Flächeneffizienz unterirdisch schlecht: Würde man auf diesen Flächen PV-Anlagen errichten, hätte man den 30-40fachen Stromertrag, und er würde weniger als ein Drittel des Energiemaisstroms kosten.
Warum machen Landwirte dann so einen Mist? Weil sie Angst haben, dass ihre Felder, wenn sie sie für eine PV-Anlage nutzen, auf Dauer für die Landwirtschaft verloren sind, wenn sie danach als ökologisch wertvolle Flächen nicht in landwirtschaftliche Nutzfläche rückverwandelt werden dürfen. Diesen Quatsch muss man beenden: Schön, wenn die PV-Flächen 20 Jahre oder auch ein bißchen länger ökologisch wertvoll sind, danach sind sie auch für den Pflanzenanbau wertvoller, als sie vorher waren. Die ökologisch wertvollen PV-Flächen wandern dann auf den nächsten Acker, der seine 20jährige Auszeit bekommt. Und die Flächen, die vom Energiemais befreit werden, dürfen sich, z.B. extensiv bewirtschaftet, auch erholen, oder werden für die Nahrungsmittelproduktion frei.
Der Autor macht mit seinen nicht-faktischen Argumenten ja noch Alice Weidel oder Donald Trump Konkurrenz.
In seiner Rechnung vergisst der „Professor“, dass jede private Anlage bezahlt worden ist und deshalb evtl. in der Realität gar keine Gewinne erzielt werden (auch vom Finanzamt bestätigt). Und natürlich zahle ich z.B. Steuern auf die Eigenentnahme.
So jemand gehört wegen Volksverdummung angezeigt und an einen Ort verfrachtet, an dem seine Äusserungen nie wieder ein Bürgerohr erreichen.
Wenn Ihre PV-Anlage keine Gewinne erzielt, wäre es da nicht besser, das Geld in eine billigere Anlage zu stecken, mit der Gewinne erzielt werden? Mit den Gewinnen könnte man dann noch mehr so tolle Anlagen errichten, ein exponentielles Wachstum aus eigener Kraft käme in Gang. Wenn Sie aber nur Verluste erzielen, so nennt man das Kapitalvernichtung. Irgendwann ist man dann pleite, so wie ehemals die Ostblockstaaten.
Mit einem eigenen Speicher der günstig netzdienlich geladen wird, gibt es für Herrn Hirth kein Argument mehr!
Ja und die „Berechnungen“ und Grundannahmen geben berechtigten Grund zur Sorge.
Da schreibt kein Freund von umweltfreundlicher, regionaler Energie in der Hand einfacher Bürger.
Mit ähnlichen Argumenten haben wir die deutsche und europäische PV – und Windkraftbranche ruiniert. Die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung ist jetzt woanders!
Mich wundert, das noch niemand über die wahnsinnigen Subventionen aus Steuergeldern für „die Kohle“ und die Kernkraft sowie deren „Endlagerung“ gesprochen hat.
Ich hoffe die neue konservative Regierung riskiert nicht schon wieder den Wohlstand der Bürger und des Landes.
Umweltfreundliche, regionale Stromproduktion in der Hand der Bürger können Sie auch haben, wenn Sie sich zu einer Bürgerenergiegenossenschaft zusammentun bzw. einer existierenden beitreten. Die errichtet dann eine schöne Freiflächenanlage, wahrscheinlich auch mit einem großen Speicher, und dann ist der Strom nur halb so teuer, wie wenn Sie ihn kleinteilig auf Ihrem Hausdach produzieren.
Wer wert auf maximale Energiewende zu minimalen Kosten legt, der macht das so. Wer sich lieber selbst in die Tasche lügt und vor den Nachbarn mit den schwarzen oder blauen Kacheln auf dem Dach angeben will, der macht es anders. Immer noch besser, Geld unnötig ausgegeben, als schädlich für fossilen Konsum.
wie möchte unser lieber Professor denn EigenKraftwerke in Industriebetrieben versteuern, daß ist in seinen Augen dann sicherlich auch ein RiesenSubventionsBetrug?
Industriebetriebe mit Eigenkraftwerken betreiben diese meist so, dass ihr Reststrombezug die Kosten des speziellen Anschlussvertrags minimiert. Diese Verträge sehen traditionell vor, dass es einen Leistungspreis gibt, der am niedrigsten ist, wenn man Bezugsspitzen vermeidet. Die Situation ist deshalb nicht direkt vergleichbar mit den Haushaltskunden, die verhältnismäßig einfache Verträge mit Pauschalpreisen haben. Ob diese Vermeidung von Bezugsspitzen immer noch netzdienlich ist, kann man sich hingegen fragen. Eigentlich wäre es ja sehr wünschenswert, dass Verbraucher in den Überschusszeiten so viel Strom wie möglich beziehen. Aber die Leitungen müssen es auch hergeben. Da ist man Netzspeichern auf der sichereren Seite, weil die die Leitungsauslastung mit in ihr Kalkül einbeziehen können.
Ich glaube, Hirth hätte kein Problem damit, wenn Eigenverbraucher einfach für den Reststrombezug einen dynamischen Stromtarif abschließen müssten. Dadurch werden zwar noch mehr Kosten für Smartmeter und Abrechnung erzeugt (nochmal Fixkosten, die auf einen mengenmäßig nicht hohen Strombezug umgelegt werden müssen), aber der unangenehmere Teil des ungerechtfertigten Vorteils wäre damit kompensiert. Dass man für den selbst erzeugten Strom keine Steuern zahlt, wäre demgegenüber verschmerzbar. Das ist ein kleiner Betrag und pro Stromverbraucher auf unter 100€ pro Jahr begrenzt, also auch für den an sozialem Ausgleich interessierten ein marginales Problem.
Der Herr Prof Hirth hat einen guten Punkt, der fuer die Energiewende existenziell ist: Die Privaten Dachanlagen sind dreimal so teuer wie professionelle Freiflaechenanlagen.
Der Einzelne kann ja guten Gewissens und zurecht sagen, das er es selber bezahlt hat, es auf sein Risiko ging und er CO2 einspart und damit Geldwerten Schaden von der Weltgemeinschaft abhaelt.
Fuer die Volkswirtschaft sieht das ganz anders aus. Fuer die Volkswirtschaft, waere es ein grosser Nachteil, wenn die Energiewende dreimal so teuer waere, wie noetig.
Es waere sicherlich Gesellschaftlich kathastrophal private Dachsolaranlagen zu verbieten. Aber Volkswirtschaftlich ist es Sinnvoll die privaten Geldstroeme in professionelle, preiswerte Anlagen zu lenken.
Dafuer werden jetzt wohl Argumente gesucht, wie das der Bevoelkerung beizubringen ist.
Politisch ist es klar: Volkswirtschaft ist politisch wichtiger als der Gewinn des Einzelnen (Betriebswirtschaft). Einen Ausweg sehe ich nur in der Diskussion, wie man auch Dachsolaranlagen so effizient und wirtschaftlich produziert, wie die Professionellen Anlagen. Wenn sich da in Zukunft nichts aendert, haben Dachsolaranlagen tatsaechlich ab jetzt einen Volkswirtschaftlichen Makel, der mir als Eigentuemer einer Dachsolaranlage aber egal waere.
Das ist anteilig (über die Jahr(zehnt)e der Energiewende) richtig, jedoch gibt es dazu in einzelnen Regionen eine Photovoltaikpflicht und gleichzeitig käme die netzdienliche/-vermarktungsdienliche Abregelung, je nach Messstellenausstattung.
Die Energiepreispauschale(?) war zwischen 200 und 300Euro (brutto) eingeordnet, je Bürger*in?
ein Stromanbieter:
„Jede Person in Deutschland soll rückwirkend zum 1. Januar 2025 ein Klimageld von 320 Euro erhalten. In Zukunft könnte das Klimageld auch höher ausfallen, je nachdem wie sich der CO2-Preis entwickelt.“
Prioritäten(?):
„Auch laut Staatssekretärin K. H. (FDP) soll der „Mechanismus“ bis 2025 „zur Verfügung stehen“. Gemeint ist damit, dass bis Ende 2024 zu jeder Steuer-Identifikationsnummer aller Bürger eine dazugehörige IBAN gespeichert sein soll. Was nur bedeutet, dass dann jeder theoretisch Geld vom Staat bekommen könnte, aber nicht, dass das Klimageld kommt.“
„Die Verbraucherzentrale fordert eine Einmalzahlung von 139 Euro pro Bürger. Grundlage sind die 11,4 Milliarden Euro Mehreinnahmen des Staates in den vergangenen drei Jahren seit der Einführung der CO2-Bepreisung. Etwa drei Viertel der Zahlungen leisteten private Haushalte, während ein Viertel des Beitrags von Unternehmen komme, die die Beträge über Produktpreise an die Verbraucher weitergeben, so die Verbraucherzentrale.“
in anderen EU Ländern:
„Ö. hat mit der „Ökosozialen Steuerreform“ von 2022 nicht nur CO2 bepreist, sondern erstattet das Geld auch direkt zurück. Mit diesem Klimabonus soll klimafreundliches Verhalten gefördert werden.
Im Jahr 2023 gab es einen Sockelbetrag von 110 Euro pro Jahr, dazu kommt ein Regionalausgleich für Regionen, in denen Infrastruktur und der ÖPNV gut ausgebaut sind. Der Ausgleich ist gestaffelt und beträgt je nach Region 40, 75 oder 110 Euro. Kinder bekommen die Hälfte, mobilitätseingeschränkte Personen immer den Höchstsatz.
Der Klimabonus gilt für alle Menschen, die seit mindestens sechs Monaten in Ö. leben und das Geld wird direkt aufs Konto überwiesen oder kommt als Gutschein per Post. Die Menschen müssen dafür nichts tun. Von solchen Zuständen ist Deutschland noch weit entfernt.“
Ein Dieselgenerator macht bis zu 7kwh Strom aus einem Liter Heizöl. Also 10-12Cent pro Kwh Gestehungskosten? Wem dank großzügig dimensionierter Pv-Anlage und großem Speicher eh nur noch 1000-2000Kwh Winterlücke zur kompletten Autarkie samt Mobilität im Efh fehlen der kann bei steigenden Anschlusskosten und Strafgebühren fürs Einspeisen vermutlich relativ einfach ausrechnen, ab wann es lohnt, in den Inselbetrieb zu gehen und den Stromanschluss ganz aufzugeben. 300 Liter Heizölverbrauch im Jahr klingt nicht nach nem großen Tank. Und das kann mit ner steilen Fassaden- oder Zaun Pv sicher auch nochmal reduziert werden. Die 20.000 kwh welche man dann im Sommer zu viel produziert lösen sich dann halt in Luft auf. Wird potentiell dann schnell die wirtschaftlichste Lösung, dank Einspeisegebühr und hoher Netz(anschluss)kosten.
Das was hier viele so erzürnt ist die vertretene Denkweise, das alles an Eigenleistung was dem Bürger irgendwie Mehrwert schafft theoretisch besteuert werden müsste und sollte. Dies zeichnet ein Bild vom Bürger als Sklaven von Staat und Gesellschaft. Als ob es der natürliche Zustand und eine Verpflichtung wäre, als Bürger per Konsum Mehrwert und Gewinne bzw Steuern für Staat, Dienstleister und Unternehmen zu schaffen. Mir einen Schrank zu bauen ist kein Dienstleistungsgewerbe für mich selbst, es ist meine Freiheit als Bürger für mich selbst Mehrwert zu schaffen. Das Argument, die Differenz zum Hülstamöbel sei ein prinzipiell steuerbarer geldwerter Vorteil ist formal begründbar aber führt zu sinkender Akzeptanz des Gesellschaftsmodells als Ganzem, weil es sich ganz schnell wie ein enges Gefängnis anfühlt.
Als Pv-besitzer ab 2025 der §14a und dem Solarspitzengesetz unterworfen ist, will ich grundsätzlich etwas beitragen. Ich versuche mit großem Speicher (100kwh) für meinen Überschuss einen täglichen Einspeiseshift auf 19:00-21:00 Uhr in der Direktvermarktung, verhalte mich also in beide Richtungen netzdienlich, auch weil es sich (theoretisch) rechnet. Gleichzeitig möchte ich aber unabhängig sein und langfristig eigene Kosten optimieren. Dafür investiere ich viel Geld. Ich brauche flexible Regeln und smarte Technik, dynamische Tarife und Netzgebühren, lieber ein EEbus Ems fürs Imsys, statt EEG Vergütung. Aber der Netzbetreiber möchte lieber erstmal alles kontrollieren, steuern, abregeln, verhindern,verzögern und die Lobbyisten und Finanzämter überlegen schon wie sie die natürliche Ordnung dauerhaft risikofreier Gewinne für die Stromwirtschaft am Besten wiederherstellen können.
Dazu muss auch erwähnt sein, dass die Energieversorgungsunternehmen und die Stromnetzbetreiber sich über Jahrzehnte die ‚Daseinsvorsorgeverpflichtungen‘ sehr ausreichend bezahlen haben lassen.
Die Kostenübernahme durch die Stromkundinnen und Stromkunden hat diese Kraftwerks- und Stromnetzstrukturen ermöglicht.
Wer möchte mit einem iMSys diesen Strukturen (nicht gemeint sind die Individuen im Stromversorgungsystem, generell) Daten und Einfluss anvertrauen?
Sie erkennen die Diskrepanz?
MfG
Mit den 7kWh Strom aus 1l Diesel (bzw. Heizöl, das man aber wahrscheinlich nicht hernehmen dürfte) liegen Sie etwas zu hoch. Der Brennwert beträgt 9,8kWh, der Wirkungsgrad eines Dieselmotors liegt zwischen 30 und 40%, also schaffen Sie etwa 3-4kWh für ca. 1,5€ oder 40-50ct/kWh ohne Abnutzung und Motoröl. Das kann trotzdem noch günstiger sein, als wenig Strom+Grundgebühr, die in manchen Netzgebieten schon so Richtung 15€/Monat geht, also 180€/Jahr. Alleine dafür bekäme man 600kWh a 30ct.
Mir wäre so ein Dieselgenerator zu viel Arbeit im Verhältnis zu dem, was ich damit sparen kann. Und dann macht er Lärm und produziert übel riechende Abgase. Da bekommt man auch ganz schnell Ärger mit seinen Nachbarn. Dann muss man sich wieder mehr Mühe geben mit Aufstellort und Schornstein – es geht, aber besonders intelligent klingt es nicht.
Minamel schrieb:
„Das Argument, die Differenz zum Hülstamöbel sei ein prinzipiell steuerbarer geldwerter Vorteil ist formal begründbar …“
Nur weil das mehrfach selbstsicher behauptet wurde, stimmt dies noch lange nicht. Steuern fallen niemals bei internen Transaktionen an, da es dabei zu keiner Wertänderung kommt. Ganz im Gegenteil. Diese sind durch den Wertverfall sogar regelmäßig steuermindernd anzusehen.
Wenn Du eine Solaranlage erwirbst, dann sind darauf diverse Steuern angefallen. Selbst dann, wenn diese durch den Wegfall der Mehrwertsteuer etwas geringer ausfallen. Alleine dein darauf verwendetes Einkommen ist bereits versteuert worden. Natürlich auch Strom, Benzin, Diesel für den Transport. Ebenso das Gehalt des Verkäufers. Und so weiter und so fort.
Generell ist dieser Erwerb eine interne Transaktion. Nehmen wir mal beispielsweise Kosten von 5.000€. Vorher hattest Du 5.000€ auf deinem Girokonto. Nun sind diese nicht mehr auf dem Girokonto sondern in der Solaranlage, welche mit 5.000€ bewertet ist. Linke Tasche, rechte Tasche. Das ist das Gleiche, als ob du dir 5.000€ aus der linken Tasche in die rechte Tasche stopfst. Die Taschen versinnbildlichen hier ein Konto. Du hast nicht mehr und nicht weniger als vorher.
Nun „spart“ dir diese Solaranlage Geld. Es wird quasi von deinem Solarkonto Geld auf dein Konto für Stromausgaben verschoben, zum Ausgleich. Also schon wieder linke Tasche, rechte Tasche. Du hast nicht mehr und nicht weniger nach dieser Transaktion. Zur gleichen Zeit wird aber der Wert der Solaranlage stetig gemindert, möglicherweise hast du sogar Reparaturkosten. Auch dies ist aus steuerlicher Sicht zunächst linke Tasche-rechte Tasche. Allerdings gibt es steuerliche Konstrukte, welche diesen Wertverfall widerspiegeln und Kostenanrechnung erlauben. Diese sind aber für Hobbybetreiber nicht anwendbar.
Diese polemische „Ersparnis“ ist also effektiv gar nicht die Ersparnis des Eigentümers, sondern die Ersparnis der Energiefirmen, welche nun einen geringeren Aufwand (Kosten) haben. Damit ergibt sich eher eine Begründbarkeit für eine Entschädigung des Solaranlagenbesitzers als umgedreht.
Egal wie man es wendet oder dreht, es ergibt sich keine formelle Begründbarkeit irgendwelcher steuerlich relevanter Transaktionen. Genaugenommen gibt es überhaupt keine Transaktionen beim Eigenverbrauch, welche einen Wertübergang an andere Parteien darstellen. Es gibt nur linke Tasche-rechte Tasche interne Transaktionen und da gibt es keine Relevanz oder Begrenzung. Du kannst dein Bargeld in jede deiner Taschen stecken und von dort in eine andere deiner Taschen, solange und so oft du das möchtest. Bei Banktransaktionen ist das natürlich ebenso, allerdings bezahlst du möglicherweise Gebühren an deine Bank.
Da kann man natürlich den moralischen Aspekt noch anprangern. Allerdings leitet sich daraus nicht ab, dass die moralische Vorteilnahme von Bernd mit seiner Solaranlage nun heißt, dass er wie Oma Liesa nun ebenfalls keine Solaranlage haben solle, sondern es leitet sich daraus die moralische Verpflichtung ab, auch für Oma Liesa eine Solaranlage zu ermöglichen. Und schon stimmt die Welt wieder.
Es gibt keinerlei mir bekannte moralischen Ansprüche von Firmen auf (entgangene) Gewinne oder gar Übergewinne. Und schon gar nicht darauf, dass den Bürgern beliebige Summen aus der Tasche gezogen werden können. Es gibt auch keinerlei politischen Ansprüche darauf, denn die gewählten Volksvertreter sind ihren Wählern verpflichtet und Firmen sind bisher noch nicht wahlberechtigt.
Herr Hirth zeigt mit seinen Statements dass er hauptsächlich durch große Konzerne wie z.B. TenneT, Amprion, 50Hz und Co vermutlich mehr als auskömmlich bezahlt wird.
Wer sich eine private PV Anlage (oft finanziert durch Bankkredite) installiert bzw. Installieren lässt, hat auch zuallererst einen großen Invest getätigt. Dass diese Person diese Investition wenigstens in 20 Jahren amortisiert sehen möchte, sollte verständlich sein.
Dass durch den selbst verbrauchten Strom auch CO2 Emissionen vermieden werden und somit die Globalen Folgekosten durch vermiedene fossile Treibstoffe wie Erdöl, Erdgas, Kohle usw. Gemindert werden (wenn auch nur Minimal, aber die Menge der privaten PV-Betreiber macht’s), lässt der Herr Hirth absichtlich außer acht.
Dieses ganze Gerede von „Eigenverbrauch – Ein Steuer-Sparmodell“ ist einfach Teil einer gezielten großen Hetzkampagne gegen dezentrale Energieerzeuger. Gegen „die kleinen Leute“.
Man sieht es überall in den Newsfeeds, sei es im Internetbrowser oder sonstwo.
Überall Nachrichten von Windkraft Gegnern mit unsinnig herbeifabulierten vermeintlichen Argumenten. Vermeintliche Experten, die dazu raten doch Haufenweise Gaskraftwerke aufzubauen, statt den Ausbau von Batteriespeichern und auch das Bidirektionale laden/entladen von E-Autos zum Vorteil zu raten. Stattdessen wird über „Flatterstrom“ usw. Gesabbelt und die eigentlichen Probleme verschweigt (fossile Kraftwerke die weiterhin einspeisen, obwohl die EEs den Verbrauch locker stemmen können, Merit Order Prinzip ist nicht Mehr zeitgemäß, Abhängigkeiten von Gas aus anderen Staaten uva.)
Es gibt in der Politik nur das Bestreben, große Konzerne weiterhin ihre fetten Gewinne generieren zu lassen und weiterhin Strom zu teuer zu verkaufen.
Das Strommarktdesign muss dringend auf die Erneuerbaren umgebaut werden wie hier schon vielfältig niedergeschrieben.
@Sandra Eckhart: ich möchte mich dennoch bedanken, dass ihr auch solche Artikel wie hier von Herrn Hirth veröffentlicht. Dennoch wünsche ich mir in Zukunft eine Einordnung der gegebenen Aussagen. Dies hat zum Glück der Kanal „gewaltig nachhaltig“ gemacht. Einfach bei YT nach diesem Titel suchen: „Energie-Experte verschweigt halbe Wahrheit und Photovoltaik Betreiber zu dissen“.
@Alle Kommentatoren: vielen Dank für den Gegenwind der zumindest hier im PV Magazine zu solchen Aussagen von euch kommt.
Ich wünsche mir dass diese Gegenstimmen mehr Gehör und Einfluss in der Politik erhalten.
Lesen Sie die Überschrift mit der Perspektive der Bundesnetzagentur und den letzten Absatz des Artikel aus der Perspektive der Stromkundinnen und Stromkunden und der Stromerzeugerverbände (und der erwähnten politisch Verantwortlichen)?
Der Professor sollte selbst erklären, welche Intention die Grundlage ist und was die Anregung für die Leserinnen und Leser erreichen soll („Fairer Preis“)?
MfG (und mit Dank für die anregende Kommunikation)
Es macht halt einen riesigen Unterschied eine Professur an einer staatlichen Uni zu besitzen oder an einer privat finanzierten HertieSCHULE als Professor zu lehren. Sie ist staatlich anerkannt, OK. Sogar mit Promotionsrecht. Das war’s dann aber auch.
Bei der Erklärung, eine nicht gekaufte, somit weder produzierte noch gehandelte und transportierte Ware, hätte einen Wert und würde sogar subventioniert, sei obendrein eine sozial ungerechte Umverteilung, habe ich aufgehört zu lesen.
Es gibt zwei sehr einfache Lösungsansätze:
1. Netzentgelte müssen dem Anschluss, nicht dem Verbrauch zugerechnet werden.
2. Eine politisch gewollte soziale Komponente muss steuerfinanziert werden.
Wieder mal so ein Lobbyistengelaber. Dumm, dreist und frech. Ich habe meine Anlage und meinen Speicher von meinem versteuerten Einkommen bezahlt. Warum habe ich das gemacht? Weil die Energiekonzerne jedes Jahr mehr abgezockt haben. Weniger verbraucht und trotzdem mehr bezahlt. Das Dach zu decken mit Solar war Notwehr. Jetzt soll ich wieder zur Kasse gebeten werden, weil ich meinen selbst erzeugten Strom nutze?
Wo bleibt meine Vergütung für 100.000 gepflanzte Bäume und für tausende von Tonnen eingespartem CO2? Wo Altmaier aufgehört hat fängt Merz wieder an.
Sollte so etwas in der Richtung kommen, werden wir abschalten und mit uns tausende mehr.
.
“ Jetzt soll ich wieder zur Kasse gebeten werden, weil ich meinen selbst erzeugten Strom nutze?“
Die Steuererhebung für den geldwerten Vorteil des selbst genutzten Stroms, obwohl systematisch zu rechtfertigen, sollte man wegen Geringfügigkeit unterlassen. Das Hauptproblem ist (entgegen der Überschrift „Steuersparmodell“) die gesparte Netzgebühr. Systematisch richtig wären höhere Netzgebühren und hier vor allem eine höhere Grundgebühr, wenn die Volatilität Ihres Netzstrombezugs steigt. Ob es sich dann für sie „lohnt“, sich ganz vom Netz abzutrennen, können nur Sie selbst entscheiden. Es ist die Frage, ob Sie mit Ihrer sonstigen Berufstätigkeit nicht eine höhere Produktivität erreichen, als mit der nebenberuflichen Organisation eines Inselnetzes. Das muss man dann schon als Hobby ansehen. Und ein paar Abstriche an den Komfort wird man auch machen müssen. Man wird nicht gerade zurückfallen in die Anfangszeit der Elektrifizierung, als Inselnetze mit Dampfmaschinen oder kleinen Wasserkraftwerken völlig normal waren, aber ein gewisser Rückschritt wäre es schon. Da in Ihrem Inselnetz viel Strom abgeregelt werden müsste, wäre es auch eine ziemliche Ressourcenverschwendung.
Vielleicht hilft Ihnen folgender Gedanke: Die „Abzocke“ durch die Stromversorger hat dort ihre Grenzen, wo das eigene Inselnetz wirklich günstiger würde. Ansonsten muss man sich natürlich darauf verlassen, dass die Gemeinschaft der Stromverbraucher, die ja auch das Staatsvolk sind, dem Stromnetz genug Daumenschrauben anlegen, um eine optimale Kombination von niedrigem Preis und Versorgungssicherheit, und das ganze auch noch CO2-frei, zu realisieren. Bei den Regierungen, die wir so wählen, kann man seine Zweifel haben: Die CDU-geführte Regierung sucht vor allem nach Geld und Posten für Partei bzw. Funktionäre, die SPD glaubt vor allem alte Kohlekumpel nicht vergessen zu dürfen. Die linken Parteien wollen gerne „das System“ erschüttern, und ein geeignetes Vehikel dazu scheint ihnen der Strommarkt zu sein. So unterstützte die DDR die Anti-Atomkraft-Bewegung in der BRD, während sie selbst munter eigene Kernkraftwerke baute. Dieser Impuls hat sich bis in die heutigen Tage erhalten. Über andere Alternativen wollen wir gar nicht nachdenken. Damit dürfte endgültig alles den Bach runtergehen. Aber jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges hatte es die Dummheit der Kleinbürger eine Weile schwer, jetzt traut sie sich wieder aus den Löchern.
Ich hätte gerne eine Vergütung für die Nettentlastung, wenn ich dann von März bis September mich vom Stromnetz abmelde und die Einspeisung abschalte.
vermiedene Netzentgelte (EEG-Umlage Berechnung, 2022), ca. 0.5ct/kWh (7/12*3500kWh*0.005ct/kWh, ca 10€),
noch besser?, Sie vermieten Ihre zugesicherte Stromnetzanschlussleistung an Flexibilitätsanbieter mit Stromzwischenspeichern, 1kW Anschlussleistung für 0.5-2€ je Monat (7 Monate, ca 75-90€) 🙂
(durchschnittliche 5-25kW, je Haushaltsanschluss, 2.5-12.5kW*4h(Morgen-/Abendspitze)/d*210d, Strompreisdiff. etwa 5ct/kWh(?), ca. 100-500€)
Wenn Sie dann von Oktober bis Februar doch wieder ankommen, und Netzstrom haben wollen, sollte man Ihnen eine entsprechend hohe Grundgebühr anbieten und eine Abschlussgebühr, für den bürokratischen Aufwand. Verlieren tun dabei letztlich alle: Sie, weil Sie viel Kosten für einen ausreichend großen Speicher im Sommer haben und viel Arbeit dazu ohne viel zu sparen, der lokale Netzbetreiber, weil er schlechter kalkulieren kann und mehr Arbeit hat mit Ihnen, und die übrigen Stromverbraucher, weil der lokale Netzbetreiber einen Teil der Kosten für die Entwicklung ihres Spezialtarifs auf alle umlegen wird.
Es gäbe sinnvollere Betätigungsfelder um seine überschüssige Kraft einzusetzen.
Man macht dann nur, was alle Stromspekulant*innen und opportunistische Optimierer*innen auch machen.
Was soll der einseitige Vorwurf an Normalstromkundinnen und Haushaltstromkunden im kW Leistungsbereich durch die Markt- und Technikprofis? Das ist geradezu grotesk und lächerlich. 🙂
RGS, Sie haben völlig Recht, man sollte es genauso machen, wie die Großkonzerne der Energieversorgung und die Stromspekulanten an den Strombörsen es vormachen. Den Gewinn daraus kann man dann nach eigenen Prioritäten weiterverteilen (wenn noch etwas übrig bleibt, für Normalbürgerinnen und Normalbürger).
MfG
@JCW
Sie haben schon Recht. Ich kann mir sinnvollere Dinge vorstellen. Manchmal werde ich sarkastisch.
Ich fahre nun seit 2018 elektrisch Auto und spare ganz viel Steuern, weil ich kein Benzin mehr brauche.
Ich zahle ganz viel MwSt. weil ich mit dem teuren Biogas der EWS heize, bis ich auf Wärmepumpe umrüste. Dann wird das mit dem Strom eh wieder eine andere Rechnung.
Dann werde ich mich vermutlich vom Gasnetz abklemmen. Oh weh! Oh weh!
Und wenn ich dann nächstes Jahr vielleicht die Autobatterie einem Stromanbieter zur Verfügung stelle, wird es wieder anders.
Spannende Zeiten!