
Quelle: Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur geht für Juni von einem Nettozubau bei der Photovoltaik von rund 904,6 Megawatt aus. Sie schätzt die Zubauzahlen auf Basis der bis zum 14. Juli im Marktstammdatenregister verzeichneten Registrierungen für neue Photovoltaik-Anlagen. Bis dahin lag der Nettozubau bei 822,6 Megawatt, doch aufgrund der einmonatigen Meldefrist für die neuen Anlagen ist von einer weiteren Steigerung auszugehen. Aufgrund des relativ konstanten Meldeverhaltens kalkuliert sie so zehn Prozent mehr für die offizielle Zubauzahl des Monats.
Nach einer kurzen Erholung und einem Zubau von mehr als einem Gigawatt im Mai ist diese Marke nun wieder nach unten durchbrochen worden. Bereits im März mit 835 Megawatt und April mit 978 Megawatt erreichte die neu installierte Photovoltaik-Leistung auf Monatsbasis in Deutschland nicht die Gigawatt-Marke. Im ersten Halbjahr sind nach den Zahlen der Bundesnetzagentur Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt rund 7100 Megawatt netto in Deutschland zugebaut worden. Mehr als 3230 Megawatt entfallen davon auf die Monate Januar und Februar. Seit Ende Februar gilt für Neuanlagen das „Solarspitzen-Gesetz“, was unter anderem vorsieht, dass keine Vergütung mehr in Zeiten mit negativen Börsenstrompreisen gezahlt wird. Davon gab es immerhin 389 Stunden im ersten Halbjahr.
Die Detailauswertung der Bundesnetzagentur zeigt, dass gerade die Nachfrage bei Photovoltaik-Dachanlagen weiterhin schwach ist und sogar noch rückläufig. Im Juni entfielen auf dieses Segment 439,4 Megawatt des Zubaus, der sich auf 28.910 neue Photovoltaik-Anlagen verteilt. Der schwächste Wert in diesem Jahr bislang.

Quelle: EWS
Auch die Photovoltaik-Freiflächenanlagen verzeichneten mit 319,4 Megawatt und 108 neuen Kraftwerken einen eher schlechten Wert. Die Sonstigen Solaranlagen, worunter Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen, an Lärmschutzwänden und sonstigen baulichen Anlagen fallen, kamen auf 11,7 Megawatt Zubau.
Relativ stabil sieht es dagegen bei der Nachfrage nach Stecker-Solar-Geräten aus. Hier verzeichnete die Bundesnetzagentur für Juni 44.514 Neumeldungen mit 55,5 Megawatt Gesamtleistung. Bereits seit März liegt die neu installierte Leistung in diesem Segment konstant zwischen 50 und 60 Megawatt. Seither fällt auch die Anzahl der neu gemeldeten Stecker-Solar-Geräte höher aus als diejenige der Neumeldungen von Dachanlagen.
In dem von der Bundesnetzagentur mit exakt 7018,2 Megawatt bezifferten Nettozubau des ersten Halbjahrs sind alle Inbetriebnahmen abzüglich der Stilllegungen in diesem Zeitraum enthalten. Mit Blick auf die Segmente ergibt sich eine neu installierte Bruttoleistung von 273 Megawatt Stecker-Solar-Geräte, 3817 Megawatt Dachanlagen, 2872 Megawatt Freiflächenanlagen und 94 Megawatt Sonstigen Anlagen im ersten Halbjahr.
Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung erreichte bis Ende Juni 107,373 Gigawatt. Insgesamt waren 5.285.795 Photovoltaik-Anlagen im Marktstammdatenregister verzeichnet.
Die Kalkulation von zehn Prozent Nachmeldungen bei Photovoltaik-Anlagen ist sehr konservativ. Dies zeigt ein Vergleich der Vormonatszahlen, in dem alle Zubauzahlen seit Januar in dem aktuellen Dokument nach oben korrigiert wurden. Vor einem Monat lag der Zubau im Januar noch bei 1443 Megawatt und wird nun mit 1475 Megawatt angegeben. Für Februar ist die Korrektur von 1754 auf 1762 Megawatt erfolgt, für März von 817 auf 835 Megawatt, für April von 945 auf 978 Megawatt und für Mai von 1113 auf 1146 Megawatt.
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Es scheint aus dieser Berichterstattung, dass das Solarspitzengesetz durchaus einen Dämpfer auf den Ausbau gesetzt hat. Verständlich, jedoch sicherlich in Anbetracht der Negativpreisstunden und der einhergehenden Kosten für den Steuerzahler, ein richtiges Gesetz.
Wie ist denn die Erwartung der Branche, dass sich insb. der PV-Freiflächenzubau wieder erholen wird, sobald die Projektierer auf das richtige Modell gekommen sind um dieses Problem zu umgehen? Bspw. vorrangig Ost-West Positionierung oder Speicher-Kombination…?
Erstaunlich, dass nicht Gas- oder Kohleerzeuger auf diese Weise entwertet wurden sondern Solar, insofern bin ich mir nicht sicher ob das wirklich das richtige Gesetz war.
@Philipp Rothenberger
den Fehler findest Du in Deinen eigen Worten. ⤵️
«Es scheint aus dieser Berichterstattung, dass das Solarspitzengesetz durchaus einen Dämpfer auf den Ausbau gesetzt hat. Verständlich, jedoch sicherlich in Anbetracht der Negativpreisstunden und der einhergehenden Kosten für den Steuerzahler, ein richtiges Gesetz.»
Obwohl ich mich als Besitzer zweier Anlagen selbst ein wenig an der Einspeisevergütung erfreue, stimme ich Ihnen als Steuer- bzw. Abgabenzahler zu. Aktuell laufen Verbrauch und Erzeugung zu stark asynchron. Ohne effektive Speichermöglichkeit in größerem Maßstab bleibt da nur die Einführung zeitabhängiger Verbrauchstarifen, um ein wenig entgegenzusteuern. Mehr auszubauen um den Überschuss in den Sommermonaten noch weiter zu erhöhen, scheint mir da auch nicht der geeignete Ansatz.
Dirk Schiller schreibt.
Erstaunlich, dass nicht Gas- oder Kohleerzeuger auf diese Weise entwertet wurden sondern Solar,
@ Dirk Schiller
Das „Faule Ei“ das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde lässt einmal mehr grüßen.
Seit 2010 genießen Gas und Kohle Artenschutz, die Erneuerbaren sind nur noch „Freiwild“ im System.
Ich erinnere an das, was das „RWI“ dazu geschrieben hat.
Zitat „IWR“
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Der EEG Strom kommt zusätzlich auf den Markt, und so wird er auch behandelt.
Ob wir jetzt 1 GW pro Monat erreichen oder nicht, ist ja nicht relevant. 1 GW ist eine schöne runde Zahl, aber keine relevante Zielgröße. Wir haben in den letzten beiden Jahren die PV-Ausbauziele übererfüllt. Dieses Jahr werden wir 30-40% unter der Zielmarke von 18 GW bleiben.
Selbst die von Ihnen genannte Zielmarke von 18 GW wäre zu gering, und nun drohen wir dieses auch noch um 30 bis 40 % zu unterschreiten.
Um das Ziel von 215 GW bis 2030 zu erreichen, wir liegen jetzt gerade einmal bei rund 107 GE installierter Leistung, wäre ein Zubau von rund 21 GW pro Jahr erforderlich.
Es ist also zu befürchten, dass wir dieses Jahr noch nicht einmal die Hälfte des notwendigen Zubaus erreichen.
@Thomas aus Marl
Nein 18 GW sind nicht zu gering, denn natürlich kann man die Kapazitäten nicht sprunghaft ausbauen und insofern keine Gleichverteilung des nötigen Zubaus unterstellen:
Für 2025 reichen 18GW und ab 2022 sollen es dann 22 GW Zubau pro Jahr sein. Das ergibt sich auch aus dem in §4 EEG definiertem Ausbaupfad.
– 128 Gigawatt im Jahr 2026
– 172 Gigawatt im Jahr 2028
– 215 Gigawatt im Jahr 2030
Wir können diesen Ausbaupfad aber komplett absagen, wenn wir nicht endlich einen verbindlichen Ausbaupfad für Batterien bekommen. Wir brauchen bis 2030 Minimum 300 GWh Großspeicherkapazität am Netz, sonst werden wir den mit 110 GW zusätzlicher PV-Kapazität mehr generierten PV-Strom mehrheitlich wegwerfen. Es ist nicht sinnvoll, die Batteriekapazitäten so auszubauen, dass wir jede einzelne kWh „retten“ können. Aber die 110 GW zusätzliche PV-Kapazität werden an einem durchschnittlichen Tag im Sommerhalbjahr dann ca. 420 GWh zusätzlich generieren. An einem Spitztag auch über 800 GWh. Davon müssen wir 300 GWh speichern können. Mit grünem Wasserstoff kommen wir ja auch nicht voran und insofern fällt Elektrolyse als Abnehmer aus.
Schaut man in die Medien, könnte man denken, dass es bei Batterien rosig aussieht. Fast täglich gibt es Projektankündigungen. Aber obwohl die Batteriepreise seit anderthalb Jahren unten sind und die Bauphase bei Batterieprojekten meist keine 3 Monate dauert, haben wir im ersten Halbjahr wieder nur 0,5 GWh Großspeicher ans Netz gebracht. Die Netzbetreiber bremsen da alles aus.
@Thomas
215 GW ist das eine Ziel, 80% EE im Strommix bis 2030 das andere. Da der Verbrauch offenbar nicht so schnell anzieht, wie erwartet, kann nach wie vor das zweite Ziel erreicht werden. Es wird nicht mehr lange dauern, dass der Weg über Erneuerbare alternativlos und immer attraktiver wird. Fossiles wird immer teurer, Erneuerbare und Batterien immer billiger. Der Weg ist marktwirtschaftlich völlig klar und daher mache ich mir nicht allzu große Sorgen… vorausgesetzt, die fossilen Lobbys… in persona Frau Reiche… sind nicht allzu wirkmächtig.
Den Ausbaupfad für Batterien haben wir immer noch nicht, weil die Grünen in der Ampel der Meinung waren, mit E-Mobilität, Wärmepumpen und Elektrolyse würde es schon genug steuerbare Verbraucher geben. Als Restspeicherbedarf würden dann dezentrale Heimspeicher ausreichen.
Diese Hoffnung funktioniert aber an drei Stellen nicht:
1. E-Mobilität und Wärmepumpen brauchen gar nicht so viel Strom. Das sorgt nicht einmal für eine Verdopplung des Stromverbrauchs, wenn alles umgestellt ist. Davon sind wir aber noch weit entfernt.
2. Auch Wärmepumpen und E-Autos sind nur begrenzt steuerbar. Wer es warm haben will oder fahren muss, der möchte Strom beziehen, auch wenn der im Netz knapp ist. Wenn es viel Strom gibt, der Autospeicher aber voll ist und das Haus gut aufgewärmt, schaltet er trotzdem ab.
3. Für die Elektrolyse gibt es noch kein vernünftiges Modell, wie die ihren Strom sicher günstig beziehen, und ihren Wasserstoff sicher zu einem kostendeckenden Preis loswerden. Solange es das nicht gibt, bleibt es bei einzelnen, mit hohen Subventionen gebauten Pilotanlagen.
Es gibt noch mehr Gründe, wie den, dass Heimspeicher nicht sicher netzdienlich gefahren werden, und steuerbare Verbraucher die Unbequemlichkeit, die sich daraus ergibt, nicht umsonst auf sich nehmen. Demand-Side-Management klingt so, als ob man das quasi umsonst bekäme. Bekommt man aber nicht. Die Steuerungen kosten Geld (Hard- und Software) und der Gesteuerte lässt sich auch nur steuern, wenn das einen finanziellen Vorteil für ihn bringt. Der Preisvorteil muss ihm die Unbequemlichkeit und die Kosten kompensieren und noch einen Gewinn einbringen.
Insgesamt: Wer immer noch meint, mit DSM ließen sich die volatilen Erzeuger im Netz integrieren, ist ein Hindernis für die Energiewende.
Es gibt noch mehr Gründe, wie den, dass Heimspeicher nicht sicher netzdienlich gefahren werden, und steuerbare Verbraucher die Unbequemlichkeit, die sich daraus ergibt, nicht umsonst auf sich nehmen. Demand-Side-Management klingt so, als ob man das quasi umsonst bekäme. Bekommt man aber nicht. Die Steuerungen kosten Geld (Hard- und Software) und der Gesteuerte lässt sich auch nur steuern, wenn das einen finanziellen Vorteil für ihn bringt. Der Preisvorteil muss ihm die Unbequemlichkeit und die Kosten kompensieren und noch einen Gewinn einbringen.
Unbequemlichkeit?
Nein, die ist damit ganz bestimmt nicht verbunden, ansonsten könnte man das ganze Konzept direkt in die Tonne kloppen. Das läuft automatisch und man merkt es gar nicht, man „nimmt“ da nichts auf sich.
Die Steuerungen kosten Geld, das ist aber im Vergleich zu Speichern lächerlich wenig und mit den erzielbaren Preisspreads lohnenswert. Für den Privatverbraucher ist eine solche Steuerung schon in 500 Euro Wallboxen oder als Gratis-Update zum Wechselrichter beinhaltet. Bei Unternehmen muss man unterscheiden, ob es vom Prozessablauf her passen kann und man so nahezu gratis schon nur mit einem anderen Zeitmanagement Einsparungen erreichen kann. Eine Steuerung von Heiz- oder Kühlprozessen ggf. ergänzt durch einen Puffer ist auch relativ simpel und günstig zu bewerkstelligen.
Und Batteriespeicher wird immer billiger, bei nicht energieintensiven Prozessen schreit es förmlich danach, die günstigen Preisspreads mitzunehmen. Das läuft digital und unmerklich. Sie tun gerade so, als wäre da jemand, der den manuellen Schalter bei niedrigen Preisen bedient. Eine solche Steuerung kann jeder Amateur schon mit einem Raspberry übernehmen, das ist wahrlich keine teure Raketentechnik. Immer mehr Dienstleister bieten das in kompletten Paketen an. Und natürlich rechnet sich das, ich erwarte noch in diesem Jahrzehnt einen extrem boomenden Markt für die Nutzung von Volatilitäten… billiger und mit weniger Aufwand kann man die Effizienzen kaum einsacken.
Die Ankündigung der Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, sie wolle für die Erneuerbaren „den Business Case noch weiter nach unten bringen“ lässt mich schwarz sehen für Deutschlands Einhaltung der Klimaziele.
Man kann jedem nur raten unverzüglich seine Anlage aufs Dach zu bringen, bevor der neue Baukostenzuschuss zu zahlen ist, oder gar über Nacht die Steuerbefreiung für Photovoltaikanlagen abgeschafft wird.
… oder die Förderung neuer Heizungen von 70% für neue Öl- und Gasheizungen im Raum steht… Vorausgesetzt man reißt die alte WP raus und entfernt die PV-Anlage natürlich.
Wer schon einen Smart-Meter hat: Das Entfernen davon bringt einen Einmal-Bonus.
Bei aller Satire: So blöd kann man gar nicht denken, wie das, was am Ende passiert. Mich wundert bei dieser Union gar nichts mehr.
Was tun mit dem vielen PV – Strom zur Mittagszeit?
Der Zubau von PV-Anlagen kann erst dann wieder exponentiell zulegen, wenn es intelligente Speichermöglichkeiten für PV-Strom im Mittel- und Langzeitbereich gibt.
Es wäre auch interessant einige PV+Batteriespeicher -Modellgemeinden mit Stromautarkie von Juni bis September zu realisieren.
Eventuell kämen da Gemeinden und kleine Städte mit hoher Wohneigentumsquote > 65% in Frage , falls es so etwas in Deutschland überhaupt gibt.
Das Ziel ist , eine Plus-Energie-Gemeinde zu schaffen , welche vom 01.06 bis zum 30.09 eines Jahres eine Überschussstrom ins Netz verschenken kann , und zwar 24/7 .
Es sollten 100/200/500 Kilowatt permanent , auch Nachts, aus PV + Batteriespeicher
ins Netz fliessen, welche eine Power2X Anlage in der Nähe der Gemeinde geschenkt bekommt. Power2X-Anlagen laufen am besten im Dauerbetrieb, wie hier oft geschrieben wurde.
Der installierte PVpeak muss entsprechend hoch angesiedelt werden, und knallharte Abregelungen von PV Anlagen müssen auch möglich sein.
Es geht darum zu beweisen, dass man mit PV-Strom einen kontinuierlichen Stromfluss bereitstellen kann.
PV-EE ist sogar DANN noch billiger als die fossilen Erzeuger, wenn man die Mittagsspitzen einfach kappt.
Krass oder? Wer hätte das gedacht. Und jetzt kommen Sie wieder.
Franz Gans. Schreibt.
Was tun mit dem vielen PV – Strom zur Mittagszeit?
@ Franz Gans.
Haben Sie sich schon mal mit der Realität beschäftigt ?
Siehe hier:
Zitat IWR.
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Sie sehen, Ihre Frage würde sich gar nicht stellen
Die Frage stellt sich durchaus. Wo kein Bedarf, da kein Verbrauch…
@Frans – bis circa 2030 brauchen wir vor allem Kurzzeitspeicher, und da sind Batteriespeicher der kostengünstigste Weg. PV produziert heute in der Spitze etwa soviel wie die gesamte Last in Deutschland – auf einen Tag gerechnet aber nicht mehr als maximal ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs.
Eine Verdoppelung von jetzt 107 GWp auf die anvisierten 215 GWp PV in 2030 wird dann maximal 50 bis 60 % des täglichen Stromverbrauchs decken (je nach Anstieg des Verbrauchs durch Sektorkopplung). Da bleibt noch Luft für die anderen Erneuerbaren.
An die Regierung: einfach jetzt die Konditionen nicht wieder ändern, das Solarspitzengesetz hat seine Wirkung getan. Jetzt ist der Markt am Zug mit Co-Location Speichern und flexibler Nachfrage(Verbrauchs)steuerung den Zubau weiter finanziell interessant zu halten. Nur die Installation intelligenter Stromzähler sollte beschleunigt werden.
Die Strompreise werden es danken: weniger Spitzen, positiv wie negativ
@ Frau Enkhardt.
Der Franz Gans hat wie folgt gefragt Zitat Franz…Was tun mit dem vielen PV – Strom zur Mittagszeit?
Wenn er sich mit der Realität beschäftigt, muss er feststellen, dass der PV Strom seit 2010 nicht mehr mit Ökobändern den Versorgern vorrangig zugeteilt wird, sondern separat an der Börse verkauft werden muss, und kommt somit „zusätzlich“ ins Netz. Wer diese Änderung nicht berücksichtigt, für den stellt sich die Frage durchaus. Verbrauch ist aber da, nur die EE werden nicht mehr „vorrangig“ verbraucht, wie das mit den Ökobändern geschehen ist, sondern werden zu Überschuss degradiert. Somit bekommt die Frage vom Franz einen ganz anderen — aufklärenden — Hintergrund.
Die Diskussion ist aber leider schon drei Schritte weiter, Herr Diehl. Vielleicht auch einfach mal den Rest des Kommentars lesen…
Sandra Enkhardt schreibt
Die Diskussion ist aber leider schon drei Schritte weiter, Herr Diehl. Vielleicht auch einfach mal den Rest des Kommentars lesen
@ Sandra Enkhardt.
Den Rest des Kommentars habe ich sehr wohl gelesen. Der ist der eigentliche Anlass für meinen Kommentar
In der Tat ist die Diskussion schon drei Schritte weiter, aber leider ohne das zu berücksichtigen, auf was ich aufmerksam machen will.
Zum Beispiel wo der Franz schreibt
Zitat : Der Zubau von PV-Anlagen kann erst dann wieder exponentiell zulegen, wenn es intelligente Speichermöglichkeiten für PV-Strom im Mittel- und Langzeitbereich gibt. Zitat Ende.
Und genau da will ich drauf hinweisen, dass wir zuerst mal die EE wieder vorrangig verbrauchen sollten, bevor wir den PV Zubau von den Speichermöglichkeiten abhängig machen.
Leider kann ich die Strombörse nur begrenzt theoretisch erforschen, und praktisch schon gar nicht .
Die Aktienbörsen verstehe ich , beziehungsweise ich kann damit umgehen.
Hans Diehl ist davon überzeugt, dass der PV-Strom durch die Struktur der Strombörse massiv benachteiligt wird. Zudem wird der Strom aus Photovoltaikanlagen als allein schuldig an Negativpreisen zur Mittagszeit
ausgemacht. Dies ist aber tatsächlich eher unwahrscheinlich, denn zur Mittagszeit laufen vermutlich Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke und Biogasanlagen ebenfalls im Stromerzeugungsmodus .
Natürlich war das ehemalige physische Pflcht-Ökoband viel besser für die PV-Kraftwerke , denn dieser Strom musste ohne wenn und aber täglich vollständig aufgesogen werden.
Wenn der gesamte PV-Strom auch heute noch als physisches Ökoband ( Pflichtannahme durch die Verbraucher ) zugeteilt werden würde, wären offiziell die laufenden Kohlekraftwerke und Gaskraftwerke schuld an den negativen Strompreisen .
Es gibt nämlich ganz sicher noch keine 100+ % Stromabdeckung durch PV-Anlagen.So aber, durch die spezielle Strombörse, haben die
fossilen Kraftwerke im Prinzip das „Pflicht-
Stromverbrauchsband “ an sich gerissen, beziehungsweise durch einen Kniff ergaunert , und können den erneuerbaren jede Schuld in die Schuhe schieben.
Die Strombörse ist vermutlich nicht fair und ökologisch sinnvoll strukturiert, sondern erlaubt den fossilen Stromerzeugern sich als systemrelevant darzustellen , während der Ökostrom nur “ zusätzlich“ in die
Stromnetze drückt .
Da ich aber den Mechanismus der Strombörse nicht in der Tiefe verstehe, kann ich nicht sagen ob es wirklich so ungerecht ist . Die fossilen Stromerzeuger machen zusätzliche Gewinne mit dem Intraday-Handel mit Photovoltaikstrom, dies ist gewiss.
Die gesamte Strommenge die an der Börse anbrandet , ist angeblich manchmal nicht verkäuflich verbrauchbar.Nur verschenkt oder sogar gegen Bezahlung verbrauchbar .Wer aber den „überflüssigen“ Strom zum Sonnenhöchststand erzeugt , dies ist
kaum transparent wie mir scheint. Könnten auch Kohlekraftwerke dabei sein.
Eine Klima-Strombörse würde tatsächlich wieder den
gesamten Ökostrom täglich als ersten Raumfüller ( Pflichtannahme durch die Verbraucher) zum Festpreis in die Netze buchen . Die übrigen Prozent zum Erreichen des Tagesstrombedarfs müssten dann die Gaskraftwerke und der Intraday Strombörsenhandel erfüllen.
Die jetzige Strombörse hat die fossilen Kraftwerke zum führenden Hirten für die Ökostrom-Schafe gemacht .
Der Hirte ist allerdings unter dem Hirtenhut ein Wolf….
Franz Gans schreibt.
Da ich aber den Mechanismus der Strombörse nicht in der Tiefe verstehe, kann ich nicht sagen ob es wirklich so ungerecht ist . Die fossilen Stromerzeuger machen zusätzliche Gewinne mit dem Intraday-Handel mit Photovoltaikstrom, dies ist gewiss.
@ Franz Gans
Stellen Sie ihr Licht nicht unter den Scheffel. Besser kann man diese Diskussionen mit den PV Stromüberschüssen gar nicht beschreiben, wie Sie das gerade tun.
Mit dem folgenden Satz haben Sie alles gesagt.
Zitat:…Natürlich war das ehemalige physische Pflcht-Ökoband viel besser für die PV-Kraftwerke , denn dieser Strom musste ohne wenn und aber täglich vollständig aufgesogen werden. Zitat Ende.
Wie sollen wir denn auf schnellstem Wege zu 100% EE kommen, wenn die Hauptakteure nur eine „störende“ Nebenrolle spielen.
Aha , meine Kommentare werden also gescrollt…
…
Bei Wikipedia steht eindeutig, , dass an der Strombörse Leipzig in der Regel Graustrom gehandelt wird . Graustrom heißt auch Egalstrom. Es ist egal , wie dieser Strom erzeugt wird, der an der Börse täglich angeboten wird.
Atomstrom, Windstrom, Photovoltaikstrom , Strom aus dem Fitnesscenter von den Fahrrädern mit Generator , Biogasstrom , Erdgasstrom , Zitteraalstrom….
Alles egal….Hauptsache Strom.
In Österreich gibt es immerhin ein zusätzliches
Klimaneutral- Zertifikat , welches PV – Strom als solchen an der Börse
ausweist.
Die sogenannten Solarspitzen existieren wahrscheinlich gar nicht , weil alle Stromerzeuger Mittags ziemlich doof ihren Strom ins Netz quetschen. Jedenfalls könnte es sein, dass das Überangebot an Strom zum Sonnenhöchststand dem Unwillen der Gas-
und Kohlekraftwerke geschuldet ist , ihre Produktion herunterzufahren.
Das einzig gute am Wort Solarspitzen ist : Es suggeriert, dass es bereits sehr viel PV-Strom in Deutschland gibt , und die Solarmodule sehr effektiv sind .
Gibt es denn keine Übersicht , wer ,wie,wo ,wann welchen Strom erzeugt an der Börse?
Vermutlich habe ich mir die Antwort schon selbst geschrieben:….Egal woher….. Egalstrom.
Frans Ganz schreibt
Bei Wikipedia steht eindeutig, , dass an der Strombörse Leipzig in der Regel Graustrom gehandelt wird . Graustrom heißt auch Egalstrom. Es ist egal , wie dieser Strom erzeugt wird, der an der Börse täglich angeboten wird.
@ Franz
Richtig, …seit es ab 2010 die „zwingenden“ Ökobänder nicht mehr gibt, wird der EEG Strom an der Börse nicht nur als Überschuss verramscht, sondern dort auch noch zu Graustrom degradiert.
Was diejenigen Netzbetreiber und Versorger, die ihn „Physisch“ abnehmen müssen nicht daran hindert, mit diesem Prozentsatz in ihrem Portfolio grüne Werbung zu machen.
Seit 2010 der Strommarkt zweigleisig gefahren wird, das heißt sowohl physikalisch als auch „Virtuell“, sind die Geschäftsmodelle der Altgedienten immer lukrativer geworden. Aber leider zu Lasten der Energiewende.
Um den EEG Strom zu bilanzieren, das heißt einen.. „Wert“.. zu kreieren, hat man extra ein „Pseudonetz“ geschaffen.
Schauen Sie mal was hier geschieht.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Franz Gans schreibt.
Die sogenannten Solarspitzen existieren wahrscheinlich gar nicht , Jedenfalls könnte es sein, dass das Überangebot an Strom zum Sonnenhöchststand dem Unwillen der Gas- und Kohlekraftwerke geschuldet ist , ihre Produktion herunterzufahren.
@ Franz
Sehen Sie, das war mit den zugeteilten Ökobändern klar geregelt. Die Gas und Kohlekraftwerke mussten den Ökobändern angepasst werden. Der „Unwillen“ der fossilen Betreibern, war damals mit Kosten verbunden. Denn wenn sie nicht runter gefahren wären, hätten sie die Kosten, nämlich niedrige und negative Börsenpreisen, selbst getragen. Seit dem EEG Konto wird das nun mit der EEG Umlage ausgeglichen. Früher taten das noch die Stromverbrauchern, neuerdings mit Milliarden der Staat. Bekanntlich gilt seit 2010 „Je niedriger die Börsenpreise desto höher die EEG Umlage“
Auf das EEG Konto bezogen bedeutet das, je weniger bei niedrigen Börsenpreisen da eingeht, desto negativer wird der Saldo, den der Staat ausgleichen muss.
Ihr zweifeln an den Solarspitzen teile ich übrigens aus einem anderen Grund. Denn wenn man einerseits EEG Strom „Kaufmännisch“ eingespeist
Siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
müsste man mal erklären wie dann andererseits „physikalisch“ Solarspitzen entstehen. die die Netze überlasten.
In einem hast du sicher recht Hans , die physikalische
Lieferung von Grünstrom (EE-Strom) direkt an die Stadtwerke ,mittels Ökoband, war einfach, unbestechlich und gut.
Den Platz den der Grünstrom im Netz eingenommen hat , konnte kein Kohlestrom oder Atomstrom mehr wegnehmen.
Die heutige Zeit geht generell eher nach dem Motto: Warum einfach, wenn es auch total kompliziert geht ?
An der Börse in Leipzig wird generell nur Graustrom gehandelt. Graustrom ist ein Strom , der ohne Herkunftsnachweis angeboten und verkauft wird. „Liebhaber“ von Strom aus erneuerbaren Energien haben die Möglichkeit separat Grünstrom-Herkunftsnachweise zu kaufen, welche in 1 Megawattstunden – Stückelung angeboten werden.
Ich schreibe dies extra so , weil allein dieses „besonders“ machen von EE-Strom aus meiner Sicht eine Diffamierung und ein Mobbing darstellt. Ein Unternehmen welches 100 MWh Graustrom verbraucht hat , kann 100 Grünstrom- Zertifikate ( eines kostet
etwa 10 Euro) kaufen, und hat den eigenen Stromverbrauch zu 100+ % in Grünstromverbrauch umgelabelt. Damit kann das Unternehmen dann ein bisschen angeben 😉😁. Komisch eigentlich, dass es keine Atomstrom-HKNW und Kohlestrom-HKNW gibt ! Damit könnte man dann Graustrom zu 100 % Atomstrom oder Kohlestrom umlabeln , wenn man dies möchte.
Die Grünstrom-HKNW entstehen völlig korruptionsfrei
an den Einspeisezählern von dafür angemeldeten Photovoltaikanlagen und
Windenergieanlagen . Eine FF-PV erzeugt zum Beispiel
3800 Megawattstunden Grünstrom , und erhält dafür 3800 Grünstrom-Herkunftsnachweise gutgeschrieben. Sobald ein Liebhaber:in von Grünstrom diese GS-
HKNW gekauft hat , werden diese virtuell entwertet.
Diese 3800 GS-HKNW kosten etwa 38 000 Euro.
Im Prinzip eine gute Sache mit diesen Herkunftsnachweisen. Ich finde aber , dass jede Stromerzeugungsart Herkunftsnachweise erzeugen und zum Kauf anbieten sollte. . Die FDP würde dies als technologieoffen und transparent bezeichnen .
Die HKNW stellen keinen verbrieften Wert an sich dar, wie eine Aktie . Man zahlt nur die Erstellungs- , Bevorratungs- , Handels- und Entwertungskosten von HKNW.Hoffe ich zumindest.
Tatsächlich grätscht das EEG aber in den Handel rein , weil es eine Doppelvermarktung von Strom verbietet. Dies sehe ich als nicht gerechtfertigt an. Die HKNW sind zwingend notwendig, und zwar für jede Stromerzeugungsart. Der nebulöse Graustrom an der Börse kann damit in klar abgegrenzte Farben angestrichen werden.
Eine Rückkehr zur Direktlieferung
Franz Gans schreibt
„Liebhaber“ von Strom aus erneuerbaren Energien haben die Möglichkeit separat Grünstrom-Herkunftsnachweise zu kaufen, welche in 1 Megawattstunden – Stückelung angeboten werden.
@ Franz
Wir als Liebhaber von Strom aus erneuerbaren Energien, produzieren vom eigenen Dach im Eigenverbrauchsmodus, und speisen so viel wie möglich ins. . „Hausnetz“. ein. Mit zwei E Autos 30 kWh Speicher und Wärmepumpenheizung ist sichergestellt, dass unser Grünstrom nicht missbraucht wird.
Wenn jeder Stromerzeuger verpflichtet wird Herkunftsnachweise in Echtzeit zu generieren, kann man im HKNW-Register lesen wie in einem Buch. Die Atomstrom und Kohlestrom HKNW bleiben wahrscheinlich als Ladenhüter im virtuellen „Kauf-Mich“ – Regal liegen.
In einer weiteren Verbesserung kann ich mir vorstellen, dass jede „Graustromlieferung“ mit HKNW vollständig gedeckt sein muss. Ideal wären physikalisch korrekte HKNW in Echtzeit. Da aber HKWN bis zu 18 Monate existieren dürfen, wäre auch ein kruder Mix aus alten und Echtzeit – HKNW denkbar. Wenn die HKNW einen individuellen Preis, in Abhängigkeit von der Erzeungsart haben , wird es noch komplizierter .
Jedenfalls sollte man die gesamten HKNW vollkommen selbstverständlich in die Stromkette Erzeugung-Handel-Verbrauch inkludieren. Ob separat gehandelt oder an die Stromlieferung angehängt besser ist , kann ich nicht beurteilen.
Der ganze XXL-Strombörsen-Kosmos ist gegenwärtig
unglaublich nebulös.
Ich hoffe sehr , dass ich es wenigstens schaffe in meinem zukünftigen XXS-Strommikrokosmos mein Elektroauto auch wirklich mit 100 % Strom von der hauseigenen PV-Anlage zu laden. Wenn ich AC und DC -Anschluss lese , bin ich mir nicht sicher ob es gelingt.
Angenommen ich habe einen 30 kWh Batteriespeicher im Keller,welcher von der eigen Dach-PV-Anlage aufgeladen wird ,
kann ich dann mein Elektroauto mit 100 % Eigenstrom (HKNW-Franz Gans) laden?
Oder wird sich unvermeidlich irgendein Anteil externer
Graustrom in die ZOE mogeln ?
Ein kostenoptimierter HKNW-Mix