Mit seiner selbst entwickelten vertikalen Montagelösung und bifacialen Solarmodulen in Ost-West-Ausrichtung plant Next2Sun aus Dillingen im Saarland eine Freiflächenanlage mit 15,4 Megawatt. Sie soll in Gersheim (ebenfalls im Saarland) als Agri-Photovoltaik-Anlage entstehen und gehört damit zu den bislang größten Projekten dieser Art in Deutschland. Über die Plattform Grüne Sachwerte mit Sitz in Bremen können sich Privatanleger mit Beträgen von 500 bis 25.000 Euro beteiligen. Seine erste Crowd-finanzierte Agri-Photovoltaik-Anlage hatte Next2Sun ebenfalls in Kooperation mit Grüne Sachwerte im August letzten Jahres in Angriff genommen, die Inbetriebnahme erfolgte im vergangenen Februar.
Nach Angaben von Grüne Sachwerte bleiben mehr als 90 Prozent der Fläche für landwirtschaftliche Nutzung erhalten. Die Modulreihen werden demnach in Absprache mit dem Landwirt in Abständen von acht Metern platziert, sodass auch große Landmaschinen eingesetzt werden können. Die Bauleitplanung ist den Angaben zufolge abgeschlossen, ein rechtskräftiger Bebauungsplan liegt vor und auch ein Zuschlag für EEG-Vergütungen. Der Baubeginn ist für den Spätsommer dieses und die Inbetriebnahme für den Herbst des kommenden Jahres geplant.
Für die Beteiligung gibt Grüne Sachwerte einen festen Zinssatz von 4,25 Prozent jährlich bei einer Mindestlaufzeit bis zum 31. Dezember 2030 an. Wer kurzfristig – bis zum 30. Juni 2025 – sein Geld anlegt, erhält einen „Frühzeichner-Bonus“ von 0,5 Prozent pro Jahr. Einen Bonus in gleicher Höhe gibt es bei einer Verlängerung über die Mindestlaufzeit hinaus. Für „Regionalanleger“ aus der näheren Umgebung des Solarparks gilt ein erhöhter Basis-Zinssatz von 4,75 Prozent.
Das Crowd-Investment erfolgt in Form von Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt und vorinsolvenzlicher Durchsetzungssperre. Das Gesamtvolumen der möglichen Beteiligungen wird mit 3 Millionen Euro beziffert, davon 1,5 Millionen über Grüne Sachwerte. Kurz nach dem Start (Stand: 3. Juni) waren bereits gut 200.000 Euro gezeichnet.
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Weitere Infos zum Projekt und Videos mit den Projektentwicklern, dem Landwirt und dem Betreiber finden Sie hier: https://next2sun.com/investment-agri-solarpark-gersheim/
Mit sonnigen Grüßen
Unbeschadet investorenseitiger Bereitschaft, sich auf Chancen und Risiken solcher Finanzkonstrukte einzulassen, lobens- wie nachahmenswert der Versuch, Flächenfraß landwirtschaftl. nutzbarer Areale in vertretbareren Grenzen zu halten als von reichlich phantasielosen bisherigen Konzepten gewohnt!!
Die Adresse der Crowdfundingplattform von Grüne Sachwerte, über die man sich am Projekt beteiligen kann: https://invest.gruene-sachwerte.de/
Die Idee ist sehr gut, ich hoffe nur, daß man daran denkt die Solarmodule drehbar zu lagern und damit den Ertrag enorm steigert!
Hallo lieber Herr Ralf-Dieter Wollny,
vielen Dank für Ihre Anmerkung! Die Agri-PV-Anlage in Gersheim wird mit vertikalen bifazialen Modulen errichtet, die sind nicht drehbar. Die Konzeption führt dann zu Solarerträgen am Morgen sowie am Nachmittag, wenn die Stromnetze noch aufnahmefähig sind und gleichzeitig die Börsenstrompreise am höchsten.
Das Konzept von einachsig-nachgeführten PV-Anlagen für Agri-PV gibt es auch – dort werden dann durch die Nachführung auch Mittags Erträge erzielt, die allerdings an der Strombörse weniger Wert sind. Der Mehrertrag muss aber durch höhere Kosten für Wartung der beweglichen Teile aufgewogen werden – also eine andere Investitionsrechnung 🙂 Beide Systemen können für Landwirte gut passen.
Viele Grüße,
Michael Horling, Grüne Sachwerte
Super Idee?
Wie kurz kann man denken?
Wie tief müssen die Fundamente sein, dass sie durch das Bearbeiten des Erdreiches (Pflug, Mähdrescher, ect.) nicht beschädigt werden?
Ist der Boden sehr nass, lässt sich die Spur nicht sauber halten, was schnell zu Beschädigungen der Anlage führt.
Verschmutzung der Anlage, wird die ohnehin schon ungünstig ausgerichteten Module, weiter im Ertrag reduzieren! Und im Winter verschatten sie sich gegenseitig zum Teil.
Unglaublich, dass soetwas unterstützt wird.
Wie uninformiert muss man sein, um so ein Projekt zu genehmigen??
Hallo Marcus,
diese negative Haltung kann ich schlecht nachvollziehen, aber zu den Fakten: Seit 2018 steht in Deutschland die erste Megawatt-Anlage vertikal, inzwischen haben zahlreiche Landwirte mit verschiedensten Maschinen mehrere Jahre Erfahrung gemacht. Deine Befürchtungen sind faktisch nicht eingetreten, die Landwirte definieren ja im Vorfeld, wieviel Platz zwischen den vertikalen Modulen bereitstehen muss.
Die Module sind auch nicht „ungünstig ausgerichtet“, sondern erzielen einen höheren Ertrag pro kWp installierter Leistung als südausgerichtete Anlagen – insbesondere im Winter.
Schau mal auf https://next2sun.com/ueber-uns/medien-presse/ nach, es werden Besichtigungstermine angeboten. Frag gern auch Landwirte, die bereits vertikale PV-Anlagen betreiben.