Als Dunkelflauten bezeichnet man Zeiträume, in denen großräumige Windstille und gleichzeitig starke Bewölkung die Stromerzeugung aus Solar- und Windkraft massiv einbrechen lassen. Diese Phasen dauern großflächig meist nur wenige Stunden an. Während solcher Dunkelflauten steigen die Börsenstrompreise jedoch drastisch an.
Am 11. Dezember 2024 schnellte der Strompreis kurzfristig auf über 1000 Euro pro Megawattstunde (MWh) in die Höhe. Mit zunehmendem Wind sank er in den darauffolgenden Tagen rasch wieder auf die typischen, durch Erneuerbare Energien niedrig gehaltenen Werte von etwa 20 Euro pro Megawattstunde. Dies geschah, obwohl weiterhin kaum Sonnenschein herrschte, der Wind jedoch kräftig wehte.
Wenn Sonne und Windenergie gleichzeitig nur geringe Beiträge liefern, steigen die Strompreise an der Börse. Das liegt daran, dass verstärkt Kohlekraftwerke und insbesondere sehr teure Erdgaskraftwerke einspringen müssen. Daraus wird deutlich: Nicht die Erneuerbaren Energien, sondern die konventionellen fossilen Kraftwerke treiben die Preise in die Höhe.
Speisen hingegen viele Solar- und Windkraftwerke sowie andere erneuerbare Energiequellen in das Netz ein, sinkt der Strompreis. In seltenen Fällen fällt er sogar so tief, dass die Strompreise an der Börse negativ werden – das bedeutet, dass man Geld erhält, wenn man Strom kauft.
Rund um die Dunkelflaute kursieren zahlreiche Mythen und Fehlinformationen
In den sozialen Medien aber, wo häufig viele Mythen und Falschinformationen verbreitet werden, wurden die hohen Strompreise, die während der letzten Dunkelflaute im Dezember stundenweise auftraten, dazu genutzt, den erneuerbaren Energien die Schuld zuzuweisen. Eine komplette Verdrehung der Tatsachen. Tatsächlich sind die durchschnittlichen Strompreise in Deutschland im Jahr 2024 aufgrund des Ausbaus der Erneuerbaren im Vergleich zu 2023 weiter gesunken.
Diese und viele andere Richtigstellungen sind in einem lesenswerten Artikel von Cleanthinking über die Mythen rund um Dunkelflauten hervorragend zusammengefasst.
Wer jedoch nur in einfachen Denkmustern argumentiert, dem genügen auch einfache, wenn auch falsche, Erklärungen, und die Polemik nimmt ihren Lauf. Die konservative schwedische Ministerpräsidentin, Ebba Busch, zuständig für Energie in der schwedischen Regierung, scheint nur wenig Ahnung von den komplexen Zusammenhängen zu haben und polemisiert gleich gegen Robert Habeck.
Selbst der sonst so atomfreundliche und kritisch gegenüber erneuerbaren Energien stehende „Focus“ bringt einige interessante Fakten und Zusammenhänge, die zeigen, dass Ebba Busch offenbar ziemlich danebenliegt. Interessanterweise war gerade das schwedische Atomkraftwerk Forsmark während der Dezember-Dunkelflaute abgeschaltet, was das Argument, die Atomkraft sei verlässlich und das Fehlen von Atomstrom eine der Ursachen für hohe Preise während Dunkelflauten, in einem besonders fahlen Licht erscheinen lässt. Nichts davon ist wahr.
Komplexität und Ursachen der explodierenden Strompreise in den sehr kurzen Dunkelflautenzeiten sind vielfältig
Eine ganze Reihe oft nicht diskutierter Zusammenhänge haben einen wesentlichen Einfluss auf die gelegentlich hohen Strompreise, nicht nur während Dunkelflautenzeiten. Einige dieser Zusammenhänge zeigen schonungslos die energiepolitischen Fehler der Ära Merkel auf:
- Teure Stromerzeugung durch fossile Kraftwerke, vor allem Erdgas
- Fehlender Ausbau von Flexibilitäten mit Wasserkraft, Bioenergie und Speichern während der 16 Jahre Merkel-Regierungen
- Manipulationen an der Strombörse durch große konventionelle Konzerne
- Das Setzen auf Börsengeschäfte für den Ausgleich von Börsenstromschwankungen anstelle von Investitionsanreizen in einen verlässlichen dezentralen Mix aus Erneuerbaren Energien und Speichern, organisiert mit Bürgerenergie
Strompreise sind hoch, wenn Solar und Wind schwach sind: Flexible erneuerbare Energien und Speicher bieten die Lösung
Aus der Erkenntnis, dass bei ungenügender Wind- und Solastromproduktion die Strompreise durch Kohle- und Erdgaskraftwerke in die Höhe getrieben werden, muss in diesen Zeiten auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen statt fossilen Brennstoffen gesetzt werden: Auf flexible erneuerbare Energien und Speicher, die vor allem immer dann zum Einsatz kommen, wenn die Solarenergie wenig liefert – also gerade im Winter. Bioenergie (Biogas, Pflanzenöle, Holzenergie) kann genau das, sie liefert über Kraft-Wärme-Kopplung auch Wärme, die gerade im Winter benötigt wird. Viele Bioenergiedörfern machen das schon seit Jahren vor.
Auch Wasserkraft kann flexibel gesteuert werden. Speicher wie Pumpspeicher, Batterien oder Redox-Flow-Systeme können ihre gespeicherte Energie genau dann zurückliefern, wenn es Dunkelflauten gibt. Ein großflächiger Ausbau dieser flexiblen Erneuerbaren Energien und Speicher ist also die Lösung zur Reduzierung der Strompreise – auch in winterlichen Zeiten mit wenig Solarstrahlung. Natürlich sollten Bioenergieanlagen im Sommer weitgehend ruhen, da dann kaum Wärme benötigt wird. Daher ist die Flexibilisierung von Biogasanlagen, sowohl im Bestand als auch im Neubau, zusammen mit anderen erneuerbaren Energien und Speichern die richtige Antwort auf die Herausforderung hoher Strompreise in Dunkelflautenzeiten – und nicht der Ausbau weiterer Erdgaskraftwerke, selbst wenn diese wasserstoffready sein sollten.
Die Energy Watch Group hat dazu eine Zusammenstellung erstellt, in dem vorgerechnet wird, dass es keinen Bedarf an neuen klimaschädlichen Erdgaskraftwerken gibt, wenn in Deutschland eine Versorgungssicherheit mit 100 Prozent Ökostrom auch in Dunkelflauten gewährleistet wird.
Massive Versäumnisse der 16 Jahre Merkel-Regierungen den Dunkelflautenausgleich zu organisieren
In den Jahren bis 2005 hatten wir rot-grünen Abgeordnete längst Anreize für die Flexibilisierung von Bioenergie, Wasserkraft und den Speicherausbau auf die politische Agenda gesetzt. Mit dem Wechsel 2005 zur Regierung Merkel wurde dieses Thema jedoch nicht mehr ernst genommen. Bis etwa 2012 gab es noch einen nennenswerten Ausbau von Biogas und Wasserkraft, aber Flexibiltätsanreize wurden nicht gesetzt, womit sie also auch im Sommer ähnliche Strommengen liefern, wenn die Solarenergie ohnehin stark war. Für Speicher wurden sogar große Investitionshürden aufgebaut. Ab etwa 2012 brach der Ausbau von Bioenergie und Wasserkraft völlig ein. Selbst die Biogasverbände oder der Bauernverband hatten sich damals kaum für die Flexibilisierung eingesetzt. Erst etwa ab 2015 investierten einige vorbildliche Biogasanlagenbetreiber in die Flexibilität. Der Verein Flexperten entstand und trug das Thema zunehmend vorbildlich in die Politik.
Doch eine gesetzliche Regelung mit einem höheren Flexbonus und dem Abschaffen der blockierenden Ausschreibungen im Biogassektor ist bis heute nicht gelungen, genauso wenig wie echte Anreize für den Ausbaus der Wasserkraft und von Speichern im Stromnetz.
Immerhin hat das grün geführte Wirtschaftsministerium jetzt eine EEG-Novelle mit dem Ziel vorgelegt, Biogasanlagen stärkere Anreize zur Flexibilisierung zu geben. Es ist jedoch weiterhin fraglich, ob und wie dies noch vor der Bundestagswahl im Februar verabschiedet wird und ob die vorgeschlagenen neuen Anreize auch tatsächlich ausreichen.
Festzuhalten ist: Die 16 Jahre unter den Merkel-Regierungen nicht gegebenen politischen Anreize für die Flexibilisierung von Erneuerbaren Energien mit Speichern sind die Hauptursache dafür, dass heute in Dunkelflautenzeiten die Strompreise in die Höhe schießen. Eine vorausschauende Politik hätte das längst angehen können und müssen. Deutschland könnte längst bei 100 Prozent Ökostrom sein, ohne Probleme bei der Versorgungssicherheit.
Ich selbst hatte mit der Energy Watch Group schon vor Jahren einen eigenen Vergütungssatz (Kombikraftwerksvergütung) für erneuerbare Energien ins Gespräch gebracht, der Anreize setzt, dann in das Netz einzuspeisen, wenn es beispielsweise eine Dunkelflautenzeit gibt und nicht nur, wenn Sonne und Wind im Überfluss vorhanden sind. Umgesetzt wurde davon jedoch nichts.
Manipulationen der Strombörsen durch konventionelle Energiekonzerne treiben die Börsenstrompreise zusätzlich in die Höhe
Im EEG 2000 wurde der Ökostrom nicht an der Börse gehandelt. Damals galt das Grundprinzip der Marktwirtschaft, dass ein zahlender Kunde (Stromkunde) auch die Ware (den Ökostrom) erhält. Mit der EEG Novelle 2009 unter dem SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel wurde dieses markwirtschaftliche Grundprinzip jedoch abgeschafft. Zwar zahlten die Stromkunden weiterhin die EEG-Umlage, aber der EEG-Strom wurde nun von den Höchstspannungsnetzbetreibern an der Börse verkauft. Meine Warnungen als Obmann im Umweltausschuss des Bundestages wurden nicht ernst genommen, und das Unheil nahm seinen Lauf. Die EEG-Umlage stieg etwa doppelt so stark wie die EEG-Vergütungszahlungen. Ursache war, dass viele Stromkonzerne mit dem Argument der steigenden EEG-Umlage die Strompreise erhöhten, aber die gesunkenen Strombeschaffungskosten durch billige erneuerbare Energien nicht an die Stromkunden weitergaben. Stattdessen steigerten sie ihre Gewinne.
Zudem wurden schon damals Manipulationen und Betrug an der Strombörse aufgedeckt, die einige Konzerne nutzten, um ihre Gewinne weiter zu steigern. Wer im Internet nach Manipulationen an der Strombörse sucht, findet eine Fülle von Beispielen. So wurden zum Beispiel große Wasserkraftwerke oder Atomkraftwerke gedrosselt, um eine künstliche Knappheit auf dem Strommarkt zu schaffen. Das trieb bereits vor 2010 die Strompreise nach oben und damit die Gewinne der Stromerzeuger aus Atomkraft und Kohle.
Auch 2014 berichtete der Bund der Energieverbraucher über großangelegte Manipulationen an der Strombörse zulasten der Verbraucher.
2021 bestrafte die Bundesnetzagentur Betrüger an der Strombörse.
Es gäbe über noch viel mehr aufgedeckte Fälle zu berichten. Doch all dies scheint nur die Spitze des Eisbergs von Betrügereien und Manipulationen an der Strombörse zu sein.
Auch der Europäische Rechnungshof hatte Manipulationen an der Strombörse angeprangert, was nun die EU-Kommission veranlasste, nach über 20 Jahren endlich gesetzlich gegen diese vorzugehen. Im März 2024 trat dieses Gesetz in Kraft.
Doch selbst dieses neue Gesetz stört große Stromkonzerne nicht, ihre Manipulationen zur Gewinnerhöhung an der Strombörse weiterhin auf Kosten der Stromkunden vorzunehmen. Die letzten Dunkelflauten im Dezember 2024 jedenfalls wurden offensichtlich wieder benutzt um die Konzerngewinne nach oben zu treiben und so die Strompreise zu erhöhen.
Börsenmanipulationen haben jetzt in den Dezember-Dunkelflauten die Strompreise weiter nach oben getrieben
So berichtet BR24 zur Dunkelflaute im letzten Dezember: Die Betreiber deutscher Braunkohle- und Steinkohlekraftwerke seien ihren Verpflichtungen über mehrere Tage nicht nachgekommen und hätten an der Energiebörse deutlich weniger Strommengen angemeldet. Die Betreiber von Gaskraftwerken sprangen nun nicht – wie politisch von Bundesregierung und Netzagentur gewollt – in die Lücke: Sie lieferten ebenfalls viel weniger Strom als üblich. Das bedeutet, dass große Energiekonzerne, die nicht nur Kraftwerke betreiben, sondern zugleich auch Strom liefern, an der sich abzeichnenden Versorgungslücke mit wenig Strom aus Sonne und Wind an den hohen Preisen verdienen, die sie vorher selbst verursachen.
Ausweg: Bürgerenergien mit 100 Prozent erneuerbaren Energien
Übrigens hätten auch RWE, Eon, EnBW oder Vattenfall schon seit vielen Jahren in flexible erneuerbare Energien und Speicher investieren können, um sich gegen die absehbaren Strompreisschwankungen in den Dunkelflauten zu wappnen. Doch genau das haben sie nicht nennenswert getan – vermutlich, um ihre satten Gewinne, die sie durch Strombörsenmanipulationen genau in diesen Zeiten erzielen können, nicht zu gefährden.
Stattdessen schieben sie in Erklärungen und Interviews, oft unterstützt von willfährigen Journalisten der „Bild“-Zeitung und Co., den Erneuerbaren die Schuld zu. Ein Großteil der Medien und der Bevölkerung übernimmt diese Narrative unreflektiert, ohne zu merken, dass sie dadurch selbst mit hohen Strompreisen abgezockt werden.
Es wird immer offensichtlicher: Die großen Stromkonzerne werden weiterhin versuchen, ihr klimaschädliches Geschäft mit Kohle und Erdgas zu schützen, während sie gleichzeitig die Stromkunden mit Übergewinnen abzocken.
Da gibt es nur eine Lösung: Liebe Bürgerinnen und Bürger, schließt euch zusammen, organisiert eure Stromversorgung selbst – privat oder in Energiegemeinschaften. Investiert in alle erneuerbaren Energien: Solar, Wind, Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie und Speicher. So erhaltet ihr verlässliche, gut kalkulierbare Energie für euren Strombedarf, eure Heizung und eure E-Mobilität. Was die Konzerne dann noch am fehlerhaften Strommarktdesign manipulieren, ist somit für euch irrelevant.
Ich persönlich hatte auch in den Dezember-Dunkelflauten genug Strom in meinem Haus – auch für Heizung und meine E-Mobilität. Mein Pflanzenöl-BHKW liefert mir Wärme und Strom, selbst wenn die Sonne wochenlang hinter den Wolken verborgen bleibt. Sobald die Sonne wieder scheint, spare ich Pflanzenöl ein. Überhöhte Strompreise in den Dunkelflautenzeiten betreffen mich nicht, da ich keine Strompreise aus dem Netz zahle. Ich kann nicht nachvollziehen, warum nicht mehr Menschen diesen Weg einschlagen. Die Möglichkeiten, dies im Privathaus umzusetzen, sind relativ einfach. Für Mieter und größere Gemeinschaften bieten Energiegemeinschaften die Chance, solche Lösungen kollektiv zu organisieren. Es bleibt für mich ein großes Rätsel, warum so viele Menschen und Unternehmen freiwillig in der Abhängigkeit fossiler Energiekonzerne verharren.
Und warum verbreiten sie deren Konzerninteressen gegen die erneuerbaren Energien in den sozialen Medien, anstatt sich endlich unabhängig zu machen und kalkulierbare, kostengünstige Erneuerbare für ihre eigene Versorgung selbst zu organisieren?
— Der Autor Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group. Er war 1998-2013 MdB für Bündnis/Die Grünen und ist Mit-Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2000. http://hans-josef-fell.de —
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Lügen haben kurze Beine. Was das „Faule Ei“ betrifft, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde, werden die Beine ständig kürzer. und passen immer schwieriger in einen Schuh. Mit etwas Interesse und Sachkenntnis, der Zusammenhänge, ergeben sich sogar Belege die den Schwindel deutlich machen.
Hier mal der Reihe nach. Ab 2010 sind die Erneuerbaren Sonne und Wind bekanntlich aus den „geordneten“..Bilanzkreisen der Versorger raus genommen worden, und kommen seit dem zusätzlich in die Netze zum separaten Verkauf. In den Bilanzkreisen , wo beim Day Ahead Handel, nach Angebot und Nachfrage ( Merit Order ) der Börsenpreis entsteht, spielen „Gesetzlich“ die Erneuerbaren, seitdem keine preis relevante Rolle mehr. Gesetzlich keine Rolle mehr, wohlgemerkt. Denn illegal und spekulativ, sind mindesten zwei Türen geöffnet. Zum einen, wenn man davon ausgeht, dass die Dunkelflaute, somit der Wegfall der EE den rapiden Preisanstieg ausgelöst hat, müssen sie ja – gegen das Gesetz – seit 2010 weiterhin in den Bilanzkreisen gehandelt worden sein. Zum anderen – wenn die EE tatsächlich separat an der Börse verkauft werden – haben die Händler gezockt, und am Tag davor Day Ahead zu kapp eingekauft weil ein Sturmtief angekündigt war, wo man am nächsten Tag, mit negativen Preisen beim Intraday Handel spekulieren konnte. Aber dann der Schuss nach hinten los gegangen ist, weil das zu Viele gemacht hatten.
War alles schon da siehe hier.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energieversorgung-in-deutschland-stromhaendler-zocken-fast-bis-zum-blackout-a-815587.html
Ich bleibe bei meinen Thesen, seit 2010 werden die Erneuerbaren, als „Freiwild“ missbraucht. Missbraucht so wohl von Spekulanten, als auch von den Gegnern der Energiewende, wie man gerade wieder lesen kann.
Da hilft nur eines, sie müssen wieder „physisch“ in die Bilanzkreise gewälzt werden, dann sind sie dort fest verankert, und Day Ahead am Vortag prognostiziert verkauft. Zum spekulieren bleiben allenfalls noch Prognoseabweichungen.
Warum nicht darüber nachdenken, im Sinne rot-grüner Regelungs- und Verbotswut während der Dunkelflauten beim Verbraucher ein Verbot für den Betrieb von Waschmaschinen oder Pizzaöfen einzuführen? Man könnte zur Kontrolle eine neue Behörde schaffen!
Ein solcher Kommentar zeigt deutlich, dass der Artikel nicht gelesen wurde.
Warum sollte man nicht im Sinne einer konstruktiver Diskussion, sinnfreien Kommentare, auch wenn sie von einem Dr. (wer weiß welcher Art), ganz einfach löschen?
@Manfred Uhlig: Man sollte Beiträge, die eine andere Meinung als Deine darstellen, generell löschen bzw. gar nicht erst zulassen, um dies zu kontrollieren, könnte man eine Behörde schaffen…
Mittlerweile belächele ich die grünen Allmachtsphantasien und deren Monopolanspruch auf die Wahrheit nur noch!
Die Kombi BHKW und PV mit Speicher sowie LWP habe ich auch – es ist halt ein schönes Gefühl, zumindest im Strombereich autark zu sein ( trotz 25000 kWh Verbrauch). Aber das Investment ist halt hoch und die meisten haben nicht den Platz für
PV etc.
Natürlich liefert PV für 5cent/kWh Strom.
Die 5 cent gelten aber nur wenn man die Netzkosten und die Reservekraftwerke nicht zu den EE zählt.
Wann müssen die Reservekraftwerke und Kapazitätskraftwerke einspringen, wenn die volaltilen nicht planbare PV und Wind nicht liefern.
Und umso mehr wir auf Strom umstellen um so mehr Reservekraftwerke und Kapazitätskraftwerke müssen gebaut und instand gehalten werden.
Zudem sollen diese Kraftwerke mit teuren Wasserstoff laufen!
Mit solchen Rechnungen und Beiträge, geht die Akzeptanz der Leute verloren.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
Die Idee und Umsetzung ist doch das Pflanzenöl-BHKW. Damit bedarf es keiner Erweiterung Reservekraftwerke und Kapazitätskraftwerke.
Wenn wir sagen würden: „Statt einer konventionellen Heizung, darf ein BHKW gebaut werden.“, dann bräuchten wir vermutlich keine zusätzlichen Reservekraftwerke oder Förderungen.
Umstellung auf Strom muss nicht unbedingt mehr Reservekraftwerke bedeuten, da neue Großverbraucher i.d.R. flexibel sind.
Leider werden solche Dinge viel zu wenig oder schlecht kommuniziert.
Krasses Beispiel dafür war das „Heizungsgesetz“. Warum wurden da nicht erst einmal die Wärmepumpen ein-zwei Jahre lang offensiv beworben – eine Aufklärungskampagne, denn kein „Normalo“ weiß, was eine Wärmepumpe ist. Parallel dazu Handwerkerschulungen, denn auch die wissens nicht und hängen lieber Gasthermen an die Wand. Geht ja ruckzuk und ohne aufwendige Berechnungen. Na und dann, wenn Umfragen die Akzeptanz in der Bevölkerung bestätigen, macht man ein Gesetz …
So oder ähnlich hätte es laufen können. Und so oder so ähnlich sollte es mit der gesamten Energiewende laufen – sage ich mal in meiner unendlichen Naivität ;-))
P.S Aber die Chance wird ja wohl leider ab dem 23. Februar vertan sein.
Man hätte selbst mit bösester Absicht das Heizungsgesetz nicht schlechter, sinnfreier und bürokratischer machen können, als es gemacht wurde. Es ist voll von aberwitzigem Irrsinn… Herr Schmitz hat eine 5 Jahre alte Ölheizung und bekommt 55% Förderung, Herr Müller hat eine 19 Jahre alte Gasheizung und bekommt nur 35%… wieso? Weil die Gasheizung mindestens 20 Jahre alt sein muss für den Klimabonus, die Ölheizung kann 3 Tage alt sein…
Der hierfür in der Verantwortung stehende Kanzler der Herzen wird vollkommen zurecht am 23.02.2025 von den Wählern entlassen werden! Und das nicht nur wegen des Heizungsgesetzes, auch wegen der zielgenauen Verschwendung von Fördergeldern für Wolkenkuckucksheim-Projekte
Das ist halt so, wenn 16 Jahre in die falsche Richtung regiert wird und dann der neu Minister alles übers Knie bricht um in der kurzenZeit die ihm bleibt, was zu ändern
@Thomas2 – In Ihrem Beispiel ist kein betriebs- oder volkswirtschaftlicher Fehler enthalten! Nach 19 Jahren ist eine Gasheizung vollständig „abgeschrieben“. Ein EFH-Besitzer macht sich in der Regel eh Gedanken um einen Austausch der Heizung und bildet Rücklagen. Ihm dann einen 35%-igen Anreiz für eine klimaneutrale Technologie zu geben ist richtig. Die 3 Tage alte Ölheizung wurde auch erst vor 3 Tagen bezahlt, hat sich also noch nicht „amortisiert“, droht aber die nächsten 20 Jahre jede Menge CO2 zu produzieren. Hier einen höheren Anreiz zu setzen ist demzufolge nur sinnvoll!
Ich glaube, dass insbesondere Herr Habeck (bei allen politisch-handwerklichen Fehlern, insbesondere in der Kommunikation) für den normalen deutschen Michel zu visionär war und deshalb nicht verstanden wurde. Aber genau diese visionäre Haltung brauchen wir gerade jetzt für unser Land! Ich kann nur an alle appellieren zukünftig mehr mitzudenken und weniger nachzuplappern.
Ich wünschte es hätten mehr Arbeitskräfte genug Rückgrat zu überlegen, welchen Arbeitgeber sie in der Phase der Energiewende mit ihrer Arbeitskraft unterstützen wollen und wen lieber nicht.
Es ist offensichtlich, wie die Großen sich bereichert haben und die Umstellung auf Erneuerbare und Speicher einfach soweit möglich zeitlich verschieben oder sogar verhindern wollten.
Nun locken sie mit fetten Gehältern. Darauf sollte man nicht eingehen.
Peter schrieb:
„Es ist offensichtlich, wie die Großen sich bereichert haben und die Umstellung auf Erneuerbare und Speicher einfach soweit möglich zeitlich verschieben oder sogar verhindern wollten.
Nun locken sie mit fetten Gehältern. Darauf sollte man nicht eingehen.“
Vorsicht mit den fetten Gehältern, die wurden hier in der Ecke auch seit angeboten, von „Fossilbuden“ und ab diesem Jahr stehen viele Leute, die dort dem Ruf des Geldes gefolgt waren, auf einmal auf der Strasse. Davor ist auch immer wieder abgebaut worden und zwar immer mehr als eingestellt wurde.
Man sollte es sich zweimal überlegen, ob man in einer Industrie anheuert, welche seit über einem Jahrzehnt schon am kollabieren ist. Da werden eben nicht nur fossile Brennstoffe verheizt, sondern auch Personal.
„Vorsicht mit den fetten Gehältern“
„Deutschland könnte längst bei 100 Prozent Ökostrom sein, ohne Probleme bei der Versorgungssicherheit.“
Ja, vielleicht bei 90%. Denn leben wollen alle ‚irgendwie'(?)
95% Biosprit und 5% regenerative Fossilquellen, auch um Extremismus vorzubeugen(?)
Man kennt sich, in den Chefetagen(?)
Danke an alle, wohlwollenden Willens, mit Ehre und Anstand
Ich bitte inständig, dass man nur ganz kurz auf dieses Diagramm schaut, und dann die hier getätigten Aussagen daran misst:
https://www.agora-energiewende.de/daten-tools/agorameter/chart/today/power_generation/09.12.2024/13.12.2024/hourly
Dass konventionelle Kraftwerke fast nur für verkaufte Strommengen produzieren ist schlecht?
Wer bezahlt die „Gewehr bei Fuß stehenden Maschinen und Personen“,
wenn sie nur stundenweise im Jahr arbeiten sollen?
Wer bestimmt über ihren Stundeneinsatz, hat die BNA etwas damit zu tun?
Kaufen die Kraftwerksbetreiber also den eigenen Strom an der Börse oder im OTC, oder sind es ganz viele Versorger und Händler?
Sollen die KW also bei sonnen- und windstarken Zeiten weiter produzieren, oder wer soll die Erzeugung reduzieren?
Wer wird dann, völlig unplanbar, „kannibalisiert“?
Die vorher oder spekulativ ganz spät, oder sogar als Option kaufen und verkaufen? Hier wird aber permanent auf die Kraftwerke eingedroschen.
Wenn diese Dreckschleuder aber „schnellstmöglich“ verschwinden, dann wird der Strom billiger und sicherer?
Was für ein Lobbygerede!
Peter Rentfort schreibt
Dass konventionelle Kraftwerke fast nur für verkaufte Strommengen produzieren ist schlecht?
Wer bezahlt die „Gewehr bei Fuß stehenden Maschinen und Personen“,
wenn sie nur stundenweise im Jahr arbeiten sollen?
@ Peter Rentfort.
Ein Kapazitätsmarkt, das ist die nächste Herausforderung.
Schauen Sie mal, was ein Ex Manager von RWE 2014 schon gesagt hat
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitat: Die Feuerwehr wird auch nicht alleine für das Löschwasser bezahlt.
„Zitat: Die Feuerwehr wird auch nicht alleine für das Löschwasser bezahlt.“
Ergänzend:
Die Feuerwehr wehrt sich aber auch nicht dagegen (oder beeinflußt über den Verband deutscher Feuerwehrausrüster, Berufs- und Freiwilligensprecher die Gesetzgebung oder hält gar über Import/Export Löschwasser gewinnbringend in Umlauf), wenn private Bürgerinnen und Bürger einen Löschwassertank geeignet vorhalten(?)
Der schwierige Punkt (zur Gerechtigkeitsdebatte) dabei ist, wenn Teile der Bevölkerung an den Gewinnen (Dividenden aus Aktienbeteiligungen) aus (einseitigen) Geschäften beteiligt sind(?)
Die Vorgaben für die Übertragungsnetzbetreiber sind in Gesetzen festgelegt, welche (in Zeiten extremer Strompreise und veränderter Marktbedingungen) nicht novelliert wurden(?)
Und zu einem Gedankenexperiment:
Man stelle sich eine deutsche Aussenministerin im Amt des russischen Präsidenten vor, mit „feministischer Aussenpolitik“ und den besten Absichten, für die Russische Föderation, global und für Europa ‚russische Rohstoffe für den Übergang des Welthandels bzw. der Weltwirtschaft zum nachhaltigen, friedfertigen Wachstum zu verteilen‘. (Dazu deutsche Geheimdienstkompetenz mit Beratung der Bündnispartner, z. B. Irak und MV-Waffen(?)).
Eine Verbesserung?, nein, das wäre(/war) absurdes Theater.
Die Weltmächte haben (teils) widerstrebende Interessen, auch (teils) gegen 100% nur (klassische) erneuerbare Energien(?). Das hat Deutschland zu akzeptieren(?), oder bessere Vorschläge und Initiativen anzubieten. Geeignet und ausreichend tätig wurde, bspw. China (als dem früheren Status eines Entwicklungslandes entwachsenen Industrie- und Informationsdienstleistungslandes(?)).
Freundlichen Dank
Hans Fell schreibt:
„Da gibt es nur eine Lösung: Liebe Bürgerinnen und Bürger, schließt euch zusammen, organisiert eure Stromversorgung selbst – privat oder in Energiegemeinschaften. Investiert in alle erneuerbaren Energien: Solar, Wind, Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie und Speicher. So erhaltet ihr verlässliche, gut kalkulierbare Energie für euren Strombedarf, eure Heizung und eure E-Mobilität. Was die Konzerne dann noch am fehlerhaften Strommarktdesign manipulieren, ist somit für euch irrelevant.“
Es gibt gewiss mehr als eine Lösung. Die hier skizzierte scheint mir nicht sozial gerecht und teurer als notwendig. Die Privatisierung der Energieversorgung ist in meinen Augen der falsche Weg gewesen. Energieversorgung ist ein Element der Daseinsvorsorge (ähnlich Wasserversorgung), das überall in D funktionieren sollte und das zu ähnlichen Kosten. Das geht eher mit gemeinwohlorientierten Betreibern (ich denke an Stadtwerke) und einer Deutschland-Netz-Gesellschaft für alle Energieformen. Dazu gehören dann auch Kälte und Wärme, denn wenn man das nicht zusammen bringt (Strom-Abwärme-Wärme-Kälte), dann wird es ja noch teurer. Autarkie können sich in Deutschland vermutlich nur sehr wohlhabende Eigenheimbesitzer leisten. Wollen Sie das, Herr Fell?
Ralf Schnitzler schrieb:
„Autarkie können sich in Deutschland vermutlich nur sehr wohlhabende Eigenheimbesitzer leisten. Wollen Sie das, Herr Fell?“
Nein, Autarkie könn(t)en sich eben vor allem auch Zusammenschlüsse von Mietern, idealerweise in Zusammenarbeit mit dem Vermieter leisten.
Jeder (teil)autarke Haushalt ist ein Gewinn, weil er den Hebel verkürzt, mit dem die Gesellschaft als Ganzes unter Druck gesetzt wird (Geld her oder Energie weg).
Mehr Erzeugung beim Verbraucher ist der einzige Weg, welcher einen massiv parallelen Aufbau gewährleisten kann und gleichzeitig wieder so etwas wie einen Markt aufbaut. Das zentralisierte privatisierte System kann dies nicht und will dies nicht, wie wir hervorragend sehen können und auch in der Geldbörse spüren.
Eine (staatliche/gesetzliche) Regulierung der Übertragungsstruktur ist ohnehin gegeben, diese sollte nur auch zum Nutzen des Bürgers genutzt werden, statt lediglich für die Sozialisierung der „Kosten“.
Man beachte hier, das diese „Kosten“ im restlichen Wirtschaftssystem als Assets und damit Gewinne gelten. Diese Sonderbehandlung des Energiesektors ist höchst verwunderlich. Oder eben auch nicht.
Ralf Schnitzler
Das Problem ist doch EE sind nicht privat, das System ist eine staatliches Regelwerk ohne viel Marktwirtschaft
feste Einspeisevergütung
und Einspeisevorang
Und bei Dunkelflauten geht das Risiko zum Steuerzahler
„Risiko zum Steuerzahler“
gleichsinnig auch während der Pandemie die Kosten (nicht jedoch die Gewinne)
Zitat aus dem Artikel.
Strompreise sind hoch, wenn Solar und Wind schwach sind: Flexible erneuerbare Energien und Speicher bieten die Lösung Zitat Ende.
Ein markanter Satz, hinter dem sich das Geheimnis unseres Strommarktdesign verbirgt.
Die Erneuerbaren und Speicher das klingt immer so logisch, ist aber in diesem Fall mit Tücken verbunden.
Lassen Sie mich diese zwei Sätze getrennt entschlüsseln, weil sie im gegenwärtigen System nichts bringen würden. Vor dem Doppelpunkt ist der Merit Order Effekt gemeint, den Sonne und Windstrom auslösen. Im Klartext, die beiden bestimmen den Börsenpreis, weil sie beim Handel auf der Angebotskurve so lange die teuersten fossilen Kraftwerke verdrängen, bis der Bedarf gedeckt ist. Das letzte noch benötigtefossile Kraftwerk bestimmt den Preis.
Jetzt kommt der Punkt:…Dieser Merit Order Prozeß findet aber beim Day Ahead, dem Vortagshandel in den Bilanzkreisen der Versorger statt, und da sind die „EE“ 2010 raus genommen worden, und müssen an der Börse separat, quasi als Überschuss verramscht werden. Da wo die Börsenpreise entstehen, haben die EE „offiziell“ keinen Preis relevanten Einfluss mehr. Deshalb ist verwunderlich, dass die Natur am 11. + 12. Dez. unseren Strommarkt in Gestalt einer Dunkelflaute so erschrecken konnte.
Offiziell werden die EE nur noch „Kaufmännisch“ eingespeist, und bilanziert. Für mich die Quelle dieses Wunders.
Siehe hier.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Solange die von da nicht wieder „physisch“ mit sogenannten Ökobändern in die Bilanzkreise gewälzt werden, wie das bis 2010 Gesetz war, bringen auch deren Speicher nichts.
Spätestens wenn dynamische Tarife zum Pflichtangebot der Versorger werden sollten, kommen die Ausreißer regelmäßig.. Wenn bis dahin die billigen EE nicht wieder gleichmäßig verteilt sind, wird das bei jedem Hoch oder Sturmtief, am Schnäppchenmarkt ein Hauen und Stechen geben, letztendlich mit Ausreisern, wie am 11. und 12, Dez.
der Wert von Strom ist durch den Abstand zum Verbraucher und durch die Bedarfszeit definiert.
Billiger Strom in Afrika nützt nichts in Deutschland
Billger Strom am Sonntag im Sommer nützt nichts im November
Wir müssen den Focus wieder auf den Markt legen.
Lieber Hans-Josef Fell,
vielen Dank für diese sehr gute Zusammenfassung!
Es werden unserer Scene immer wieder ideologische Motive vorgeworfen um die Energiewende voranzutreiben. Als Schwabe ist es meine Ideologie sparsam mit Ressourcen umzugehen. Diese Ideologie führt zu günstigen Preisen und wirtschaftlichem Wohlstand. Es ist die Ideologie von einem Robert Bosch und anderen industriellen Größen die unser Land und unsere Wirtschaft erfolgreich gemacht haben. Wenn das gemeint ist, bin ich stolz darauf, wenn mir ideologisches Verhalten vorgeworfen wird.
Unser Problem ist aber genau nicht dieses ideologisch genannte Verhalten. Unser Problem ist vielmehr das egoistische Verhalten von Vertretern der alten Energiewirtschaft, die mit viel Kreativität den Wandel zu ihrem eigenen, kurzfristigen Vorteil nutzen.
Man fragt sich, welche Motivation manche Politiker dazu treibt, die durch diesen Egoismus entstandenen Schäden, der erneuerbaren Energie zuzuschreiben. Im besten Fall ist es Unkenntnis. Im schlimmeren Fall ist es der Glaube aus der Allianz mit der alten, aber noch mächtigen Energieelite seinen eigenen Vorteil ziehen zu können.
Es steht für mich außer Frage, dass der Wandel hin zu erneuerbaren Energien kommen wird. Die Frage ist, welche Volkswirtschaft davon profitiert. Profitieren werden diejenigen, die zielstrebig und konsequent die Herausforderungen annehmen und die damit verbundenen Probleme lösen.
Die uns bisher tragende Automobilwirtschaft leidet nicht darunter, dass der Wandel hin zur Elektromobilität zu schnell kam. Sie hat große Marktanteile in ihrem Hauptmarkt China verloren, weil sie den Wandel zu spät und viel zu langsam angegangen ist. Wandel erfordert Investment. Investment, dass vielleicht nicht als kurzfristiger Bonus ausgezahlt werden kann.
Es ist traurig mit ansehen zu müssen, dass die selben, kurzfristig orientierten Verhaltensweisen uns auch in der Energiewirtschaft ins Elend treiben.