Eine Übersichtskarte zeigt in Bayern inzwischen unverbindlich die Potenzialflächen für die Planung und Errichtung von klassischen Freiflächen-Photovoltaikanlagen an. Einer aktuellen Analyse des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zufolge befinden sich allein 30.000 geeignete Flächen mit zusammen knapp 2150 Hektar an Bundes- und Staatstraßen. Das theoretisch erschließbare Solarstrom-Potenzial liegt demnach bei etwa 2,5 Terawattstunden pro Jahr, was dem Strombedarf von rund 700.000 Einfamilienhäusern entspreche.
Bayern will künftig deutlich mehr straßennahe Flächen für die Photovoltaik nutzen. Denn „die Flächen entlang von Verkehrsachsen sind bereits vorbelastet, daher sind die notwendigen Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild vergleichsweise gering. Zudem müssen keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden“, so Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Für den Zubau will der Freistaat neben eigenen Aktivitäten verstärkt auch auf den privaten Sektor setzen und bietet daher die für eine Photovoltaik-Nutzung identifizierten Freiflächen über den Energie-Atlas Bayern und dessen Solarflächenbörse zur Verpachtung an.
Wie das Ministerium ausführte, umfasst sowohl bei den Straßenrandflächen als auch bei den Lärmschutzwänden jede Einzelfläche einen für potenzielle Investoren relevanten Grunddatensatz wie den möglichen solaren Stromertrag pro Jahr sowie weitere spezifische Kennwerte. Es werden demnach nur Flächen ab einer Größe von 100 Quadratmetern ausgewiesen, deren Verschattungsgrad unter 20 Prozent liegt und deren spezifischer Stromertrag mindestens 650 Kilowattstunden pro Kilowatt beträgt. Das Angebot richtet sich insbesondere an Kommunen, Stadtwerke, Bürgerenergiegenossenschaften, Projektentwickler und Privatpersonen.
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Na – ja – ähnliche Kritik wie hier: https://www.pv-magazine.de/2024/08/21/solarautobahn-im-innovationspark-erneuerbare-energien-rentabel-und-technisch-machbar/
Machbar ja – aber unnötig teurer als Solarparks. Es gibt nämlich kein Flächenproblem in Deutschland für Solarparks auf Agrarland, solange 2,4 Millionen Hektar für Energiepflanzen genutzt werden. Begründung: Die erntebare, jährliche Energiemenge ist ca. 50 mal geringer als wenn dort Solarparks stünden.
Zusätzliche Flächen ergäben sich, bei einer radikale Reduzierung der Massentierhaltung, denn ca. 6 Millionen Hektar Fläche dienen der Produktion von Tierfutter. Das ist auch eine gewisse Art der Energieverschwendung und zusätzlich moralisch fragwürdig.
Nix gegen Hühner unter Solarmodulen, also Freilandlegehennen, wie es offenbar jetzt in Niedersachsen ermöglicht wird: https://www.pv-magazine.de/2024/08/21/niedersachsen-ermoeglicht-koppelung-von-photovoltaik-mit-freiland-legehennenhaltung/
Solareier finde ich witzig 🙂
Sehe ich genau wie Sie Herr Schnitzler, es gibt Potenzial ohne Ende.
Und zum Thema Flächenverbrauch ist noch zu sagen, dass die bayr. Staatsregierung ihr „5 ha-Ziel“ für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) seit Jahren krachend verfehlt. Zuletzt lagt der tägliche Flächenfraß bei > 12 ha / Tag. Diese SuV versiegeln die Böden zu rund 50 %, mit i. d. R. irreversiblen Schäden in puncto Bodenfunktionen. Hingegen „versiegeln“ FFA-PV die Fläche unter 1 %, werden zudem rückstandslos zurück gebaut und leisten einen Beitrag zur Energiewende und oft auch zum Thema Steigerung der Biodiverstät.