Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Abermaliges Sinken des PPA-Preis-Index im März auf EEG-Niveau

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Die Preise am Terminmarkt für das Strom-Base Produkt sind im März 2023 für die in der nahen Zukunft liegenden Terminmarktprodukte (Jahre 2024 und 2025) nach einem leichten Anstieg Mitte des Monats abermalig für das Gesamtmonat betrachtet etwas zurückgegangen. Das Frontjahr 2024 hat sich gegen Ende des Monats wieder weitestgehend auf unter 150 Euro pro Megawattstunde eingependelt. Die Preise am langen Ende sind vergleichsweise nur leicht gesunken. Damit ist ein Terminpreisniveau erreicht wie zuletzt im März 2022.

Durch diese Entwicklungen sind die Preise für 10-jährige Photovoltaik-PPAs bei Neuanlagen weiter zurückgegangen. Der Terminmarkt-Mischpreis hat sich bei etwas über 100 Euro pro Megawattstunde eingependelt. Die Mitte des Preiskorridors für März liegt unter Berücksichtigung der üblichen Abschläge für Profil, Strukturierung, Risiko und der Aufschläge für Herkunftsnachweise bei rund 73 Euro pro Megawattstunde.

Dieser Wert ist vergleichbar mit dem aktuellen angehobenen Höchstwert der EEG-Ausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (erstes Segment). Die EEG-Erlösabsicherung bezieht sich jedoch auf 20 Jahre und dürfte damit für förderfähige Photovoltaik-Projekte wie ein Floor-Price für PPAs wirken, der zudem aber aus der gleitenden Marktprämie Zusatzerlöse bei steigenden Marktwerten zulässt. Offen bleibt, inwiefern sich durch das zurückgegangene PPA-Preisniveau in Kombination mit der Anhebung der Höchstwerte in den EEG-Auktionen die Attraktivität von PPAs für förderfähige Photovoltaik-Projekte gegenüber der Alternative eines EEG-Zuschlags verändern wird. In jedem Falle bleibt aber das PPA-Segment für Projekte auf nicht-förderfähigen Flächen weiterhin attraktiv.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

 — Der Autor Thomas Rosenzopf ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Verträgen von Power Purchase Agreements bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus PV-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —

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