RWE plant, im Rahmen der Initiative „GET H2“ im emsländischen Lingen bis 2026 insgesamt 300 Megawatt Elektrolyseleistung aufzubauen. Nun hat der Konzern auf dem Weg dahin einen großen Schritt getan: die Bestellung von zwei Elektrolysen mit je 100 Megawatt Leistung bei Linde Engineering. Bei den beauftragten Anlagen handelt es sich um PEM-Elektrolyseure („Proton Exchange Membrane“).
Die erste Anlage will RWE 2024 in Betrieb nehmen, die zweite im Folgejahr. Sie sollen auf dem Gelände des Gaskraftwerks von RWE in Lingen installiert werden. Der erzeugte Wasserstoff geht an industrielle Abnehmer.
RWE hat sich für GET H2 um Fördermittel des Bundes und des Landes Niedersachsen aus dem Programm für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse” (IPCEI) beworben. Die beihilferechtliche Genehmigung (Notifizierung) durch die EU-Kommission für die Förderung des Projekts aus Mitteln des Bund und des Land Niedersachsen steht allerdings noch aus.
Dennoch hat RWE die Elektrolyseure bereits in Auftrag gegeben – der Versorger verweist darauf, dass die Fertigung der Stacks und Module von Elektrolyseuren dieser Größe mehrere Monate dauert. Mit seiner Bestellung will RWE sicherstellen, dass im Falle der beihilferechtlichen Genehmigung die Inbetriebnahme-Termine in 2024 und 2025 weiterhin erreichbar sind. Bei einem weiteren Abwarten wären diese Daten nicht mehr zu halten gewesen, so der Konzern.
„Wir gehen mit dieser Beauftragung in Vorleistung, um die geplanten Fertigstellungstermine für GET H2 zu halten“, sagt Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation. „Wir sind entschlossen, mit unserer Anlage zeitnah einen spürbaren Beitrag zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu leisten und blicken daher gespannt nach Brüssel. Im IPCEI-Verfahren brauchen wir jetzt zügig klare Entscheidungen von der EU-Kommission. Nur dann können wir unsere Planung weiter vorantreiben und eine finale Investitionsentscheidung herbeiführen.“
Ziel der Initiative GET H2 ist es, zusammen mit nationalen und europäischen Partnern die kritische Masse zu schaffen, die für den Aufbau einer überregionalen europäischen Wasserstoffinfrastruktur und die Entwicklung eines europäischen Wasserstoff-Marktes erforderlich ist. RWE will bis 2030 insgesamt mindestens zwei Gigawatt Elektrolyse-Kapazität errichten. Weltweit ist RWE nach eigenen Angaben an mehr als 30 Projekten auf allen Stufen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette beteiligt.
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Toll!
Wann gibt das Bundeswirtschaftsministerium einen Ausbaupfad für Wasserstofferzeugung in
Deutschland vor?
Die Energieexperten haben jahrelang eine Reduzierung des Energiebedarfs postuliert.
Mit dem Aufbau einer Wasserstofferzeugung müssen die Ziele für die Herstellung elektrischer
Energie angepasst werden. Statt 600 TWh sollte das Ziel 1200 TWh pro Jahr betragen.
Der Gesamtenergiebedarf über alle Sektoren von über 3000 TWh lässt sich nicht in Deutschland
herstellen. Es muss festgelegt werden welche Mengen importiert werden.
Wasserstoff wird in der Verstromung keine große Rolle spielen, denn man braucht ihn für wertvolleres. Auf 200 Hektar Maisanbau für Biogasanlagen lässt sich eine terawattstunde Strom erzeugen und bringt zu die Hundertfache Energie im Vergleich zu Mais. Wir haben genug Fläche um die Energiewende im eigenen Land zu realisieren. Wir werden viel weniger Energie brauchen wie mit fossiler Technik, da die Wirkungsgrade mit erneuerbare Energie wesentlich besser sind.