Sono Motors erhält neue Zahlungszusagen in Höhe von über 40 Millionen Euro

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Sono Motors schlug Ende letzten Jahres Alarm: Da die Aufnahme von Eigenkapital zunehmend schwieriger geworden ist, stehe die weitere Entwicklung des Elektroautos Sion auf der Kippe, wenn nicht Kunden vorab Finanzmittel zur Verfügung stellen. Nun zieht das Münchener Unternehmen eine erste Bilanz der Kampagne namens #savesion: In den letzten Wochen seien über 40 Millionen Euro an Zahlungszusagen von Kunden eingegangen. Bis zum 16. Januar 2022 hätten mehr als 44.000 Reservierungen vorgelegen. Davon entfielen gut 1.000 Reservierungen auf Privatpersonen, die jetzt im Rahmen der Kampagne erfolgten. Von den gesamten Reservierungen entfallen etwa je die Hälfte auf private und gewerbliche Kunden.

Das Unternehmen hofft, mit diesen Mitteln die Finanzierungslücke bis zur Vorserie schließen zu können. Sono Motors formuliert dabei sehr vorsichtig: „Angesichts dieses starken Rückhalts ist es denkbar, dass Sono Motors sein Ziel erreicht, in den nächsten Wochen durch neue oder erhöhte Reservierungs-Anzahlungen, Investitionen und sonstige finanzielle Unterstützung eine Summe von rund 100 Millionen Euro brutto zu beschaffen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. CEO und Mitgründer Laurin Hahn sieht in den neu eingegangenen Zahlungszusagen eine deutliche Botschaft an potenzielle Investoren – ohne die sind die nächsten Schritte nämlich wohl kaum zu finanzieren.

Gute Ergebnisse beim solaren Laden

Darüber hinaus meldet das Unternehmen positive Ergebnisse beim Test des Solar-Ladeverhaltens unter realen Bedingungen im Winter. Das mit Solarzellen überzogene Auto erreichte demnach rechnerisch im Dezember 28 Kilometer an reiner Solar-Reichweite pro Woche. Damit konnte der Sion rund ein Jahr vor der geplanten Produktion bereits 80 Prozent des erwarteten Winter-Solarertrags erzielen, so Sono Motors. Sollte die Finanzierung des Sion scheitern, könnte in der Vermarktung der solaren Ausrüstung von Fahrzeugen an andere Hersteller die Zukunft des Unternehmens liegen.

Auch beim bidirektionalen Laden melden die Münchener einen Fortschritt. So hat das Unternehmen seine Vehicle-to-Vehicle (V2V)-Ladetechnologie mit 3 Phasen bei 13 Ampere und begrenzter Stromstärke erfolgreich in mehreren Testzyklen erprobt. Dies führte zu einer bidirektionalen Ladeleistung von 8 Kilowatt AC zwischen einem Sion und einem nicht modifizierten Serien-Elektroauto. Zum Produktionsstart werde der Sion voraussichtlich in der Lage sein, andere Geräte mit bis zu 11 Kilowatt AC zu laden.

Zudem absolvierte der Sion in Schweden und Deutschland eine Reihe an Fahrzyklen auf dem Prüfstand, darunter auch WLTP-Tests zur standardisierten Bestimmung der Reichweite. Das Auto übertraf die WLTP-Zielreichweite von 305 Kilometern mit einer einzigen Batterieladung von 54 Kilowattstunden – die Reichweite sei damit besser als bisher kommuniziert. Angesichts dieser Leistung rechnet Sono Motors damit, vor dem Produktionsstart die Reichweite dank der Verbesserung der Fahrzeugeffizienz etwas nach oben korrigieren zu können. Zudem wird das Auto durch solares Laden in Europa im Durchschnitt voraussichtlich 112 km Reichweite pro Woche völlig emissions- und kostenfrei ermöglichen.

Derzeit testet Sono Motors den Sion in Spanien im Dauerbetrieb. Ziel ist der Abschluss des beschleunigten Testzyklus zur Dauererprobung auf einem Prüfgelände mit schwierigen Untergründen unterschiedlicher Art. Das Testdesign entspricht einer Kilometerleistung von 150.000. Mit diesen Tests wird die strukturelle Haltbarkeit des Fahrzeugs erprobt. Sie ist ein Teil des umfassenden und rigorosen Testprogramms, dem sich der Sion unterziehen muss.

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