Svolt plant Batteriezellfabrik in Brandenburg

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Jetzt ist es offiziell! In der Lausitz, im südlichen Brandenburg, entsteht ein neues Batteriewerk des Herstellers Svolt. Bereits vergangene Woche lud das Unternehmen zu einer Pressekonferenz nach Lauchhammer ein und schürte so einige Vermutungen, dass es um die Eröffnung eines weiteren Fertigungsstandortes gehen könnte.

Das sollte sich nun bewahrheiten. Zusammen mit dem Ministerpräsidenten, Dietmar Woidke (SPD) und dem Wirtschaftsminister Brandenburgs Jörg Steinbach (SPD) verkündete Svolt am Freitag seine Pläne, in dem ehemaligen Werk für Rotorblätter von Vestas einzuziehen. In dem Werk sollen künftig die kobaltfreien NMX-Zellen von Svolt produziert werden.

Die Gerüchte um die Pläne hatten im Vorfeld für Irritation im Saarland gesorgt. Svolt will dort in Heusweiler und Überherrn ebenfalls Standorte eröffnen. Im Saarland befürchtete man, dass der Batteriehersteller sich für eine kurzfristige Standortverlegung nach Brandenburg entschieden haben könnte. Dies wurde aber schon in der vergangenen Woche durch Svolt und die saarländische Landesregierung ausgeräumt. Svolt werde sowohl in Brandenburg als auch im Saarland produzieren.

„Der zusätzliche Produktionsstandort in Deutschland ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Expansion von Svolt – in Europa, aber auch weltweit“, sagt Hongxin Yang, CEO von Svolt Energy Technology. Unsere zukünftige Batteriefabrik trägt mit zum weiteren Ausbau nachhaltiger Elektromobilität in Europa bei. Darüber freue ich mich ganz besonders.“

Dabei werden die Standorte eng miteinander verknüpft sein, wie das Unternehmen mitteilt. Die Batteriezellen aus Lauchhammer werden zur Weiterverarbeitung nach Heusweiler gebracht. Dort werden sie zu Batteriemodulen für Elektroautos zusammengefügt.

Zuvor sollten in Heusweiler nur Batteriemodule und Hochvoltspeicher gefertigt werden. Das jetzt in der Lausitz auch Batteriezellen hergestellt werden, soll dem Unternehmen ermöglichen zeitnah auf erweiterte Kapazitätsziele in Europa zu reagieren, wie es seitens Svolt heißt.

Erst im Juni schloss das Vestas-Rotorblätter-Werk seine Pforten. Über 400 Arbeitsplätze gingen für die Region verloren. Dass in den Hallen schon bald wieder gearbeitet werden kann, freut Mirko Buhr, den Bürgermeister der Kleinstadt. „Lauchhammer war schon immer ein bedeutender Industrie- und Energiestandort“, sagte er. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Lauchhammer durch die Investition von Svolt seinen Stellenwert als traditioneller Energiestandort nicht nur erhalten, sondern weiter ausbauen wird.“

Das Vestas-Werk soll, soweit es geht, in seiner bestehenden Form weitergenutzt werden. Für die Zellfertigung sind aber auch Umbau und Erweiterungsarbeiten an dem Gebäudekomplex notwendig. Diese sollen dem Unternehmen zu folge zeitnah umgesetzt werden. Einen Plan mit allen notwendigen Bauarbeiten und einem detaillierten Zeitplan erarbeite Svolt gerade.

Die Wahl auf Brandenburg fiel, nicht nur wegen der leeren Fabrikhalle von Vestas, sondern wohl auch um in direkter Nachbarschaft zu BASF zu sein. Der Chemie-Riese hatte Ende 2021 mit Svolt eine Partnerschaft zum Batterierecycling geschlossen. In Schwarzheide, was nur wenige Minuten von Lauchhamer entfernt liegt, wird BASF eine Recyclinganlage für Batterien errichten.

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