Ein paar Tage ist es bereits her: Die europäische Solar- und Speicherindustrie traf sich in München zur The Smarter E und die Stimmung war allerorts optimistisch bis überschwänglich. Die Bilanz fiel so auch äußerst positiv aus: Mehr als 65.000 Besucher drängten sich in den drei Tagen durch die 12 Messehallen, in diesen 1356 Aussteller präsent waren. In einem Video hat pv magazine versucht, die Stimmung einzufangen. Denn nicht alles ist aktuell rosig, etwa wenn es um Photovoltaik-Komponenten oder Handwerkerkapazitäten geht, zeigt sich eine Diskrepanz zu den hohen Zielen.
„Wir haben eine dramatische Situation bei Wechselrichtern und Speichern, was eben immer zu Preiserhöhungen führt. Bei Modulen sind wir im Moment noch relativ entspannt“, sagte so Martin Schachinger, Gründer von pvXchange. Probleme in China hätten sich noch gar nicht richtig auf die Preisentwicklung bei den Modulen ausgewirkt. „Es kann allerdings sein, dass sich der Lockdown in China in zwei oder drei Monaten dann auch hier preislich bemerkbar macht“, so Schachinger weiter.
Er sieht momentan eine starke Nachfrage nach lokalen Produkten. Man wolle sich ja nicht direkt aus der Unabhängigkeit von russischem Öl und Gas in eine Abhängigkeit von chinesischen Solarprodukten begeben. „Daher begrüßt Schachinger auch die Initiative, immer mehr Kapazitäten aufzubauen, wie er mit Blick auf die Pläne von Meyer Burger, aber auch kleinere Photovoltaik-Hersteller in Europa, sagt. 10 bis 15 Gigawatt, vielleicht sogar 20 Gigawatt könnten bis 2025 an Produktionskapazitäten aufgebaut werden. Dennoch würden damit die Kapazitäten in Europa immer noch hinter der Nachfrage hinterherhinken.
Doch was nutzen ausreichend Komponenten, wenn die Handwerker fehlen, um die Photovoltaik-Anlagen aufs Dach zu bringen. Ein Schlüssel für mehr Installationskapazitäten sei die Digitalisierung, um mehr Zeit für Montage zu haben, sagt Florian Meyer-Delpho, Gründer von Installion. Daneben brauche es jedoch auch dringend, Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Meyer-Delpho geht jedoch davon aus, dass dies noch einige Zeit dauern werde, weshalb zunächst wohl stärker auf die Installation von Solarparks gesetzt werden müsse, für die es weniger qualifizierte Fachkräfte brauche. „Die Freifläche wird in den nächsten Jahren die Masse bringen, aber wir müssen auch den Ausbau der Dachflächen hochfahren“, sagt er.
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