Stiftung Warentest: Wie sie von der höheren Förderung für Volleinspeiser bei Photovoltaik-Anlagen profitieren

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Momentan sinken die Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Dachanlagen monatlich. Die Degression liegt seit längerem bei 1,4 Prozent und viele Experten sehen die Rentabilität dieser Anlagen selbst mit hohem Eigenverbrauch als gefährdet an. Das Bundeswirtschaftsministerium will gegensteuern und schlägt in seinem EEG-Osterpaket eine Anhebung der Einspeisetarife auf bis zu 13,40 Cent pro Kilowattstunde vor – allerdings nur für Volleinspeiser. Unklar ist zudem noch, wann genau die neuen Tarife greifen werden. Das Ministerium will sie rückwirkend gelten lassen, um einen Bauaufschub bei neuen Anlagen zu verhindern, hat allerdings keinen Zeitpunkt bislang benannt.

Die Stiftung Warentest hat sich dem Thema angenommen und meint, wer von den höheren Einspeisetarifen profitieren wolle, solle mit der Inbetriebnahme der neuen Photovoltaik-Anlage noch bis 2023 warten. Andernfalls seien schon vor der Bestellung komplizierte Übergangsregeln zu beachten, so die Tester. Nach Modellrechnungen von „Finanztest“ stellt die Volleinspeisung eine gute Alternative zum bisherigen Modell dar, vor allem für große Dachflächen, die Platz für Photovoltaik-Anlagen mit mehr als zehn Kilowatt Leistung. Potenzielle Investoren sollten dies jedoch genau prüfen und es hänge auch maßgeblich von möglichen Eigenverbrauchsanteil und dem Strompreis ab. Stiftung Warentest hat dafür einen Solarrechner entwickelt, mit dem potenzielle Photovoltaik-Investoren die Modelle kostenlos durchrechnen könnten.

Wer jedoch nicht bis 2023 abwarten will, sollte sich an ein bestimmtes Prozedere halten. Zunächst muss nach Aussage von Stiftung Warentest das Bundeswirtschaftsministerium die vorgesehenen neuen Vergütungssätze auf seiner Webseite bestätigen. Im Laufe eines parlamentarischen Prozesses könnten sich die Vorschläge aus dem Entwurf durchaus noch ändern. Danach müssten Hauseigentümer, die in eine Photovoltaik-Anlage investieren wollten, ihrem Netzbetreiber mitteilen, dass sie auf Grundlage der geplanten Tarife den Kauf beabsichtigten. Erst danach dürften sie die Photovoltaik-Anlage bestellen, wie Stiftung Warentest weiter betont. Allerdings bleibe auch danach noch die Unsicherheit, dass die neuen Einspeisetarife durch den Bundestag noch angepasst würden.

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