Neuestes Elektroauto von Mercedes bekommt 117 Solarzellen aufs Dach

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Der deutsche Automobilkonzern Mercedes-Benz hat diese Woche das neueste Modell seiner Elektroautoflotte „Vision EQXX“ vorgestellt. Nach Angaben des Herstellers ist das Fahrzeug das effizienteste Elektroauto, das es je gebaut hat, dank eines hervorragenden Energieverbrauchs von weniger als 10 Kilowattstunden pro 100 Kilometer und einer Reichweite von mehr als 1000 Kilometern.

Das Fahrzeug verfügt über ein neu entwickeltes System, das von der Batterie bis zu den Rädern einen Wirkungsgrad von 95 Prozent erreichen soll. „Das Batteriepaket des Vision EQXX fasst fast 100 kWh Energie, hat jedoch 50 Prozent weniger Volumen und ist 30 Prozent leichter als das Benchmark-Paket des EQS“, so der Hersteller. Ab 2024 werden alle Fahrzeuge der Serie mit 117 dünnen Silizium-Solarzellen auf dem Dach ausgestattet sein.

„Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE – Europas größtem Forschungsinstitut für Solarenergie – entwickelt“, so Mercedes-Benz in einer Erklärung. „Die Reduzierung des Energiebedarfs des Hochvoltsystems führt zu einer Erhöhung der Reichweite. An einem einzigen Tag und unter idealen Bedingungen kann sich die Reichweite bei Langstreckenfahrten um bis zu 25 Kilometer erhöhen.“

Der von den Solarzellen auf dem Dache erzeugte Strom wird in einer leichten Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie gespeichert, die ein Klimagebläse, die Beleuchtung, das Infotainmentsystem und andere Zusatzgeräte versorgt. „Mercedes-Benz und seine Partner arbeiten daran, die Solarenergie auch zum Laden des Hochvoltsystems zu nutzen“, erklärte der Hersteller weiter.

In einem Interview mit dem pv magazine sagte Bonna Newman, Programmmanagerin für PV- und Mobilitätsmodultechnologien bei der Niederländischen Organisation für Angewandte Wissenschaftliche Forschung (TNO), dass Elektroautos mit Solarmodulen auf der Karosserie oder dem Dach das Potenzial haben, mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr mit reiner Sonnenenergie zu fahren, und dass sich die Module in nur drei bis vier Jahren amortisieren könnten. Ihren Aussagen zufolge sind die Vorteile der fahrzeugintegrierten Photovoltaik proportional zu den Sonneneinstrahlungswerten eines bestimmten Gebiets, der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und den Strompreisen.

*Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist am 7. Januar nach der Rückmeldung des Fraunhofer-ISE korrigiert worden. Es handelt sich nicht um Dünnschicht-Solarzellen, sondern dünne Silizium-Solarzellen, die auf den Autodächern zum Einsatz kommen.

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