17 Millionen Euro Förderung für nachhaltigen Batteriekreislauf von morgen

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Der Speichermarkt wächst rasant: Er wird zum einen durch die Installation von Photovoltaik-Heimspeichern getrieben, zum anderen durch die fortschreitende Durchdringung des Marktes mit Elektrofahrzeugen. Drei neue Verbundprojekte zum Batterierecycling will nun das Bundesforschungsministerium mit rund 17 Millionen Euro fördern, wie es am Montag bekanntgab. Sie fokussierten sich auf aktuelle Herausforderungen, wie die Aufbereitung der Rohstoffe der die Digitalisierung von Recyclingprozessen. Bei letzterem gehe es um die digitale Erkennung unterschiedlicher Batterietypen sowie die Datenerfassung, um eine qualitativ hochwertige Stofftrennung zu ermöglichen.

Bereits seit mehr als zehn Jahren fördert das Bundesforschungsministerium nach eigenen Angaben Projekte zum Batterierecycling. Nun würden die Forschungsaktivitäten ausgeweitet. Etwa sieben Millionen Euro fließen an die „Innovationsplattform einer nachhaltigen, detektierbaren und direkt recycelbaren Lithium-Ionen Batterie“ (IDcycLIB). Dort kümmerten sich zwölf Partner aus Industrie und Wissenschaft um ein nachhaltiges Konzept für Batteriezellfertigung, -recycling und -aufbereitung. Es sollen „fälschungssichere Marker“ entwickelt werden, die die Materialtrennung und Aufbereitungsprozesse vereinfachten sowie Materialströme digital erfassten. Das Konsortium wird von der Carl Padberg Zentrifugenbau GmbH aus Lahr geführt. Die Forschungsarbeiten haben am 1. Oktober begonnen und laufen noch bis Ende September 2024.

In diesem Zeitraum befasst sich das zweite geförderte Projekt „Sustainable and Transparent Battery Materials Value Chains for a Circular Battery Economy“ (SUSTRAB) mit Strategien zur Steigerung der Transparenz und Ressourceneffizienz innerhalb der Wertschöpfungskette von Batteriematerialien und -zellen. Die vier Verbundpartner Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, BASF, Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik sowie das Bella (Battery and Electrochemistry Laboratory) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhalten etwa 2,65 Millionen Euro. Für die Forschung setzen sie auf eine Kooperation mit Australien als bedeutendem Rohstofflieferanten. Im Fokus würden eine gesteigerte Datentransparenz zu verantwortungsbewusster Rohstoffbeschaffung sowie die CO2-Emissionen bei der Herstellung und Verarbeitung der Materialien stehen.

Das dritte Projekt „Infrastruktur zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit zur Digitalisierung des Batterierecyclings“ (InfraDatRec) initiierte Data Mining Lab Freiberg zum 1. Oktober. Es werde mit 7,2 Millionen Euro bis zum 30.09.2023 gefördert. Es sei ein repräsentatives Beispiel für den Ausbau der apparativen Ausstattung von Forschungseinrichtungen im Bereich Batteriematerialien und -Technologien. Es solle eine Datenbasis zur System- und Lebenszyklusanalyse von Batterien zur Verfügung gestellt werden. Material- und Prozessdaten auch einzelnen Teilschritten des Recyclings würden zusammengeführt und mittels künstlicher Intelligenz analysiert. Damit könnten Einflüsse auf Recyclingprozesse erfasst und Maßnahmen zur Effizienzerhöhung abgeleitet werden.

„Wir brauchen eine umweltverträgliche Batteriewertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Rohstoff. Das Ziel ist eine klimaneutrale Batterieproduktion“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Die Bedeutung von leistungsfähigen Batterien werde künftig noch zunehmen, wobei ein hohes internationales Abhängigkeitspotenzial bei der Beschaffung der Rohstoffe bestehe. „Batterierecycling, also die Rückgewinnung von Batteriewertstoffen, stärkt deshalb auch die technologische Souveränität Deutschlands und Europas. Die Rückgewinnung von bis zu 90 Prozent der Wertstoffe einer Batterie könnte künftig etwa 15 bis 25 Prozent des europäischen Bedarfs decken“, so Karliczek weiter. Zudem könnten mit einem effizienten Batterierecycling „Made in Germany“ international Maßstäbe gesetzt werden. „Ich freue mich sehr über den Start der drei neuen Forschungsprojekte zum Batterierecycling, die wichtige Forschungsthemen zum ganzheitlichen Verständnis des Batterielebenszyklus adressieren und wesentlich zur Etablierung einer zirkulären Batteriewirtschaft beitragen werden“, so die scheidende CDU-Ministerin.

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