Anteil der Erneuerbaren am gesamten deutschen Energiemix sinkt

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Eine vergleichsweise kühle Witterung und die allgemeine wirtschaftliche Erholung lassen den Energieverbrauch in Deutschland 2021 um knapp drei Prozent steigen. Das hat die Arbeitsgemeinschaft (AG) Energiebilanzen berechnet. Ohne deutlichen Preisanstieg bei fossilen Brennstoffen und den höheren Preisen für CO2-Zertifikate läge der Mehrverbrauch noch höher. Witterungsbereinigt beträgt das Plus allerdings nur 0,6 Prozent.

Bei der Erzeugung zeigt sich vor allem die Windenergie schwach: In den ersten drei Quartalen 2021 lieferten die Anlagen an Land 18 Prozent weniger Strom als im Vorjahreszeitraum, die auf See 14 Prozent. Die Photovoltaik-Stromerzeugung erreichte knapp die Höhe der ersten drei Quartale 2020. Die Biomasse – auf die mehr als die Hälfte der Energieerzeugung im Erneuerbaren-Bereich entfällt – lieferte wegen des höheren Wärmebedarfs drei Prozent mehr Energie. Insgesamt ging die Erzeugung der Erneuerbaren um zwei Prozent zurück. Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch reduzierte sich auf 16,1 Prozent.

Der Steinkohle-Verbrauch stieg in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 20 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle zur Strom- und Wärmeerzeugung kam es als Folge der kühlen und windarmen Witterung zu einem Zuwachs von 28 Prozent. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie erhöhte sich um 15 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 gar um 25,6 Prozent höher als im Vorjahr – aber um 8,6 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019. Der Zuwachs ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahreszeitraum witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen in diesem Jahr bisher deutlich niedriger lag, so die AG Energiebilanzen.

Der Erdgas-Absatz stieg um 8,5 Prozent, die Atomkraftwerke lieferten 8,2 Prozent mehr Strom. Der Mineralöl-Verbrauch ging um sieben Prozent zurück. Die AG Energiebilanzen erklärt das zu einen mit einem leichten Minus des Benzin- und Diesel-Verbrauchs in Folge gestiegener Preise sowie der Pandemie und einem kräftigen Rückgang beim Heizöl. Der Kerosin-Absatz ist dagegen um 15,5 Prozent in die Höhe geschnellt.

In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres floss mehr Strom ins Ausland als umgekehrt nach Deutschland. In Summe ging der positive Stromaustauschsaldo leicht zurück.

Angesichts des Rückgangs bei den Erneuerbaren und des höheren Verbrauchs werden die energiebedingten CO2-Emissionen nach Einschätzung der Experten 2021 gut vier Prozent höher liegen als im Vorjahr.

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