Helmholtz Zentrum Berlin nimmt Photovoltaik-Fassaden in Betrieb

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Insgesamt 360 CIGS-Dünnschicht-Module bedecken große Flächen der West-, Süd- und Nordfassade des Neubaus, den das Helmholtz Zentrum Berlin (HZB) errichtet hat. Nun hat das Forschungsinstitut die 50-Kilowatt-Anlage offiziell in Betrieb genommen.

Die Anlage dient nicht nur der Stromerzeugung, sondern auch der langfristigen Untersuchung der Photovoltaik-Erträge in Abhängigkeit von Umweltfaktoren wie Verschmutzungen, den Witterungsbedingungen sowie der Ausrichtung. Dazu haben die Forscher die Anlage mit Sensortechnik ausgerüstet, unter anderem mit 72 Temperatursensoren, zehn Bestrahlungs- und vier Windsensoren.

„Erstmals wird ein komplettes Bauwerk mit einer fassadenintegrierten Photovoltaik-Anlage als Real-Labor betrieben“, sagt Björn Rau, der die Beratungsstelle für bauwerkintegrierte Photovoltaik (BAIP) am HZB leitet. Die umfangreiche Messtechnik ermögliche neue Erkenntnisse über das reale Verhalten von Solarmodulen in einer Fassade bei verschiedenen Jahreszeiten und Witterungsbedingungen, über einen langen Zeitraum.

Rau betont, dass das HZB ganz bewusst Wert auf eine ansprechende gestalterische Integration der Module in die Gebäudehülle gelegt hat. So ermöglicht eine verdeckte Aufhängung eine rahmenlose Ausführung ohne zusätzliche Einfassung am Modulrand. Dadurch lassen sich die Module ideal mit der Metallvorhangfassade des Gebäudes kombinieren. Mit CIGS habe man sich für ein Materialsystem entschieden, über das am HZB eine sehr große Expertise existiert. Viele Forschungsgruppen am HZB arbeiten mit CIGS-Dünnschichten, von der Materialforschung bis hin zur Entwicklung von Bauelementen.

Im Gebäude selbst wird allerdings nicht zur Photovoltaik geforscht – hier entwickeln und bauen Forscher Komponenten für BESSY II und andere Synchrotronstrahlungsquellen. Das Gebäude beherbergt einen Reinraum, diverse Labore und Montageplätze für die Beschleunigerforschung des HZB.

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