Niedersachsen legt Förderung für Photovoltaik-Speicher auf

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Das Land Niedersachsen setzt sich nicht nur beim Bund für Besserstellungen von Speichersystemen ein, es handelt auch selbst. So startete nun eine landeseigene Förderung für Photovoltaik-Speicher. Sie richtet sich an Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen. Diese können sich 40 Prozent der Kosten erstatten lassen, wenn sie ein Speichersystem in Kombination mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installieren. Auch die Nachrüstung bestehender Photovoltaik-Anlagen mit einem Batteriespeicher wird mit 40 Prozent bezuschusst. Bei Großunternehmen werden bis zu 30 Prozent der Nettoinvestitionskosten in den Speicher gefördert. Die Photovoltaik-Anlagen müssen dabei jeweils mindestens vier Kilowatt Leistung haben.

Das Land Niedersachsen gewährt zudem noch einige Boni. So gibt es 500 Euro extra, wenn auch noch ein neuer lastmanagementfähiger Ladepunkt gebaut wird. 800 Euro gibt es dazu, wenn die installierte oder erweiterte Photovoltaik-Leistung mehr als 10 Kilowatt beträgt. Einen Bonus von 20 Euro pro Quadratmeter Modulfläche gibt es im Falle der Überdachung von Parkplätzen oder sonstigen baulichen Anlagen mit aufgeständerten Photovoltaik-Anlagen. Die maximale Förderhöhe liegt bei 50.000 Euro, wie auf der zuständigen Website der N-Bank zu lesen ist.

Das Land macht auch eine Vorgabe für das Verhältnis zur nutzbaren Speicherkapazität: Es liegt bei mindestens 1,2 Kilowatt der neu zu errichtenden Photovoltaik-Anlage je 1 Kilowattstunde des Batteriespeichers. Die Förderung ist auch mit anderen Programmen in Deutschland und der EU kombinierbar. Mit dem Vorhaben darf bei Antragsstellung noch nicht begonnen worden sein. Die Auszahlung soll binnen zwölf Monaten erfolgen. Eine Antragsstellung ist bis Ende September 2022 möglich.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) begrüßte die neue Landesinitiative. „Dieses innovative Angebot hilft, die Energiewende im Norden zu beschleunigen. Ich bin zuversichtlich, dass es auf ein breites Verbraucherinteresse stoßen wird“, sagte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig bei der Vorstellung in Hannover. Die Förderhöhe sei attraktiv, besonders zukunftsweisend seien die zusätzlich gewährten Anreize zur Installation einer Solartankstelle für das Laden von E-Autos oder Module über PKW Stellplätzen. „Das ist eine Traumkombination für den Klimaschutz: Die Solaranlage auf dem Dach oder Carport, der Batteriespeicher im Keller und die Solartankstelle für das E-Auto vor der Haustür“, so Körnig weiter.

Er nutzte auch die Gelegenheit, um die gravierenden Innovationsbarrieren im EEG-Entwurf für den Ausbau von Photovoltaik und Speicher erneut zu bemängeln. Nach Einschätzung von Marktforschern, wie beispielsweise EUPD Research, muss die derzeit installierte Photovoltaikleistung bis 2030 mindestens verdreifacht, die Speicherkapazität sogar verzehnfacht werden. Andernfalls sei wegen des geplanten Atom- und Kohleausstieg die Versorgungssicherheit gefährdet. Auch die Klimaziele wären nicht erreichbar.

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