IASS: Flächenbedarf für Erneuerbare lässt sich mit geringen Mehrkosten verringern

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Dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) zufolge sind Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Onshore-Wind die kostengünstigste Variante, um Europa zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu versorgen. Diese Lösung würde allerdings 97.000 Quadratkilometer Boden beanspruchen – rund zwei Prozent der Gesamtfläche Europas, eine Fläche so groß wie Portugal. In einer Studie hat das IASS jetzt untersucht, wie der Flächenbedarf eines vollständig auf erneuerbaren Energien beruhenden Stromsystems in Europa verringert werden kann und wie sich dies auf die Kosten auswirkt. Ergebnis: Wenn Windenergie an Land durch Offshore-Wind, Solarparks und Photovoltaik-Dachanlagen ersetzt wird, könnte das – einzeln oder auch in Kombination eingesetzt – den Flächenbedarf an Land auf etwa 48.000 Quadratkilometer und weniger begrenzen. Allerdings hat die Wahl der Technologie Einfluss auf die Höhe der Mehrkosten.

Besonders kosteneffektiv ist den IASS-Berechnungen zufolge die Offshore-Windkraft: Sie könnte den Flächenbedarf an Land um 50 Prozent verringern, bei Mehrkosten von 5 Prozent gegenüber der günstigsten Variante. Wenn Onshore-Wind durch große Solarparks oder Photovoltaik-Dachanlagen ersetzt werde, senke das den Flächenbedarf ebenso stark, führe jedoch zu Mehrkosten von 9 beziehungsweise 17 Prozent. „Wir müssen uns als Gesellschaft entscheiden, wie viel uns freie Flächen an Land wert sind“, sagt IASS-Studienautor Tim Tröndle. Der gezielte Ausbau von Offshore-Windkraft und Photovoltaik biete jedenfalls effektive Optionen zur Reduzierung des Flächenbedarfs an Land bei geringen Mehrkosten.

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